Streitgespräch zum Ukrainekrieg:"Wie stellst du dir so ein Ende des Waffengangs vor?"

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Hart in der Sache, verbindlich im Ton: Gesine Schwan und Martin Schulze Wessel. (Foto: Florian Peljak)

Die SPD-Politikerin Gesine Schwan und der Osteuropa-Historiker und Scholz-Kritiker Martin Schulze Wessel schätzen sich - und führen einen harten Streit unter Freunden über die deutsche Ukraine-Politik.

Interview von Lothar Müller und Jens-Christian Rabe

Die Politologin und SPD-Politikerin Gesine Schwan war Professorin am Otto-Suhr-Institut der FU Berlin und Präsidentin der Viadrina-Universität in Frankfurt (Oder), seit 2014 ist sie Vorsitzende der Grundwertekommission der SPD. Von Beginn an unterstützte sie den Kurs von Bundeskanzler Olaf Scholz in der Ukraine-Politik - den Martin Schulze Wessel scharf kritisiert. Seit Jahrzehnten ist der Professor für die Geschichte Ost- und Südosteuropas an der Münchner Ludwig-Maximilians-Universität mit Schwan befreundet. 2023 veröffentlichte er das viel beachtete Buch "Der Fluch des Imperiums: Die Ukraine, Polen und der Irrweg in der russischen Geschichte." (C. H. Beck), im vergangenen Dezember war er Mitinitiator des Aufrufs "Krieg in der Ukraine: ,Wir müssen mehr tun!'". Die Atmosphäre beim Interview im Münchner Beck-Verlag ist freundschaftlich, Schulze Wessel erzählt, wie viel er als Student in Schwans Seminaren gelernt hat. Klar ist aber auch sofort: In der Sache Ukraine liegen die beiden weit auseinander - und so wird dieses Gespräch bald auch zu so etwas wie einem Modellfall, wie wir heute streiten sollten.

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