Die Songs von Haftbefehl gehören in den Unterricht, findet der Offenbacher Schülersprecher Luca Dobrita. Und löst eine riesige Debatte aus. Begegnung im Plattenbau – mit einem 17-Jährigen, der sehr genau weiß, wovon er redet.
Gedenkpolitik und Nahostkonflikt
:Von Gaza nach Neuengamme
Die Gedenkorte in Deutschland werden zunehmend zum Schauplatz des Nahostkonflikts. Das gefährdet eine ohnehin fragile Erinnerungskultur.
Roger Köppel
:„Die Russen sind für mich melancholische Italiener“
Der Schweizer Roger Köppel, Rechtspopulist und Chef der „Weltwoche“ tourt durchs Land, um den Deutschen Demokratieunterricht zu geben. In Sachsen berichtet er exklusiv von den Friedensverhandlungen seiner Freunde im Kreml.
Gedenkpolitik
:So war’s mit den Talaren vor 58 Jahren
Am 9. November 1967 stellten zwei Hamburger Studenten mit einem Banner die Altvorderen bloß. Nun gedenkt die Universität der Aktion – doch was außer einer Tafel ist von dem Protest geblieben?
Umgang mit der AfD
:Wer Lügner überführen will
Warum schützt die Union sich und die AfD vor den Zumutungen der Wirklichkeit? Zeit, dass die Konservativen in diesem Land die Rechtsextremen in die Verantwortung nehmen.
Autokrise
:Willkommen im Endzeitalter der deutschen Automobilindustrie
Porsche simuliert in seinem neuen Elektro-1000-PS-Cayenne ernsthaft das Röhren eines Verbrenners. Die retroselige G-Klasse von Mercedes wird zum Kardashian-Must-have.
MeinungKünstliche Intelligenz
:Willkommen im Sumpf
Inzwischen gibt es im Internet mehr künstlich erzeugte Texte als von Menschen geschriebene. Und jetzt kommen auch noch realistisch aussehende KI-Videos dazu. Das Netz droht zu kippen.
Kuba
:„Von der Revolution ist nur noch der Sarg übrig“
Fidel Castro und Che Guevara gelten als Säulenheilige der Linken. Der Autor Abraham Jiménez Enoa hat erlebt, was der Sozialismus aus Kuba gemacht hat. In seinen Büchern beschreibt er elende Zustände.
Trinkgeld
:Stimmt so?
Schon lange nicht mehr. Das digitale Bezahlen zwingt Kunden, Trinkgeld zu geben, auch wenn sie es gar nicht möchten. Jetzt wollen sogar Online-Händler, dass man sich „beim Team bedankt“.
Cancel-Culture
:Die Meinungsfreiheit explodiert
Das „Zeit-Magazin“ hat einen Text von Ai Weiwei nicht gedruckt. Dafür aber die „Weltbühne“ aus dem Berliner Verlag. Der Künstler sei gecancelt worden. Was ist passiert?
Regierungskoalition
:Mir doch egal
Junge Gruppe? Parlamentarische Linke? „Compass Mitte“? Alleingänge in den Fraktionen gab es im Bundestag immer. Aber das Smartphone belohnt heute jeden Kleinstrevolutionär mit sensationeller Aufmerksamkeit. Die Folgen sind schon sichtbar.
Ausladung von Eva Illouz
:Antisemitismus im Liebeslabor
Die Uni Rotterdam lädt die Soziologin Eva Illouz aus. Grund: Man fühlt sich plötzlich „unbehaglich“ mit der zuvor ausgesprochenen Einladung. Über einen erschütternden Vorgang.
Kulturfernsehen
:Da war doch mal Debatte
„Aspekte“, „Kulturzeit“ und „ttt“ wollen weg vom Dünkel, doch etwas Entscheidendes scheint verloren. Was gibt es zu feiern im deutschen Kulturfernsehen?
MeinungWehrpflicht-Debatte
:Der Krieg ist ungerecht
Wehrgerechtigkeit gab es noch nie. Bleibt die Frage, was jeder Einzelne für die Verteidigung der Gemeinschaft in Kauf nehmen will.
Wehrpflicht-Debatte
:Als der Krieg allen gehören sollte
Die allgemeine Wehrpflicht und das Losverfahren gelten als Instrumente staatlichen Zwangs. Es gab mal eine Zeit, in der sie als Prinzip der Gleichheit angesehen wurden.
Medien und Politik
:Der doppelte Weimer
Der Kulturstaatsminister und ehemalige Verleger habe sein Unternehmen „verlassen“, hieß es. Tatsächlich hält er nach wie vor 50 Prozent daran. Interessenkonflikte sind kaum vermeidbar.
Meinung„Stadtbild“-Debatte
:Unsicherheitsgefühle abzutun, ist keine feministische Position
Die Angst von Menschen in bestimmten Stadtvierteln ist unbedingt ernst zu nehmen: Politiker wie Manfred Weber und Cem Özdemir tun es, und auch der Bundeskanzler sollte damit anfangen – statt fremde Töchter zu instrumentalisieren.
Wehrpflicht-Debatte
:Wer will unter die Soldaten?
Wehrgerechtigkeit, Vaterlandsliebe, Heldentum: Damit haben sich schon Horaz, Schiller und „Creedence Clearwater Revival“ beschäftigt. Eine kleine Kulturgeschichte des Kriegsdienstes.
Wehrdienst
:Drill, Baby, Drill
Wenn es egoistisch sein soll, nicht töten zu wollen, läuft etwas schief in der Debatte um die Bundeswehr. Neues von der Kriegsmoralfront.
Zeitdiagnose
:Der Untergang des Samstagabendlandes
Richard David Precht unterzieht in seinem neuen Buch die Republik einer düsteren Generalkulturkritik. Dabei ist „Angststillstand“ allerdings voll von gefühlten Wahrheiten.
Rechtspopulismus
:„Viele Befragte sind auf dem Weg zum Faschismus“
Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey beschreiben in ihrem neuen gemeinsamen Buch „Zerstörungslust“ eine Gefahr, die sie für größer halten als den Rechtspopulismus. Aber muss es immer gleich das ganz große rhetorische Besteck sein?
Konferenz zum Backlash
:Schuld an Trump? Angst und Lustgewinn
In Basel versucht die Prominenz der Kritischen Theorie, sich den Aufstieg autoritärer Tendenzen zu erklären. Ihre Debatte um Sockenschubladen, Elektrobagger und Ängste zeigt aber auch: Ideen, wie der Entwicklung begegnet werden kann, sind rar.
Rede zum Herbert-Riehl-Heyse-Preis
:Im Dschungel
Deutschland wird erdrückt von Verwaltungschaos und schlechter Laune? Nichts fehlt unserer Gesellschaft so wie das Bewusstsein, dass es auch anders ginge. Und hier kommt der Journalismus ins Spiel. Die Rede von Carsten Brosda zum Herbert-Riehl-Heyse-Preis.
Autoritäre Rechte
:Einfach mal das System in die Luft jagen
Carolin Amlinger und Oliver Nachtwey untersuchen die „Zerstörungslust“ als zentrale Triebkraft des Rechtspopulismus.
Böhmermann und Weimer im HKW
:„Rufen Sie nächstes Mal einfach an“
Jan Böhmermann und Kulturstaatsminister Wolfram Weimer treffen sich zum verbalen Showkampf. Es geht um die Absage des Chefket-Konzerts und die Einmischung der Politik in die Kultur. Am Ende werden sogar versöhnliche Töne angestimmt.
Debatte
:Die Regeln des Kulturkampfs sind dabei, sich zu verändern
Canceln? Können nicht nur die Woken. Ein Blick in die USA zeigt: In der Auseinandersetzung darüber, was sagbar ist und was nicht, betreibt die Rechte eine interessante Form der kulturellen Aneignung.
Friedrich Merz
:Ich bin auch sensibel
Seit Caren Miosga und Pinar Atalay ist es amtlich: Der neue Friedrich Merz neigt zu Nachdenklichkeit, Freundlichkeit – und er schämt sich nicht seiner Tränen. Warum das ein Angebot an uns alle sein könnte.
Regierungskrise in Frankreich
:Die Grande Nation kennt keine Grande Coalition
Bevor die Vernünftigen aus beiden Lagern zusammenarbeiten, versucht Frankreich erst mal alles andere. Ist das der Preis der hohen Personalisierung in der Politik?
Satiriker in der Kritik
:„Was Sie hier sehen und für Jan Böhmermann halten, ist eine reine Projektionsfläche“
Der ZDF-Moderator erklärt nach der Aufregung um die Absage des Konzerts des Rappers Chefket, es sei „niemand ausgeladen“ worden. Ist das alles nur ein großer Witz?
MeinungNahost-Konflikt
:Was der 7. Oktober verändert hat
Die Linke ist in Bezug auf Israel gespalten, die jüdische Diaspora auch – und die Rechten geben sich als Partner im Kampf gegen Antisemitismus: Der Gazakrieg hat unsere Begriffe und Ideen auf den Kopf gestellt.
Zwei Jahre nach dem 7. Oktober 2023
:Die Hamas hat Israel in eine Falle gelockt
Selbst wenn der jüdische Staat den Konflikt mit der Terrororganisation militärisch gewinnt, droht er ihn politisch zu verlieren. Über das Dilemma der asymmetrischen Kriege.
Nahost-Konflikt
:„Trump ist ein Bulldozer“
Hat Trumps Friedensdeal eine Chance? Natalie Amiri, die ihre Recherchen seit dem 7. Oktober 2023 in dem Buch „Der Nahost-Komplex“ gebündelt hat, über die Entwicklungen in Israel und Gaza, das Lagerdenken der Gesellschaft und Lernkurven von Journalisten.
Jan Böhmermann
:Ohrenbetäubende Kakophonie
Von seinen Künstlern verlassen, vom ZDF nicht mehr gewollt? Jan Böhmermann steckt gerade Kritik aus allen Richtungen ein. Über eine Ausstellung, bei der wurschtige Programmplanung mit dem derzeit notorischen Willen zum Zeichensetzen kollidiert.
Großbritannien
:Wie Bahrain, nur mit Nieselregen
Die Eliten um Nigel Farage arbeiten daran, Großbritannien in einen autoritären Staat zu verwandeln – und liefern das Land dabei an Elon Musk und seine Verbündeten aus. Wer rettet uns vor den Broligarchen?
USA
:Clickbait für die Hassenden
Verspielt, grausam, empathielos – Trumps Vollstrecker-Behörden begleiten ihre Jagd auf Immigranten inzwischen mit Social–Media-Memes, die von den Trollen des Internets stammen könnten. Zynismus wird Staatsräson.
Kunst
:Der Kulturstaatsminister als Ausstellungsmacher?
Wolfram Weimer soll einen Skulpturengarten ums Kanzleramt planen. Und eine USA-Ausstellung – mit Unterstützung des notorischen Kunst-Impresarios Walter Smerling. Wie realistisch sind diese Projekte?
Deutschland
:Im Rausch
Deutschland mag einem langweilig erscheinen. Doch Autobahnen, Bordelle, Kneipen und nicht zuletzt das Oktoberfest locken mit Exzessen, von denen der Rest der Welt nur träumen kann. Über einen Standortfaktor.
Bürgerentscheid
:Warum München der richtige Ort für Olympia ist
Die bayerische Hauptstadt will sich wieder für Olympische Spiele bewerben – und ist darüber gespalten. Dabei reicht ein Blick ins Jahr 1972, um zu sehen: Hier könnte ein Gegenentwurf zur olympischen Gigantomanie entstehen.
MeinungGesellschaft
:Werft lieber wieder Blätter in die Luft
Vom „Herbst der Entscheidung“ zum „Herbst der Reformen“ wird die beschauliche Jahreszeit von Politikern gerade heillos überfrachtet. Eine Mahnung zur Coziness.
Kolumne: „Wie redet ihr denn?“
:Sie können es kaum erwarten
„Zeitenwende“, „Epochenumbruch“: Warum reden in letzter Zeit so viele das Ende der Welt, wie wir sie kennen, herbei?
Politische Rhetorik
:Heuchelmörder im Hohen Haus
Moralische Anwürfe statt Argumente – so machen Abgeordnete im Bundestag gern Punkte. Über den rhetorischen Kampfbegriff der „Heuchelei“.
Erinnerungskultur
:Weimers Dekolonisierung
Der Kulturstaatsminister streicht den Kolonialismus aus dem Gedenkstättenkonzept. Historiker sind irritiert, die SPD kündigt Widerstand an.
Abgesagte Lesung
:Warum Michel Friedman nicht in Mecklenburg lesen darf
Der jüdische Autor sollte eigentlich im Literaturhaus der kleinen Ostseestadt Klütz auftreten. Jetzt wurde die Einladung zurückgenommen – offenbar auf Druck des Bürgermeisters.
Eva Illouz
:„Die Linke ist einem Gefühl der moralischen Überlegenheit erlegen“
Der Kulturkampf tobt derzeit so heiß wie noch nie. Die Soziologin Eva Illouz im Gespräch darüber, wie es ihrer Ansicht nach dazu kommen konnte.
NS-Raubkunst
:Die neue Schiedsgerichtsbarkeit für NS-Raubkunst nimmt Form an
Das Gremium, das künftig über NS-Raubkunst entscheidet, ist besetzt. Die neue Regelung bringt einige Verbesserungen für die Opfer – aber sie wird auch einige Restitutionen unmöglich machen.
Streit über Gaza-Krieg
:„Was hat dich bloß geritten?“
Philipp Peyman Engel, der Chefredakteur der „Jüdischen Allgemeinen“, und der Islamkritiker Hamed Abdel-Samad streiten sich über die Frage: „Was darf Israel?“ So scharf umrissen standen die beiden Positionen zum Gaza-Krieg noch in keinem Buch.
USA
:Das Genie des Dummseins
Wer Donald Trumps Erfolg wirklich verstehen will, muss zurückgehen bis zu den Volltrotteln der Filmgeschichte – erst dann begreift man die Grundlagen seiner Macht.
Historiker-Treffen
:Vereint gegen Zerrbilder der Geschichte
Der 55. Deutschen Historikertag in Bonn zeigt Geschichtswissenschaftler und Politiker in Sorge. Was hilft gegen gefährliche historische Legendenbildung und Machtmissbrauch?
Trumps vs. Meinungsfreiheit
:Eine Waffe namens „Hassrede“
Die amerikanische Rechte verlässt sich nach dem Attentat auf Charlie Kirk nicht nur auf eingespielte Methoden, ihre Gegner einzuschüchtern. Sie versucht auch, sie mit deren eigenen Waffen zu schlagen.