Letzter Wiesntag
Was Sie auf der Wiesn verpasst haben - oder auch nicht: Eine Panne nach dem Anzapfen? Aufregung um angeblich gepanschtes Bier? Und was trieb der Apple-Chef auf der Wiesn? Die zehn wichtigsten Momente und Fakten zum Oktoberfest 2022 - damit Sie bei Freunden oder im Büro mitreden können.
Sag zum Abschied leise Servus! Zum finalen Schankschluss werden am letzten Wiesntag die leisen Töne angestimmt - in den Zelten greift man zur Wunderkerze und wird nostalgisch. Die Bilder vom Ende des Oktoberfests.
Sexismus im Bierzelt:"Wenn es abends voll wird, dann ist es nur noch eklig"
Zeltbesucher nötigen Küsse auf, Hände landen dort, wo sie nicht hingehören: Bedienungen berichten, wie übergriffig es auf dem Oktoberfest zugeht.
Die Bilanz der verregneten Wiesn 2022: Zum ersten Oktoberfest nach der Corona-bedingten Pause kamen deutlich weniger Besucher und es wurde deutlich weniger Bier getrunken. Wie die Festleitung an diesem Montag nun mitteilte, kamen 5,7 Millionen Menschen auf die Wiesn, die Wirte verkauften 5,6 Millionen Liter Bier. Im Vergleich dazu kamen 2019 noch 6,3 Millionen Besucher und es wurden 7,3 Millionen Liter Bier getrunken. Ein wesentlicher Grund dürfte das schlechte Wetter während der 17 Tage Oktoberfest sein. Man hätte sich mehr Geschäft für die Schausteller gewünscht, so Wiesn-Chef Clemens Baumgärtner. Er sprach vom schlechtesten Wiesn-Wetter seit 20 Jahren. Trotzdem habe das Fest ein entspanntes, gut gelauntes und junges Publikum angezogen. "Die Wiesn ist wieder da." Vor allem aus den USA kamen in diesem Jahr die internationalen Gäste. Bei den Wiesn-Hits sei "Layla" vorne gewesen, nur "Ein Prosit" sei von den Wiesn-Kapellen häufiger gespielt worden. Die Münchner Hotels waren gut gebucht, aber nicht überfüllt, so Baumgärtner weiter. Mehr als 3500 Fundstücke habe es gegeben, darunter Kuriositäten wie ein Buch mit dem Titel "Glück Gefunden".
Die Polizei zeigte sich insgesamt mit dem Oktoberfest zufrieden: Insgesamt gab es 1819 Einsätze und damit weniger als 2019. Die Zahl der Gesamtstraftaten sei trotz des Wetters und trotz weniger Besucher ungefähr gleich geblieben. Vor allem beim Taschendiebstahl gab es eine Zunahme der Delikte (214). Es kam zu 244 angezeigten Körperverletzungsdelikten, darunter 35, bei denen ein Masskrug involviert war. Die Polizei verzeichnet 55 Sexualdelikte, darunter drei Vergewaltigungen. Bei zwei dieser Delikte wurde einer Frau unter den Rock gefasst. 311 Führerscheine stellten die Beamte sicher, 20 Polizistinnen und Polizisten wurden in diesem Jahr auf dem Oktoberfest verletzt, 30 Beamten erkrankten an Corona.
Auch bei der Aicher Ambulanz spricht man von einer ruhigen Wiesn. Es habe zwei Spitzentage gegeben, den zweiten und dritten Wiesnsamstag. Ansonsten gab es bei den Einsätzen einen deutlichen Rückgang und 27 Prozent weniger Patienten mussten versorgt werden. Hauptsächlicher Grund für einen Besuch der Wiesn-Sanitätswache war zu viel Alkohol (45 Prozent der Patienten).
26-Jähriger zeigt angeblichen Masskrugdiebstahl an - und bekommt selbst eine Anzeige: Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass der Bierpreis auf der Wiesn schwer nachvollziehbar ist, dann ist er am Samstag vor dem Hacker-Festzelt durch einen 26-jährigen Besucher aus Bonn erbracht worden. Der hatte sich gegen 16.20 Uhr eine Mass Bier im Zelt gekauft, berichtet die Polizei, und nahm anschließend den Masskrug mit hinaus. Ein 51-jähriger Ordner bemerkte das, nahm ihm den Krug sofort ab und brachte ihn zurück ins Zelt. Der 26-Jährige war mit der Gesamtsituation offenbar unzufrieden und wandte sich daraufhin an eine Einsatzgruppe der Polizei, wohl im guten Glauben, dass im Kaufpreis für sein Bier der Krug enthalten sein müsse: Er zeigte den Ordner wegen Diebstahls "seines" Masskruges an. "Nach einem aufklärenden Gespräch mit der Wiesnpolizei", so heißt es aus dem Polizeipräsidium, bekam der 26-jährige Bonner dann anstelle eines Glaskruges eine Anzeige wegen Diebstahls und wurde "nach Beendigung der Sachbearbeitung entlassen". Weitere Ermittlungen, so heißt es, führe die Münchner Kriminalpolizei.
Wiesn-Themen im Überblick:Alles zum Oktoberfest in München
Welches Anzapfritual hat welches Zelt - und was wird dort dann ausgeschenkt? Was für Menschen treffen Sie auf der Wiesn und welche Fettnäpfchen sollten Sie besser auslassen? Die große SZ-Themensammlung zum Oktoberfest 2022.
Frau verschlingt Hähnchenflügel, Mann Feuerzeug: Ungewöhnliche Schluckspechte sind am letzten Oktoberfest-Wochenende auf der Wiesn-Sanitätsstation gelandet. Eine 29-jährige Frau hatte gleich einen ganzen Hähnchenflügel am Stück verschluckt - und ein 35-jähriger Mann wurde praktisch zeitgleich zu den Ärzten gebracht, weil er ein Feuerzeug verschluckt hatte. Beide wurden in Kliniken gebracht, wo Hähnchenflügel und Feuerzeug endoskopisch entfernt wurden. Die Patienten hatten zuvor auch sonst gut geschluckt: Beide seien volltrunken in die Aicher Sanitätsstation gebracht worden, teilten die Helfer von der Aicher Ambulanz am Montag mit.
"Das Schönste ist das Köpfen": Barbara Stadler mischt das erste Mal beim "Schichtl" mit, dem skurrilen Enthauptungs-Varieté auf dem Oktoberfest. Wie macht sich die Neue an der Guillotine? Ein Besuch (SZ Plus).
Der letzte Rest vom Promi-Fest: Zum Ende der Wiesn machen sich die A-Promis rar: Dafür taucht H.P. Baxxter mit mini Schirmchen auf, Ex-Rennfahrer Ralf Schumacher hat eine ganz spezielle Oktoberfest-Mission und Verona Pooth trifft auf eine alte Freundin.
Polizei als Lebensretter auf der Wiesn: Polizisten haben mit ihrem raschen Eingreifen auf dem Oktoberfest einem Beschäftigen eines Festzelts womöglich das Leben gerettet. Der 58-Jährige sei in der Nacht auf Samstag wegen eines Herz-/Kreislaufversagens zusammengebrochen, die Beamten hätten ihn sofort reanimiert, berichtete die Polizei am Montag. Bereits nach kurzer Zeit habe wieder schwacher Puls ertastet werden können. Gemeinsam mit inzwischen herbeigeeilten Helfern des Wiesn-Rettungsdienstes wurde der Mann weiter reanimiert und schließlich in ein Münchner Krankenhaus gebracht.
Die schönsten Wiesn-Momente der SZ-Redaktion: Das Oktoberfest geht in die Endrunde - die Tage davor waren heiter, turbulent und manchmal auch etwas gefährlich. Über André, das Plüsch-Brathendl und eine ziemlich wilde Maus. Ein persönlicher Rückblick.
Wie es war, erstmals auf der Wiesn zu arbeiten: Als Mandelverkäufer, Sanitäterin oder Bedienung waren sie erstmals dabei. Vier Wiesn-Angestellte erzählen, was sie fasziniert und schockiert hat auf dem größten Volksfest der Welt.
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16. Wiesntag
Wenn die Polizei vom Oktoberfest twittert: Dreiste Diebe, fliegende Handys und entflogene Vögel: Auf dem größten Volksfest der Welt hat die Polizei auch einige eher kuriose Fälle zu lösen - und lässt die Welt bei Twitter an ihren Einsätzen teilhaben.
Wiesn-Besucher attackiert Bahnmitarbeiterin und wird festgenommen: Nach dem Wiesn-Besuch hat ein betrunkener Mann am Münchner Hauptbahnhof eine Bahnmitarbeiterin attackiert und verletzt. Der 58-Jährige sei mit der S-Bahn gekommen und habe beim Öffnen der Tür die 49-Jährige, die mit dem Rücken zum Zug stand, ohne Grund gepackt, teilte die Polizei am Sonntag mit. Sie wurde am Freitagabend in den Zug gezogen und stürzte dabei zu Boden. Ein anderer 63 Jahre alter Bahnmitarbeiter schritt ein und wurde von dem 58-Jährigen in den Schwitzkasten genommen. Alarmierte Bundespolizisten nahmen den Täter fest. Die Bahnmitarbeiter klagten über Schmerzen und kamen in ein Krankenhaus. Ein Atemalkoholtest ergab bei dem Mann 1,9 Promille. Er gab bei der Vernehmung am Samstag an, er könne sich an die Tat nicht erinnern. Seine Frau, die den 58-Jährigen bereits als vermisst gemeldet hatte, bezahlte die Sicherheitsleistung von 4500 Euro. Ihn erwartet nun eine Anzeige wegen Körperverletzung.
Papierkügelchen gegen Wiesn-Schnarcher: Mit Papierkügelchen wollte sich ein auswärtiger Wiesn-Besucher in einem Schlafsaal in München Ruhe verschaffen. Weil seine Mitschläfer laut schnarchten, habe sich der Mann aus Sachsen nach und nach immer mehr und mehr Papier in die Ohren gestopft, bis er schließlich eingeschlafen sei, teilte die Aicher Ambulanz Union am Sonntag in München mit. Am Morgen sei dann das böse Erwachen gefolgt. "Er konnte die Kügelchen, die mittlerweile tief im Ohr waren, nicht mehr selbst entfernen", heißt es in der Mitteilung. Auch hören konnte er nicht mehr gut. Die Rettungskräfte der Ambulanzstation auf dem Oktoberfest konnten Michl aus der Erzgebirgsstadt Aue-Bad Schlema am Samstag helfen und holten die Papierknäuel nach und nach alle raus.
Öffnungszeiten und Wissenswertes:Was Sie zum Oktoberfest wissen sollten
Wie lange haben die Zelte geöffnet? Was muss ich beim Besuch beachten? Und was sind die wichtigsten Termine? Ein Überblick.
Die Wiesn-Welle in München rollt: In München steigen nach gut zwei Wochen Oktoberfest die Corona-Fallzahlen stark an, die Gesundheitsreferentin der Stadt geht von einer hohen Dunkelziffer aus. Kritik kommt vom Bundesgesundheitsminister - per Twitter.
Was Oktoberfest-Anwohner erleben: Einkaufen wird zur Herausforderung, Nachbarn verlassen die Gegend - und wohin am besten mit dem Auto? Valentin Schlagheck lebt seit 24 Jahren in einem Haus an einer Durchgangsstraße zum Oktoberfest. Über 17 Tage Ausnahmezustand - und warum er trotzdem gerne dort wohnt.
Oktoberfest:Erzählen Sie Ihre Wiesn-Liebesgeschichte
Unvergessliche Liebschaft oder gemeinsam durch die Jahrzehnte: Schreiben Sie uns, wie romantisch das Oktoberfest sein kann.
15. Wiesntag
"Der Kuss war fürchterlich": SZ-Leserinnen und -Leser haben uns von ihren Wiesn-Liebesgeschichten erzählt - den kurzen und den langen. Eine Auswahl mit romantischen Fügungen des Schicksals und ungewohntem Mut zur Frechheit.
Jede Show ein Risiko fürs Leben: Jagath Perera ist Steilwandfahrer auf der Wiesn. Dabei besiegt er sogar die Schwerkraft. Gefährlich? Absolut. Sorgen? Macht er sich manchmal. Aber nicht, weil er sich fürchtet. Über Arbeit, die wie aus der Zeit gefallen scheint.
Inzidenz in München steigt auf über 800: Zwei Wochen nach Beginn des Oktoberfests liegt die 7-Tage-Inzidenz nunmehr bei 834,3 ( Stand 1.10., Stadt München), das entspricht 12 412 neu gemeldeten Corona-Infektionen in den letzten sieben Tagen. Am Freitag lag sie bei 792,8. Die Dunkelziffer dürfte vermutlich deutlich höher liegen. Ein direkter Zusammenhang des besonders starken Anstiegs der Corona-Fallzahlen in München mit dem Oktoberfest lässt sich derzeit kaum beweisen, er liegt aber nahe: Auch bei anderen Volksfesten hatte sich häufig etwa eineinhalb Wochen nach Beginn ein starker Anstieg in den Inzidenzen gezeigt. Bundesweit liegt die Inzidenz dem Robert Koch-Institut (RKI) zufolge bei 497,0.
14. Wiesntag
Unbekannter schlägt 23-Jährigem Masskrug auf den Kopf: Ein 23-Jähriger ist im Hofbräu-Festzelt auf der Wiesn am vergangenen Samstag durch einen Schlag auf den Kopf mit einem Masskrug verletzt worden. Zuvor war es laut Polizei gegen 20 Uhr zu einem Streit zwischen einer einer Gruppe australischer und britischer Touristen sowie einer bislang unbekannten Gruppe gekommen.
Dabei wurde eine 25-jährige Frau aus Australien mit Bier überschüttet. Danach kam es zu einem Gerangel mit mehreren Beteiligten, unter anderem einer 22-jährigen Britin. Der Mann, der später mit dem Masskrug verletzt wurde, versuchte, diese wegzuziehen. Dabei wurde er von einem unbekannten Täter von hinten mit Faustschlägen gegen den Kopf zu Boden gebracht und dort von einem zweiten unbekannten Täter getreten. Ein dritter Mann soll dem 23-Jährigen, der noch immer auf dem Boden lag, dann mit voller Wucht einen Masskrug auf den Kopf geschlagen haben. Danach sollen die drei Täter das Zelt verlassen haben. Der verletzte 23-Jährige wurde in ein Krankenhaus gebracht. Die Polizei fahndet mit einem Foto nach den Tatverdächtigen.
"365 Tage Oktoberfest hält niemand aus, das wäre die Hölle": Für viele ist das Oktoberfest der Exzess, den die Stadt so dringend braucht, gerade jetzt. Und doch kamen bis zur Halbzeit 300 000 Besucher weniger, der Bierkonsum ging um 15 Prozent zurück und den Kotzhügel gibt es auch nicht mehr. Ist die Lust am Rausch verloren gegangen? Der Passauer Soziologe Thorsten Benkel erklärt, warum auch der schönste Rausch mal enden muss.
Gestreckte Wiesnmass? Wirbel um Internet-Video: Es sieht auf den ersten Blick auch ziemlich eklig aus, was da geschieht: Der kurze Ausschnitt zeigt einen Kellner, der aus einem vollen Spülbecken gelbliches Wasser in Bierkrüge abschöpft. Aber tatsächlich ist nirgendwo zu erkennen, dass Schmutzwasser in Bierkrüge wandert, die von der Kellnerin abgeholt werden. Der Wirt hat für den Vorgang eine einfache Erklärung.
Unbekannter vergewaltigt Frau im Bierzelt: Eine 27-jährige englische Touristin ist am Dienstag auf der Toilette eines Wiesn-Festzelts vergewaltigt worden. Es ist die erste registrierte Vergewaltigung auf dem Oktoberfest in diesem Jahr.
Was Handy-Daten über die Wiesn-Gänger verraten: Der Datenfluss während des Oktoberfests ist immens. Eine Nutzer-Analyse zeigt nun (SZ Plus), dass Gäste aus Schleswig-Holstein am ausdauerndsten feiern, die Münchnerinnen und Münchner unter dem Feier-Durchschnitt bleiben - und dass man das "Italiener-Wochenende" eigentlich umbenennen müsste.
Oktoberfest:Diese Telefonnummern sind wichtig für die Wiesn
Handy weg? Am Masskrug verletzt? Für den Notfall gibt es hier eine Übersicht der wichtigsten Notrufnummern rund um die Wiesn.
Die Inzidenz steigt weiter: Knapp zwei Wochen nach Beginn des Oktoberfests ist sie bei 792,8. Auf den Intensivstationen liegen aber weiterhin nur wenige Covid-Patienten.
Erstmals schenkt eine Frau Bier auf der Wiesn aus: "Eine Frau hob' i ja no nia da hinten g'sehng!" Diesen Satz hört Melanie Dirnberger derzeit ständig. Über die Arbeit in einer Männerdomäne.
13. Wiesntag
Schwerverletzte berichten von Überfällen: Zwei Menschen liegen nach Wiesn-Besuchen mit schwersten Verletzungen in Münchner Kliniken. In einem Fall bestand akute Lebensgefahr. Jetzt rätselt die Polizei: Sind die beiden die Opfer brutaler Gewalttäter? Oder gibt es andere Ursachen? Ein 49-Jähriger aus Frankfurt am Main hatte seiner Frau telefonisch von seinen massiven gesundheitlichen Problemen, aber auch von einem Überfall in einer dunklen Ecke am Donnerstag und von einer anschließenden Taxifahrt von der Lindwurmstraße ins Hotel an der Fraunhoferstraße berichtet. Er wurde am Samstag durch eine Notoperation in letzter Minute gerettet. Er hatte massive innere Blutungen.
Die Klinik alarmierte die Polizei. Eine Rechtsmedizinerin konnte den Befund nicht zweifelsfrei auf einen tätlichen Angriff zurückführen. Die Polizei sucht dennoch Zeugen für eine mögliche gefährliche Körperverletzung. Ebenso in einem Fall vom Freitag. Ein 24-Jähriger wurde um 22 Uhr mit Kopfverletzungen vorm Haupteingang der Wiesn aufgefunden und in eine Klinik gebracht. Der Mann schilderte einen Überfall durch zwei Unbekannte.
Gast ext zwei Mass und geht K.o.: Ein Wiesngast hat sich zwei Mal hintereinander an einem Trinkspiel versucht - und ist daraufhin auf der Wiesn-Sanitätsstation gelandet. Der etwa 30-Jährige habe auch einmal eine Mass Bier auf Ex - also in einem Zug - austrinken wollen, berichtete die Aicher Ambulanz am Donnerstag. Da dummerweise seine Begleitungen vergessen hatten, dies zu dokumentieren, ging der junge Mann in die zweite Runde - und trank auch die zweite Maß "auf Ex". Die Runde zwei sei durch K.o. geendet, berichteten die Sanitätshelfer. Er habe bei der Ankunft auf der Sanitätsstation sehr über Kopfweh geklagt - wegen der "Probleme mit der Ex". Gemeint war die Ex-Mass.
Die Inzidenz in München steigt rasant: Sie liegt nun bei knapp 700 - das bedeutet einen Anstieg um mehr als 172 Prozent binnen Wochenfrist. Auf den Intensivstationen in München liegen indes nur wenige Covid-Patienten.
Besucherin von Handy verletzt: Ein fliegendes Handy hat auf dem Oktoberfest eine Besucherin am Kopf verletzt. Das Telefon, vermutlich von einem Fahrgast nicht sicher verstaut, kam aus einem Fahrgeschäft geflogen und traf eine 57-jährige Münchnerin, wie die Wiesn-Sanitätsstation am Donnerstag berichtete. Die Ärzte der Aicher Amblanz mussten die Platzwunde nähen. Das Handy sei im falschen Flugmodus betrieben worden, folgerte der Sprecher der Ambulanz, Markus Strobl.
"Wenn es abends voll wird, dann ist es nur noch eklig": Zeltbesucher nötigen Küsse auf, Hände landen dort, wo sie nicht hingehören: Bedienungen berichten, wie übergriffig es auf dem Oktoberfest zugeht (SZ Plus).
Zwölfter Wiesntag
Die fremde Hand am Hintern: Grapschen im Bierzelt galt als etwas, das leider dazu gehört. Inzwischen aber ist es eine Straftat. Hat sich für Wiesnbesucherinnen etwas geändert? (SZ Plus)
Nach Messerstecherei - 21-Jähriger aus Klinik entlassen: Der 21-jährige Hamburger, der bei einer Auseinandersetzung am vergangenen Donnerstag im Umfeld des Münchner Oktoberfests mit Stichverletzungen lebensgefährlich verwundet wurde, konnte aus dem Krankenhaus entlassen werden. Der 38-jährige Tatverdächtige, der sich am Dienstag bei einer Dienststelle der Polizei gestellt hatte, wurde mittlerweile einem Haftrichter vorgeführt, der einen Haftbefehl wegen eines versuchten Totschlags erließ.
Mann bringt sich nach Oktoberfest-Besuch betrunken in Lebensgefahr: Nach dem Besuch des Oktoberfests hat sich ein Tourist auf der Münchner Stammstrecke in Lebensgefahr gebracht. Betrunken habe der Mann am Dienstag gegen 22 Uhr die Gleise 7 bis 30 von Nord nach Süd überquert, berichtete eine Sprecherin der Bundespolizei am Mittwoch. Der Zugführer eines Fernzuges entdeckte demnach den Mann und veranlasste eine Streckensperrung. Neben dem ICE wurden auch bei zwei Regionalzügen Schnellbremsungen eingeleitet. Verletzt wurde dabei niemand. Bundespolizisten suchten den Gleisbereich zwischen dem Münchner Hauptbahnhof und dem Haltepunkt Hackerbrücke ab und fanden den Amerikaner. Ein Atemalkoholtest ergab einen Wert von 1,3 Promille. Gegen den 25-Jährigen wurde ein Strafverfahren wegen gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet. Während der Streckensperrung kam es bei fünf Regional- und Fernzügen zu Verspätungen. Die S-Bahn war hiervon nicht betroffen.
Tim Cook auf dem Oktoberfest: Recht unbemerkt hat sich am Dienstag ein Mann auf die Wiesn geschlichen, den die ganze Welt kennt: Apple-Chef Tim Cook. Nach einem Termin in Berlin macht der US-Amerikaner noch einen Abstecher zur Wiesn und prostet Moderator Kai Pflaume und Apple-Vizepräsident Eddy Cue zu. "Schee, dass ma wieder amoi gmiadlich zamsitzn", schreibt er danach auf Bairisch auf seinem Twitter-Account. "So happy to be back to Oktoberfest. Prost!"
Inzidenz in München überschreitet 500er-Marke: Der Wert hat sich in der Stadt in einer Woche mehr als verdoppelt. Ein Zusammenhang mit dem Oktoberfest lässt sich derzeit zwar kaum beweisen, liegt aber nahe.
"Für kurze Zeit waren wir eine glückliche Familie": Unsere ukrainische Kolumnistin war mit ihrem Mann und ihrer Tochter das erste Mal auf dem Oktoberfest. Zwischen Autoscooter, gebrannten Mandeln und Bierzelt stellt sie sich die Frage, ob sie feiern darf, während in ihrer Heimat Menschen im Krieg sterben.
Umfrage auf der Wiesn: Oktoberfest, das ist Mandelduft, Olympia-Looping fahren oder auch ein Ochsenessen mit Freunden. Worüber freuen sich Wiesn-Besucher in diesem Jahr besonders? Wir haben einige von ihnen gefragt.
Elfter Wiesntag
Tatverdächtiger Taxigast stellt sich der Polizei: Nach einer öffentlichen Fahndung nach einem Taxigast, der im Verdacht steht, einen 21-jährigen Hamburger bei einer Auseinandersetzung am vergangenen Donnerstag im Umfeld des Münchner Oktoberfests mit Stichverletzungen lebensgefährlich verwundet zu haben, hat sich am Dienstagvormittag ein 38-Jähriger aus München im Beisein eines Rechtsanwalts bei einer Dienststelle der Polizei gestellt. Dies gab die Polizei am Nachmittag bekannt. Schon zuvor hätten die Ermittler konkrete Hinweise auf den Gesuchten erhalten. Der Tatverdächtige soll voraussichtlich am Mittwoch einem Ermittlungsrichter zur Klärung der Haftstrafe vorgeführt werden. Ob sich der Mann zu dem Vorfall geäußert habe, darüber wollte die Polizei noch nichts sagen. Es liefen noch weitere kriminalpolizeiliche Ermittlungen. Das 21-jährige Opfer befinde sich noch immer in stationärer Behandlung im Krankenhaus.
S-Bahn-Stammstrecke sorgt für Chaos bei Wiesn-Heimreise: Ausgerechnet zum Zapfenstreich auf der Wiesn musste die Deutsche Bahn am Montagabend die S-Bahn-Stammstrecke zeitweise sperren. Grund war ein Oberleitungsschaden. Ursache für den Schaden sei der Bahn zufolge wohl ein Ballon mit Alubeschichtung gewesen, teilte die Polizei am Dienstag mit. In der Nähe der beschädigten Oberleitung seien Reste des Ballons gefunden worden. Die Züge konnten die von Wiesnbesuchern stark frequentierte Station Hackerbrücke nicht mehr anfahren, weshalb die Bundespolizei die Passagierströme zum Hauptbahnhof umleiten musste. Etwa eine Stunde lang fuhren den Angaben zufolge auf der Stammstrecke keine S-Bahnen, danach waren nur Teile der Strecke erreichbar. Erst gegen sieben Uhr wurde die Strecke wieder komplett freigegeben. Die Polizei wies am Dienstag darauf hin, dass es verboten ist, Ballons mit Alubeschichtung auf S-Bahn-Fahrten mitzunehmen.
Corona-Zahlen in München steigen rapide: Das RKI hat einen Anstieg der Infektionszahlen von 77 Prozent in der bayerischen Landeshauptstadt ermittelt. Das spürt man auch in den Krankenhäusern. Ein Zusammenhang mit der Wiesn liegt nahe.
Familientag auf der Wiesn: Am Dienstag ist traditionell Familientag auf der Wiesn, es gibt Sonderaktionen und Rabatte. Wer mit seinem kleinen Kind zum ersten Mal auf die Wiesn geht, stöhnt über teure Fahrgeschäfte und verschmierte Dirndl - und erlebt doch jede Menge Glücksgefühle, die man bisher nur aus dem Bierzelt kannte.
Zehnter Wiesntag
Versuchtes Tötungsdelikt - 5000 Euro Belohnung ausgesetzt: Die Polizei fahndet öffentlich mit Bild nach dem mutmaßlichen Täter, der am Donnerstag im Umfeld des Oktoberfests einen 21-jährigen Hamburger lebensgefährlich niedergestochen und einen zweiten an der Hand verletzt haben soll. Ausgesetzt ist nun eine Belohnung von 5000 Euro für Hinweise, die zur Ergreifung des Tatverdächtigen oder der Klärung der Tat führen. Gegen 23.20 Uhr war es in der Schubertstraße zu dem folgenschweren Streit zwischen dem Taxigast, der in weiblicher Begleitung war, und einer Gruppe von Personen gekommen. Dabei sei der Taxigast aus der Gruppe heraus körperlich angegangen worden und habe zwei von ihnen Stichverletzungen zugefügt. Der 21-Jährige habe notoperiert werden müssen. Die Polizei vermutet, dass der Gesuchte oder seine Begleiterin einen Bezug zum Stadtteil Trudering haben könnten.
Frau von herunterfallender Flasche getroffen: Eine stark blutende Platzwunde und eine Gehirnerschütterung erlitt am Sonntag eine 19-jährige Wiesn-Besucherin am S-Bahnsteig Hackerbrücke durch eine heruntergeworfene Glasflasche. Völlig arglos habe die Unterföhringerin gegen 1.30 Uhr am S-Bahnsteig der Hackerbrücke auf ihre Bahn gewartet, als sie von oben die Glasflasche auf den Kopf traf, berichtet die Bundespolizei. Ersten Ermittlungen zufolge war die Flasche von einem oder einer Unbekannten von der Brücke aus auf den Bahnsteig geschleudert worden. Die Bundespolizei geht nach Auswertungen der Tatörtlichkeit und den Kameraaufzeichnungen davon aus, dass dies mit Absicht geschah, ein zufälliges Herunterfallen sei äußerst unwahrscheinlich. Ermittelt wird nun wegen des Verdachts der gefährlichen Körperverletzung. Spuren erhoffen sich die Beamten von der Bierflasche.
OB Reiter gedenkt des Oktoberfest-Attentats: Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) hat am Jahrestag des Oktoberfest-Attentats von 1980 zum Kampf gegen Rechtsextremismus "mit allen uns zur Verfügung stehenden Kräften" aufgerufen. Am Wiesn-Haupteingang, dem Ort des Anschlags, verlas er bei einer Kranzniederlegung die Liste der zwölf damals getöteten Wiesn-Besucher. Die "Erinnerung ist wach", sagte Reiter. An dem Gedenken nahmen Überlebende und Angehörige von Opfern teil. Am Abend des 26. September 1980 hatte eine Bombe zwölf Wiesn-Besucher sowie den rechtsextremen Bombenleger Gundolf Köhler selbst in den Tod gerissen. Mehr als 200 Menschen wurden verletzt. Es war der schwerste rechtsextreme Anschlag in der Geschichte der Bundesrepublik. Erst 2020 hatte die Bundesanwaltschaft nach einer Wiederaufnahme des Verfahrens festgestellt, dass Köhler aus rechtsextremistischer Motivation handelte. Er wollte demnach die damalige Bundestagswahl beeinflussen und wünschte sich einen Führerstaat nach NS-Vorbild. Diese klare Einordnung sei längst überfällig gewesen sagte Reiter.
Wiesn-Gast stürzt in Hundezwinger: Ein Wiesn-Gast ist bei der Suche nach einem verlorenen Gegenstand in einem Hundezwinger gelandet. Der Mann habe am Sonntagnachmittag auf einem Kettenkarussell einen bislang unbekannten persönlichen Gegenstand verloren, berichtete die Polizei am Montag. Deshalb kletterte er ins abgesperrte Schaustellergelände und dort auf den Wohnwagen eines 49-jährigen Schaustellers. Dabei fiel er schließlich in den Zwinger neben dem Wohnwagen - und wurde dort auch noch von einem Hund gebissen. Nach einer ärztlichen Behandlung sei der Mann verschwunden - um wen es sich handelte, blieb offen. Der Vorfall wurde laut Polizei nur bekannt, weil der Schausteller zusammen mit einem 28-jährigen Begleiter des Unbekannten auf die Wiesn-Wache kam und den Vorfall meldete.
Verschleudert das Oktoberfest Energie? Deutschland droht der Energienotstand, Verbraucherschützer warnen vor happigen Nebenkostennachzahlungen - und München feiert das Oktoberfest. Manche Wirte können sich sogar über Schnäppchenangebote der Stadtwerke freuen. Ist die Wiesn so noch zeitgemäß (SZ Plus)?
Die Wetteraussichten sind düster: Der Wetterbericht für München für die kommenden Tage verheißt kein Wiesnwetter. Es wird regnerisch, am Dienstag sinken die Temperaturen auf zehn Grad ab. Erst am Wochenende soll es wieder etwas wärmer werden - doch die Herbstsonne wird sich wohl erst nach dem Ende des Oktoberfestes wieder zeigen.
Glühwein am Eisstand: Die Wiesn hat ihre eigenen Regeln - und in diesem Jahr noch eine mehr. Auf dem berühmtesten Bierfest der Welt darf wegen der kalten Temperaturen Wein in erhitzter Form ausgeschenkt werden. Die Wiesn-Stilkritik.
Arnie is back: Am Samstagabend dirigierte Arnold Schwarzenegger die Kapelle im Marstall-Zelt, am Sonntag zog es ihn gleich wieder auf die Wiesn. Mit dabei: die Söhne Christopher und Patrick, sowie Schauspieler Milan Carter. Diesmal besuchten sie das Käferzelt. Statt Taktstock hatte Schwarzenegger eine Zigarre in der Hand.
Zweiter Wiesnsonntag
Traditionelles Platzkonzert zu Füßen der Bavaria: Neun traditionelle Märsche hintereinander: In einem Bierzelt dürften sich die Wiesnwirte das abends kaum noch trauen. Sonntagmittags zwischen elf und zwölf Uhr vor der Bavaria aber kommt das bestens an. Es handelt sich dabei ja auch um das alljährliche gemeinsame Platzkonzert der Kapellen aus den großen Festzelten. Eine Traditionsveranstaltung, die der damalige Wirtesprecher Willy Heide vom Bräuroslzelt vor 37 Jahren eingeführt hat. Zur Marschmusik darf dann jeweils ein Politiker oder ein Wiesnpromi dirigieren. Heides Nachfolger Peter Reichert, heuer erstmals Wirt der Bräurosl, stand dieses Mal auch auf dem Podium - als Dirigent und als Trompeter beim Trio im "Bozner Bergsteigermarsch", denn Reichert ist auch Musikant. Was ist eigentlich der Unterschied zwischen Musiker und Musikant?, wurde er gefragt. "Der Musiker kann's!", antwortet er lachend. Ähnlich verhält es sich mit den Dirigaten. Wobei unter den Promis - unter anderem Wiesn-Stadträtin Anja Berger (Grüne) und der Chef der Polizei-Wiesnwache, Christian Schäfer - einige Ehrgeiz bewiesen. In Wirklichkeit werden die Kapellen auf den Stufen zur Bavaria allerdings von Alois Altmann, Kapellmeister der Isarspatzen aus dem Hofbräuzelt, dirigiert, und zwar dezent vom Rande, unterhalb des Podiums.
Die Bösewichte kommen durch die Hintertür auf die Wache: Für 17 Tage ist die Wiesnwache mit 600 Beamten die größte Polizeidienststelle Bayerns. Ihr neuer Leiter Christian Schäfer erklärt, warum die Beamten auf dem Festgelände kaum Masken tragen - und wie sie die Respektlosigkeit mancher Oktoberfestbesucher erleben.
Weniger Wiesn-Gäste wegen Regens - kein "Fremdeln" nach Corona-Pause: Rund drei Millionen Gäste und damit 300 000 weniger als bei der letzten Wiesn vor der Pandemie haben bisher das Münchner Oktoberfest besucht. Schuld an dem geringeren Interesse war laut Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) das miese Wetter - und nicht etwa die Corona-Sorge. Der Start des Festes am Samstag vor einer Woche fiel ins Wasser, nur ein paar Tage lockte sonniges Herbstwetter mehr Besucher an. Die Festleitung sei dennoch sehr zufrieden. "Ich bin nicht auf der Jagd nach Rekordzahlen", sagte der Münchner Wirtschaftsreferent am Sonntag bei der Halbzeitbilanz für das Volksfest. Wichtig sei, dass das Fest nach zwei coronabedingt abgesagten Festen wieder stattfinde. Es sei eine Wiesn wie eh und je mit vielen Familien und auch vielen vor allem englischsprachige Touristen. "Die Befürchtung, dass der eine oder andere ein bissel fremdeln könnte nach zwei Jahren, ist nicht eingetreten." Weder bei den Wirten noch bei Schaustellern oder Sicherheitsdiensten gebe es größere Personalausfälle wegen Covid-19. Wissenschaftler wie Politiker rechnen allerdings mit einer Corona-Welle nach der Wiesn. Immer wieder schnellten etwa eineinhalb bis zwei Wochen nach dem Start von Volksfesten die Inzidenzen hoch. Die Wirte meldeten einen Rückgang des Bierkonsums um 15 Prozent gegenüber 2019, die Helfer der Wiesn-Sanitätsstation mussten sogar 30 Prozent weniger Patienten behandeln. Die Polizei meldete mit 923 etwas weniger Einsätze (2019: 1010).
Der Terminator rockt im Wiesn-Zelt: Arnold Schwarzenegger feiert mit Freundin, Familie und Ralf Moeller im Marstall-Zelt. Zum Taktstock greift er dann bei einem ganz besonderen Song. Im Käferzelt taucht einer der ehemals begehrtesten Promi-Singles Deutschlands auf - frisch verheiratet und mit Liebesbotschaften.
Polizeieinsatz am Würstlstand: Gleich zwei Mal binnen 20 Minuten ging es am späten Samstagabend für Polizistinnen und Polizisten der Wiesnwache um die Wurst. Um 23.40 Uhr bediente sich ein 24-Jähriger an einem Wurststand in der Matthias-Pschorr-Straße. Allerdings ohne die angeschriebenen 5,50 Euro zu bezahlen. Taschendiebfahnder des Polizeipräsidiums München beobachteten und kontrollierten ihn. Weil er sich dabei aggressiv verhielt, wurde er festgenommen und gefesselt. Seine Beleidigungen stellte er dennoch nicht ein. Nur 20 Minuten später schlug ein weiterer Wurst-Connaisseur zu. Der 44-Jährige war mit dem Preis-Leistungs-Verhältnis eines anderen Anbieters nicht einverstanden. Er legte sich mit dem Verkaufspersonal an und zertrümmerte die Kasse, wobei ein Schaden von 1500 Euro entstand. Der Italiener kam in die Haftanstalt des Polizeipräsidiums.
Festleitung erlaubt Glühwein auf der Wiesn: Von Sonntag an wird das winterliche Heißgetränk auf dem Münchner Oktoberfest ausgeschenkt. Man habe sich wegen der auch für die zweite Festwoche schlechten Wetterprognose dazu entschlossen, den Ausschank an Eisständen zu erlauben, sagte Festleiter Clemens Baumgärtner (CSU) am Sonntag zur Halbzeit des Festes. Gerade die Eisverkäufer machten kein gutes Geschäft - und man wolle schließlich, dass sie im nächsten Jahr wiederkommen. Der Glühweinduft bringe einen Hauch von Weihnachten auf das Fest. Dass nun "Merry Christmas" gespielt werde, wie er es schon gehört habe, finde er aber übertrieben. Die Wiesn hatte bei Temperaturen um elf Grad am Samstag vor einer Woche begonnen; nur kurz sorgte zum Ende der Woche sonniges Herbstwetter für typische Volksfeststimmung. Die Festleitung kann den Verkauf von Glühwein genehmigen, wenn - so sehen es die Betriebsvorschriften vor - der Eisverkauf infolge ungünstiger Witterung stark beeinträchtigt ist. Nicht zum ersten Mal greift sie auf diese Regelung zurück. Auch 2008 wurde Glühwein ausgeschenkt, nachdem es tagelang um oder sogar unter zehn Grad hatte. Allein an den letzten Wiesn-Tagen wurden damals mehr als 2000 Liter Glühwein getrunken. "Das Konsumangebot nähert sich bei diesen Temperaturen immer mehr dem Christkindlmarkt", kommentierte zum Abschluss des Festes der damalige Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD).
Das erste Mal ohne Eltern auf die Wiesn: Weil das Oktoberfest zweimal ausgefallen ist, drängen jetzt gleich drei Jahrgänge in die Zelte, die erstmals legal eine Mass bestellen dürfen. Für die Sanitätsstation eine Herausforderung - u nd für die Bedienungen eine angenehme Überraschung (SZ Plus).
Zweiter Wiesnsamstag
Die Wiesn ist in diesem Jahr irgendwie anders: In den Festzelten zeichnet sich deutlich ein Wandel ab, auch welche Personen das Oktoberfest besuchen, scheint sich zu ändern. Woran liegt das? Eine kleine Soziologie des Festes von Franz Kotteder (SZ Plus).
Oktoberfest-Abwasser wird auf Corona getestet: Münchner Wissenschaftler untersuchen das Abwasser des Oktoberfests laufend auf Bestandteile des Coronavirus. Es gebe dort derzeit eine ähnliche Virenkonzentration wie im Stadtgebiet, sagte Andreas Wieser von der Abteilung für Infektions-und Tropenmedizin am LMU Klinikum München der Deutschen Presse-Agentur. Für die Dauer des Festes würden täglich Proben vor und hinter der Wiesn dem Abwasser entnommen. "Wir sehen schon, dass da ordentlich etwas los ist", sagte der Leiter des Sars-CoV-2-Labors weiter. Ob sich schon eine Wiesn-Welle anbahne, sei aber am Abwasser noch nicht abzulesen. "Wir könne dazu noch keine Aussage treffen", sagte Wieser. "Wir haben eine Inkubationszeit von fünf Tagen. Es ist nicht zu erwarten, dass man da jetzt schon große Sprünge sieht." Aufschlussreicher wird eher, wie sich die Virenkonzentration in der Stadt in einigen Tagen entwickelt.
Fußball-Alarm im Käferzelt: Lothar Matthäus, Clemens Tönnies und Christian Lell feiern lieber auf der Wiesn statt Nations League zu gucken. Eine weise Entscheidung. Die Promi-Bilder von Freitagabend.
Dicke Luft im Bierzelt: Lässt sich das Infektionsrisiko auf der Wiesn messen? Die SZ war mit einem CO₂ -Messgerät sechs Stunden im Schützenzelt. Eine Fallstudie (SZ Plus).
"Wenn ich das Bier an einen Tisch bringe, ist auch mal jemand nackig": Auf dem Oktoberfest zu arbeiten, gilt als lukrativ, aber auch als enorm anstrengend. Wie ist es wirklich, dort zu arbeiten, wo andere den ganzen Tag feiern? Sieben junge Menschen in unterschiedlichen Wiesn-Jobs erzählen (SZ Plus).
7. Oktoberfest-Tag
Viele Wiesn-Besucher kommen aus den USA: Bisher kamen zwar vor allem an den verregneten ersten Tagen etwas weniger Besucherinnen und Besucher als bei der letzten Wiesn 2019. Ohne Gedränge war dafür entspanntes Flanieren auf dem Gelände möglich. Das Wochenende könnte hier eine Wende bringen: Am Freitag strömten bei strahlendem Wetter zahlreiche Gäste in Tracht zur Festwiese. "Es werden mehr Besucher", sagte Baumgärtner. "Wir haben über die Erwartung viele Touristen aus dem Ausland." Vor allem Briten und US-Amerikaner feiern in großer Zahl. Ein Grund für das Interesse speziell der Amerikaner könnte der für sie günstige Dollar-Kurs sein. Nach der amtlichen Statistik kommen 60 Prozent der Wiesnbesucher aus München, zwölf weitere Prozent aus ganz Bayern und neun Prozent aus dem restlichen Deutschland. 19 Prozent der Wiesngäste sind Ausländer.
So entwickelt sich bislang die Inzidenz während der Wiesn: Die Corona-Zahlen verhalten sich ein bisschen so, wie die Besucherzahlen auf der Wiesn: Sie steigen langsam, aber kontinuierlich. Am Mittwoch lag die Sieben-Tage-Inzidenz für München bei 240, einen Tag später bei 255,6, am Freitag meldet das Robert-Koch-Institut nun einen Wert von 273,8. Das sind 886 neue Corona-Fälle an einem Tag.
Hält die Wiesn ihr Werbeversprechen? Ist das Oktoberfest wirklich so barrierefrei, wie es von den Verantwortlichen behauptet wird? Ein Wiesn-Bummel mit einem Münchner, der im Rollstuhl oft nicht weiterkommt - und über manches trotzdem ganz zufrieden ist.
21-Jähriger bei Streit schwer verletzt - Täter flüchtet: Ein Taxigast ist in der Nähe des Oktoberfests von einer Gruppe körperlich angegangen worden. Dann soll er einem der Männer schwere Stichverletzungen zugefügt haben.
Lauterbach für kostenlose Corona-Tests auf der Wiesn: Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hätte sich kostenlose Corona-Tests auf dem Oktoberfest gewünscht. "Ich finde: Wenn man fast 15 Euro für eine Mass Bier verlangt, dann kann man den Besuchern auch einen kostenlosen Test anbieten", sagte er der "Passauer Neuen Presse". "Es wäre eine Solidaritätsgeste gewesen, die über Deutschland hinaus wahrgenommen worden wäre." Er sei zum Oktoberfest eingeladen gewesen, sagte Lauterbach der Zeitung - "bin aber nicht hingegangen. Wenn jedem am Eingang ein Test angeboten worden wäre, hätte ich mir das vielleicht noch überlegt".
Promi-Bilder vom Oktoberfest: Zahlreiche PR-Veranstaltungen locken in der ersten Oktoberfest-Woche die C-Promis an, Julia Klöckner und Dorothee Bär verpassen das Politikerschaulaufen um fünf Tage - und eine angebliche Starfriseurin lädt ausschließlich Blondinen ein.
"Männer tragen nur noch kurze Lederne": Oktoberfest bedeutet für Trachtenläden wie den von Andrea und Peter Seeböck Hochsaison: Über ihre aktuellen Verkaufsschlager - und was Wiesn-Gänger besser nicht mehr anziehen sollten (SZ Plus).
6. Oktoberfest-Tag
Mann schläft gleich zweimal Rausch bei Wiesn-Sanitätern aus: Er konnte nicht mehr laufen, ihm war furchtbar übel - die Folgen des ungewohnt starken Wiesn-Bieres waren für einen jungen Mann aus San Francisco grässlich. Aber es schmeckte ihm offenbar zu gut: Gleich zwei Mal kurz hintereinander kam der US-Amerikaner am Mittwoch zum Ausschlafen seines Rausches zur Wiesn-Sanitätsstation. Zuerst wurde er mit der Rettungsrikscha zur Station gebracht, nachdem er nach einem Besuch in einem Wiesn-Biergarten umkippte. Nach gut zwei Stunden durfte er die Station verlassen. "Beim Gehen schwor er dem Alkohol ab und gelobte Besserung", berichtete die Aicher Ambulanz. Doch offensichtlich bekam er bei sonnigem Wetter und herbstlicher Wärme sehr schnell wieder Durst. Etwa 90 Minuten später sei er wieder da gewesen - dieses Mal mit einer Schürfwunde an der rechten Hand. Nach gut einer Stunde Schlaf machte er sich erneut davon.
Rassismus-Vorwurf an Wiesn-Wirt: Günter Steinberg, Wirt des Wiesn-Zeltes des Staatlichen Hofbräuhaus, prahlt in einer Talk-Runde damit, wie wenig er sich um Political Correctness schert. Nach viel Kritik entschuldigt er sich und verspricht Besserung.
Polizisten aus Italien und Frankreich auf dem Oktoberfest im Einsatz: Während der Wiesn helfen bei den deutschen Sicherheitsbehörden Polizisten aus anderen Ländern aus - als Ansprechpartner für ihre Landsleute, aber auch zur Verbrechensbekämpfung. Ersten Straftäter konnten deshalb schon verhaftet werden.
Verletzte nach Masskrug-Schlägereien: Am Mittwochabend sind bei zwei Masskrug-Schlägereien Wiesntouristen verletzt worden. Im Schottenhamel-Zelt zog ein 26-Jähriger bei einem Streit einem 25-Jährigen einen Krug über den Kopf, sodass der Jüngere zu Boden ging. Ein Security-Mitarbeiter brachte beide zur Wiesnwache. Der mutmaßliche Täter wurde wegen gefährlicher Körperverletzung angezeigt, kam gegen eine Sicherheitsleistung von 2500 Euro aber wieder auf freien Fuß. Einen bislang unbekannten Masskrug-Schläger sucht die Polizei noch. Er hatte im Paulaner-Festzelt in der Box 44 einen 30-Jährigen so schwer am Kopf verletzt, dass dieser ins Krankenhaus gebracht werden musste. Das Opfer beschreibt den Täter als etwa 35 Jahre alt, kräftig und bärtig. Zeugen werden gebeten, sich bei der Polizei unter Telefon 089/29 10-0 zu melden.
Gottesdienst im Wiesnzelt: Schausteller-Pfarrer tauft Nachwuchs: Auf dem Oktoberfest sind am Donnerstag bei einem Gottesdienst vier Kinder getauft worden. Die ältere Schwester eines getauften Mädchens empfing zum ersten Mal die Kommunion. Schausteller, Marktkaufleute, Wiesnwirte, Oktoberfest-Mitarbeiter sowie Freundinnen und Freunde und Gäste verfolgten die Feier im Marstallzelt neben dem Haupteingang des Volksfestes. Während des Gottesdienstes saßen sie allerdings auf dem Trockenen: Der Bierausschank begann am Tag des Gottesdienstes erst später. Der Oktoberfest-Gottesdienst entstand in den 1950er Jahren.
Früher war nicht alles besser auf der Wiesn: War das Oktoberfest einst ganz anders - oder doch ein wenig wie heute? Über fragwürdige Schauen, den Bayerischen Herkules und Dinge, die sich dann doch nie ändern. Ein Blick zurück in Bildern.
Zwischen Rausch und Religion: Sascha Ellinghaus reist als Wiesn-Pfarrer mit den Schaustellern quer durch Deutschland. Immer mit dabei: ein tragbarer Altar und eine mobile Orgel. Doch wie passen Glaube und übermäßiges Feiern überhaupt zusammen?
5. Oktoberfest-Tag
Bräurosl-Wirt tauscht Band künftig am Abend aus: Die Musik der Blaskapelle Josef Menzel ist bei vielen Wiesn-Besuchern offenbar so schlecht angekommen, dass man in der Bräurosl nun Konsequenzen zieht und noch während der laufenden Wiesn die Kapelle am Abend gegen eine andere Band auswechselt. Der Vorwurf: zu langweilig, keine Partymusik, es komme keine Stimmung im Zelt auf. Deswegen hatte es zahlreiche Beschwerden und negative Kommentare im Internet gegeben. Das Publikum sei noch nicht für den harten Wechsel bereit von Partymusik, wie sie noch vor der Pandemie im Zelt zu hören war, hin zu reiner Blasmusik, teilten die Verantwortlichen am Mittwochnachmittag in einer Pressekonferenz mit. Nun werde man gegen 19.30 Uhr einen Wechsel vollziehen, eine neue Band werde dann wieder Partymusik für die Besucher spielen. Ursprünglich war sogar die Rede davon, die Kapelle komplett zu ersetzen. Davon scheint man nun abgerückt zu sein. Ob damit die Probleme behoben sind, wird sich zeigen. Einige Gäste beklagten sich zudem über den Service im Zelt und die Küche.
Ordner Masskrug auf den Kopf geschlagen: Ein 52 Jahre alter Mann aus Brandenburg hat am Dienstag gegen 22.15 Uhr im Augustiner-Zelt sofort mit dem Masskrug zugeschlagen, als er von zwei Mitarbeitern des Sicherheitsdienstes aufgefordert wurde, nicht auf dem Tisch zu tanzen. Der Tourist haute einem 62-Jährigen den Krug dabei so heftig auf den Kopf, dass das Glas zersplitterte. Beim Versuch, dem Mann die Reste des Krugs zu entwenden, zog sich der zweite Security-Mitarbeiter Schnittverletzungen an der Hand zu. Weitere Sicherheitsleute verständigten den Sanitätsdienst und alarmierten die Polizei. Die nahm den mit 1,9 Promille alkoholisierten Maschinenbauer fest und erstattete Anzeige wegen gefährlicher Körperverletzung. Nach den erkennungsdienstlichen Maßnahmen wurde er noch in der Nacht wieder aus dem Gewahrsam entlassen.
Wenn sich im Käfer-Zelt alles um Autos und Dirndl dreht: Nach zwei Jahren Pause lädt der neue Bayern-Chef bei Mercedes-Benz zur Damen-Wiesn ein. Warum 100 mehr oder weniger prominente Frauen der Einladung folgten.
Betrunkener tritt Security-Mitarbeiter: Ein 21 Jahre alter Belgier hat es offenbar nicht eingesehen oder wegen seines später mit 1,9 Promille festgestellten Alkoholpegels nicht verstanden, dass die Zelte auf dem Oktoberfest auch irgendwann mal zumachen. Er war am Dienstagabend jedenfalls schon mehrmals aus der bereits geschlossenen Fischer-Vroni begleitet worden und offensichtlich immer wieder hineingelangt. Als er es gegen 23.45 Uhr erneut versuchte, wurde er von einem 40 Jahre alten Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes aufgehalten. Der junge Belgier trat dem Mann daraufhin so wuchtig gegen das Knie, dass dieser zur stationären Behandlung ins Krankenhaus gebracht werden musste. Die verständigten Polizeibeamten nahmen den 21-Jährigen fest. Weil er keinen festen Wohnsitz in Deutschland hat, sollte am Mittwoch ein Ermittlungsrichter über die Haftfrage entscheiden.
An diesem Tag sollten Sie auf die Wiesn gehen: Nach dem nassen Start wird das Wetter zum Oktoberfest wieder schöner - allerdings hält das nicht allzu lange an. Was ein Wetterexperte für den Besuch rät - und ab wann eine besondere Wiesn-Regel greifen könnte.
Neuer und Goretzka haben positive Corona-Tests: Am Sonntag hat der FC Bayern noch das Oktoberfest besucht, nun haben Manuel Neuer und Leon Goretzka positive Corona-Tests. Beide sind mittlerweile aus dem Teamquartier der deutschen Fußball-Nationalmannschaft abgereist. Das teilte DFB-Pressesprecherin Franziska Wülle am Mittwoch in Frankfurt mit. Die zwei Bayern-Profis fallen damit für die letzten Nations-League-Spiele des Jahres am Freitag in Leipzig gegen Ungarn und am Montag in England aus. Beide Spieler besuchten zusammen mit der Mannschaft am Sonntag das Oktoberfest, inwiefern es zwischen der Infektion und dem Wiesn-Besuch einen Zusammenhang gibt, ist noch unklar.
Oktoberfest-Sänger im Interview: "Layla ist eindeutig der Wiesnhit": Michael Peyerl, Sänger im Hackerzelt, spricht darüber, wieso er das umstrittene Lied gerne im Bierzelt anstimmt - und warum in diesem Jahr weniger Leute kommen, die Stimmung aber noch ausgelassener ist.
Mann zeigt Hitler-Gruß auf dem Festgelände: Das für politisch motivierte Straftaten zuständige Kripo-Dezernat 4 sucht nach einem etwa 50 Jahre alten Mann, der am Dienstag gegen 18.30 Uhr in der Nähe des Haupteinganges zum Augustiner-Zelt mehrmals den Hitler-Gruß gezeigt haben soll. Ein 22-Jähriger aus Friedrichshafen hatte gegen 18.30 Uhr eine Wiesngruppe der Münchner Polizei über den Vorfall informiert, eine sofort eingeleitete Fahndung war jedoch erfolglos. Der 22-Jährige beschrieb den Tatverdächtigen als 1,85 Meter groß und kräftig, mit kurzen, dunklen, zurückgekämmten Haaren; er sei mit einem rot-magentafarbigen Trachtenhemd und einem beigen Janker bekleidet gewesen. Zeugen werden gebeten, sich unter 089/29100 bei der Polizei zu melden.
4. Oktoberfest-Tag
Münchner Oberbürgermeister bekommt Löwen-Trikot: Nach dem FC Bayern hat sich nun auch die Mannschaft des TSV 1860 auf der Wiesn blicken lassen. Am Dienstagabend ging es für die Mannschaft um Trainer Michael Köllner ins Hacker-Festzelt. Neben Bier und der ein oder anderen Brezn gab es für den Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) dann auch ein Wiesn-Trikot der Löwen mit seinem Namen drauf. Dass man Reiter darin häufiger sehen wird, ist unwahrscheinlich. Der Münchner OB gilt als Fan des FC Bayern.
Wenn die Influencer-Karawane übers Oktoberfest zieht: Sobald Cathy Hummels und ihre Influencerinnen die Wiesn besuchen, tun sich Abgründe auf - in die man gerne hineinblickt. Über dubiose Immunbooster, Wiesn-Wurmlöcher und einen nächtlichen Tanz vor der Bavaria mit Häschen-Ohren.
Fahnder nehmen Sexualstraftäter fest. Ein 28-Jähriger hat am frühen Dienstagmorgen einer jungen Frau am Rand des Oktoberfests unter den Rock gegriffen - unter den Augen der Polizei. Die Attacke ereignete sich gegen 0.40 Uhr, als sich Beamte der Taschendiebfahndung aus München und Frankfurt auf Streife befanden. Sie entdeckten auf einer Parkbank neben dem Festgelände einen Mann, der einer erkennbar alkoholisierten jungen Frau unter den Rock grabschte. Der 28-jährige Tatverdächtige mit Wohnsitz im Landkreis Ebersberg wurde sofort durch die Polizisten festgenommen. Ihm droht nun eine Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu fünf Jahren. Sexualisierte Gewalt sei kein "Kavaliersdelikt", hatten Vertreter der Sicherheitsbehörden schon vor der Wiesn deutlich gemacht. Sie werde mit allen Mitteln verfolgt.
Wiesnbesucher greifen Polizisten an. Gleich zweimal sind am Montagabend Polizisten auf dem Oktoberfest von renitenten Feiernden angegriffen worden. Gegen 18 Uhr ging ein 36-Jähriger aus dem Raum Stuttgart mehrmals hintereinander auf eine Gruppe von Beamten los, die gerade auf einem Kontrollgang waren. Bei der Festnahme leistete er erheblichen Widerstand und musste deshalb anschließend in Gewahrsam genommen und auf die Wiesnwache gebracht werden. Nur eine Stunde später umklammerte ein 28-Jähriger aus dem lombardischen Brescia eine Polizistin und versuchte sie zu Boden zu reißen. Gegen seine Festnahme leistete auch er massiven Widerstand. Ein Freund und der Vater des Angreifers versuchten später erfolglos, den Festgenommenen wieder zu befreien. Die beiden jungen Männer landeten zunächst in der Haftanstalt des Polizeipräsidiums.
Dienstag ist Familien-Tag - so kommen Sie mit Kindern günstig über die Wiesn: Ein Oktoberfestbummel kann für Familien schnell ins Geld gehen. Doch wer die richtigen Anlaufstellen kennt, kann Geld sparen.
Weniger Patienten auf nasser Wiesn: Weiter nasskaltes Wetter hat auch am Montag das Interesse am Oktoberfest gedämpft. Auf den Straßen des Festgeländes herrschte wenig Betrieb - die meisten zog es ins Bierzelt. Die Wiesn-Sanitätsstation musste bisher weniger Patienten versorgen als bei der letzten Wiesn 2019 - vor der Corona-Pandemie. Vor allem am Sonntag sei es wetterbedingt ruhig gewesen, teilte die Aicher Ambulanz am Montag mit. Die Patienten waren demnach in der Mehrzahl zwischen 16 und 25 Jahre alt. Blasenpflaster seien besonders gefragt gewesen. Ein Grund war wohl der kilometerlange Trachten- und Schützenzug durch die Stadt. Knapp 620 Patienten versorgten die Teams am Samstag und Sonntag - 2019 waren es allein am Samstag fast 560 gewesen.
3. Oktoberfest-Tag
Wenn die Wiesn zum Beziehungskiller wird: Kontakte sind auf dem Oktoberfest schnell geknüpft - auch sexuelle. Paartherapeutin Heike Melzer über die Frage, wo Fremdgehen anfängt, und spezielle Verhaltensregeln für den Festzelt-Besuch (SZ Plus).
Zwei von einhundert Besuchern Corona positiv: Eine Stichprobe der Alpha Rettung München in Zusammenarbeit mit dem lokalen Radiosender Gong 96.3 hat ergeben, dass zwei von 100 Wiesn-Besuchern mit dem Coronavirus infiziert waren. Testleiter Jürgen Top erklärte, man habe gezielt Besucher und Besucherinnen unterschiedlichen Alters und Herkunft für den Massentest ausgewählt. Die Viruslast der infizierten Personen sei sehr hoch gewesen, Symptome hätten die Infizierten allerdings nicht gezeigt. Nick Lisson von Radio Gong 96.3 kommentierte das Ergebnis mit dem Aufruf an alle Besucher und Besucherinnen des Oktoberfests, sich vor dem Betreten der Festwiese einem Selbsttest zu unterziehen. So habe es auch OB Dieter Reiter (SPD) empfohlen. Am kommenden Wochenende soll eine weitere Stichprobe durchgeführt werden.
Almauftrieb auf der Wiesn: 998 mehr oder weniger Prominente stehen auf der VIP-Liste für den Almauftrieb im Käfer-Zelt. Der Einlass dauert extra lange, dafür geht drinnen die Post ab. Manuel Neuer wirkte trotz der aktuellen Anspannungen beim FC Bayern sehr gelöst.
2. Oktoberfest-Tag
Die Bilanz zum Auftaktwochenende: Nach zwei Jahren Corona-Pause zapft der Oberbürgermeister mit drei Schlägen an. Zu spüren ist, wie groß die Sehnsucht der Besucher nach der Wiesn war - sie feiern begeistert, aber ohne Masken. Und Wirte und Schausteller atmen auf.
Rund 700 000 Gäste am ersten Wiesn-Wochenende: Laut Schätzung der Festleitung haben am ersten Wochenende bei nasskaltem Wetter etwa 700 000 Besucherinnen und Besucher das Oktoberfest besucht. Das waren deutlich weniger als bei der Wiesn 2019 vor der Corona-Pandemie - damals lag die Besucherzahl bei rund einer Million. Wiesnchef Clemens Baumgärtner (CSU) sagte am Sonntag, er freue sich über einen gemütlichen Auftakt. "Für die nächsten zwei Wochen wünschen wir uns noch, dass sich Petrus wieder daran erinnert, wie anständiges Wiesn-Wetter ausschaut."
Versuchte Tötung: Oktoberfest-Besucher in Schwabing niedergestochen: Der 41-jährige Tourist hatte eine tiefe Stichwunde im Oberkörper, als er gefunden wurde. Er musste notoperiert werden.
FC Bayern feiert trotz mieser Stimmung: Einen Tag nach der Pleite gegen den FC Augsburg hat sich der FC Bayern zum Feiern in Käfers Wiesn-Schänke getroffen. Die Stimmung blieb dabei jedoch gedämpft.
Sexueller Übergriff am ersten Wiesn-Tag: Vor dem Hacker-Zelt hat ein Tourist versucht, seine Begleiterin gegen ihren Willen zu küssen und anzufassen. Sie machte mit Hilferufen auf sich aufmerksam.
Die Trachten- und Schützenvereine ziehen von der Maximilianstraße durch die Altstadt zur Theresienwiese: Mit etwa 9000 Teilnehmern und sieben Kilometern Länge ist der Trachtenumzug einer der größten der Welt, auch Fahnenschwinger, Jäger und Mitglieder von Musikkapellen und Spielmannszügen laufen mit. Alljährlich reisen zudem viele Trachtler aus dem Ausland an. Angeführt wird der sieben Kilometer lange Festzug vom "Münchner Kindl" Viktoria Ostler.
Erstmals gab es das Spektakel im Jahr 1835. Damals liefen Trachtler und Schützen zur Silberhochzeit von König Ludwig I. und Therese von Bayern durch die Stadt. Die Hochzeit des Paares hatte 25 Jahre zuvor 1810 das Oktoberfest in München begründet.
Regenwetter und Windböen vor dem Trachtenumzug: Eigentlich ist das Wetter am ersten Wiesn-Wochenende gut - doch in diesem Jahr halten sich weder Wind noch Regen an die Tradition. Immerhin: Von den vor allem in den Alpen und im Bayerischen Wald angekündigten Sturmböen bleibt München verschont. Doch für die erwarteten 9000 Teilnehmer des Trachtenzugs durch die Münchner Innenstadt, der um 10 Uhr startet, wird es kalt, feucht - und nach zwei Jahren Coronapause wahrscheinlich trotzdem fröhlich.
1. Oktoberfest-Tag
Bundespolizei sieht weniger Andrang aufs Oktoberfest: Der Andrang auf das Oktoberfest in München ist nach ersten Eindrücken der Bundespolizei in diesem Jahr zum Auftakt etwas geringer als sonst. An der S-Bahnstation Hackerbrücke in der Nähe der Theresienwiese und am Hauptbahnhof sei bisher "gutes Durchkommen", und es gebe noch keine "Massenprobleme", sagte ein Sprecher der Bundespolizeiinspektion München.
Erste "Bierleiche" auf Oktoberfest versorgt: Trinken bis zum Abwinken: Die erste "Bierleiche" ist auf dem Oktoberfest rund zwei Stunden nach dem Anstich versorgt worden. Um 14.07 Uhr sei eine "volltrunkene" junge Frau aufgenommen worden, sagte der Sprecher der Sanitätsstation Aicher Ambulanz, Markus Strobl, am Samstag. 24 Minuten später sei ein junger Mann Mitte 20 versorgt worden. In anderen Jahren wurden schon Stunden vor dem Anstich die ersten Alkoholopfer vermeldet.
Kurz-Trip aufs Oktoberfest: Viel Regen auf dem Festgelände, Reiter schwächelt etwas beim Anzapfen - und dann taucht auch noch ein Ex-Kanzler auf. Zehn Eindrücke vom ersten Tag auf dem Oktoberfest.
Münchens Oberbürgermeister eröffnet das Oktoberfest mit drei Schlägen: Nach zwei Jahren Pandemie scheint Münchens Oberbürgermeister dann doch am Ende etwas eingerostet zu sein: Drei Schläge hat Dieter Reiter in diesem Jahr gebraucht. Kurz vor dem Anstich wird Bayerns Ministerpräsident grundsätzlich - und verteidigt das Singen des sexistischen Lieds Layla auf dem Oktoberfest.
Ansturm auf das Festgelände - Tausende strömen zum Oktoberfest: Drei Stunden vor der offiziellen Eröffnung des Münchner Oktoberfests sind bereits Tausende Wiesn-Besucher auf das Festgelände geströmt. Um kurz nach 9.00 Uhr öffnete am Samstag das Gelände auf der Theresienwiese. Daraufhin stürmten viele los, die seit dem Morgengrauen in langen Schlangen ausgeharrt hatten, um einen guten Platz in einem Bierzelt zu ergattern.
Was Sie zum Oktoberfest wissen sollten: Spontan auf das Oktoberfest gehen und im Zelt feiern? Das mag vielleicht Münchnern oder Menschen aus dem Umland gelingen. Nicht-Oktoberfest-Profis werden schnell merken, dass es da den einen oder anderen Fallstrick gibt. Wie lange haben die Wiesn-Zelte geöffnet? Was muss ich beim Besuch beachten? Und was sind die wichtigsten Termine? Ein Überblick.
Ein Tag vor Anstich
Von A wie austreten bis Z wie Zähne: Nach zwei Jahren Pause eine kleine Erinnerung, was bis zum 3. Oktober auf der Theresienwiese alles zu erwarten ist.
"Zu uns kommt nicht das extreme Partyvolk": Wegen der Wiesn steigen auch die Preise für Hotelzimmer in Dachau. Wie teuer eine Übernachtung und wie groß die Nachfrage bei den Hoteliers ist.
Die Kollateralschäden des Bierkonsums auf dem Oktoberfest: Auf der Wiesn wird dem Alkohol gehuldigt. Beim letzten Mal, 2019, wurden 7,3 Millionen Mass Bier getrunken. Ein Toxikologe erklärt im SZ-Podcast "Auf den Punkt" die Risiken des Rauschs - und die Rache nach dem Exzess.
Die woke Wiesn: Keine sexistischen Lieder und anstößigen Dekorationen mehr, nachhaltige und vegane Küche, viele Angebote für die schwule und lesbische Community: Wie sich das Oktoberfest wandelt - und warum.
Wiesn-Auftakt kühl und nass, aber im Plan: Regen und maximal elf Grad - das Wetter macht ausgerechnet zum ersten Wiesn-Auftakt nach zwei pandemiebedingt abgesagten Festen nicht mit. Dennoch fällt der Oktoberfest-Start am Samstag nicht ins Wasser, es bleibt minutiös beim lange geplante Ablauf. Grund für das ungemütliche Wetter mit Regen ist eine Kaltfront, die von Norden kommend Bayern durchquert. In München werden es wohl höchstens elf Grad. Zudem wird es windig - gefühlt noch kälter. Am Sonntag zum großen Trachten- und Schützenzug durch München zum Oktoberfest bleibt es wohl ebenfalls ungemütlich, die Temperaturen liegen nur marginal höher.
Historischer Streik auf dem Oktoberfest: Mieses Wetter, hohe Preise: Das Oktoberfest bietet immer wieder Anlass zum Jammern. Vor 100 Jahren standen sogar die Fahrgeschäfte wegen eines Streiks tagelang still.
Wiesn wird eine Corona-Welle auslösen: Regelmäßig schnellten - Daten des Robert Koch-Instituts (RKI) zufolge - nach Volksfesten die Inzidenzen hoch, zuletzt etwa nach dem Gillamoos in Abensberg. Knapp zwei Wochen nach dem Beginn überschritt die Corona-Inzidenz im Landkreis Kelheim die Marke von 1000. "Natürlich wird es dazu führen, dass eine Erhöhung der Fallzahlen auftreten wird", sagt Johannes Bogner, Leiter der Sektion Klinische Infektiologie am LMU-Klinikum der Uni München auch über die Wiesn. "Es ist sehr gut dokumentiert, dass nach lokalen Ereignissen eine messbare Zunahme an Erkrankungsfällen zu Buche schlägt."
Söder kommt ohne Maske: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) will die Wiesn ohne Mund-Nasen-Schutz besuchen: "Die Corona-Lage ist derzeit stabil", sagte der CSU-Politiker kürzlich der Bild-Zeitung. "Jeder soll eigenverantwortlich entscheiden, ob und wie er die Wiesn besucht." Und mit Blick auf Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD): "Mich wundern die überdrehten Botschaften von Herrn Lauterbach." Es gebe "keine wachsende Belastung in den Krankenhäusern". Lauterbach reagierte auf Twitter: "Ich wünsche allen ein gutes Oktoberfest. Auch ich bin kein Spielverderber, lieber @Markus_Soeder. Trotzdem bitte ich alle, die hingehen, sich vorher zu testen. Ich appelliere an die gegenseitige Rücksichtnahme."
Wiesn ist ein Superspreading-Event mit Ansage: Auflagen fürs Fest erließen die Offiziellen keine, von Zeltbetreibern ist kaum überliefert, dass sie im großen Stil Luftfilteranlagen angeschafft hätten, und von einer Maskenempfehlung ist nichts zu hören außer dem Hinweis, es ließen sich mit Stoff vor den Lippen nun eben schwer mehrere Mass wegexen. Ein jeder Besucher ahnt das, und trotzdem werden Millionen mitmachen. Warum? Ein Essay (SZ Plus).
Zwei Tage vor Anstich
Das sind die Neuigkeiten auf der Wiesn: Wenn es wegen Corona schon drei Jahre her ist, dass es zuletzt eine Wiesn gab, dann steigt natürlich die Spannung: Was ist dieses Mal geboten, wie kommt man heraus aus dem Stimmungstief? Es gibt heuer neue Festzelte, Karussells und sogar eine Computertomographie. Die Stadt stellte bei einem Rundgang die Neuigkeiten auf der Wiesn vor. Nostalgiker dürfen sich auf eine ganz besondere Schau freuen. Ein Überblick über alle Neuerungen.
U-Bahn wechselt in Oktoberfest-Modus - Rolltreppen mit mehr Tempo: Zum Start des Oktoberfests am Samstag stellt die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) um auf Wiesn-Modus. Dann fahren mehr U-Bahnen als sonst zur Theresienwiese - und die Rolltreppen werden schneller gestellt. "Wir verdichten den Takt auf den Linien U4/U5 so, dass während der Wiesn je nach Tageszeit alle 2,5 bis 3,3 Minuten ein Zug zwischen Theresienwiese und der Innenstadt verkehrt", erläuterte ein MVG-Sprecher. Damit sei die Taktung in etwa verdoppelt. Wenn der Bahnsteig trotzdem voll ist, fährt auch mal eine U-Bahn ohne Halt bis zur nächsten Station durch. Die Rolltreppen - in Deutschland nach einer DIN Norm mit 0,5 Metern pro Sekunde unterwegs - werden zur Wiesn-Stoßzeit an der Theresienwiese auf 0,68 Meter pro Sekunde gestellt. Wegen des Tempos wird aber niemand das Gleichgewicht verlieren - in vielen Ländern sind Rolltreppen auch im Normalbetrieb mit mehr Tempo unterwegs.
Ein "Café Mohrenkopf" auf dem Oktoberfest? Nicht mehr zeitgemäß: Katharina Wiemes verpasst ihrem Wiesnzelt einen neuen Namen. "Café Theres" heißt es nun, zu Ehren der bayerischen Königin, deren Hochzeit mit dem bayerischen Kronprinzen Ludwig 1810 der Anstoß gewesen ist für jenes Volksfest, das die bayerische Landeshauptstadt heute stolz das größte der Welt nennt.
Lufthansa-Crew fliegt in Tracht: Kurz vor dem Beginn des Oktoberfests am Samstag in München schickt die Lufthansa Flugbegleiter in Dirndl und Lederhose an den Start. Die ersten Trachtenflüge hoben am Donnerstag von München nach Rio de Janeiro und San Diego ab. Am 26. September folgen weitere nach Boston und New York, wie die Airline mitteilte. Auch die Lufthansa-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeiter der Fluggastbetreuung im Terminal 2 begrüßen laut Mitteilung die Fluggäste in Tracht. Statt der klassischen Uniform tragen die Damen Dirndl, die Herren Trachtenanzüge. Auf mehr als 800 Langstreckenflügen zu 33 Zielen ab Frankfurt und München serviere die Crew bis zum Ende des Festes 3. Oktober in der First Class und Business Class bayerische Spezialitäten. Dazu erhalten Gäste gebrannte Mandeln, Oktoberfestpralinen und Lebkuchenherzen.
Die Wiesn als Kulturereignis: Es gibt Pop-Konzerte, Volksmusik, historische Führungen, Schmuckkunst - sogar das Marionettentheater ist vertreten. Was kulturell auf dem Oktoberfest geboten ist.
Sondertrikot des FC Bayern zur Wiesn: Der FC Bayern München hat pünktlich zum Oktoberfest ein neues Wiesn-Trikot. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Donnerstag mitteilte, hat das diesjährige Dress eine dunkelrote Grundfarbe mit einem feinen Rauten-Muster. "Das Logo, die Akzente an den Ärmeln, die drei Streifen auf den Schultern und die Sponsoren stechen wie im Vorjahr in goldener Farbe hervor und stellen so eine Verbindung zur klassischen Tracht her", hieß es. Zudem würden goldene Stickereien hervorstechen, "die von traditioneller, bayerischer Handwerkskunst inspiriert sind und das Logo des deutschen Rekordmeisters zieren. Im Nackenbereich ist zudem das Oktoberfest-typische Alpen-Edelweiß abgebildet."
Auch der TSV 1860 München, derzeit nur Drittligist, hat ein Wiesn-Trikot, das die Spieler erstmals beim Heimspiel gegen Erzgebirge Aue an diesem Freitagabend überziehen. Es ist allerdings nicht in den Vereinsfarben Weiß und Blau gehalten, sondern es ist weiß und grün - und hat viele Fans verwundert: Das Leibchen sieht eher aus wie eines von Werder Bremen.
Giesinger Bräu und die Wiesn: Seit er vor 16 Jahren in einer Garage das Giesinger Bräu gründete, kämpft Steffen Marx darum, das beste Bier der Stadt zu brauen. Jetzt fordert er die angestammten Brauereien heraus - und könnte die Biermetropole München für immer verändern (SZ Plus).
"Layla"-Macher sehen neuen Text für die Wiesn mit Humor: Der Autor des umstrittenen Partysongs "Layla", Schürze, sieht Pläne für einen neuen Text auf dem Münchner Oktoberfest gelassen. "Ich denke, dass 99 Prozent des Publikums "Layla" in der Originalversion mitsingen werden, deswegen rege ich mich nicht auf", sagte er der Deutschen Presse-Agentur. "Wenn die Wiesn-Wirte der Meinung sind, den Song umdichten zu müssen, sollen sie das machen. Die Fans feiern den Song und singen ihn trotzdem mit." Der Sprecher der Wiesn-Wirte, Peter Inselkammer, hatte angekündigt, dass die Kapelle in seinem "Armbrustschützenzelt" auf dem Oktoberfest eine veränderte Version des umstrittenen Liedes von DJ Robin & Schürze präsentieren soll - mutmaßlich ohne die Zeile "Ich hab' 'n Puff - und meine Puffmama heißt Layla. Sie ist schöner, jünger, geiler."
Wo die Weißwurst vegan wird: "Mir langt eigentlich der Bädasui vom Hendl!", hieß es vor nicht allzu langer Zeit. Die Öffentlichkeit nahm die Wiesn bisher wahr als Volksfest, bei dem 7,5 Millionen Liter Bier sowie 435 000 Brathähnchen und 124 Ochsen vertilgt wurden. Seit 2019, musste das Oktoberfest zweimal wegen Corona pausieren. Und plötzlich scheint es so zu sein, dass die Festwirte nun die Veganer als neue Zielgruppe entdeckt haben. Der Trend zur fleischlosen Ernährung macht nicht mal vor der Wiesn halt.
Drei Tage vor Anstich
Die Münchner Polizei rüstet sich für die Wiesn: 600 Beamte, Überwachungskameras, Sperrringe und ein Flugverbot - die Polizei bereitet sich auf das größte Volksfest der Welt vor und rät davon ab, E-Scooter für die Heimfahrt zu nutzen. Spezielle Corona-Auflagen gibt es keine auf dem Festgelände. Aber sonst? Zu den aktuellen Regeln und Sicherheitsmaßnahmen.
Dreck von Wiesn-Besuchern im Hauseingang - München bietet Putzdienst: Wer rund um die Theresienwiese in München wohnt, hat während des Oktoberfestes oft mit unliebsamen Überraschungen im Hauseingang zu kämpfen: Erbrochenes oder andere Hinterlassenschaften von allzu bierseligen Wiesn-Besuchern. Die Stadt München bietet deshalb allen Anwohnern der Festwiese einen speziellen Reinigungsservice. Täglich von 8 bis 16 Uhr steht "ein mobiles Reinigungsteam mit Fahrzeug und Hochdruckreiniger bereit", teilte die Stadt am Mittwoch mit. "Das Team reinigt private Wege bis zur Haustür und Einfahrten bis zum Garagentor, nicht aber Gehwege oder öffentliche Straßenbereiche."
"Layla" und die Wiesn - Kapellmeister will neuen Text präsentieren: Das umstrittene Lied soll auf dem Oktoberfest nicht in den Zelten gespielt werden - eigentlich. Aber: Was, wenn die Gäste es plötzlich selbst anstimmen? Man habe sich aber darauf eingestellt, sagt Wirte-Sprecher Peter Inselkammer: "Unser Kapellmeister hat sich da etwas überlegt. Er bereitet einen anderen Text vor, der nicht sexistisch ist." Das sei besser, "als wenn wir es ignorieren".
Leider hat die Lederhose keinen Gummizug: Wer nach zwei Jahren Pandemie in seine alte Lederhose schlüpft, erlebt nicht selten ein blaues Wunder. In Münchner Trachtenläden lässt sich deswegen gerade ein Phänomen beobachten. In manchen Geschäften geht es dieser Tage zu wie in der Mannschaftskabine eines Fußballklubs: Männer in Unterhosen stehen am Kleiderständer und suchen nach einer Größe größer, umgeben von einem durch Torschlusspanik ausgelösten Angstschweißdunst. Der Herbsttrend 2022: Er geht eindeutig in Richtung Zweitlederne.
Knallvolles Wiesn-Zelt, niemand trägt Maske - gehen Sie hin? Wie verhält man sich in diesem dritten Corona-Herbst bestmöglich? Wir haben d rei Virologinnen um 24 wichtige Ratschläge gebeten (SZ Plus) - zu Masken, Restaurantbesuchen und der Frage, ob man das Oktoberfest besser ausfallen lassen sollte.
Bayerns Gesundheitsminister Holetschek noch unentschieden bei Wiesn-Besuch: Klaus Holetschek (CSU) weiß noch nicht, ob er heuer auf die Wiesn gehen wird. "Am Samstag bin ich auf jeden Fall nicht da. Der Anstich ist ja auch kein Termin, der für den Gesundheitsminister obligatorisch wäre", sagte Holetschek der Münchner Abendzeitung. "Ich werde unter der Woche vielleicht mal mittags hingehen." Dann ist normalerweise am wenigsten los. Ob er in diesem Falle wie Ministerpräsident Markus Söder (CSU) auf eine Maske verzichten werde, ließ Holetschek offen.
Corona-Gefahr auf dem Oktoberfest: Diesmal werden sie auf dem Oktoberfest nicht nur zählen, wie viele Ochsen gegessen und wie viele Mass Bier getrunken werden, sondern auch, wie viele sich infizieren. Ein Spaziergang über die Festwiese mit einem Infektiologen, einem Security-Mann und dem Oberbürgermeister (SZ Plus).
Interessantes und Service zum Oktoberfest
Hatte ein Ebersberger die Idee für die allererste Wiesn? Womöglich gäbe es das Münchner Oktoberfest ohne Franz Xaver Greckl gar nicht, den Spross einer Wirts- und Bierbrauerfamilie aus der Region. Darauf deuten 200 Jahre alte Quellen hin (SZ Plus), die der Historiker und Archivar Claudius Stein ausgewertet hat.
Zimmer frei zur Wiesn: Eine Woche vor dem Start des Oktoberfests gibt es noch überraschend viele buchbare Hotelzimmer - zu ungewöhnlich günstigen Preisen. Bei Ferienwohnungen und privaten Anbietern schaut es hingegen anders aus.
Handy-Empfang auf dem Oktoberfest: Für die Wiesn betreiben die Mobilfunk-Konzerne einen Aufwand, als müssten sie eine mittelgroße Stadt versorgen. Man erwarten ein Rekord-Datenvolumen. O2 prognostiziert gar einen "riesigen Datendurst". Um ihm zu begegnen, haben die Anbieter Hunderte temporäre Antennenelemente auf der Theresienwiese und in ihrem Umfeld installiert. Grund dafür ist ein Nutzungsverhalten, das es so nur auf dem Oktoberfest gibt.
Interview mit Dieter Reiter zum Oktoberfest: Münchens Oberbürgermeister hat immer wieder daran gezweifelt, ob es richtig war, die Wiesn dieses Jahr stattfinden zu lassen. Im Interview spricht er darüber (SZ Plus), warum er glaubt, dass die Menschen das Oktoberfest dringend wieder brauchen, welche Befürchtungen er mit Blick auf eine mögliche Corona-Welle danach hat - und warum bei ihm am ersten Wiesn-Tag um zwei Minuten vor zwölf die Anspannung am höchsten ist.
Wie schmeckt die Wiesn-Mass 2022? Sechs Braumeister der großen Münchner Brauereien stellen ihre diesjährigen Oktoberfestbiere vor - und Starsommelier Justin Leone beschreibt sie für die SZ.
Ein sicherer Ort für Mädchen und Frauen? Die Aktion "Sichere Wiesn" hilft bei sexueller Gewalt, aber auch wenn die Handtasche geraubt wird oder die Freunde verloren gehen. 2019 nahmen so viele Besucherinnen wie noch nie die Unterstützung in Anspruch. Eine wichtige Neuerung in diesem Jahr ist die Namensänderung für die Räumlichkeiten, in denen auf der Theresienwiese Hilfe angeboten wird. Aus dem "Security Point" wird nun der "Safe Space". Besetzt ist er an allen Wiesntagen von 18 Uhr bis 1 Uhr, an Wochenenden und am Feiertag bereits von 15 Uhr an. Die Hilfe ist kostenfrei und auf Wunsch auch anonym.
Wege zum Oktoberfest und wieder nach Hause: Dass das Oktoberfest seit 1810 auf der Theresienwiese im Herzen von München stattfindet, ist auch logistisch eine Herausforderung. Besonders jetzt, nach zwei Jahren Pause, wird der Ansturm riesig sein. Schließlich müssen Millionen Menschen mitten in der Stadt zum Festgelände und von dort wieder wegkommen. Der Vorteil der zentralen Lage: Es gibt viele verschiedene Anreisemöglichkeiten. Empfehlenswert sind in jedem Fall (unabhängig von Promillegrenzen) öffentliche Verkehrsmittel. Ein Überblick.
Mit mehr Personal und rund um die Uhr im Einsatz: 455 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Aicher Ambulanz Union sowie zehn Ärzte kümmern sich dieses Jahr auf dem Oktoberfest um medizinische Notfälle - etwa 50 mehr als im Jahr 2019. Für die Helfer gilt ein strenges Hygienekonzept. Die Aicher Ambulanz Union sorgt zudem für krankheitsbedingte Ausfälle vor.
So rüstet sich München für die Wiesn - und eine mögliche Corona-Welle: Während sich die einen auf die Wiesn freuen, auf das Feiern im Bierzelt, die Ausgelassenheit und die Party in der Stadt, stellen sich andere darauf ein, sich in den Wiesnwochen vom Leben in der Stadt abzuschotten. Das Oktoberfest wird das Infektionsgeschehen befeuern, darin sind sich Virologen einig. Das Gesundheitsreferat stockt schon einmal die Kontaktnachverfolgung auf. Wie sich Kliniken, Nahverkehr und Stadt auf die kommenden Wochen einstellen (SZ Plus).