Historie:Der Untote auf dem Roten Platz

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Russische kommunistische Anhänger tragen am Jahrestag in Moskau ein Lenin-Porträt. (Foto: Alexander Zemlianichenko/dpa)

Vor 100 Jahren starb Lenin. In der Sowjetunion wurde er lange fast religiös verehrt. Doch der Revolutionsführer von 1917 hatte bleibendes Unglück über sein Land gebracht. Zu grausam war seine Herrschaft, zu mörderisch sein Erbe.

Von Sonja Zekri

Das Gut Sinaida Morosowas ist ein schmuckes Ensemble im klassizistischen Stil, gelegen in Gorki, 30 Kilometer südlich von Moskau. Vor zitronengelben Bauten mit strahlend weißem Portikus erstreckt sich eine Parklandschaft mit Skulpturen und Birken. Drinnen überdauern holländische Kachelöfen und Intarsien-Möbel die Stürme der Zeiten. Sinaida Morosowa war die Witwe des Textilmagnaten und Kunstsammlers Sawwa Morosow. Die neue Sowjetmacht hatte ihr Anwesen 1918 enteignet, fortan diente es der Erholung entkräfteter Bolschewisten. In diesem bourgeoisen Idyll starb am 21. Januar 1924, vor 100 Jahren, die Revolution. Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt Lenin, wurde 53 Jahre alt.

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