Soldaten kämpften in Europa und Afrika, in Nahost und im Atlantik: Von 1914 bis 1918 versank die Welt im Chaos, fast 70 Millionen Menschen standen für 40 Nationen unter Waffen. Der Erste Weltkrieg gilt als "Urkatastrophe" des 20. Jahrhunderts, der 17 Millionen Menschen das Leben kostete und für Europa Auftakt des noch mörderischeren, Zweiten Weltkriegs war. Das Leben und Sterben im Stellungskrieg prägt bis heute Politik, Kultur und nationale Identitäten.
Historie
:Als München bunt wurde
Alle Schattierungen von Blau, Rot und Grün, ein paar schwarze Striche für die Konturen. Das war die Palette von Wassily Kandinsky, der vor 80 Jahren starb. Der große Maler befreite die Farben aus den Zwängen der Konvention – und mit ihnen ihre Betrachter.
Robert Harris
:„Was diese alten Burschen wohl hinter verschlossenen Türen aushecken“
Putin als Romanfigur kann er sich vorstellen, Trump eher nicht: Der britische Bestsellerautor Robert Harris über mächtige Männer, einen verliebten Premierminister und Kardinäle, die gerne Strippen ziehen.
Historie
:Eine Wunde, die endlich heilen soll
Kulturhauptstadt Europas 2025: Ein Besuch in Gorizia und Nova Gorica an der italienisch-slowenischen Grenze, wo Weltkriege und Diktatur tiefe Spuren hinterlassen haben.
„Als Hitler den Ersten Weltkrieg gewann“
:Fixiert auf Versailles
Gerd Krumeich verengt in seinem neuen Buch den Aufstieg Hitlers auf die deutsche Niederlage 1918 und den demütigenden Friedensschluss. Eine provokante These, die am Ende weniger zu Erkenntnis führt als zu überwunden geglaubten Deutungen.
MeinungFriedenspolitik
:Die Grünen sind streitunfähig geworden
Parteien wandeln sich, das gehört dazu. Doch bei den Grünen findet derzeit eine Entfremdung von sich selbst statt: Die Fahne der anderen Meinung wird nicht mehr hochgehalten; sie wird versteckt.
Kollwitz-Ausstellung in Frankfurt
:Mutter der Nation
Käthe Kollwitz wurde in beiden Deutschlands verehrt und darüber hinaus - ihre Kunst erdrückte das fast. Nun sind die Grafiken und Bronzen in Frankfurt zu sehen.
Geschichte im Landkreis
:"Das ist mein Beitrag dazu, dass so ein Scheiß nie wieder passiert"
Josef Kendlinger hat sich 2017 auf die Suche nach dem Grab seines im Ersten Weltkrieg verstorbenen Großvaters gemacht. Was als ein persönliches Anliegen begann, entwickelte sich über die Jahre zu einer Lebensaufgabe. Mittlerweile hat er knapp 300 Ruhestätten von Gefallenen aus der Region gefunden.
Ernst Tollers "Eine Jugend in Deutschland"
:Aus dem Leben eines Utopisten
Wem die Protestbewegungen heute zu kleinlich sind, der sollte Ernst Toller lesen. Jetzt erscheint die Neuauflage von "Eine Jugend in Deutschland".
ARD-Serie
:Agentin wider Willen
Die bislang teuerste Schweizer Serie: "Davos 1917" erzählt von den Folgen des Zivilisationsbruchs und vom Auseinanderbrechen Europas.
Aktuelles Lexikon
:PEN
Schriftstellerverband, der für Verständigung eintritt, darin aber selbst nicht unbedingt glänzt.
Kriegsgedenkorte als Unesco-Erbe
:Hier die Amis, dort die Briten
... und Deutsche und Franzosen manchmal zusammen: Soldatenfriedhöfe aus dem Ersten Weltkrieg sind nun Weltkulturerbe. Eine Reise entlang der früheren Westfront bringt Einsichten für die Gegenwart.
"Mein Sohn, der Soldat" im Kino
:Verscharrte Geschichte
Junge, zwangsrekrutierte Afrikaner mussten für Frankreich im Ersten Weltkrieg kämpfen und sterben. Superstar Omar Sy, dessen Familie aus Senegal stammt, erzählt davon in "Mein Sohn, der Soldat".
100 Jahre Türkische Republik
:"Ein Demokrat, der am liebsten allein regierte"
Das Osmanische Reich stand vor dem Ersten Weltkrieg vor dem Kollaps. Aber 1923, vor 100 Jahren, rief Kemal Atatürk die Türkische Republik aus. Er hatte sich gegen alle Gegner durchgesetzt: den Sultan, die konservativen Geistlichen, die feindlichen Nachbarn und die Siegermächte.
Das Politische Buch
:Jagd auf die Demokratie
Wie gefährdet der Parlamentarismus zu jeder Zeit war, kann man in den beiden Jahrzehnten zwischen den beiden Weltkriegen studieren. Konservative Machtträume und Hass auf die Moderne waren nicht nur ein Problem der Weimarer Republik.
Louis-Ferdinand Célines Roman "Krieg"
:Die Sprache des Traumas
Louis-Ferdinand Célines wiederentdecktes, meisterhaftes Romanfragment "Krieg" und die Frage nach der Beziehung zwischen Autor und literarischem Werk.
SZ-Serie: Vergessene Orte im Münchner Umland
:Ein Ort der Geselligkeit - und ein Gefängnis
Der Sommerkeller auf einem Hügel bei Benediktbeuern war im 19. Jahrhundert ein beliebter Ausflugsplatz mit Gastbetrieb. Doch im Ersten Weltkrieg wurden hier Kriegsgefangene geknechtet.
Zeitgeschichte
:Waffen unter Beton: Das Geheimnis des Maximilianeums
Vor einem Jahr fanden Bauarbeiter ein Waffenlager im Landtag. Ein Gutachten bringt dramatische Geschehnisse des Jahres 1933 in Erinnerung.
Das Politische Buch
:Ulbrichts langer Aufstieg zur Macht
Ilko-Sascha Kowalczuk legt am Beispiel Walter Ulbrichts nicht weniger als eine Geschichte des deutschen Kommunismus im 20. Jahrhundert vor. Das akribisch recherchierte Großwerk zeigt, dass der KPD-Politiker mehr war als nur Stalins treuer Parteisoldat.
Erster Weltkrieg
:Wie Tote wieder einen Namen bekommen
Werden in Flandern britische Gefallene aus dem Ersten Weltkrieg entdeckt, schlägt die Stunde der "War Detectives". Sie versuchen, jeden Einzelnen zu identifizieren.
Nobelpreisträgerin Olga Tokarczuk
:Das unzähmbare Herz
In Olga Tokarczuks Roman "Empusion" begibt sich ein sexuell fluides Medium in einen schlesischen Luftkurort. Klingt nach Thomas Manns "Zauberberg"? Durchaus kein Zufall.
Lärm in der Kriegsführung
:Bummmmm!
Von Kriegstrompeten und Dudelsäcken bis zu "Shock and Awe": Seit der Antike setzen Armeen auf Lärm, um Feinde zu täuschen und zu verängstigen. Über Kriegsführung mit Hilfe der Akustik.
Münchner Kammerspiele
:Fähnchen mit Feelgood
Es ist beeindruckend, dass mitten im Ersten Weltkrieg ein Frauenfriedenskongress stattfand. Doch das macht Theaterstücke zu dem Thema nicht automatisch gut, wie "Anti War Women" an den Münchner Kammerspielen zeigt.
MeinungInternationaler Frauentag
:Feminismus ist mehr eine Frage der Haltung als des biologischen Geschlechts
Beim Feminismus geht es im Kern um Freiheit - für Frauen, Männer und alle anderen. Daher kann wirkliche Gleichberechtigung auch nicht nur auf junge, wohlhabende Weiße im Westen zielen.
Geschichte
:Der Tote an der Frezenbergstraat
Im Ersten Weltkrieg ließen Tausende Menschen ihr Leben. Noch heute sind viele Spuren von ihnen zu finden. Unterwegs mit Archäologen, die versuchen, die Erinnerung an die Toten wachzuhalten.
MeinungUkraine
:Es geht ums Überleben
Neuerdings wird in der Debatte mit großer Nonchalance das Wort "Abnutzungskrieg" herumgereicht. Der Begriff beschreibt jedoch etwas, das in der Praxis mit sehr viel Gewalt und Tod verbunden ist.
Dem Geheimnis auf der Spur
:Heldenhafter Vogel
Die Brieftaube Cher Ami rettete im Ersten Weltkrieg knapp 200 US-Soldaten das Leben. Vor Kurzem wurde ein letztes ungeklärtes Detail über sie bekannt.
Britische Filmpreise
:"Im Westen nichts Neues" für 14 Baftas nominiert
Der deutsche Antikriegsfilm hat bei den britischen Filmpreisen die meisten Nominierungen erhalten.
Waffenlieferungen und Pazifismus
:Kann es einen "guten Krieg" geben?
Im Gegensatz zu den Ukrainern können sich das viele Deutsche nach den Verbrechen des 20. Jahrhunderts nicht mehr vorstellen.
Raphaela Edelbauer: "Die Inkommensurablen"
:Geheimcodes aus dem Lumpenproletariat
Wie funktioniert die Manipulation der Massen - und wie verhält man sich zu ihr? Raphaela Edelbauers glänzender Roman "Die Inkommensurablen" über den Kriegsausbruch von 1914.
MeinungEssay
:Das gar nicht so große Trauma
Als ein Ei 300 Milliarden Mark kostete: Die deutsche Hyperinflation von 1923, ihre Ursachen und ihr Erbe.
Jaroslav Hašeks 100. Todestag
:Schlitzohr als Volksheld
Vor 100 Jahren starb Jaroslav Hašek, der Erfinder des "braven Soldaten Schwejk". Nie hat eine literarische Figur eine Nation so geprägt wie dieser Antiheld die tschechische.
"Karl Kraus Handbuch"
:Wo der Polemiker zu verteidigen wäre
Aus dem Handbuch zu Leben und Werk von Karl Kraus erfährt sogar der Kenner Neues. Umso merkwürdiger, zu welchen Lücken es kommt, wo sich die Darstellung der Zeit des Nationalsozialismus nähert.
"Im Westen nichts Neues" bei Netflix
:Schlammschlacht
Warum die Netflix-Neuverfilmung von "Im Westen nichts Neues" fast nichts mehr mit der Romanvorlage von Erich Maria Remarque zu tun hat.
Altlasten im Maximilianeum
:Woher stammen die Waffen aus dem Landtag?
Bei der gerade laufenden Sanierung des Landtags haben Bauarbeiter in einem Hohlraum Waffen, Munition und historische Gegenstände entdeckt. Vermutlich stammt der spektakuläre Fund aus dem Ersten und Zweiten Weltkrieg.
Filmtipp
:Leider relevant
Die Netflix-Literaturverfilmung "Im Westen nichts Neues" ist für kurze Zeit im Kino zu sehen. Regisseur Edward Berger stellt seinen Film persönlich in München vor.
Ernst Jüngers Tagebücher
:Zwischen Dandytum und geistigem Widerstand
Selbst die Dinge in seiner Nähe betrachtete er aus großer Ferne: In seinen Notizen scheint die Distanz zwischen Ernst Jünger und der ihn umgebenden Welt unüberbrückbar.
Ernst Jünger und seine Leser
:Anleitung zum Kaltduschen
Martin Schulz, Elon Musk, Rudolf Augstein: Ernst Jünger stiftet eine atmosphärische Verbundenheit unter Männern, die sonst nicht viel gemeinsam haben.
Geschichte der Mobilmachung
:Putin, der Mann von gestern
Eine Mobilmachung als Eskalation ist so bedrohlich wie oldschool. Das lässt bei aller Sorge sogar ein wenig hoffen.
Deutsch-türkische Geschichte
:Wanderer zwischen den Welten
Ein Leben wie ein orientalisches Märchen: Der jüdische Orientalist Karl Süßheim suchte zwischen München und Istanbul sein Glück und entkam den Nazis nur mit knapper Not.
Historie
:Das gespenstische Echo der Geschichte
Vor 100 Jahren ermordeten rechtsextreme Terroristen den liberalen deutschen Außenminister Walther Rathenau. Über einen tiefen Einschnitt im kurzen Leben der Weimarer Republik und die Parallelen, die sich zu rechtem Terror heute ziehen lassen.
MeinungPolitik in Eisenbahnwaggons
:Drei Männer im Zug
Das Bild von Scholz' Kiew-Reise ruft Erinnerungen an andere, ältere Bilder wach. Was lässt sich aus ihnen über das Sichtbarkeitsproblem der Ukraine lernen? Ein Gastbeitrag.
Intellektuelle und Krieg
:Goethe lesen statt Butter essen
Eine Erinnerung an die bedenkliche Kriegsbegeisterung von Schriftstellern und Intellektuellen zu Beginn des Ersten Weltkriegs.
Dem Geheimnis auf der Spur
:Die Seesterntäuschung
Ein Fake-Paris und Dörfer, die es nicht gab: In den Weltkriegen versuchte man in Frankreich und England, deutsche Bomber durch Attrappen in die Irre zu führen.
"Heinrich Vogeler" im Kino
:Der Märchenprinz von Worpswede
Liebling des Bürgertums, Träumer, Kommunist : Ein Film über den Universalkünstler Heinrich Vogeler.
Zur Debatte über den Ukraine-Konflikt
:Das heilige Recht des Beleidigten
Die wichtigste Waffe bleibt die Empörung: Über das seit Friedrich dem Großen unvermeidliche Zusammenspiel aus Krieg, Diplomatie und Öffentlichkeit.
MeinungRoyals aus Coburg
:Queen Victoria, unerwünscht
Die Londoner haben ihre Royal Albert Hall, logisch. Und die Coburger sollen nicht mal eine Prinz-Albert-Wand haben, obwohl der doch aus Oberfranken stammt? Das sollte sich jetzt ändern - eigentlich.
MeinungDemokratie
:Das Geschenk der Freiheit
Die freie Welt sieht sich gleich zwei Angriffen ausgesetzt: von außen durch Staaten wie Russland oder China und von innen durch antidemokratische Parteien. Dabei wirkt es manchmal, als seien manche Menschen der eigenen Freiheit überdrüssig geworden.
MeinungKrieg in der Ukraine
:Von Hass und Frieden
Liebe deine Feinde: Warum die Bergpredigt kein Regierungsprogramm ist. Von Glanz, Elend und Einsamkeit des Pazifismus.
Krieg und Krisen
:Der Vatikan als Vermittler
Jörg Ernesti verfolgt die Geschichte der päpstlichen Außenpolitik seit 1870.
Priester in der Zeit des Nationalsozialismus
:Vom Altar in die Todeszelle
Der niederbayerische Pfarrer Ludwig Mitterer wurde 1943 von den Nationalsozialisten ermordet, weil er das Regime kritisiert hatte. Über ein bisher unbekanntes Schicksal.