Oktoberfest:Ein sicherer Ort für Mädchen und Frauen

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Wennn Frauen sich im Bierzelt unsicher fühlen, haben sie nun Ansprechpartner auf der Wiesn, an die sie sich wenden können. (Foto: imago/Ralph Peters)

Die Aktion "Sichere Wiesn" hilft bei sexueller Gewalt, aber auch wenn die Handtasche geraubt wird oder die Freunde verloren gehen. 2019 nahmen so viele Besucherinnen wie noch nie die Unterstützung in Anspruch.

Von Katharina Haase

Das Oktoberfest ist nicht nur ein Ort des Vergnügens, es ist auch ein Ort, an dem weibliche Personen Hilflosigkeit oder Gewalt erleben. Bereits zum 18. Mal engagiert sich deshalb heuer der Verein Imma gemeinsam mit den beiden Fraueninitiativen Amyna und dem Frauennotruf München im Rahmen der Aktion "Sichere Wiesn für Mädchen* und Frauen*" auf der Theresienwiese. Die Gendersterne sollen verdeutlichen, dass das Angebot sich an alle Personen richtet, die sich, unabhängig von Ausweis oder Optik, selbst als weiblich identifizieren oder sich als non-binäre Personen davon angesprochen fühlen.

Neben einem Raum für Hilfesuchende vor Ort finden auch Prävention und Sensibilisierung für das Thema statt. "Wir haben das Logo in diesem Jahr etwas angepasst. Wir wollten es etwas diverser gestalten und auf sexistische Klischees und Stereotype verzichten", erklärt Lisa Löffler vom Frauennotruf. Statt einer Frau im Dirndl zeigt das Logo nun zum Herz verschlungene Hände, mit Wiesnbreze und Rose. Flyer und Plakate auf Deutsch und Englisch seien bereits an vielen Schulen, Hotels und anderen Orten des öffentlichen Lebens verteilt worden, so die Initiatorinnen.

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Die wichtigste Neuerung in diesem Jahr ist aber die Namensänderung für die Räumlichkeiten, in denen auf der Theresienwiese Hilfe angeboten wird. Aus dem "Security Point" wird nun der "Safe Space". Dieser Begriff sei vor allem in Bezug auf sexualisierte Gewalt international etabliert und so auch für ausländische Oktoberfestbesucher schnell zu verstehen, wie Manuela Soller von der Präventionsstelle Amyna erläutert. Zu finden sein wird der Safe Space am gewohnten Ort, im Servicezentrum hinter dem Schottenhamel-Zelt. Besetzt ist er an allen Wiesntagen von 18 Uhr bis 1 Uhr, an Wochenenden und am Feiertag bereits von 15 Uhr an. Die Hilfe ist kostenfrei und auf Wunsch auch anonym. "Egal ob sexuelle Gewalt, Handtaschenraub oder verloren gegangene Freundesgruppe, es gibt kein Anliegen, das zu klein ist", erklärt Kristina Gottlöber von Imma.

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Die Anlaufstelle wird langsam zu klein

Das Angebot wird gut genutzt. Kamen im Jahr 2003 lediglich 28 Frauen zum Safe Space, waren es im Jahr 2019 bereits 299 Frauen. Das liege am steigenden Bekanntheitsgrad der Aktion sowie der vermehrten gesellschaftlichen Sensibilisierung für das Thema, erklärt Gottlöber. Eine weitere Verschärfung der Situation könne allerdings auch logistische Probleme nach sich ziehen, denn der Raum im Servicezentrum biete nur begrenzte Kapazitäten. "Wenn wir fünf Frauen gleichzeitig betreuen, wird es eigentlich schon eng." Dennoch sei der Raum dank der zentralen Lage und der Nähe zu Polizei und Security ideal, ein Umzug ist ungewiss.

Von den 65 Helferinnen sind 13 Fachkräfte mit psychologischem und sozialpädagogischem Hintergrund, der Rest ist ehrenamtlich tätig. 35 neue Helferinnen wurden allein in diesem Jahr neu eingearbeitet. Pro Abend sind 14 Personen vor Ort, davon zwei Fachkräfte, die sich vor allem um die Betreuung der Opfer von sexualisierten Übergriffen kümmern. "Personell sind wir gut aufgestellt, uns fehlen eher die Mittel", so Gottlöber. Neben städtischer Finanzierung sei die Aktion vor allem auf Spenden angewiesen. Dazu zählen auch Sachspenden wie Kleidung oder Decken, die nach vorheriger Anfrage am Safe Space abgegeben werden können.

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