Das Politische Buch:Ulbrichts langer Aufstieg zur Macht

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Auf der Rednertribüne: Kundgebung zur bevorstehenden Reichstagswahl beim 2. Roten Arbeiter-, Sport- und Kulturtag im Sportpark Berlin-Neukölln am 24. August 1930 ( v.li.).: Albert Kuntz, Walter Ulbricht, [?], Erich Weinert. (Foto: akg-images/picture-alliance / akg-images)

Ilko-Sascha Kowalczuk legt am Beispiel Walter Ulbrichts nicht weniger als eine Geschichte des deutschen Kommunismus im 20. Jahrhundert vor. Das akribisch recherchierte Großwerk zeigt, dass der KPD-Politiker mehr war als nur Stalins treuer Parteisoldat.

Rezension von Daniel Siemens

Über Walter Ulbricht spricht heute kaum noch jemand, und noch seltener positiv. Im Auftrag Stalins 1945 aus dem Moskauer Exil ins besiegte Deutschland zurückgekehrt ("Gruppe Ulbricht"), wurde er rasch zum starken Mann in der Sowjetischen Besatzungszone. Als Generalsekretär bzw. Erster Sekretär des Zentralkomitees (ZK) der Sozialistischen Einheitspartei Deutschlands (SED) bestimmte er bis zu seiner Entmachtung durch Erich Honecker 1971 wie kein anderer deutscher Kommunist über die Entwicklungen in den ersten beiden Jahrzehnten der DDR. Für die Niederschlagung des Volksaufstandes 1953 wie auch den Mauerbau war er politisch verantwortlich. Zu dieser Machtfülle will nicht recht passen, wie man Ulbricht heute überwiegend erinnert: als einen angepassten Handlanger Stalins mit Fistelstimme und ohne jedes Charisma.

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