Hörspiel von Alexander Kluge:Das Denken neu lernen

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(Foto: Stefan Dimitrov (Illustration))

Alexander Kluge setzt dem Krieg in seinem Hörspiel "Der Stein in der Tasche" Moral, Intellekt und Poesie entgegen.

Von Stefan Fischer

Es ist immer wieder faszinierend, wie wenig Zeit Alexander Kluge braucht, um ein komplexes Beziehungsgeflecht aus Gedanken, Assoziationen, Lehren und Ableitungen zu weben. Zwei, drei Minuten dauert sein Hörspiel Der Stein in der Tasche, das er gemeinsam mit dem vertrauten Regisseur Karl Bruckmaier entwickelt hat, und man steckt als Hörer inmitten einer gedanklichen Eruption. Ein türkisches Märchen ist da bereits anzitiert, Heiner Müller, Immanuel Kant, Luigi Nono, Loriot und andere haben Kluges Bühne betreten, dazu eine tatsächliche Theaterfigur, Shakespeares Coriolan. Außerdem eine Gruppe russischer Biokosmisten, Vertreter eines philosophischen Anarchismus. Obendrein fliehen Menschen, sterben Menschen.

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