In der Hauptstadt und an anderen Orten erinnern Hunderttausende an den Mauerfall. Der Kanzler spricht von einem „glücklichen Höhepunkt einer gesamteuropäischen Entwicklung“.
35 Jahre Mauerfall
:Berlin gedenkt des Mauerfalls
„Das waren unfassbare Momente, unfassbare Stunden und Tage“, erinnert der Regierende Bürgermeister Wegner. Er wünscht sich den Optimismus und Zusammenhalt dieser Tage zurück.
35 Jahre Mauerfall
:Aus Versehen in den Westen geflüchtet
Im Sommer 1958 teilt zwar noch keine Mauer Berlin, eine Flucht steht aber schon unter Strafe. Die damals elfjährige Anja Walz und ihre Familie gelangen trotzdem vom sowjetischen in den amerikanischen Sektor - unabsichtlich und früher als geplant.
„Gittersee“ am Berliner Ensemble
:Gegen die Verpanzerungen
Charlotte Gneuß’ DDR-Roman hat im vergangenen Jahr eine Kontroverse ausgelöst. Jetzt nimmt ihn eine Inszenierung am Berliner Ensemble so ernst, wie er es verdient.
Clemens Böckmanns Roman „Was du kriegen kannst“
:Deckname „Anna“
Ein Roman in Stasi-Akten, und was für einer: Clemens Böckmann erzählt von der Sexarbeiterin Uta Krahl, die über Jahrzehnte westdeutsche Geschäftsmänner ausspionierte.
Zwangsarbeit für Möbelfirma
:Ikea zahlt für DDR-Opfer
Der Möbelkonzern äußert tiefes Bedauern, dass Artikel von politischen Häftlingen in der DDR produziert wurden. Das Unternehmen will nun sechs Millionen Euro in einen Fonds einzahlen.
West-Design im Osten
:Sitze für den Sozialismus
Plastisch und elastisch: Die DDR setzte auf Kunststoffmöbel. Aber Material und Design kamen aus dem Westen. Eisenhüttenstadt zeigt das bisher farbenfroheste Kapitel deutsch-deutscher Geschichte.
Thomas Strässle: „Fluchtnovelle“
:Alles nur aus Liebe
In seiner wunderbaren „Fluchtnovelle“ lässt Thomas Strässle zwei heillos Verliebte alle Grenzen zwischen der DDR und der Schweiz überwinden.
DDR-Verbrechen
:Wenn Papier einen Mörder überführt
Nach dem historischen Urteil gegen einen früheren Stasi-Offizier fragen sich viele, ob es nun weitere Prozesse wegen DDR-Unrechts geben könnte.
MeinungBerlin
:Das Urteil gegen den Ex-Stasi-Offizier ist ein wichtiges Signal an die Täter von damals
Das Landgericht verurteilt einen 80-Jährigen, weil er 1974 einen Polen an der innerdeutschen Grenze erschoss. Und macht damit klar: Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.
Verbrechen in der DDR
:Wer erschoss den Mann mit der Aktentasche?
Im März 1974 wird ein Pole an der Sektorengrenze in Berlin mutmaßlich in einen Hinterhalt gelockt und getötet. 50 Jahre später steht deswegen ein früherer Stasi-Mann vor Gericht. Können Geheimdienst-Verbrechen jetzt noch geahndet werden?
ZDF-Doku über Katarina Witt
:„Dann ruf’ ich beim Gorbatschow an“
Das ZDF zeigt „Kati – eine Kür, die bleibt“ über das Leben der Eiskunstläuferin Katarina Witt in der DDR und dem vereinten Deutschland. Ein bisschen viel für einen Film.
Deutsche Einheit
:„Die Erfolge der Rechtsextremen schaden dem Image Ostdeutschlands“
Der Ostbeauftragte Carsten Schneider warnt, die Stärke der AfD könne Fachkräfte fernhalten. Sein neuer Bericht zeigt: Ost und West liegen in manchen Bereichen nach wie vor weit auseinander.
Manfred Krugs Tagebücher
:„Ich war fett, aber sehr gut“
Um die Jahrtausendwende spielt Manfred Krug seinen letzten „Tatort“, wirft alte Liebesbriefe weg und bilanziert im dritten und letzten Band seiner Tagebücher eine große deutsche Karriere.
Liebe in der Diktatur
:„Die Natur stirbt für einen Winter. Und ich fühle mich verlassen“
Die Beziehung war eigentlich zerbrochen. Doch als Mathias Kreibich nach einem missglückten Fluchtversuch aus der DDR in Haft kommt, beginnt Astrid Kreibich ihm Briefe zu schreiben. Eine Liebesgeschichte.
Nachruf
:„Wir lassen uns nicht mehr bevormunden“
Durch seinen Glauben und die Kraft seiner Worte wurde Friedrich Schorlemmer zu einem führenden Kopf der revolutionären DDR-Opposition. Und eine moralische Autorität im wiedervereinigten Deutschland.
Evangelische Kirche
:DDR-Bürgerrechtler Schorlemmer ist tot
Der Theologe war einer der wichtigsten Protagonisten der friedlichen Revolution in der DDR. International bekannt wurde er mit einer symbolträchtigen Aktion.
MeinungOstdeutschland
:Es hat Gründe, warum Putinisten und Faschisten gewählt wurden. Da gibt es für die CDU nichts zu feiern.
Bei den Landtagswahlen in Sachsen und Thüringen entfiel jede zweite Stimme auf Parteien, die für einen autoritären Staat stehen. Das ist keine Überraschung.
Suhl
:Leben in einer schrumpfenden Stadt
Seit 50 Jahren wohnen Margret und Harry T. im thüringischen Suhl. Weil immer mehr Menschen wegziehen, werden Plattenbauten plattgemacht. Bald ist der Block von Margret und Harry dran.
DDR-Doku „Die Unbeugsamen 2“ im Kino
:Feminismus im Stahlwerk
Erst rückte Torsten Körner die Politfrauen von Bonn ins rechte Licht, in „Die Unbeugsamen 2“ blickt er zurück auf die Frauen der DDR. Und findet werktätige Heldinnen, die vor allem müde waren.
Ruth-Maria Thomas: „Die schönste Version“
:Wie du mir, so ich dir
Wie man in eine gewaltvolle Beziehung hineingerät und wieder herauskommt, schreibt Ruth-Maria Thomas in ihrem Debüt „Die schönste Version“.
Garnisonkirche Potsdam
:Der Turmbau nahe Babelsberg
Militarismus, Nazis, Stadtbild und Tourismus: Der Aufbau des Turms der Potsdamer Garnisonkirche war umstritten. Bei der Einweihung versucht sich Bundespräsident Steinmeier als Theologe des Sowohl-als-auch.
Ilko-Sascha Kowalczuks „Freiheitsschock“
:Wut der Verzweiflung
Die Ostdeutschen lügen sich die Vergangenheit schön, versinken in Selbstmitleid und haben die Demokratie nicht verstanden: Der Historiker Ilko-Sascha Kowalczuk hat ein zorniges Buch geschrieben.
Friedensversprechen im Wahlkampf
:„Der Krieg brennt in den Herzen von sehr vielen Ostdeutschen“
Der Einfluss Thüringens, Sachsens und Brandenburgs auf die Außenpolitik ist äußerst gering – trotzdem inszenieren sich die Parteien dort als Friedensbringer. Was erhoffen sie sich davon?
Thüringen, Sachsen, Brandenburg
:Warnung vor dem BSW
Vor den Landtagswahlen im Osten warnen frühere DDR-Bürgerrechtler vor einer Regierungsbeteiligung der Partei um Sahra Wagenknecht – und erinnern an ihre Falschaussagen zum Krieg in der Ukraine.
Deutsch-deutsche Geschichte
:Erweiterung des Museums in „Little Berlin“ geht voran
Im Kalten Krieg ging eine Mauer durch Mödlareuth an der einstigen innerdeutschen Grenze. Seit 1990 befasst sich das Deutsch-Deutsche Museum in dem Dorf mit der Teilung. Die Besucherzahlen steigen.
Zweite Staffel „Kleo“ auf Netflix
:Und sie ballern wieder
Eine Serie bleibt sich treu: „Kleo“ ist auch in der zweiten Staffel ein bemerkenswert fröhlicher Entwurf weiblicher Durchsetzungskraft – mit hinreißenden Männern in den Nebenrollen.
ExklusivDeutschland
:„Das erinnert schon teilweise an die Erfolge der NSDAP"
Bei der Europawahl war der Osten blau und der Westen schwarz. Historikerin Christina Morina kritisiert diese Darstellung und spricht über die Gründe für die Erfolge der AfD, das Selbstbild der Ostdeutschen und darüber, was AfD-Wähler von anderen unterscheidet.
Gedenkstätte Hoheneck
:Zurück am Ort des Schreckens
Rosemarie Rothgänger verrichtete im DDR-Gefängnis Hoheneck wie Tausende andere Frauen Zwangsarbeit, von der westliche Kaufhäuser profitierten. Jetzt erinnert das frühere Schloss an die Opfer von Gewalt und Willkür der SED-Diktatur. Ein Besuch.
Günter-de-Bruyn-Stiftung
:Dichterstudien auf dem Land
Im brandenburgischen Beeskow entsteht ein Stiftungshaus mit dem Nachlass des Schriftstellers Günter de Bruyn. Dort kann man ebenso forschen wie in seinem einstigen DDR-Versteck tief im Wald.
Aktuelles Lexikon
:Hoheneck
Feste aus dem Mittelalter, die heute vor allem als Frauengefängnis in der DDR bekannt ist und nun eine Gedenkstätte wird.
Fußball-Theater
:Ballkünstler ohne Ball
Dramaturgen-Ballaballa: Bei den Berliner Festspielen spielen sie das Sparwasser-Tor der WM 1974 nach. Aber der Fußball wehrt sich dagegen, zu Konzeptkunst zu mutieren.
„Zwei zu eins“ im Kino
:DDR, mon amour
Die Komödie „Zwei zu eins“ ist eine politischen Parabel aus der Wendezeit mit Sandra Hüller, mit der die Ost-Behörden wohl sehr einverstanden gewesen wären. Schuld an allem ist: der kapitalistische Westen.
MeinungDeutschland
:Ein Krieg, der die Entfremdung zwischen Ost und West beschleunigt
Da, wo einst die DDR war, ist die Abneigung gegen Waffenhilfe für die überfallene Ukraine besonders ausgeprägt. Der Grund dafür ist nicht, dass die Menschen sich dort mehr nach Frieden sehnten als in den alten Ländern.
MeinungPrantls Blick
:Die DDR verschwand spurlos. Wirklich?
Ja, es war so. Aber die Spuren des Verschwindens sind heute AfD-blau. Und die deutsche Einheit ist noch lange nicht „vollendet“.
Debatte um deutsches Gedenken
:„Die Erinnerungskultur kann kein Feigenblatt für die Politik sein“
Der Streit über Claudia Roths Konzept für die deutsche Erinnerungskultur ist heftig. Mirjam Zadoff, die Leiterin des Münchner NS-Dokuzentrums, versteht die Wut ihrer Kollegen – hält aber deren Kritik für falsch.
Andreas Petersen „Der Osten und das Unbewusste“
:„Und den Menschen zu verbessern, sollten wir nicht in der Lage sein?“
Zwischen Staatsprojekt und antisemitischem Ressentiment: Andreas Petersen erzählt die Geschichte der Psychoanalyse in Osteuropa.
Debatte um Erinnerungskultur
:Adieu, Reform
Zwei Monate stritten Kulturstaatsministerin Claudia Roth und viele Historiker über Erinnerungspolitik – nun haben sie miteinander gesprochen. Nicht die schlechteste Idee.
Nachruf auf Alexander Lang
:"Irgendwo zwischen Brecht und Fellini"
Star und Aufmischer des DDR-Theaters und großer Liebender in "Solo Sunny": Der Schauspieler und Regisseur Alexander Lang ist im Alter von 82 Jahren gestorben.
Zum Tod des Dokumentarfilmers Thomas Heise
:Tiefenbohrung in der Wirklichkeit
Der Berliner Dokumentarist Thomas Heise ist tot. Seine Filme sind wichtige Zeugnisse der DDR-Endzeit und der Nachwendejahre. Ein Nachruf.
ARD-Doku "Geheimdiplomat Bundeskanzler"
:Der Unaufhaltsame
1988 reiste Helmut Kohl inoffiziell in die DDR. Ein Dokumentarfilm zeigt den Barrikadenbrecher in Höchstform. Nur Honecker wollte die Wirkung des Kanzlers nicht wahrhaben.
International Booker Prize für Erpenbeck
:Wir müssen reden
And the winner is: Jenny Erpenbeck. Die Deutsche und ihr Übersetzer Michael Hofmann gewinnen in London den International Booker Prize. Und schon ist ihr Wende-Roman "Kairos" auch daheim ein Thema.
Schriftstellerin Jenny Erpenbeck
:"Es wäre ein Ritterschlag"
Vor der Verleihung des International Booker Prize, für den sie zum sechsten Mal nominiert ist, spricht Jenny Erpenbeck über Gemeinsamkeiten zwischen Nach-Wende-Deutschland und Trumps Amerika und ihren Ruhm im Ausland.
MeinungEditorial
:Ein Grund zum Feiern
75 Jahre Bundesrepublik - die Geburtstagsausgabe der SZ.
75 Jahre Bundesrepublik
:"Meine Heimat war eine Zeit lang nur das Eis"
Katarina Witt war zweimal Olympiasiegerin, viermal Weltmeisterin und eine Weltberühmtheit in Ost und West. Ein Gespräch über ein DDR-Kind als Eiskunstlauf-Rockstar in den USA, verlorene Wurzeln, ein verschwundenes Land - und das emotionale Ankommen in der Bundesrepublik.
75 Jahre Bundesrepublik
:Auf jedem Komma wuchtet ein Gewicht
1948/49 entstand in Bonn die erfolgreichste demokratische Verfassung, die die Deutschen je hatten. Über den weiten Weg zum Grundgesetz.
NS-Vergangenheit
:Was wird aus der Goebbels-Villa?
Seit den Neunzigerjahren rottet in einem Wald bei Berlin das Anwesen des NS-Propagandaministers vor sich hin. Nun will das Land die belastete Immobilie so schnell wie möglich loswerden, doch der Kreis der Interessenten ist zweifelhaft.
Ausstellung zum Palast der Republik
:Eigentlich nur Verlierer
Ausgerechnet das Humboldt-Forum im rekonstruierten Stadtschloss zeigt eine Schau über den Palast der Republik, der vorher hier stand. Manche finden das zynisch.
MeinungGrundgesetz
:Ein Anschluss unter dieser Nummer
Nachruf auf einen Grundgesetzartikel: Warum man zum 75. Verfassungsjubiläum an den alten Artikel 23 erinnern muss.
75 Jahre Grundgesetz
:Dreimal probiert, dreimal fast nix passiert
Warum wurde das Grundgesetz nach der Wiedervereinigung nicht durch eine gesamtdeutsche Verfassung ersetzt? Ein Sammelband sucht Antworten auf fast vergessene Initiativen der frühen 1990er-Jahre.