Ausstellung zu Arno und Alice Schmidt in Augsburg:Nichts gegen Neckermann

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Schlichte Funktionalität der Nachkriegszeit: Arno Schmidts Behelfsschuhe aus Holz und Lederriemen. (Foto: Ulrich Loeper)

Eine Ausstellung im Staatlichen Textil- und Industriemuseum Augsburg zeigt den textilen Nachlass von Arno und Alice Schmidt.

Von Jürgen Moises, Augsburg

Als Arno Schmidt 1950 in Mainz seinen ersten Literaturpreis verliehen bekam, sorgte der deutsche Schriftsteller bei der Dankesrede für Aufsehen. Aber nicht durch umstrittene Inhalte oder eine provozierende Aktion. Sondern weil er unter seinem leidlich schicken Glencheck-Jackett mit spitz zulaufenden Aufschlägen im Stil der Zwanzigerjahre kein Hemd trug. "Um diese Tatsache zu verstecken", so erinnerte sich ein Jahr später der ebenfalls ausgezeichnete Werner Helwig, hielt Schmidt "dauernd den hochgestellten Rockkragen mit der einen Hand zusammen." Ob die Notlage echt war? Diese Frage hätten sich, so Helwig, danach alle gestellt. Und tatsächlich war es so, dass Arno Schmidt zu dem aus New York stammenden Jackett kein passendes Oberhemd hatte.

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