DDR-Verbrechen:Tod am Tränenpalast

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Am früheren Grenzübergang an der Friedrichstraße ist 1974 der Pole Czesław Kukuczka erschossen worden. (Foto: IMAGO/Rolf Zöllner/IMAGO/Rolf Zöllner)

Im März 1974 wird ein Pole an der Berliner Sektorengrenze hinterrücks erschossen. Nun ist ein früherer Stasi-Mann deshalb wegen Mordes angeklagt. Vor Gericht schweigt er.

Von Verena Mayer, Berlin

Manfred N. ist 80 Jahre alt. Ein schmächtiger Mann mit weißem Haar, der im Hochsicherheitssaal des Berliner Landgerichts auf der Anklagebank sitzt. Heimtückischer Mord wird ihm vorgeworfen, er soll einen Menschen aus dem Hinterhalt getötet haben. Das ist aber nicht das Ungewöhnlichste an dem Fall. Denn der Mann soll den Mord als Oberleutnant der Stasi verübt haben, 1974 an der Sektorengrenze in Berlin. Da soll er hinter einer Sichtblende einem polnischen Staatsbürger aufgelauert haben, der am Grenzübergang Friedrichstraße in den Westen ausreisen wollte, und ihn von hinten erschossen haben.

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