:„Ich habe in meinem Leben noch nie so viel geweint“
Der Satiriker Nico Semsrott hat ein Buch über seine Zeit als Abgeordneter im Europaparlament geschrieben. Ein Gespräch über Verschwendung, Intransparenz, Depressionen – und Hoffnung.
Deutscher Sachbuchpreis
:Die Gegenwart verstehen
Das sind die acht Nominierungen für den Deutschen Sachbuchpreis 2024.
Literatur
:Von SZ-Autoren
Neue Bücher über Olaf Scholz' Kanzlerwerdung, über falsche Furcht vor dem Recht und über Italien.
Deutsche Zeitgeschichte
:Fast zu nah an der Gegenwart
Der letzte Band des völlig überarbeiteten "Handbuchs der deutschen Geschichte" ist erschienen. Der Historiker Edgar Wolfrum betrachtet die Republik von 1990 bis 2021. Das Projekt hat mehrere Tücken.
Nachruf auf den Philosophen Daniel Dennett
:Ein umsichtiger Atheist
Der amerikanische Philosoph Daniel Dennett hielt unser Denken für eine Illusion, aber nicht für ein Geheimnis. Er verbrachte sein Leben damit, es zu entschlüsseln. Ein Nachruf.
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:Raus aus der Rohigkeit
Wie Kant die Menschwerdung des Menschen mit der Bibel erklärt - und die ganze Theologie damit gegen sich aufbringt.
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:"Ein schillernder Aufsteiger"
Kant gilt privat als Langweiler. Stimmt nicht, sagt der Experte Marcus Willaschek. Ein Interview über den Philosophen als Studienabbrecher, Gottesdienstschwänzer und Gastgeber von Männerrunden.
Sachbuch "Berlin-Beschimpfung"
:Berlin: Wo Verlierer glücklich sind
Der Schriftsteller Björn Kuhligk schimpft sehr unterhaltsam über die beste schlimmste Stadt. Hat er recht?
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:Kant, der Seher
Zum 300. Geburtstag des Philosophen stellt sich einmal mehr die Frage: Was ist eigentlich die verflixte Vernunft?
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:Der Mensch könnte ja besser werden
Warum Kant moralisch an der Französischen Revolution festhielt, trotz ihrer Gräuel.
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:Mach dich nicht zum Wurm
Kants Moralgesetze sind kein unpraktischer Anspruch. Sie fordern uns zu höchster Selbstachtung heraus.
300. Geburtstag von Immanuel Kant
:So wird man Kant-Versteher
Es ist nie zu spät, den großen Philosophen zu lesen. Ein paar Startpunkte, vier gute neue Einführungen - und ein junger Klassiker.
Matthew Desmonds Manifest
:Wer von der Ausbeutung der Armen profitiert
Dass es in Amerika so viel Armut gibt, ist für Matthew Desmond eine Katastrophe. Fulminant zeigt der Soziologe, dass es dem Sozialstaat in den USA nicht an Geld fehlt: Es wird nur fragwürdig eingesetzt und hilft den Falschen.
Hedwig Richter, Bernd Ulrich: "Demokratie und Revolution"
:Nur noch kurz die Welt retten
Hedwig Richter und Bernd Ulrich analysieren in ihrer Streitschrift "Demokratie und Revolution" scharf, was in der Klimapolitik schiefläuft - und skizzieren einen Weg aus der Selbstzerstörung.
Robert Menasse: "Die Welt von morgen"
:Es könnte so lustig sein
Wenn es nicht so ernst wäre. Robert Menasse kämpft in seiner Streitschrift "Die Welt von morgen" mit dem Humor der Verzweiflung für die europäische Integration.
Nachruf auf Jürgen Serke
:Nicht nur erinnern, wieder lesen
Zum Tod des Literaturhistorikers und Journalisten Jürgen Serke, der die Gabe besaß, Tote in den Rang von Zeitgenossen zu heben.
Essay "Wehrlose Demokratie?"
:Repressive Prävention
Warum gefährdet der grassierende Antisemitismus die Demokratie? Und wie muss der Staat darauf reagieren? Politikwissenschaftler Samuel Salzborn liefert erhellende Antworten.
Biografie über FPÖ-Chef Herbert Kickl
:Der Aggressor aus Kärnten
Gernot Bauer und Robert Treichler zeichnen ein erhellendes und erschreckendes Bild des österreichischen Rechtspopulisten Herbert Kickl: Taktiker, Demagoge, Ideologe und nicht zuletzt "Zerstörer Europas".
Streitgespräch zum Ukrainekrieg
:"Wie stellst du dir so ein Ende des Waffengangs vor?"
Die SPD-Politikerin Gesine Schwan und der Osteuropa-Historiker und Scholz-Kritiker Martin Schulze Wessel schätzen sich - und führen einen harten Streit unter Freunden über die deutsche Ukraine-Politik.
Sachbuch
:Was ist toxische Weiblichkeit?
Über eine so wichtige Frage bräuchte es ein Buch. Nur leider handelt das Werk von Sophia Fritz vor allem von: der Autorin.
Memoiren
:Ein Leben im Vollen
Wolfgang Schäuble hat seine Memoiren im Bewusstsein seines bevorstehenden Todes verfasst. Rücksicht musste er da auf niemanden mehr nehmen - nicht mal auf sich selbst.
Das Politische Buch
:Gradmesser der Besatzungsherrschaft
Betreibt Israel in den besetzten Gebieten ein Apartheid-Regime? Plant man in Jerusalem also, "die Herrschaft einer rassischen Gruppe über eine andere rassische Gruppe zu errichten"? Der Völkerrechtler Kai Ambos versucht sich an einer Antwort.
Das Politische Buch
:Dreist, brutal, provinziell, erfolgreich
Klaus Bachmann beschreibt akribisch den Aufstieg der PiS-Partei in Polen und erklärt, warum sie sich acht Jahre an der Macht halten und die Demokratie beschädigen konnte. Alles basiert auf einem Unglück im Jahr 2010.
Das Politische Buch
:Sowjetisch bedrohte Zone
Christian Neef schildert die Schreckensherrschaft der Geheimdienste in Ostdeutschland nach dem Zweiten Weltkrieg. Von den "Säuberungen" im Sinne Stalins lernte auch KGB-Mann Putin für sein Willkürregime.
Christoph Hein zum 80. Geburtstag
:Großes vollbringen, dann schweigen
So pathosscheu, machtskeptisch und liebevoll besingt die Gegenwartsdeutschen sonst niemand: Der Schriftsteller Christoph Hein wird 80 Jahre alt.
Marina Münkler: "Anbruch der neuen Zeit"
:Spiegel unserer Zeit
Neue Imperien, tiefe Spaltungen, umkämpfte Handelsrouten: Die Kulturhistorikerin Marina Münkler porträtiert das 16. Jahrhundert.
Aktuelles Lexikon
:Memoiren
Über den Ursprung des Genres, in dem kurz vor seinem Tod auch Wolfgang Schäuble gearbeitet hat.
Favoriten der Woche
:Reden wir mal von was Tollem
Die japanische Kunst der Daseinsbewältigung, eine feministische Appetitaufforderung und Wagners "Holländer" als heiteres Narrenschiff - die Empfehlungen aus dem SZ-Feuilleton für das Osterwochenende.
Das Politische Buch
:Verschlungene Pfade
Ursula Weidenfeld hat eine deutsche Parallelgeschichte von 1949 bis 1990 geschrieben - über Demokratie und Diktatur und die Offenheit vieler Entwicklungen. Das Ergebnis ist lesenswert, farbig und vor allem fair.
Das Politische Buch
:Die dunkle Macht der "Befreier"
Wie wurde die Hamas zur Beherrscherin des Gazastreifens? Und wie konnte es zum 7. Oktober kommen? Der Historiker Joseph Croitoru hat die Antworten. Besonders wertvoll macht sein Buch der nüchterne Blick auf die Fakten.
Das Politische Buch
:Die heilige Kuh muss weg
Ulrich Brand und Markus Wissen erklären die Zusammenhänge von Erderhitzung und kapitalistischer Lebensweise. Ihr Vorschlag ist so radikal wie bekannt.
Wie lebt man länger?
:Vom ewigen Leben
Besser, gesünder, glücklicher, mit Fahrradhelm: Laut Bestsellerautor Peter Attia sollen wir sofort anfangen, gegen den Tod zu kämpfen. Okay, und was ist mit den großen Gefühlen?
Ingo Schulzes Reisebericht "Zu Gast im Westen"
:Ein Land, das nicht zur Ruhe kommt
Ein halbes Jahr lang war der gebürtige Dresdner Ingo Schulze Stadtschreiber im Ruhrgebiet. Herausgekommen ist ein Buch über Menschen, Fußball und eine Farbe, die es nirgends sonst gibt.
Das Politische Buch
:Anklage gegen den agro-industriellen Komplex
Bartholomäus Grill, bayerischer Bauernbub und langjähriger Afrika-Korrespondent, wirft den Landwirtschaftskonzernen vor, die Lebensgrundlagen der Menschheit zu zerstören.
Das Politische Buch
:Nakba und Frohlocken
"Unschuld israelischer Waffen"? Arabische Barbarei? Der Historiker Benny Morris entlarvt mit seiner schonungslosen Analyse des Krieges von 1948 einige Mythen der zionistischen Geschichtsschreibung. Palästinenser seien damals durchaus gewaltsam vertrieben worden.
Das Politische Buch
:Russisches Quintett
Das "Prinzip Kompromat", Gewalt, Angst, Anarchie: Julian Hans erklärt die russische Gesellschaft am Beispiel von fünf Verbrechen. Die Analyse macht klar: Das Problem ist keineswegs auf die Machthaber im Kreml beschränkt, doch es gibt auch Hoffnung.
Deutscher Sachbuchpreis
:Eine Art Coffee-Table-Buch für Volksbühnen-Ultras
Tom Holert bekommt für "ca. 1972" den Leipziger Buchpreis in der Kategorie Sachbuch. Teile der Branche sind empört. Zu Recht?
Leipziger Buchmesse
:Ozean mit Ruheinseln
Nach den Sicherheitsmängeln in Frankfurt: Wie geht man in Leipzig mit Zuschauerströmen und Störern um?
Preise der Leipziger Buchmesse
:Barbi Marković gewinnt Belletristik-Preis
Für ihren schräg-surrealistischen Roman "Minihorror" erhält die Schriftstellerin den Preis der Leipziger Buchmesse. Außerdem wurden Tom Holert für sein Sachbuch um das Jahr 1972 und die Übersetzerin Ki-Hyang Lee ausgezeichnet.
Elternschaft
:Wie zieht man eigentlich Kinder groß?
Vater oder Mutter zu sein, das beschreiben gleich drei neue Bücher als prekäres Terrain. Nichts ist dabei so sehr in Gefahr wie man selbst.
Feminismus
:Verhütung ist Männersache
In "Verantwortungsvoll ejakulieren" präsentiert Gabrielle Blair 28 "gute Gründe" dafür. Ist das jetzt gerecht?
Das Politische Buch
:Würde Goethe Wagenknecht wählen?
Über keine aktive Politikerin gibt es mehr Biografien. Jetzt kommt noch eine. Zumindest gibt sie vor, eine zu sein. Es geht um Mephisto und Selbstmystifikation. Vor allem aber geht es um den Autor Klaus-Rüdiger Mai und seine Befindlichkeit.
Das Politische Buch
:Höckes Machtlabor
Thüringen war Schauplatz historischer Kleinstaaterei, erster Aufmarschplatz der Nazis und ist heute der Testfall für die Demokratie. Der Journalist Martin Debes erklärt, warum hier früher geschieht, was dem Rest des Landes noch bevorstehen könnte.
Philipp Felsch: "Der Philosoph - Habermas und wir"
:Der letzte Idealist
Philipp Felsch besucht Jürgen Habermas, um ihn als Zentralgestirn der deutschen Debattengeschichte zu porträtieren. Er trifft einen bestürzend desillusionierten Beobachter unserer Gegenwart.
Poltisches Buch "Absolution"
:Hinter der Fassade der "Wiedergutmachung"
Der Historiker Daniel Marwecki beschreibt die frühen deutsch-israelischen Beziehungen als eine Geschichte der beiderseitigen Interessenpolitik.
Politisches Buch "Talar und Hakenkreuz"
:Hitlers willige Gelehrte
Michael Grüttner hat eine großartige Gesamtdarstellung über die Universitäten in der NS-Zeit vorgelegt. Die Quellen offenbaren eine Allianz zum beiderseitigen Nutzen von Regime und Forschenden.
Klimageschichte
:Wir haben es in der Hand
Der gefeierte Atmosphärenforscher Michael E. Mann ist noch voller Hoffnung - und liefert reichlich Argumente gegen Klimarelativismus.
Gröschner, Mädler, Seemann über den Osten
:Schnack mit Schnaps
"Drei ostdeutsche Frauen betrinken sich und gründen den idealen Staat" - klingt wie ein Witz, ist aber ein lesenswertes Langgespräch über Prägung, Sein und Zukunft im Osten.
Miley Cyrus
:Die Stimme, die in den Schatten will
Der Marxist und Feuilletonist Dietmar Dath hat ein Buch über den Pop-Superstar Miley Cyrus geschrieben.
Künstliche Intelligenz
:"Sie werden es schwer haben"
Der britische Ökonom Robert Skidelsky bezweifelt in seinem neuen Buch, dass die künstliche Intelligenz neue Freiheiten schafft - und sorgt sich um seine Enkel.