Texte, Bilder und Interviews zu historischen Themen von den Anfängen der Zivilisation bis zur jüngsten Zeitgeschichte.
Wie Porträts misslingen
:Bitte nicht lächeln
Ronaldo, Trump, sogar Jesus: Mit unvorteilhaften Porträts hat jeder mal zu tun. Ein Essay über den Umgang mit Passbildern, die einem nicht ähnlich sehen wollen, über Datingprobleme, Fotofilter und, letztlich, Botox.
Spurensuche
:Wer hat in meinem Haus gewohnt?
Ein Haus in München, bald hundert Jahre alt. Drei Stockwerke, acht Wohnungen und ein Mieter, der sich fragt: Was haben diese Wände alles gesehen? Eine Suche, die mitten hineinführt in die deutsche Geschichte, in deutsche Geschichten.
Geschichtsbild
:Harvard
Die weltberühmte Universität, die Trump trotzt, hat eine lange Geschichte. Sie war das erste College der amerikanischen Kolonien. Benannt ist sie nach einem puritanischen Gönner.
18. April 1945: Bomben auf Freising und Erding
:Der Tod kam an einem schönen Frühlingstag
Abseits der großen Städte fühlen sich die Menschen sicher vor den Bombenangriffen der Alliierten. Auch in Freising und Erding, vor den Toren Münchens. Doch dann geschieht, woran niemand geglaubt hatte. Dabei war Erding gar nicht das Ziel.
80 Jahre Kriegsende: Flucht und Vertreibung
:In den Häusern der anderen
1945 wurden die Deutschen aus Breslau, heute Wrocław, vertrieben. Auf sie folgten: ebenfalls Vertriebene – Polen, die Stalin umsiedeln ließ. Jetzt begeben sich junge Menschen auf ihre Spuren.
Brandenburg
:Ein lauter Streit um ein stilles Gedenken
Russlands Botschafter nimmt an einer Feierstunde teil, die an die sowjetischen und deutschen Opfer einer großen Weltkriegsschlacht vor 80 Jahren erinnert. Eine Empfehlung des Auswärtigen Amts, ihn davon auszuschließen, stößt nun auf heftige Kritik.
Geistesgeschichte
:Runentänzer im Silicon Valley
Erst landete die deutsche Lebensreform in Kalifornien – dann auch die wichtigste Büchersammlung dazu. Was das mit Tech-Konzernen und, ja, auch Trump zu tun hat.
„Para-Moderne – Lebensreformen ab 1900“
:Die nackte Wahrheit
Zwischen Utopie und Exzess: Die Bonner Bundeskunsthalle wagt sich an eine Darstellung der Lebensreformbewegung in all ihren widersprüchlichen Verästelungen – und spart das Abgleiten in Körperkult, Sozialdarwinismus und Rassenideologie nicht aus.
Münchner Zeitzeugen aus dem Zweiten Weltkrieg
:Ihr Vater sah sie nur ein Mal
Erika Nikolai war noch keine zwei, als ihr Vater fiel. Sie erinnert sich noch gut an das Kriegsende in München, insbesondere an einen Toten, der tagelang auf der Wiese bei ihrem Haus lag.
Literatur
:Zu Hause geht eine Welt unter
Ulrike aus Karl-Marx-Stadt reist aus, will sich in der Geschichte von Paris verlieren. Dann bricht das DDR-Regime zusammen. In Patricia Holland Moritz’ Roman „Drei Sommer lang Paris“ kollidieren Nostalgie und Gegenwart.
Erinnerung an Nazi-Gräuel
:Lesung aus verbrannten Büchern auf dem Königsplatz
Lion Feuchtwanger, Heinrich Heine, Franz Kafka: Am 10. Mai ist in München zu hören, was die Nazis nicht lesen wollten. Oberbürgermeister Dieter Reiter (SPD) ist Schirmherr der Aktion.
Polen
:Warten auf Friedrich Merz
Nach seiner für Anfang Mai geplanten Wahl zum Bundeskanzler will Friedrich Merz zuerst nach Paris und dann schleunigst nach Warschau reisen. Polens Premier Donald Tusk dürfte den Deutschen mit gedämpftem Optimismus empfangen.
Glosse "Das Streiflicht"
:Wenn Trump den falschen Mann anruft, kann es peinlich werden
Verwechslungen passieren jedem. Wenn aber der Präsident der Vereinigten Staaten aus Versehen den falschen Mann anruft, kann es leicht ein wenig peinlich enden – vor allem, wenn dieser Mann den Präsidenten für arm im Geiste hält.
Geschichtsrevisionismus
:Basteln an der „zweiten Geburt“
Sie wollen die Geschichte umschreiben und eine „große Nation“ wieder groß machen. Wie die extreme Rechte dabei vorgeht und wie man deren Geschichtsrevisionismus enttarnen kann, erklärt ein wichtiger Sammelband.
Biografie über Jutta Limbach
:Mit Mut und Herz
Jenseits vom Elfenbeinturm: Gunilla Budde hat Jutta Limbach (1934–2016) als Professorin, Politikerin und Präsidentin des Bundesverfassungsgerichts einfühlsam porträtiert.
Seltsame Knochenfunde
:War Kannibalismus in der Urgeschichte verbreitet?
Immer wieder stoßen Archäologen auf eigenartig bearbeitete Überreste menschlicher Knochen. Sie legen nahe, dass hier Artgenossen verspeist wurden. Aber war das wirklich so? Von wem? Und warum?
Zweiter Weltkrieg
:Die letzten Zeitzeugen sorgen sich um die Zukunft
Es gibt immer weniger Münchnerinnen und Münchner, die den Zweiten Weltkrieg erlebt haben und ihre Erinnerungen teilen können. Hier erzählen einige ihre Geschichte. Manche erst jetzt, um den aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen etwas entgegenzusetzen.
Kino
:Exorzismus für ein ostdeutsches Dorf
Ein Weltkriegs-Filmdreh soll Touristen nach Brandenburg holen, fördert aber nur schlimme Geschichten zutage: Die Tragikomödie „Another German Tank Story“ ist Teil einer neuen Welle des deutschen Heimatfilms.
MeinungHauck & Bauer
:Am Freitag vor 96 Jahren
Am 11. April 1929 wurde das Babylon-Kino in Berlin als Stummfilmkino eröffnet.
Historie
:Was war, darf nie wieder sein
Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus muss heute so widerständig sein wie lange nicht mehr. Verschwindet sie, versiegt eine Quelle der deutschen Demokratie. Folge 1 einer vierteiligen Serie zum 80. Jahrestag des Kriegsendes am 8. Mai 1945.
NSDAP-Mitgliedschaft Siegfried Unselds
:Schweigen bis zum Tod
Siegfried Unseld, der große Verleger der deutschen Nachkriegszeit, war Mitglied in der NSDAP, wie ein Historiker jetzt darlegt. Muss seine Biografie deshalb neu geschrieben werden? Eher nicht.
Stefanie Reinsperger als Elisabeth
:„Die Klischee-Sisi ist eine einzige Verklärung“
Zwei der berühmtesten Österreicherinnen finden jetzt zusammen: Stefanie Reinsperger spielt Kaiserin Elisabeth am Burgtheater in Wien. Und? Wie fühlt sich das so an?
Aktuelles Lexikon
:Vandalen
Germanisches Volk, dem ein Hang zur Zerstörungswut nachgesagt wird. Womit man bei Donald Trump wäre, zumindest in den Augen mancher Zeitgenossen.
80 Jahre Kriegsende
:Als Brunnthal zum Schrottplatz der Kampfflugzeuge wurde
Am 9. April 1945 entdeckt ein US-Pilot zufällig im Wald bei Brunnthal deutsche Düsenjets und Bomber, welche die Wehrmacht vor Luftangriffen der Amerikaner auf die Flugplätze Riem und Schleißheim versteckt haben. Am Ende des Tages sind rund 70 Maschinen zerstört – es ist die Vorbereitung für den Vormarsch der Bodentruppen auf München.
Widerstandskämpfer Georg Elser
:Der Mann, der Hitler mit einer Bombe töten wollte
Georg Elser plante sein Attentat im Münchner Bürgerbräukeller akribisch – und scheiterte um 13 Minuten. Noch kurz vor Kriegsende wurde er im KZ Dachau ermordet. Über einen Widerstandskämpfer, der beinahe in Vergessenheit geraten wäre.
Nationalsozialismus
:Frühere Sekretärin des KZ Stutthof, Irmgard F., ist tot
Wegen Beihilfe zum Mord in mehr als 10 000 Fällen wurde die Frau in hohem Alter zu einer Bewährungsstrafe verurteilt – denn auch am Schreibtisch habe sie physisch und psychisch bei der Vernichtung von Menschen geholfen. Nun ist sie im Alter von 99 Jahren gestorben.
Nachruf
:Unser Mann in Brooklyn
Er feierte DDR-Punks als Vorbild für Amerika und propagierte deutschsprachige Literatinnen: Zum viel zu frühen Tod des Autors und Übersetzers Tim Mohr.
Gedenkveranstaltung
:Eklat um das Wort „Genozid“ bei Buchenwald-Gedenken
Bei einer Gedenkveranstaltung zur Befreiung des KZ Buchenwalds löst eine junge Teilnehmerin mit einer Aussage Buh-Rufe aus. Der Gedenkstättenleiter ist um Entschärfung bemüht. Schon im Vorfeld hatte es eine Kontroverse um die Einladung des Philosophen Omri Boehm gegeben.
Russischer Roman
:Ein Brief, geschrieben mit Blut
Der russische Schriftsteller Georgi Demidow starb im Glauben, sein Werk sei vernichtet. Ein zweiter, unvergesslicher Roman erscheint nun auf Deutsch und erzählt die Geschichte eines sowjetischen Gefangenen.
Historie
:Träume aus purem Gold
Elon Musk, der wohlhabendste Mann der Welt, drängt sich brachial in die Politik. Wie aber gingen andere Superreiche mit der Macht um, die ihr Geld ihnen brachte? Die SZ porträtiert zehn der reichsten Menschen der Geschichte von der Antike bis zur Gegenwart.
ExklusivRegierungswechsel
:Lücken im Gedächtnis der Gesellschaft
Bei jedem Regierungswechsel verschwinden wichtige Informationen aus Chats, SMS und Videotelefonie, die eigentlich dokumentiert werden müssten. Der Präsident des Bundesarchivs fürchtet um „die Transparenz staatlichen Handelns“.
Befreiungsfeier für das KZ Buchenwald
:Streit über Ausladung von Omri Boehm geht weiter
Israels Botschafter ist zufrieden, dass der Philosoph am Sonntag nicht sprechen wird, der Gedenkstättenleiter ist konsterniert und sogar die Bundesregierung nimmt Stellung.
SED-Opferbeauftragte
:Zupke kritisiert Verharmlosung der DDR
Die SED-Opferbeauftragte Evelyn Zupke übt scharfe Kritik an Vergleichen der Bundesrepublik mit der DDR. Sie erlebe politische Akteure, die das Handeln des heutigen Staats mit den repressiven Strukturen von damals gleichsetzten, sagte Zupke der dpa ...
Was läuft an Vorträgen?
:Joseph Beuys und die Kraft der Kunst
Diskussionen über Deutschland, die Verknüpfungen von Kolonialismus und Nationalsozialismus sowie die Entstehungsgeschichte des Films „Die Fotografin“. Auf diese Vorträge und Talk-Runden dürfen sich Münchner im April freuen.
Neufahrn bei Freising
:Vortragsreihe zur NS-Zeit
Der Heimat- und Geschichtsverein beschäftigt sich mit verschiedenen Aspekten der NS-Herrschaft in Neufahrn. Unter anderem geht es um den Einmarsch der Amerikaner und das KZ-Außenlager.
Zeitgeschichte im Oberland
:„Mir zenen frei“
Eine Woche vor Ende des Zweiten Weltkriegs strandet ein Güterzug in Iffeldorf. Er transportiert mehr als zweitausend KZ-Häftlinge, die von US-Truppen befreit und im Dorf untergebracht werden. Nach jahrelanger Recherche legt Hans-Gunther Hoche nun ein Buch zum Thema vor, spannend und informationsreich.
Widerstand in der NS-Zeit
:Wie ein Münchner Jude mit Postkarten gegen Hitler kämpfte
Lange war er vergessen, jetzt hat sein Enkel ein Buch über ihn geschrieben: Benno Neuburger kämpfte mit anonymen Postkarten gegen die Nazis – bis er ein kleines Detail übersah, das ihn verriet.
Meinung80. Jahrestag der Ermordung von Dietrich Bonhoeffer
:Extremisten missbrauchen das Vermächtnis von Widerstandskämpfern
Vor achtzig Jahren wurde der Pfarrer von den Nazis umgebracht. Seine Opposition gegen deren Tyrannei gehört zu den guten Mächten der deutschen Geschichte. Und nun versuchen AfD oder Evangelikale, den Hitler-Gegner für sich zu nutzen.
MeinungGedenkstätte Buchenwald
:Es ist zutiefst beunruhigend, wenn sich die Regierung Netanjahu in die deutsche Kulturpolitik einmischt
Der Philosoph Omri Boehm sollte auf der Veranstaltung zur Befreiung des Konzentrationslagers sprechen. Doch nun wurde er wieder ausgeladen – auf Druck der israelischen Botschaft.
„Die letzten Tage“
:Standgericht im Urlaubsort
Kurz vor der Kapitulation ermordeten die Nazis noch einmal besonders viele Menschen. Auch 80 Jahre nach dem Zweiten Weltkrieg ist das nicht bekannt genug. Martin Prinz zeigt es in seinem Roman am Beispiel eines Ortes in den Ostalpen.
US-Politik
:Realismus, im Ernst?
Gilt nun wieder das Recht des Stärkeren – bei Zöllen wie in der Geopolitik? Trump-Versteher der „realistischen“ Schule haben derzeit Konjunktur. Doch ihr ideologischer Begriff von Machtpolitik greift zu kurz.
Die Nazis hatten ihren Vorfahren Schätze abgepresst, vom Bayerischen Nationalmuseum haben sie sie zurückerhalten. Jetzt waren Angehörige der jüdischen Familien in München zu Gast – in einer Woche, in der die Raubkunstdebatte hohe Wellen schlägt.
Demokratie und Rechtspopulismus
:Demokratie verteidigen? Klingt leider viel zu defensiv
Zu Ehren von Jürgen Habermas diskutieren in München namhafte Politikwissenschaftler und Soziologen über die Krise des Westens. Es herrscht die pure Fassungslosigkeit, aber es gibt ein klares Wort zum AfD-Verbot.
„Eden“ im Kino
:Wohin soll man noch auswandern?
Ron Howards Film „Eden“ über deutsche Aussiedler auf den Galápagos-Inseln zeichnet ein düsteres Menschenbild. Zum Trost gibt es einen nackten Jude Law.
MeinungHauck & Bauer
:Heute vor 250 Jahren
Am 4. April 1775 wurde Anna Maria Schwägelin als letzte „Hexe“ auf deutschem Boden zum Tode verurteilt – später allerdings begnadigt.
„Mit der Faust in die Welt schlagen“ im Kino
:Kinder, die SS-Runen in die Tapete kratzen
Wann biegt ein Leben, wann ein Land falsch ab? Das Filmdrama „Mit der Faust in die Welt schlagen“ erzählt sensibel von einer Jugend nach der Wende im deutschen Osten.
Recherche- und Ausstellungsprojekt zu München nach 1945
:Wie die Nachkriegsjahre Spuren hinterlassen haben
Das Recherche- und Ausstellungsprojekt „Ein Haus ohne Mauern bauen“ im Amerikahaus und anderswo beschäftigt sich künstlerisch mit der Nachkriegszeit.
Hans Rosenthal zum 100. Geburtstag
:Im Publikum saßen die Mörder
Wie der Moderator und Holocaust-Überlebende Hans Rosenthal mit den Mitteln des Showfernsehens gegen die kollektive Verdrängung der deutschen Juden arbeitete.
NS-Aufarbeitung im Justizministerium
:Als die Nazi-Vergangenheit bayerischer Beamter „routinemäßig verwaltet“ wurde
Viele Juristen im Nationalsozialismus konnten ihre Karrieren nach dem Krieg fortsetzen. Eine Studie im Auftrag des Justizministeriums zeigt: nicht unbedingt wegen moralischer Gleichgültigkeit – sondern weil es an Personal mangelte.
Aktuelles Lexikon
:Boykott
Form des Protests gegen Willkür, die nach einem Landlord in Irland benannt ist. Derzeit in der Türkei praktiziert.