Deutsche Zeitgeschichte:Fast zu nah an der Gegenwart

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Gefühlt lange her, aber für Historiker doch noch nicht: das abgesperrte Reichstagsgebäude während der Corona-Pandemie im Mai 2020. (Foto: Regina Schmeken/Schmeken)

Der letzte Band des völlig überarbeiteten "Handbuchs der deutschen Geschichte" ist erschienen. Der Historiker Edgar Wolfrum betrachtet die Republik von 1990 bis 2021. Das Projekt hat mehrere Tücken.

Rezension von René Schlott

Als im Jahr 2001 der erste Band der zehnten, völlig neu konzipierten Auflage des "Handbuchs der deutschen Geschichte" erschien, konnten Verlag und Herausgeber nicht ahnen, dass es mehr als zwei Jahrzehnte dauern würde, bevor die Reihe mit dem Erscheinen der beiden letzten Bände in diesem Frühjahr inhaltlich abgeschlossen sein würde. Ursprünglich war der Abschluss der Reihe schon für das Jahr 2007 und mit zwei Bänden weniger geplant. Im Moment wird als 25. Band des Mammutwerkes noch ein umfangreiches Gesamtregister aller Bände vorbereitet, in denen die deutsche Geschichte von der Spätantike bis zur Bundestagswahl 2021 nachgezeichnet wird. Damit ist die sicher letzte gedruckte Version des Handbuchs vollständig erschienen, denn im Zeitalter des jederzeit und überall verfügbaren Wissens über Smartphones und Wikipedia sind solch ambitionierte Editionsvorhaben auf "echtem" Papier inzwischen zum Anachronismus geworden.

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Von René Schlott

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