True Crime ist ein Genre mit ganz eigenem Thrill. Podcasts, Streams und Shows sind rasend erfolgreich. Dabei gibt es für verstorbene Opfer im Gesetz kaum einen Schutz vor medialer Ausbeutung. Wie kann das sein?
„Maybrit Illner“
:„Wir haben einen Sozialstaat, als wären wir noch bei Bismarck“
Während der Koalitionsausschuss noch tagt, ist sich die TV-Runde einig: Was dort beschlossen wurde, ist nicht schlecht, reicht aber nicht. Und wer soll den Rentenstreit in der Union lösen? Ein CDU- und ein SPD-Ministerpräsident nennen denselben Namen.
Netflix-Serie
:Ist hier jemand frei von Mordlust?
Ein gruseliger Nachbar und viele Tote: „The Beast in Me“ mit Claire Danes hätte alles, was eine gute Thriller-Serie braucht. Und schießt dann doch übers Ziel hinaus.
„Tatort“
:Verwachsen mit der Vorhölle
Im Schwarzwald-„Tatort“ verschanzen sich drei aus der Psychiatrie getürmte Eindringlinge im Hof von Kommissar Friedemann Berg. Es wird roh, aggressiv und auf sehr finstere Art privat.
Fußball-WM
:Jürgen Klopps Experten-Comeback
Die Telekom geht in die Offensive: Neben Thomas Müller wird auch Jürgen Klopp die WM 2026 für Magenta TV begleiten.
Spielfilmtipps zum Wochenende
:Begierden, Kriege und andere Kleinigkeiten
„In der Glut des Südens“, „Harry Potter und der Feuerkelch“, „Hochwürden Don Camillo“ und „Mars Attacks“ – die Spielfilmtipps zum Wochenende.
Öffentlich-Rechtliche
:„Die Heftigkeit hat mich schon überrascht“
Der RBB musste nach den Skandalen sparen, sein Angebot wirkt heute ausgedünnt. Der neue Programmdirektor Robert Skuppin über die Frage, wie viele Mitarbeiter der Sender noch braucht – und die Kritik an ihm.
Serien, die man sehen muss
Serie
:Die traurigste Frau der Welt
Der „Breaking Bad“-Schöpfer Vince Gilligan stellt in „Pluribus“ auf Apple TV+ den Wert des Glücks infrage. Das ist existenziell – und so großartig wie die Hauptdarstellerin Rhea Seehorn.
Serie
:Liebe und Hass und alles dazwischen
Die ARD-Dramaserie „Stabil“ erzählt aus dem Alltag in der Kinder- und Jugendpsychiatrie. Hinschauen lohnt sich.
Serie
:Feinste britische Krimiunterhaltung
Jetzt ermittelt Emma Thompson: Mit „Down Cemetery Road“ adaptiert Apple TV+ den nächsten Krimi aus der Feder von „Slow Horses“-Schöpfer Mick Herron. Zum Glück.
Weitere Artikel
Doku
:Mama fotografiert den Krieg
Lynsey Addario war als Kriegsfotografin in Afghanistan, in Libyen, in der Ukraine. Die Doku „Love + War – zwischen Krieg und Familie“ zeigt sie auch privat – ein berührendes Porträt.
Hörspiel
:Freiheit oder Falle?
In Mudar Alhaggis wertvollem Hörspiel „Damaskus danach“ stehen Exil-Syrer vor einer weitreichenden Entscheidung.
Journalismus
:Yascha Mounk kehrt in den „Zeit“-Herausgeberrat zurück
Der deutsch-amerikanische Publizist und Politikwissenschaftler ließ das Amt ruhen, nachdem eine US-Autorin ihm Vergewaltigung vorgeworfen hatte. Eine Untersuchung entlaste ihn, erklärt die Wochenzeitung.
Arte-Doku
:Mit 42 in Rente
Eine sehenswerte Arte-Doku gibt Einblick in die harte Arbeit von Tänzerinnen und Tänzern an der Pariser Oper. Es ist das Porträt eines prekären Berufsstandes – und eine Hommage.
Europäische Union
:Verfahren gegen Google wegen möglicher Benachteiligung von Verlagen
Brüssel verdächtigt den US-Konzern, Medien und Nachrichtenverlage in seinen Suchergebnissen zu benachteiligen. Bei einem Verstoß drohen Geldbußen von bis zu zehn Prozent des weltweiten Jahresumsatzes.
Serie
:Als Washington noch Walzer tanzte
Wer war James A. Garfield? Tatsächlich: der 20. Präsident der Vereinigten Staaten. Die Netflix-Serie „Death by Lightning“ beleuchtet sein Leben – und das seines Mörders.
„Maischberger“
:„Die Brandmauer halte ich für eine riesige Torheit“
Sahra Wagenknecht absolviert den ersten Auftritt nach ihrer Rückzugsankündigung beim BSW im Studio von Sandra Maischberger – und blinkt freundlich in Richtung AfD.
KI
:Wie Chat-GPT das Urheberrecht verletzt
Wer für das Trainieren einer KI die Werke anderer ohne deren Genehmigung benutzt, begeht geistigen Diebstahl. Das entschied das Landgericht München nach einer Klage der Gema gegen Open AI. Über ein Urteil mit internationaler Signalwirkung.
Fernsehen
:Erst abholzen, dann aufforsten
Zunächst sucht Axel Milberg in einem Spielfilm seinen Sohn im brasilianischen Urwald, eine anschließende Doku zeigt die perfiden Auswirkungen von Greenwashing. Ein sehenswerter ARD-Themenschwerpunkt.
Streaming
:Verwirrung um die „Sesamstraße“
Mit einem deutschen Trailer hatte Netflix auf die neuen Folgen der Serie hingewiesen. Und ihn dann wieder aus dem Netz entfernt. Was steckt dahinter?
MeinungTrump und die BBC
:In dieser Woche hat Trump seinen bisher vielleicht größten Sieg errungen
Der US-Präsident hat den Rücktritt des Chefs der öffentlich-rechtlichen Rundfunkanstalt eines anderen Landes gefordert – und durchgesetzt. Wie bitte?
Dokumentation
:Im Schatten des Diktators
Wie geht es der spanischen Demokratie 50 Jahre nach dem Tod von Franco? Eine Arte-Dokumentation blickt mit eindrucksvollen Protagonisten zurück – ganz ohne Heldenpose.
Vorwürfe gegen den britischen Sender
:Trump will die BBC verklagen
Nach dem überraschenden Rücktritt des Generaldirektors und der News-Chefin der BBC befindet sich der britische Sender im Ausnahmezustand. Es geht um die künftige Existenzgrundlage – und, natürlich, um Donald Trump.
Großbritannien
:BBC-Chef tritt nach Vorwürfen zu Trump-Berichterstattung zurück
In einer Dokumentation des Senders wird eine Rede des US-Präsidenten so bearbeitet, dass ein falscher Eindruck entsteht. Es geht um die Rede Trumps vor dem Sturm auf das Kapitol.
Todestag
:„Helmut Schmidt in Saft und Kraft“
Was hätte der Kanzler getan? Zwei Hamburger Zeitungen fragen, wie der vor zehn Jahren verstorbene Welterklärer, Herausgeber und Raucher unsere Krisen lösen würde. Doch die Ikonisierung kennt Grenzen.
Fernsehen
:Kälte und Arroganz, Teilnahmslosigkeit
Die Begegnung zweier Überlebender und die Geburtsstunde des internationalen Rechts: Das ARD-Drama „Nürnberg 45“ und die Arte-Doku „Auf den Spuren der Geschichte“ fügen der filmischen Verarbeitung der Nürnberger Prozesse Sehenswertes hinzu.
ARD
:„Wir sind zu sehr von eigenen Meinungen getrieben“
Die ARD bemüht sich um konservative Zielgruppen. Aber gibt es wirklich ein Problem mit Einseitigkeit? Und sollten sich die Sender den politischen Machtverhältnissen anpassen? Ein Gespräch mit dem WDR-Chefredakteur Stefan Brandenburg.
Journalismus
:Eine „technisch falsche“ Frage
Der italienische Journalist Gabriele Nunziati stellt in Brüssel eine Frage zu Israel und Gaza. Kurz darauf ist er seinen Job los. Bei der Europäischen Kommission will man damit nichts zu tun haben.
Pressefreiheit
:Die Unabhängigkeit verkauft
In Ungarn wechselt das meistgelesene Online-Medium die Seiten: Der Schweizer Verlag Ringier hat den „Blikk“ abgegeben – nun gehört er einem Unternehmen, das Viktor Orbán treu ist.
Hörspiel „Ko-ko-ko-ko-kollaps“
:Wird’s bald?
Helgard Haug feiert in ihrem Hörspiel „Ko-ko-ko-ko-kollaps“ Momente der Verzögerung und der Stagnation. Weil sie ein Gewinn sind.
„Tatort“ aus Ludwigshafen
:Kätzchenkiller müssen sterben
Der Krimi „Mike & Nisha“ zeigt ein blutiges Drama im Dekor der Kohl-Ära. Die Drastik kommt ansatzlos, und überhaupt passt in diesem „Tatort“ so vieles nicht zusammen, dass er einen gar nicht mehr loslässt.
Serie
:Träume von Bauchmuskeln
Ruby und James wollen nach Oxford, aber bleiben sie auch zusammen? Die Serie „Maxton Hall“ ist auch in der zweiten Staffel hoffnungslos kitschig.
„Markus Lanz“
:„Als wäre Heidi Reichinnek Ministerpräsidentin von Bayern“
Ist Zohran Mamdani der Anti-Trump? Und wie finden wir als Gesellschaft wieder zusammen? Die Runde bei Markus Lanz holt weit aus – bis hin zu „Affektmasturbation“ in ideologischen Blasen.
Fernsehen
:Der Knall in Spielminute 17
Bei den Anschlägen von Paris im November 2015 war auch das Fußballspiel zwischen Frankreich und Deutschland im Visier der Terroristen. Zwei Dokus erzählen vom Schrecken eines Abends, der nachwirkt.
Spielfilmtipps zum Wochenende
:Das Elend mit den Eliten
„Die Unfassbaren – Now You See Me“, „Spencer“, „Die Wannseekonferenz“ und „Mary Poppins“: Die sehenswertesten Filme im TV-Programm des Wochenendes.
Comedy und Feminismus
:Die Freiheit, „Pussy“ zu sagen
Carolin Kebekus ist im Fernsehen und am Buchmarkt Deutschlands größte weibliche Comedian. Aber das Lachen fällt bei ihr nicht immer leicht.
Fernsehen
:„Ich glaube nicht an Mythen wie ‚Liebe ist Arbeit‘“
Eric Hegmann ist der Therapeut in der ARD-Sendung „Die Paartherapie“. Ein Gespräch über die Frage, wie man etwas so Intimes wie Therapie ins Fernsehen bringt.
Serie
:Dann lieber Instagram
Naomi Watts, Teyana Taylor, Sarah Paulson: In der Anwältinnen-Serie „All’s Fair“ schart Kim Kardashian einen weiblichen Top-Cast um sich. Leider hilft das nicht.
Dokumentation über Rap
:In Pottes Namen
Kohle, Fußball, Maloche und Hochkultur: Für all das ist das Ruhrgebiet bekannt, nicht aber für seine Rap-Szene. Eine ARD-Dokumentation beschäftigt sich mit der Frage, warum das so ist.
Synthetischer Spam
:Der KI-Effekt: Voll und müde
Automatisch erzeugte Inhalte versprechen billig produzierte Sichtbarkeit im Netz. Inzwischen sind Nutzer vom Spam aus der Maschine zunehmend genervt. Plattformen reagieren jetzt mit Block-Funktionen oder Kennzeichnung von menschlichen Inhalten.
Doku über Roland Emmerich
:Bis er umfällt
In Hollywood nennen sie ihn „Master of Disaster“, dabei ist der gebürtige Schwabe Roland Emmerich ein Familienmensch. Aufhören will er noch lange nicht, wie eine Doku zum 70. Geburtstag zeigt.
Bürgermeisterwahl in New York
:Wieso macht das so viel Spaß?
Katzen streicheln, sechs New Yorker Clubs in einer Nacht besuchen, ein Video auf Arabisch drehen: Der Bürgermeister-Wahlkampf von Zohran Mamdani war ein einziger Feelgood-Clip. Eine Social-Media-Analyse.
Cancel-Culture
:Die Meinungsfreiheit explodiert
Das „Zeit-Magazin“ hat einen Text von Ai Weiwei nicht gedruckt. Dafür aber die „Weltbühne“ aus dem Berliner Verlag. Der Künstler sei gecancelt worden. Was ist passiert?
„Caren Miosga“
:Rückwärts in die Zukunft laufen
Wer ist schuld am Niedergang der deutschen Autoindustrie? Die Lobbyistin sagt: Es ist die Politik. Cem Özdemir sagt: Alles wird gut. Und der Ökonom glaubt nicht, dass es VW in fünf Jahren „noch gibt“.
Verirrte „Welt“-Anfrage für Talkshow
:Zwei Kurze bitte
„Welt“-Chefredakteur Jan Philipp Burgard wollte Sebastian Kurz in seine Talkshow einladen. Allerdings hat er den falschen Mann erwischt. Der reagiert mit Humor und schlägt vor: ein Gipfeltreffen unter Namensvettern.
Fernseh-Doku über Demenz
:Es kann jeden treffen
Eckart von Hirschhausen beleuchtet in einer sehenswerten ARD-Doku die vielen Seiten der Demenz und wie es Betroffenen damit geht. Es gelingt ihm, trotz fehlender Heilungsmöglichkeiten, die Chancen der Prävention aufzuzeigen.
„Markus Lanz“
:Der Moderator kämpft mit den Tränen
Die Schilderungen der russischen „Pussy Riot“-Aktivistin Maria Aljochina berühren Gastgeber Markus Lanz sichtlich. Auch ansonsten hat die Sendung Potenzial – wäre da nicht Sahra Wagenknecht.
Sigi Zimmerschied im Interview
:„Die Monster sind in uns selber“
Der Kabarettist Sigi Zimmerschied über seine neue, späte Karriere als Charakterschauspieler, Polizistenrollen, die Verwandlung seiner Wut und das Daunenbett des Heimatfilms.
Satire-Zeitung
:Lügen, bis sich die Druckpressen biegen
Deutschlands bekannteste Satireplattform „Der Postillon“ gibt es jetzt als Printzeitung. Was für ein Blödsinn − im besten Sinne.
ZDF-Film „Sturm kommt auf“
:Retten möchte man sie alle
„Sturm kommt auf“ nach Oskar Maria Graf erzählt von einem Dorf in der revolutionären bayerischen Zwischenkriegszeit. Eine bewegende Höllenfahrt, groß inszeniert, großartig gespielt.
Staatsanwaltschaft Berlin
:Verfahren gegen Julian Reichelt wegen Volksverhetzung eingestellt
Der Verdacht gegen den „Nius“-Chefredakteur habe sich nicht erhärtet, so die Staatsanwaltschaft. Die Einstellung sei der richtige Schritt und eine „Korrektur des vorangehenden Fehlers“, so Reichelts Anwalt.
Hörspiel
:Muttersein als Ballerspiel
Beim Gaming seine wilden Fantasien an den Kindern ausleben, damit man im Alltag nicht durchdreht: Das satirische Hörspiel „Mama Mega“ hat da einen Tipp für gestresste Mütter.
Podcast „Wolf of Cannabis“
:Grasgeflüster
Niklas Kouparanis und seine Bloomwell Group spielen eine zentrale Rolle im Online-Handel mit Cannabis in Deutschland. Ein Podcast schildert, welche fragwürdigen Methoden der Unternehmer dabei anwendet.
Hörspielserie
:Die Rache der Dschinnija
Die Hörspielserie „Lamyas Buch der Scharlatane“ ist ein wilder Genremix. Gerade das macht ihren Reiz aus.
„Tatort“ aus Berlin
:Frau Mustermann wird ungeduldig
Der „Tatort“ aus Berlin, der von bürokratischen Hürden in der Bundesrepublik erzählt, hätte ein richtig guter Politthriller werden können. Und doch ist er nicht wirklich packend.
Spielfilmtipps zum Wochenende
:Nicht von dieser Welt
„Der einzige Zeuge“, „Top Gun: Maverick“, „Dirty Harry“, „Die Hexe und der Zauberer“ und „Paul – Ein Alien auf der Flucht“: die sehenswertesten Filme im TV-Programm des Wochenendes.
Öffentlich-rechtliche Reform
:Ein Gesetz, das die Probleme nicht löst
Sachsen hat dem Reformstaatsvertrag für ARD, ZDF und Deutschlandradio knapp zugestimmt, will aber Nachbesserungen. Zwei der größten Probleme der Öffentlich-Rechtlichen, das zeigt der Fall Julia Ruhs, liegen aber woanders.
ARD
:Die Aufräumarbeiten dauern an
Untergeschobene Worte und mangelnde Fürsorge: Der kurzzeitig designierte „ttt“-Moderator Thilo Mischke und die ARD streiten sich auch Monate nach der Trennung. Gleichzeitig läuft die Suche nach einem Nachfolger.
Kulturfernsehen
:Da war doch mal Debatte
„Aspekte“, „Kulturzeit“ und „ttt“ wollen weg vom Dünkel, doch etwas Entscheidendes scheint verloren. Was gibt es zu feiern im deutschen Kulturfernsehen?
Gaza-Krieg
:Alles nur ein bedauerlicher Einzelfall?
„In journalistische Fragen nicht eingebunden“: Was die Causa des getöteten Mitarbeiters einer Partnerfirma des ZDF über das Risiko erzählt, das mit der Berichterstattung aus Kriegs- und Krisengebieten einhergeht.