Reboot einer Supermacht: Was in Amerika entsteht, hat keine historischen Parallelen - die passenden Begriffe werden gerade erst gesucht.
Proteste in der Türkei
:Istanbul, mon amour
Es ist nicht lange her, da tranken sie Bier für 50 Cent in Ortaköy und alle träumten von der Zukunft. Wann ist das gekippt? Die Macher des Films „Das Lehrerzimmer“ erinnern sich.
Palästinensischer Regisseur attackiert
:Jüdische Siedler greifen Oscar-Gewinner an
Sein Film „No Other Land“ über die Gewalt der Israelis im Westjordanland gewann den Oscar. Jetzt wurde Hamdan Ballal, einer der Regisseure, dort brutal attackiert – und festgenommen.
Frauen in der Spitzenpolitik
:Und Mutter machte Klöße
Annalena Baerbocks Ernennung zur Präsidentin der UN-Generalversammlung hat Kritik und Empörung ausgelöst. Könnte das vielleicht doch etwas damit zu tun haben, dass sie eine Frau ist? Eine Spurensuche in der politischen Vergangenheit.
Kolumne: Wie redet ihr denn?
:Was sagt das Netz?
Egal, ob man eine Argumentation stützen oder entkräften will: Irgendwo im Internet findet sich immer eine passende Meinung. Aber wer oder was spricht da eigentlich zu uns?
ExklusivPhilosoph Jürgen Habermas
:Für Europa
Zu Donald Trump, dem geopolitischen Umbruch und der Übertölpelung unseres Kontinents. Zugleich eine Warnung vor der Rhetorik der Verfeindung und ein Plädoyer für die Freundschaft mit unseren Nachbarn.
ExklusivPhilosopher Jürgen Habermas
:For Europe
Debatte nach Habermas’ Essay „Für Europa“
:Der Westen, wie wir ihn kannten, ist weg
Leipziger Buchmesse
Leipziger Buchmesse
:Zehn Bücher, die Sie lesen sollten
Was in diesem Literaturfrühling unterhalten, informieren und inspirieren kann.
Zur Leipziger Buchmesse
:Welcher Satz macht Ihnen Hoffnung?
Die Welt hat sich in den vergangenen Monaten beunruhigend verändert. Was hilft, den Mut nicht zu verlieren? Der SZ-Fotograf Friedrich Bungert ist durchs Land gereist und hat Antworten bei Schriftstellerinnen und Autoren gesucht, die er porträtiert hat. Ihr persönliches Motto haben sie für uns in ihrer Handschrift notiert.
Weitere Artikel
„Riff Raff – Verbrechen ist Familiensache“ im Kino
:Da hängt man lebenslänglich drin
Die Mafia-Komödie „Riff Raff“ mit Bill Murray, Pete Davidson und Jennifer Coolidge zeigt, dass Familien und kriminelle Organisationen gar nicht so verschieden funktionieren. Ein bisschen mehr Action wäre trotzdem super gewesen.
Neues Buch der Bestseller-Reihe „Die Tribute von Panem“
:Erschreckend aktuell
Warum funktioniert Propaganda? Das erklärt ein neuer Band der „Tribute von Panem“-Serie, in dem es um die Vorgeschichte einer bekannten Figur geht.
US-Bischöfin vs. Trump
:Wie man lernt, mutig zu sein
Seit die Bischöfin Mariann Edgar Budde Trump beim Gottesdienst zu dessen Amtseinführung unerschrocken ins Gewissen redete, ist sie ein Symbol des Widerstandes und der Vernunft. Ihr Buch über Courage erscheint jetzt auch bei uns.
„The End“ im Kino
:Das Musical zum Weltuntergang
In einem Luxusbunker unter der Erde lebt eine wohlhabende Familie zwischen Kunst und Gemälden. Die Welt über ihnen ist zerstört, eine Zukunft gibt es nicht mehr. Was bleibt zu tun? Singen.
Videospiel „Split Fiction“
:Wo die Schweine Regenbögen pupsen
„It Takes Two“ war während der Pandemie ein riesiger Hit. Auch der Nachfolger „Split Fiction“ ist ein Abenteuer für zwei Spieler auf geteiltem Bildschirm - und möglicherweise eines der Games des Jahres.
Martin Mosebachs Roman „Die Richtige“
:Seine Kunst fordert Blut
Die Hauptfigur in Martin Mosebachs Roman „Die Richtige“ ist ein unerträglich egomanes Malergenie. Da liest man durchaus Selbstironie durch - aber auch ein „mea culpa“?
Design im Temu-Zeitalter
:Zeit, dass wir uns was vormachen
Mehr Ware als Wahres: Was der Kauf einer Gardine bei Temu über unsere Epoche der Verblendung erzählt.
Bayerisches Nationalmuseum
:Saisonaler Antisemitismus
Das Bayerische Nationalmuseum zeigt auf dem Cover eines Programmhefts eine judenfeindliche Judas-Darstellung. Es ist der zweite Skandal innerhalb eines Monats, der das Ansehen der bayerischen Museen beschädigt.
Abnehmspritze Ozempic
:Dünnsein ist eine Ressource von Macht
Wenn über Ozempic debattiert wird, geht es meist um gesundheitliche Risiken und den Verrat feministischer Ideale. Es steckt aber noch mehr dahinter.
Geldprobleme beim Museum des Roten Kreuzes in Genf
:Vom Wert des Völkerrechts
Das Museum des Roten Kreuzes ist von der Schließung bedroht. Ein Besuch in Genf, wo es den internationalen Institutionen gerade an den Kragen geht.
Interview mit Tobias Kratzer
:„Ist es der Job, es allen recht zu machen?“
Tobias Kratzer, designierter Intendant der Hamburger Staatsoper, über die Zukunft der Oper, die Verpflichtung zum Neuen und die Besonderheiten der Hansestadt.
Jule Govrin: „Universalismus von unten“
:Wir brauchen einander
Menschen seien „in ihrer Verwundbarkeit miteinander verbunden“, sagt die Philosophin Jule Govrin. Sie plädiert für einen „Universalismus von unten“ – als Gegengift zu Elon Musks libertärem Autoritarismus.
Graphic Novel: Wanda Dufner
:Letzter Halt Mutterschaft
Das sprengt alle Regeln: Wanda Dufner erzählt in ihrer Graphic Novel „Bauchlandung“ mit Splatter-Elementen von einer Teenager-Schwangerschaft - verstörend, aber erstaunlicherweise auch komisch.
Bücher von SZ-Autoren
:Ökosystem, Selbstzweifel und NS-Enteignung
Interviews mit Visionen zur Rettung der Welt, eine Tragikomödie über den Versuch, sein Leben in den Griff zu bekommen, und eine Fallstudie aus der finstersten Zeit der deutschen Geschichte: neue Bücher von SZ-Autoren.
Ausstellung in Essen
:Krampf, Hölle, Paradies
Das Essener Museum Folkwang beleuchtet die Amour fou zwischen Alma Mahler und Oskar Kokoschka, eine der künstlerisch ergiebigsten, aber auch obsessivsten Liebesbeziehungen des 20. Jahrhunderts.
Martin Mulsow: „Naturrecht und Emotion“
:Im Untergrund walten Habgier, Neid, Stolz oder Eifersucht
Der Historiker Martin Mulsow hat erforscht, wie die Frühaufklärung über den Anteil von Affekten an rationalen Entscheidungen dachte. Kann man daraus immer noch etwas lernen? Oh ja!
Kolumne Washington, D. C.
:Die Stempel stehen günstig
Trumps Entkernung der Bürokratie soll zu einer neuen Effektivität führen. Der ausländische Besucher weiß, dass man in den USA im Umgang mit den Behörden schon immer auf die Sterne angewiesen war.
Flaßpöhler und Plasberg bei der Lit.Cologne
:Schöner streiten
Das Festival Lit.Cologne macht seit 25 Jahren Lesungen zu attraktiven Begegnungsformaten. Nun schütten Frank Plasberg und Svenja Flaßpöhler sogar den tiefen Corona-Graben zu.
Demokratie
:Zu welchem Camp gehörst du?
Die ständige Vermischung des Privaten und Politischen in den sozialen Medien gefährdet unsere Demokratie. Plädoyer für eine striktere Rollentrennung.
Zartmann-Konzertabsage im Metropol
:Haltungsschäden
Rapper Zartmann sagt sein Konzert im Berliner Metropol ab, weil der Eigentümer vermeintlich die AfD unterstützt. Leider übersieht er dabei ein entscheidendes Detail.
Sophie Auster
:„Wir sind auf dem Weg in eine Diktatur“
Erst starb ihr Vater, dann wurde Donald Trump erneut Präsident: Die Sängerin Sophie Auster, Tochter von Paul Auster und Siri Hustvedt, über das Überleben in seelischen Ausnahmesituationen – und darüber, warum Kunst keine Extreme braucht.
Norwegische Literatur
:So viel mehr als Knausgård und Espedal
Woher kommt es, dass Norwegen mit seinen gerade mal 5,5 Millionen Einwohnern so überdurchschnittlich viele interessante Autorinnen und Autoren hervorbringt? Eine Reise ins Gastland der Leipziger Buchmesse.
Favoriten der Woche
:Lassen wir uns verzaubern
Das Festival MaerzMusik in Berlin, ein Kinderbuch als Einschlafhilfe und ein Album voll schwarzer Magie. Die Kulturempfehlungen der Woche aus dem SZ-Feuilleton.
Stefan Schulz: „Die Kinderwüste“
:„Die Liebe von Eltern zu ihren Kindern wird politisch missbraucht“
Der Publizist Stefan Schulz hat ein paar radikale Gedanken zur systematischen Missachtung unseres Nachwuchses.
Asal Dardan: „Traumaland“
:Verdrängung und Beschönigung
In ihrem Buch „Traumaland“ wirft Asal Dardan die unangenehme Frage auf, wie ein Staat, der sich so viel auf seine Erinnerungskultur einbildet, so anfällig sein kann für rassistische Gewalt.
„Rauch und Asche“ von Amitav Ghosh
:Die Geburtsstunde des modernen Drogenhandels
In seinem Buch „Rauch und Asche“ erklärt Amitav Ghosh den Hintergrund der Opiumkriege – und wieso man dem Westen in Peking auch heute noch mit großem Misstrauen begegnet.
Ingo Dachwitz und Sven Hilbig: „Digitaler Kolonialismus“
:Und morgen die ganze Welt
Ja doch, „Digitaler Kolonialismus – Wie Tech-Konzerne und Großmächte die Welt unter sich aufteilen“ ist ein ernüchterndes Buch. Aber all das, was da drinsteht, sollte Allgemeinwissen sein.
Neue Rilke-Biografien
:Der sanfte Wutbürger
Im Jahr seines 150. Geburtstags erscheinen zwei unbedingt lesenswerte Biografien Rainer Maria Rilkes. Sie zeigen einen Dichter, der die grausamen Folgen unseres Menschenzeitalters vorweggenommen hat.
Autobiografie von Cher
:Die resiliente Regentin
Süchtige Männer, Fluchten vor der Polizei, Trailertrash: Im ersten Band ihrer Autobiografie erzählt Cher grenzenlos offen von der Geburt eines ungewöhnlich robusten Superstars.
Interview mit Stefan Klein
:„Der innere Schweinehund ist ein irrer Mythos“
Mehr Sport, weniger Fleisch, endlich Kontrolle über die privaten Daten im Netz: Die meisten Menschen wissen, was sich in ihrem Leben ändern müsste – und scheitern trotzdem daran. Warum? Ein Gespräch mit dem Physiker und Wissenschaftsjournalist Stefan Klein.
Raimund Schulz: „Welten im Aufbruch“
:Rätselhafte Römer
Der Bielefelder Historiker Raimund Schulz hat eine so gelehrte wie vergnügliche Geschichte der Antike geschrieben, in der Europa nicht mehr im Mittelpunkt steht. Das hat einen erstaunlichen Effekt.
Roberto Saviano: „Treue“
:Tödliches Risiko: Liebe
In „Treue“ widmet sich Roberto Saviano der Rolle der Frauen in der Mafia. Die sollen vor allem für Nachwuchs sorgen.
Rabea Weihser: „Wie wir so schön wurden“
:Guck doch nicht so
Wurde je eine Zornesfalte wirklich weggecremt? Natürlich nicht. Warum Menschen trotzdem so viel Zeit und Geld für ihr Gesicht aufwenden, ergründet Rabea Weihser in „Wie wir so schön wurden“.
Sachbuch „Die Kämpfe der Zukunft“
:80 Prozent Spitzensteuersatz
Ungleichheit, sagen der amerikanische Moralphilosoph Michael Sandel und der französische Ökonom Thomas Piketty, ist das Problem, das alle unsere Krisen verursacht. Und sie wissen sogar, wie man es löst.
Julia Borggräfe: „Bürokratopia“
:Apathischer Apparat
Die Juristin Julia Borggräfe weiß aus eigener Erfahrung, was in der Verwaltung schiefläuft. Die Kettensäge lässt sie aber im Schuppen. Ihr Buch „Bürokratopia“ ist nicht weniger als ein Programm zur Rettung der Demokratie vor ihren Verächtern.
Mafia-Thriller „The Alto Knights“ im Kino
:Mein härtester Gegenspieler? Bin ich
Mit über achtzig legt Barry Levinson noch einen spektakulären Mafia-Thriller hin: „The Alto Knights“. Mit einem grimmig gealterten Robert De Niro, der gegen sich selbst antritt.
Ismail Kadares letztes Buch „Der Anruf“
:Hallo, hier spricht Ihr Diktator
In seinem letzten Buch „Der Anruf“ versuchte der albanische Schriftsteller Ismail Kadare, ein Rätsel der Weltgeschichte zu lösen, das ihn lebenslang umtrieb. Und hat dabei der Unsterblichkeit seines Berufsstands, der Dichter, noch ein Denkmal gesetzt.
Roger Hodgson zum 75.
:So ein einfacher Mann
Träumer, Sinnsucher, Melodiegenie: Roger Hodgson von „Supertramp“, jedermanns heimlicher Lieblingsband, wird 75.
„The Last Showgirl“ im Kino
:Pamela Anderson in der Rolle ihres Lebens
Früher behauptete sie, sie sei gar keine Schauspielerin. Doch in Gia Coppolas „The Last Showgirl“ beweist die 57-Jährige, dass sie sogar sehr gut in ihrem Job ist - als spärlich bekleidete Tänzerin, deren Zeit eigentlich vorbei ist.
Akustik
:Aliens in der Staatsoper
Wollen Sie schon beim Kartenkauf wissen, wie sich ein Stück auf den unterschiedlichen Plätzen anhört? Im Münchner Nationaltheater ist das dank einer Revolution im Opern- und Konzertbetrieb bald möglich. Auch die Kunst dürfte profitieren.
Kristine Bilkaus Roman „Halbinsel“
:Ihr werdet es nicht besser haben
Was, wenn das gute Leben scheitert, das man den Kindern versprochen hat? Kristine Bilkaus Mutter-Tochter-Roman „Halbinsel“ stellt die richtigen Fragen in Zeiten der Klimakrise – merkwürdig verhalten.
„Schneewittchen“ im Kino
:Warum hassen alle diesen Film?
Rassistische Beleidigungen gegen Hauptdarstellerin Rachel Zegler, falsche Zwerge und dann auch noch Israel und Palästina: Disneys Realverfilmung seines größten Klassikers „Schneewittchen“ löst eine Menge Empörung aus.
Coming-of-Age-Roman
:Du siehst aus wie Nora Tschirner
In „Death in Brachstedt“ verliert ein Teenager seinen Vater an die Demenz – und flüchtet sich in Filme. Ein Buch über den Halt, den Tarantino und „Tatort“ bieten können.
Roman für Kinder
:Sag es durch die Bäume
Alison McGhee erzählt in „Das Telefon in der Birke“ von einem Mädchen, das seine beste Freundin verliert – und vom Geheimnis der menschlichen Kommunikation, über den Tod hinaus.
Kinderbuch über Integration und Freundschaft
:Was ist bitte ein Liekesch?
Auf der Suche nach einem Sportgerät, das es eigentlich gar nicht gibt, kommt Jaša in Deutschland an. Ein Buch darüber, wie Integration funktionieren sollte.
„Niki de Saint Phalle“ im Kino
:Das Bild weint, blutet, stirbt
Das Biopic „Niki de Saint Phalle“ erzählt von einer Künstlerin, die zerstörte, um zu erschaffen. Es steckt voller Zärtlichkeit und knallbunter Frauen.
Comic-Anthologie zum 7. Oktober
:Ein Strich für einen sicheren Ort
Eine nur scheinbar einfache Frage stellen berühmte deutsche Comiczeichner verschiedenen Menschen, die vom Überfall der Hamas am 7. Oktober 2023 auf Israel betroffen waren: „Wie geht es dir?“ Wie verschieden die Antworten sind, zeigt ihr Sammelband.
Das Debüt aus Norwegen
:Ist der Hype real?
Der norwegische Autor Oliver Lovrenski hat im Alter von 19 Jahren einen Roman geschrieben, der vom brutalen Aufwachsen auf den Straßen Oslos erzählt. Autobiografisch, wie der Verlag betont. Aber stimmt das auch? Und warum ist es überhaupt wichtig?
Katja Petrowskaja: „Als wäre es vorbei“
:Raketeneinschlag und nichts zuckt
Wir haben uns an den Krieg in der Ukraine längst gewöhnt. Die Fotokolumnen der Schriftstellerin Katja Petrowskaja zeigen: nichts ist normal, nichts ist vorbei.
Sophie Hunger: „Walzer für Niemand“
:Die Frau, die vom Berg stieg
Als Musikerin betört Sophie Hunger mit einer fast mysteriösen Aura, ihr erster Roman ist rätselhaft. Ein Treffen in Zürich aber beweist: Sie selbst ist erstaunlich geerdet.