Das Politische Buch:Nicht nur Putins Krieg

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Musik und Krieg: Tausende Menschen schwenken im Juni russische Nationalfahnen, während sie sich auf dem Roten Platz versammeln, um zum "Tag Russlands" ein Konzert zu besuchen. (Foto: Alexander Zemlianichenko/dpa)

Zwei Osteuropa-Experten erklären in einem neuen Buch, wie die russische Gesellschaft immer weiter verrohte, und begründen, warum sich das Land kaum ändern wird, sollte einmal jemand anderer im Kreml regieren.

Von Daniel Brössler

Am 24. Februar 2022, der russische Überfall auf die Ukraine war erst wenige Stunden alt, richtete sich Bundeskanzler Olaf Scholz in einer Fernsehansprache an die Deutschen. "Heute ist ein furchtbarer Tag für die Ukraine. Und ein düsterer Tag für Europa. Wir alle sorgen uns um den Frieden", begann er. Präsident Wladimir Putin habe alle "Warnungen und Bemühungen um einen diplomatischen Ausweg in den Wind geschlagen". Das alles klang schlimm, aber der Kanzler wusste auch ein wenig Trost zu spenden. "Er allein, nicht das russische Volk, hat sich für diesen Krieg entschieden. Er allein trägt dafür die volle Verantwortung. Dieser Krieg ist Putins Krieg", sagte Scholz. Das ist er natürlich. Aber ist er nur das? Die Osteuropa-Experten Gesine Dornblüth und Thomas Franke haben auf 206 Seiten eine zutiefst beunruhigende Antwort geliefert. "Jenseits von Putin. Russlands toxische Gesellschaft" handelt von dem Stoff, aus dem europäische Albträume gemacht sind - und ist noch aktueller geworden, seit eine Söldnertruppe auf Moskau marschiert ist.

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