Nancy Faeser schockt Deutschland mit ihrer „Bunker-Beichte“, anderswo planen Superreiche schicke Überlebensräume „für die Zeit danach“. Die Zeit wonach, bitte?
Konservative Revolution
:Wovon die Libertären träumen
Elon Musk und Vivek Ramaswamy sollen in den USA die Bürokratie mit der Kettensäge abbauen. Da frohlocken Wirtschaftsliberale und Bürokratiegenervte. Wäre das nicht auch was für Deutschland? Achtung!
Michael-Jackson-Musical in Hamburg
:Die Zuckerwatte-Maschine
Zwei Millionen Menschen haben „MJ“ schon in London und den USA gesehen, nun startet „Das Michael Jackson Musical“ in Hamburg. Aber kann man die Erzählung seines Lebens 1992 einfach beenden?
MeinungSachbuch: „Gysi gegen Guttenberg“
:Betreutes Schwafeln
Feierkultur
:Und nachts gehört die Stadt uns
Seit Corona feiern junge Menschen anders: mehr draußen, mehr in Eigenregie, weniger in Clubs. Das bringt neue Freiheiten – und einen Kampf um Platz, Anerkennung. Und Geld.
Geschenke für den Kopf
Literatur, Musik und Film
:Geschenke für den Kopf
Noch Ideen für Weihnachtspräsente gefällig?Bei den persönlichen Empfehlungen der SZ-Redaktion ist sicher was dabei.
Geschenkideen
:Die schönsten Bildbände des Jahres
Traumhaft, opulent, witzig, inspirierend: Eine kleine Auswahl großer Bücher.
Weitere Artikel
Musik
:Wer einen Fernseher hat, kennt diesen Klang
Der Wiener Hans Hammerschmid schrieb Filmmusik für Hollywood, Hits für Hildegard Knef und verpasste dem deutschen TV seinen Sound. Nun ist er im Alter von 94 Jahren gestorben.
Neue kommunistische Partei
:Traum von der Planwirtschaft
Wer sich für die Ideen von Lenin und Marx interessiert, kann sich nun bei der Revolutionären Kommunistischen Partei einreihen. Die wurde jüngst in den Berliner „Nostalgie Festsälen“ gegründet – und scheint vor allem junge Menschen anzusprechen.
Jürgen Becker: „Nachspielzeit“
:Monatelang glücklich
Wer in dieser Zeit ein Wunder braucht, sollte den Gedichtband „Nachspielzeit“ des kürzlich verstorbenen Dichter Jürgen Becker lesen.
US-Kolumne: Washington D.C.
:Wann ist ein Held ein Held?
Donald Trump würde sich selbst am liebsten schon jetzt ein Denkmal errichten, mächtig wie das von Lincoln. Dabei gäbe es einen Amerikaner, der sich besser eignen würde: der nur 1,20 Meter große Benjamin Lay.
Jazz
:Im Dienst der Ekstase
Peter Gall zeigt mit seinem Jazzquintett, was passiert, wenn das Schlagzeug die Führung übernimmt.
Theater
:Wenn schon Klamotte, dann richtig
Thomas Ostermeier zeigt an der Berliner Schaubühne Maja Zades „changes“. Er setzt dabei auf ehemalige „Tatort“-Kommissare. Späßchen in bitteren Zeiten? Ja, aber auch ein schaler Vorgeschmack auf die Berliner Kultureinsparungen.
Interview mit Jens Harzer
:„Beim Umdrehen nimm die ganze Welt mit“
Der Schauspieler Jens Harzer über die verkannten Stücke von Botho Strauß, den klaren Kopf von Sandra Hüller und über den „Augenweg“ auf der Bühne – weshalb man sein Gegenüber anschauen sollte.
Inszenierungen im Wahlkampf
:Modern Talking mit Friedrich Merz
Vorsicht, Kamera: Inszenieren sich Habeck, Söder, Scholz und Co. fürs Volk, müssen wir uns alle sehr schämen. Über eine Disruption ganz eigener Art.
Botho Strauß wird 80
:Selbstvergessene Einsamkeitsvirtuosen
Jahrzehntelang war er einer der meistgespielten Autoren auf deutschsprachigen Bühnen, dann verlor er sich in elitärem Konservatismus: zum 80. Geburtstag von Botho Strauß.
Zum Tod von Karin Baal
:Vom Film verraten
Nach ihrem Debüt in „Die Halbstarken“ wurde Karin Baal im Vorabendprogramm vernutzt. Ein Jammer, dass sie nicht eine deutsche Brigitte Bardot oder Jean Seberg wurde. Ein Nachruf.
Film
:Schauspielerin Karin Baal ist tot
Sie galt als deutsche Antwort auf Brigitte Bardot und feierte in den 50er- und 60er-Jahren große Erfolge. Nun ist die Schauspielerin im Alter von 84 Jahren gestorben.
Repressionen gegen preisgekrönte Schriftsteller
:Moment der Wahrheit
In Paris wurden die beiden frankophonen algerischen Schriftsteller Boualem Sansal und Kamel Doud zu Literaturstars. Jetzt sitzt Sansal in Algier im Gefängnis,und gegen Doud läuft eine Klage. Dem Westen sollte das nicht gleichgültig sein.
Theater und Kulturpolitik
:„Unsere Manövrierfähigkeit ist nicht sehr groß“
Auch an den Münchner Kammerspielen muss gespart werden. Aber woran? Geschäftsführer Oliver Beckmann über Gagen, Kunst und die Frage, wie viel von einem Euro auf der Bühne landet.
Autobiografien
:Oder man lässt es halt bleiben
Churchill und die Obamas haben bewiesen: Autobiografien können große Literatur sein. Aber Erinnerungen wie die Angela Merkels zeigen, dass das Genre in einer Krise steckt.
Favoriten der Woche
:Das Gute und seine Geschichte
Der Ultimate Mix von Bob Geldofs „Do They Know It’s Christmas?“ zeigt, wie der Blick auf den globalen Süden sich verändert hat. Außerdem: Eine wunderbare Kunstausstellung und Einblicke in das Leben des großen Dirigenten Wilhelm Furtwängler.
Ausstellungen im Dezember
:Was wo läuft
Erwitt fotografierte auch in Karlsruhe, Bielefeld zeigt Cornelius Völkers’ Vorliebe zu Stoff und in Offenbach geht nichts ohne Tasche: eine Auswahl sehenswerter Ausstellungen im Dezember.
Sachbuch „Was gut ist und was böse“ von Kai Sina
:Auch Schimpfen und Fluchen, wenn es sein muss
Thomas Mann hielt die Autonomie der Kunst hoch – auch als Aktivist, Medientechniker und Zionist. Kai Sinas Buch gibt faszinierende Einblicke in diese Seite des Schriftstellers.
Kulturpolitik
:Geld ins Theater oder ins Schwimmbad stecken?
Viele Kommunen müssen sparen und stecken vielleicht bald in einem Dilemma. Warum ein guter Plan jetzt so wichtig für die Kultur wäre.
Norman Ohler: „Der Zauberberg, die ganze Geschichte“
:Die Welt ist krank
Was verbindet Thomas Manns „Der Zauberberg“ mit der Gegenwart? Der Frage ist der Schriftsteller Norman Ohler in Davos nachgegangen. Und stellt eine klare Diagnose.
Ranking lebenswerter Städte
:Unser Hass muss Fleisch werden
Wien ist nur noch auf dem dritten Platz der unfreundlichsten Städte? Hinter Berlin und München? Bitte, das darf nicht wahr sein. Wir müssen uns wieder auf unsere Kernkompetenz besinnen.
Salzburger Festspiele
:Marina Davydovas Vertrag ist aufgelöst
Die Salzburger Festspiele trennen sich von ihrer Schauspieldirektorin. Der Grund: Verstoß gegen „Dienstpflichten“.
Indigene Kulturen in Kinderbüchern
:Statt Karl May
Heute gibt es viele Bücher über indigene Gemeinschaften, die zeitgemäß informieren und von deren Angehörigen selbst geschrieben wurden. Drei Buchtipps.
Indigene Kulturen in Kanada
:„Den Begriff Indianer sollte man nicht mehr verwenden“
David A. Robertson ist mit Kinderbüchern über die indigene Bevölkerung Kanadas zum Bestsellerautor geworden. Ein Gespräch über die Klugheit von Kindern, Kolonialismus und Winnetou.
NS-Raubkunst: die gescheiterte Reform
:Warten auf Gerechtigkeit
Die Regierung wollte den jüdischen Opfern des deutschen Kunstraubs mehr Rechte geben. Doch niemand wäre überrascht, wenn von der Reform nur zerfetzte Nerven und zerfetztes Papier blieben. Chronik einer Entgleisung.
Hongkong-Thriller „City of Darkness“ im Kino
:Labyrinth der Verlorenen
Als Verbrechernest wurde Hongkongs Walled City, 1993 abgerissen, zur Legende. Jetzt hetzt der Film „City of Darkness“ durch ihre engen Gassen.
Social-Media-Nutzung
:Wer schützt die Kinder?
In Australien sind soziale Medien per Gesetz erst ab 16 Jahren erlaubt. Ist das die richtige Antwort auf die weltweite Debatte um Jugendschutz im Netz?
Sachbücher für Kinder
:Jenseits von Winnetou
Zwei neue Sachbücher für junge Leser erkunden indigene Kulturen – und zeigen deren Vielfalt jenseits aller Klischees.
Architektur und Macht
:Was verrät ein Blick in Trumps Privatjet?
Ein viral gegangenes Tiktok-Video der Trump-Enkelin zeigt das Innere des Privatjets „Trump Force One“ – bis zu einer Art Wackeldackel im Cockpit.
Marc Bloch im Pantheon
:Die säkulare Heiligsprechung
Der französische Historiker Marc Bloch wird ins Pariser Pantheon aufgenommen, „für sein Werk, seine Lehre und seinen Mut“. Rechte und Geistliche sind bei der Zeremonie nicht zugelassen. Sein Republikanismus soll ihn überdauern.
„Vaiana 2“ im Kino
:Genau der Film, den man gerade ansehen sollte
Disneys „Vaiana“ war ein walhaigroßer Welterfolg. Die Fortsetzung ist nicht ganz so perfekt – dafür umso zeitgemäßer.
Heinz Strunks Roman „Zauberberg 2“
:Schuld an ihrem verpfuschten Leben sind sie schon selbst
Heinz Strunks Variation auf Thomas Manns „Der Zauberberg“ ist ein Feuerwerk aus schlechter Laune. Alles rülpst, furzt, stinkt – aber gerade ihre erzählerische Niedertracht macht diese Prosa zum Ereignis.
Zweifelhafte deutsche China-Wissenschaft
:Besten Dank von Xi Jinping
Ein deutscher China-Forscher hat gerade eine hohe Auszeichnung der Volksrepublik angenommen. Lässt sich das Fach für die Ziele des autoritären Regimes in Peking einspannen? Ein neues Buch wirft mehr Fragen auf, als es beantwortet.
Neu in Kino & Streaming
:Welche Filme sich lohnen – und welche nicht
Die Komödie „Der Vierer“ erzählt von den Sexproblemen mittelalter Großstädter. Und das Musical „Emilia Pérez“ zeigt einem Drogenboss, der von einer Geschlechtsangleichung träumt. Die Starts der Woche in Kürze.
Maxim Biller zur Verleihung des Nicolas-Born-Preises
:Was ist schön?
Große Romane sind voller Musik – aber in Deutschland muss man die Poesie schon selbst entdecken. Vom Elend einer Literaturvermittlung, die bis heute auf Germanistenprosa und andere scheintote Texte setzt.
Lärm im Kino
:Singen verboten
Darf man im Kino mitträllern? Ein US-Filmtheater-Betreiber hat das jetzt verboten. Über die Schwierigkeit, im Kinosaal rücksichtsvoll mit der Kunst zu verschmelzen.
SZ MagazinLiteratur
:"Ich bin tatsächlich ganz gern hungrig"
Essen spielt eine große Rolle im Werk von Walter Moers, dem Schriftsteller, Zeichner und Erfinder von Käpt'n Blaubär und der Fantasiewelt Zamonien. Ein Interview über seine Essgewohnheiten beim Arbeiten, das Sammeln von Kochbüchern und seinen Trick für pochierte Eier.
Stefan Raab bei RTL
:Bringt der die Millionen?
RTL hat viel Geld für Stefan Raab ausgegeben, doch der Sender leidet unter dem einbrechenden Werbemarkt. Nun muss die einzige politische Talkshow der Sendergruppe weichen.
Soziale Medien
:Vollbremsung
Elon Musk lässt auf seiner Plattform X Beiträge mit externen Links drosseln. Das hilft der Verbreitung von Fake News – und trifft vor allem die etablierten Medien.
Merch-Wucher
:Großes Hello
Adele verkauft ein Livealbum für 340 Euro – inklusive Konfetti. Ein Skandal? Lächerlich! Zumindest im Vergleich zu dem, was es zwischen Gummipuppen und Kokainduft schon an Merch gab.
William T. Vollmann
:Drill, baby, drill
Was hat das Brennstoffzeitalter aus unserer Welt gemacht? Der erstaunliche Schriftsteller William T. Vollmann zeigt im ersten eines auf vier Bände angelegten Buchprojekts Fotos der irdischen Narben.
„Emilia Pérez“ im Kino
:Es darf gesungen werden
Ein mexikanischer Drogenboss träumt von einer Geschlechtsumwandlung, und der französische Regisseur Jacques Audiard erzählt diese wilde Geschichte als Musical: der Kinofilm „Emilia Pérez“.
Sexkomödie „Der Vierer“ im Kino
:Showdown im Schlafzimmer
Verheißt der Titel ein Swinger-Experiment mit Florian David Fitz? Aber ja! Die deutsche Komödie „Der Vierer“ bietet statt Sex aber vor allem Verwicklungen.
Sozialdrama „Vena“ im Kino
:Mein Körper, meine Drogen
In ihrem packenden Regiedebüt „Vena“ zeigt Chiara Fleischhacker eine Mutterschaft unter extremen Bedingungen.
KI und Urheberrecht
:Vom Wert der Kunst
Auf der Internationalen Urheberrechtskonferenz wird deutlich, wie künstliche Intelligenz nicht nur das Geschäftsmodell der Kulturwelt aushöhlt. Warum lassen wir uns darauf ein?
„Mahashmashana“ von Father John Misty
:Bevor alles endet
Father John Misty hat ein neues, fantastisches Album. Inhalt: Der Mensch wird nackt und mit zu großem Kopf geboren, macht sich mit seinen Ambitionen zum Affen. Und schließlich stirbt er.
Gewalt gegen Frauen
:Die Täter sind nicht nur die anderen
Man sollte meinen, die Lage der Frauenrechte habe sich in den vergangenen sieben Jahren verbessert – so viel, wie darüber seit „Me Too“ gesprochen wird. Stattdessen nimmt die Gewalt gegen Frauen sogar zu. Wie kann das sein?
Krise der PS-Branche
:Wo neue Autos sterben
Zigtausend Fahrzeuge, die niemand will: Das Bild eines Kfz-Umschlagplatzes in Essen zeigt, was aus dem einstigen Fetisch der Moderne geworden ist.
Mussolini-Romane von Antonio Scurati
:Ein Lehrstück in Verachtung
Angst, Gewalt und Hass als Kern des Populismus: Antonio Scuratis Bücher über den faschistischen „Duce“ Benito Mussolini könnten aktueller nicht sein. Mit dem vierten Band der Reihe kommt er im Krieg an.
Nachruf auf Breyten Breytenbach
:Der gute Afrikaaner
Breyten Breytenbach kritisierte beharrlich seine südafrikanische Heimat und landete dafür im Gefängnis. Jetzt ist der Autor, Maler und Dissident in Paris gestorben.
Benjamin von Stuckrad-Barre und Martin Suter
:Er so, dann er so, dann wieder er
Blumen, Piercings, Rasenmäherroboter: Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre sprechen über Banalitäten - und machen wieder ein Buch draus. Das könnte ewig so weitergehen. Aber muss man dabei sein?