Der russische Philologe Nikolai Epplée untersucht die nie aufgearbeiteten Staatsverbrechen Stalins. Doch seine brillante Analyse weist weit darüber hinaus, sie ist ein unverzichtbarer Kommentar zur aktuellen Situation der russischen Gesellschaft.
Regina Scheer: "Bittere Brunnen"
:Der Traum der Revolution
Für ihre Biographie "Bittere Brunnen" über ihre Tante Hertha Gordon-Walcher hat Regina Scheer den Sachbuchpreis der Leipziger Buchmesse bekommen. Über ein außergewöhnliches Werk.
Das Politische Buch
:Ulbrichts langer Aufstieg zur Macht
Ilko-Sascha Kowalczuk legt am Beispiel Walter Ulbrichts nicht weniger als eine Geschichte des deutschen Kommunismus im 20. Jahrhundert vor. Das akribisch recherchierte Großwerk zeigt, dass der KPD-Politiker mehr war als nur Stalins treuer Parteisoldat.
Das Politische Buch
:Nicht nur Putins Krieg
Zwei Osteuropa-Experten erklären in einem neuen Buch, wie die russische Gesellschaft immer weiter verrohte, und begründen, warum sich das Land kaum ändern wird, sollte einmal jemand anderer im Kreml regieren.
Das Politische Buch
:Der Blutrausch der Revolutionäre
Lenins Traum endete in Mord, Rache und Terror - die russische Revolution von 1917 bis 1921 kostete Millionen Menschen das Leben. Der britische Historiker Antony Beevor entwirft daraus ein gigantisches Panorama aus Leidenschaft und Unmenschlichkeit.
Ukraine-Krieg in der Kunst
:Soldaten zu Dünger
Eine Dresdner Ausstellung zeigt Kunst aus der Ukraine als Versuch der angewandten Kriegs- und Krisenbewältigung
Maxim-Gorki-Theater Berlin
:Einmal Schlachtplatte für alle
Oliver Frljić massakriert am Berliner Maxim-Gorki-Theater Texte von Heiner Müller.
Das russische Judentum und der Krieg
:„Viele Gemeinden liegen in Trümmern“
Moskaus geflohener Oberrabbiner Pinchas Goldschmidt über den Antisemitismus in Russland, ein ungewöhnliches Gebet und seinen Aufruf an Juden, das Land zu verlassen.
Ian Kershaw
:"Ich vermute, der Krieg ist in einem halben Jahr vorbei"
Der Historiker Ian Kershaw spricht im Interview über Selenskijs Führungsstärke und Putins Großmachtfantasien - und erklärt, warum er den russischen Präsidenten lieber mit Stalin als mit Hitler vergleicht.
Historie
:Homo sovieticus
Vor 100 Jahren wurde im prächtigen Moskauer Bolschoi-Theater die Sowjetunion offiziell gegründet – und von Stalin schon bald in ein Völkergefängnis verwandelt. Zu den Nachwirkungen gehört Putins Krieg gegen die Ukraine.
MeinungHolodomor
:Stalins Völkermord, Putins Verantwortung
Der Bundestag will den Hungertod von Millionen Ukrainerinnen und Ukrainern vor 90 Jahren als Genozid anerkennen. Das ist mehr als eine Geste der Anteilnahme, es ist höchst bedeutsam für die politische Gegenwart.
Ukraine
:Bundestag will Holodomor als Völkermord anerkennen
Vor 90 Jahren ließ Stalin die Menschen in der Ukraine gezielt verhungern, Millionen starben. Im Westen blieb das Verbrechen lange wenig beachtet.
MeinungChina
:Hu Jintao und die Politik des Prangers
Die öffentliche Demütigung Hu Jintaos auf dem KP-Parteitag in Peking entspringt einer Tradition kommunistischer Gewaltherrschaft - und war genau so gedacht. Das sollten alle im Kopf behalten, die mit der Volksrepublik Geschäfte machen wollen.
Ukrainische Hungersnot 1933
:Der Augenzeuge des Grauens
"Wir warten auf den Tod", sagen ukrainische Bauern 1933 zum britischen Journalisten Gareth Jones. Der macht noch im selben Jahr das Holodomor-Verbrechen Stalins öffentlich. Nun zeichnet eine Biografie sein kurzes Leben nach.
Graphic Novel aus Russland
:Das Unglück ist immer ganz nah
Im Comic "Surwilo" erzählt Olga Lawrentjewa von Krieg und stalinistischem Terror - mit deutlichen Parallelen zur Gegenwart.
Geschichte Münchens
:"Ich bin müde zum Sterben, doch schlafen kann ich nicht"
Revolutionen, Weltkriege, Faschismus: Die Geschichte von Zenzl Mühsam, in der sich die großen Irrungen des 20. Jahrhunderts widerspiegeln.
SZ-Podcast "Auf den Punkt"
:Will Putin zurück zu imperialer Größe?
Russische Welt - und Moskau als "drittes Rom". Gespräch mit dem Historiker Reinhard Krumm über Orthodoxie, Volkstum und Selbstherrschaft. Und Putins "katastrophale Fehleinschätzung".
Regisseur Ilya Khrzhanovsky
:"Leider haben die Russen ein sehr kurzes Gedächtnis"
Putins Regime wird den Krieg nicht überstehen, sagt Ilya Khrzhanovsky, der künstlerische Leiter der Gedenkstätte Babyn Jar in Kiew. Ein Gespräch über die Standhaftigkeit der Ukrainer, die Gehirnwäsche in seinem Heimatland Russland und die Zeit nach dem Krieg.
Kino
:Frauenschicksale im Osten
Das Münchner Filmmuseum bringt einen der ersten deutschen Farbfilme auf die Leinwand.
Krieg und Historie
:Warum Putin die Ukraine nicht als Nation gelten lässt
In seiner Rede liefert der russische Präsident eine vermeintlich historisch legitimierte Begründung für seine Expansionspolitik. Was er sagte, welcher Lesart er folgt und was geschichtlich dahintersteckt.
Dem Geheimnis auf der Spur
:Der Agent mit dem Eispickel
Tod eines Revolutionärs: Wie Leo Trotzki 1940 in Mexiko erst einen Mordanschlag überlebte, aber dann doch den falschen Leuten vertraute.
MeinungUkrainische Geschichte
:Später Staat
Lange rangen die Ukrainer um ihre Unabhängigkeit. Schon mit der Annexion der Krim hat Putin das fragile russisch-ukrainische Verhältnis enorm belastet. Aber auch Deutschland trägt historische Verantwortung.
MeinungRussland
:Mutnehmer statt Mutmacher
Das Verbot von "Memorial" zeigt, was der Kreml von einer Zivilgesellschaft hält: nichts.
Aktuelles Lexikon
:Kalter Krieg
Eine Phase in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die vielen jetzt durch den Kopf geht.
Theater
:Überlebensimpuls
Armin Petras inszeniert am Schauspiel Köln "Metropol" nach dem Geschichtsroman von Eugen Ruge. Unbedingt sehenswert.
Stalinismus
:Abrechnung eines Verbannten
Bereits 1990, im Jahr des Zusammenbruchs der Sowjetunion, erschien die pointierte Analyse des Historikers Wolfgang Ruge. Dreißig Jahre später ist sie neu aufgelegt worden.
Kalter Krieg
:Stalins zögerlicher Machtpoker
Der Historiker Norman Naimark schildert detailreich die Nachkriegs-Politik des sowjetischen Diktators. Sie hatte vor allem ein Ziel.
Sowjetunion
:Josef Stalin - Revolutionär, Held und Massenmörder
Am 5. März 1953 starb Josef Stalin. Bis heute genießt der sowjetische Diktator in Russland hohes Ansehen - seine Grausamkeiten werden oft verdrängt.
Historischer Liveblog zu 1945
:Das Weltkriegsende in Europa Tag für Tag
Der Vormarsch der Alliierten, die Befreiung der überlebenden KZ-Häftlinge, die letzten NS-Verbrechen, Hitlers Untergang - vom 28. April bis zum 9. Mai hat die SZ dokumentiert, wie der Zweite Weltkrieg in Europa vor 75 Jahren zu Ende gegangen ist. Der historische Liveblog in der Nachlese.
Zweiter Weltkrieg
:Nach Kriegsende ging das Sterben weiter
Am 8. Mai 1945 trat die bedingungslose Kapitulation des Deutschen Reiches in Kraft. Doch die Folgen des von Hitler entfesselten Krieges forderten noch viele weitere Opfer.
"Der Duft der Imperien"
:Das Chanel No 5 des Stalinismus
Das rote Moskau, das bürgerliche Paris: Karl Schlögel folgt in seinem neuen Buch den Wegen der Parfümeure durch das Zeitalter der Extreme.
Sowjetunion
:Als in Stalins Reich Millionen Menschen verhungerten
In der UdSSR wird Anfang der dreißiger Jahre die Landwirtschaft zwangskollektiviert und den Bauern das Getreide weggenommen - Auslöser für eine schreckliche Hungersnot, die die Historikerin Anne Applebaum in einem Buch dokumentiert.
Hitler-Stalin-Pakt
:"Von Hitler bekam Stalin viel einfacher das, was er wollte"
Warum kooperierte die Sowjetunion am Vorabend des Zweiten Weltkrieges mit Nazi-Deutschland und nicht mit Frankreich und Großbritannien? Historiker Arnd Bauerkämper erklärt, was 1939 unmittelbar vor dem Zweiten Weltkrieg passiert ist.
70 Jahre Verteidigungsbündnis
:Warum die Nato ein wiedervereintes Deutschland fürchtete
Durch die Gründung der Nato 1949 brachen die USA mit einem ehernen Prinzip ihrer Außenpolitik: sich niemals auf verbindliche Sicherheitsallianzen mit unberechenbaren Mächten Europas einzulassen. Der Kalte Krieg führte die USA stattdessen mitten nach Europa hinein.
Weltkriegsgedenken in Russland
:"Den Zuspruch erhält der Kriegsgewinner Stalin, nicht der Massenmörder"
Wie erklärt sich die hohe Popularität, die der frühere Diktator Josef Stalin in Russland laut einer aktuellen Umfrage genießt? Ein Gespräch mit dem Moskauer Soziologen Boris Kagarlizki.
Gedenkkultur in Russland
:"Putin will den Stalin-Anhängern nicht widersprechen"
Der russische Präsident lässt die Aufarbeitung stalinistischen Terrors nur so weit zu, wie sie ihm selbst dient, sagt der Moskauer Historiker Oleg Chlewnjuk. Er sieht die Gesellschaft in der Pflicht.
"Sonnenfinsternis" von Arthur Koestler
:Die Zellentür knallt ins Schloss
Arthur Koestlers Roman "Sonnenfinsternis" ist nun zum ersten Mal in der Originalfassung erschienen. Er macht den Moskauer Schauprozessen den Prozess.
Alte Schwarz-Weiß-Fotos in neuer Tönung
:Der Zar trägt Himbeerrot
Russlands letzter Zar Nikolaus II. inszenierte sich mitunter farbenprächtiger als vermutet und Stalin ergraute früher als gedacht: Die nachkolorierten Fotos der Künstlerin Olga Schirnina lassen Geschichte neu erleben.
Historische Fotos koloriert
:Lenins rote Wangen
Mit dem Auge der Künstlerin und der Akribie einer Wissenschaftlerin koloriert die Russin Olga Schirnina alte Schwarz-Weiß-Fotos. Historische Figuren wie Lenin oder Goebbels erscheinen plötzlich erschreckend lebendig.
"The Death of Stalin" im Kino
:Böse Menschen, die Böses tun
Der schottische Regisseur Armando Iannucci hat eine Politfarce über die Sowjetzeit gedreht. Die Russen allerdings finden "The Death of Stalin" überhaupt nicht witzig - und haben den Film verboten.
Russland
:Russland entdeckt seine Gewaltherrscher wieder
Erst ein Stalin-Zentrum, jetzt eine Statue für Iwan den Schrecklichen, der seinen Gegnern das Herz herausschneiden ließ: Der russische Kulturminister sieht da kein Problem.
Versteigerung
:Keiner will Lenin und Stalin
Ein Schwabe hatte die überlebensgroßen Denkmäler nach dem Zerfall des ehemaligen Ostblocks erhalten. Seine Söhne wollen sie loswerden - bislang vergebens.
Pressefreiheit
:Bissiger Witz gegen Bulgariens Oligarchen
Mit der ersten Satirezeitschrift des Landes wollen ein paar Karikaturisten die bulgarische Elite aufs Korn nehmen. Blöd nur, dass selbst der Pressevertrieb in der Hand eines humorbefreiten Superreichen ist.
SZ-MagazinStalinkult in Georgien
:"Eine Aufarbeitung von Stalins Gräueltaten findet nicht statt"
Geschätzte 20 Millionen Todesopfer - die Bilanz des Stalinismus. In seinem georgischen Geburtsort wird Stalin noch immer von den Menschen verehrt. Der Fotograf Sebastian Hopp war vor Ort.
Ungarn-Aufstand 1956
:Ungarns kurzer Traum von der Freiheit
Der Wiener Fotograf Erich Lessing setzte dem Ungarn-Aufstand mit seinen Bildern ein Denkmal. Besuch bei einem 93 Jahre alten Herrn, der damals alle Illusionen verlor.
Zweiter Weltkrieg
:Stalins roter Netzwerker
Bis 1943 bastelte Stalins Botschafter Ivan Maiski an einer britisch-sowjetischen Annäherung. Seine nun veröffentlichten Tagebücher zeigen einen Hitler-Gegner, der gewitzt ist - und Polen verachtet.
Global-Betrachtung
:1946 - ein düsteres Jahr nach dunkler Zeit
Der Zweite Weltkrieg ist vorbei, der Kalte Krieg beginnt: Victor Sebestyen seziert 1946 aus verschiedenen Blickwinkeln auf verschiedenen Kontinenten - das ist ziemlich spannend.
Kriminalität
:BKA warnt vor Einwanderung russischer Mafia-Organisationen
Sie verursachen Milliardenschäden durch Wohnungseinbrüche und Ladendiebstähle, sagt BKA-Präsident Münch. Eine der gefährlichsten Banden soll in den sowjetischen Gulags der Stalin-Zeit entstanden sein.
Fotografie
:2200 Kilometer in den Fußstapfen des Großvaters
Kurz nach dem Zweiten Weltkrieg flieht Anatol Iwanowski aus einem russischen Gulag nach Polen. 70 Jahre später läuft sein Enkel Michal, ein Fotograf, die Strecke noch einmal.
Medien in Russland
:Putin gründet großen Staatspropaganda-Apparat
Auf Anordnung des russischen Präsidenten Putin geht die Nachrichtenagentur Ria Nowosti künftig in einer "Internationalen Informationsagentur" auf - und wird Teil eines Staatspropaganda-Apparates.