Sie lebten im Sperrgebiet der Grenze in Thüringen, hörten Schüsse, Hundebellen und das Glockenläuten im Westen. Plötzlich war der Bruder auf der anderen Seite der Zäune. Über eine Familie, an der sich der DDR-Staat so richtig austobte.
Thüringen
:Fachlich kompetent, aber von Tag eins an umstritten
Umweltminister Thilo Kummer ist Nebenerwerbslandwirt und war lange bei der Linken. Als junger Mann hatte er Verbindungen zur Stasi, doch politische Probleme könnte ihm etwas anderes bereiten.
Clemens Böckmanns Roman „Was du kriegen kannst“
:Deckname „Anna“
Ein Roman in Stasi-Akten, und was für einer: Clemens Böckmann erzählt von der Sexarbeiterin Uta Krahl, die über Jahrzehnte westdeutsche Geschäftsmänner ausspionierte.
DDR-Verbrechen
:Wenn Papier einen Mörder überführt
Nach dem historischen Urteil gegen einen früheren Stasi-Offizier fragen sich viele, ob es nun weitere Prozesse wegen DDR-Unrechts geben könnte.
MeinungBerlin
:Das Urteil gegen den Ex-Stasi-Offizier ist ein wichtiges Signal an die Täter von damals
Das Landgericht verurteilt einen 80-Jährigen, weil er 1974 einen Polen an der innerdeutschen Grenze erschoss. Und macht damit klar: Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.
Verbrechen in der DDR
:Wer erschoss den Mann mit der Aktentasche?
Im März 1974 wird ein Pole an der Sektorengrenze in Berlin mutmaßlich in einen Hinterhalt gelockt und getötet. 50 Jahre später steht deswegen ein früherer Stasi-Mann vor Gericht. Können Geheimdienst-Verbrechen jetzt noch geahndet werden?
Gedenkstätte Hoheneck
:Zurück am Ort des Schreckens
Rosemarie Rothgänger verrichtete im DDR-Gefängnis Hoheneck wie Tausende andere Frauen Zwangsarbeit, von der westliche Kaufhäuser profitierten. Jetzt erinnert das frühere Schloss an die Opfer von Gewalt und Willkür der SED-Diktatur. Ein Besuch.
ARD-Doku "Geheimdiplomat Bundeskanzler"
:Der Unaufhaltsame
1988 reiste Helmut Kohl inoffiziell in die DDR. Ein Dokumentarfilm zeigt den Barrikadenbrecher in Höchstform. Nur Honecker wollte die Wirkung des Kanzlers nicht wahrhaben.
Gallery Weekend, Berlin
:Gucken, horchen und hacken
Am Rand des Gallery Weekends in Berlin zeigt sich diesmal: Kunstgeschichte wird mitunter auch mit geheimdienstlichen Methoden geschrieben.
Geschichtspolitik der Kulturstaatsministerin
:Will zu viel und leistet zu wenig
Claudia Roth versucht sich an einer großen geschichtspolitischen Umarmung der Zivilgesellschaft. Doch ihr Entwurf für einen Rahmenplan zur Erinnerungskultur geht grandios daneben.
DDR-Verbrechen
:Tod am Tränenpalast
Im März 1974 wird ein Pole an der Berliner Sektorengrenze hinterrücks erschossen. Nun ist ein früherer Stasi-Mann deshalb wegen Mordes angeklagt. Vor Gericht schweigt er.
DDR-Spionage
:Ende Legende
Die Auslandsspionage der Stasi galt als eine der besten der Welt, mit Quellen hoch bis zu Kanzler Willy Brandt. Aber war sie das wirklich? Der Historiker Michael Wala hat in die Archive geschaut und kommt zu einem anderen Urteil.
Charlotte Gneuß' Roman "Gittersee"
:Verführerische Funktionäre
Charlotte Gneuß erzählt in ihrem ersten Roman eine Coming-of-Age-Story in der DDR. Darin ist der große Aufbruch der Pubertät mit der Gefahr des Verrats eng verbunden.
Das Politische Buch
:Gegen die Regeln im Spitzel-Staat
Peter Wensierski gelingt mit seiner Erzählung über den ungeklärten Tod von Matthias Domaschk in Stasi-Haft 1981 ein starkes Panorama der letzten, bleiernen Jahre der DDR.
Ausstellung Wolf Biermann
:"Guten Tag ihr armen Stasischweine"
Das Deutsche Historische Museum Berlin widmet dem Liedermacher Wolf Biermann eine Ausstellung. Sie zeigt einen, der die Tektonik der DDR verschieben konnte.
Das Politische Buch
:Eine ganz kommode Diktatur
Die ostdeutsche Historikerin Katja Hoyer verspricht "eine neue Geschichte der DDR". Leider ist es die alte Erzählung, dass im SED-Staat nicht alles schlecht gewesen sei. Systemkritiker kommen gar nicht erst zu Wort.
Reden wir über Geld
:"Es gibt bis heute eine akustische Mauer zwischen Ost und West"
In der DDR war er ein Star, nach der Wiedervereinigung wurde es schwieriger: Ein Gespräch mit dem Schlagersänger Frank Schöbel über unerwünschte Statussymbole, ein Treffen mit dem Stasi-Chef und den Grund, warum er nie in den Westen geflohen wäre.
Film
:Liebe im Kalten Krieg
Die Münchner Regisseurin Vera Maria Brückner erzählt in ihrem Dokumentarfilm "Sorry Genosse" die Geschichte eines deutsch-deutschen Liebespaars, die so manche Überraschung parat hat.
Verbrechen gegen die Menschlichkeit
:Deutschlands Rolle im syrischen Folterapparat
Bei der Verfolgung syrischer Verbrechen will Deutschland Vorbild sein. Zeit, die eigene Rolle im Aufbau des Folterapparats aufzuarbeiten.
Deutsch-deutsche Geschichte
:Als die Stasi den Reporter Eberhard Schellenberger bespitzelte
Auf Hunderten Seiten dokumentierten die DDR-Agenten, wie Schellenberger seine Tage und Nächte verbracht und welchen Charakter er angeblich haben haben soll. Nun hat der Journalist ein Buch darüber geschrieben.
Netflix-Serie "Kleo"
:Bäng Bäng
Jella Haase geht in "Kleo" als Stasi-Killerin auf Rachefeldzug. Warum das mehr ist als nur eine schillernde Hommage an die wütende Frau.
"Stasikomödie" im Kino
:Ein bisschen Stasi
Leander Haußmann hat einen klamaukigen Wohlfühlfilm über die dunkelste Seite der DDR gedreht. So richtig böse sein kann man ihm für seine "Stasikomödie" aber nicht.
Leander Haußmann
:"Damals sah ich immer aus wie ein Schwein"
Wie dreht man eine Komödie über die DDR-Geheimpolizei? Regisseur Leander Haußmann über feige Helden, die Lust am Regelbruch und die skandalträchtige Stasi-Akte seines Vaters.
MeinungThomas Bach
:Reif für die Vereinten Nationen?
Dynastische Erbfolge im Olymp: Sobald Thomas Bach den IOC-Vorsitz weitergibt, könnte ein neues Amt auf ihn warten - nicht in der Heimat, aber vielleicht als hoher UN-Repräsentant.
SZ MagazinLeben und Gesellschaft
:Warum ich mich immer noch vor der Stasi fürchte
Die Überwachung und Bespitzelung in der DDR liegen Jahrzehnte zurück, und dennoch haben viele Menschen bis heute Angst – etwa unser Autor, dessen Erinnerungen ihn verfolgen, als er seltsame Post erhält.
Die Stasi über Olaf Scholz
:Neues von gestern
Die Akten der Stasi über den Kanzler? Wenig brisant. Wäre da nicht ein Schlagwort, das Assoziationen weckt.
Tanzdokumentation "In Bewegung bleiben"
:Bleiben oder gehen?
Der Filmemacher Salar Ghazi porträtiert bewegende Tänzerschicksale aus der Endphase der DDR.
30 Jahre Akteneinsicht
:Offene Geheimnisse der Stasi
Seit 30 Jahren dürfen Bürger der ehemaligen DDR Unterlagen der Geheimpolizei einsehen. Noch nie wurden Verbrechen einer Diktatur derart aufgearbeitet.
Jugendbuch
:Im Visier der Stasi
Erlebnisse einer Dreizehnjährigen aus Westdeutschland bei Verwandtenbesuchen in der DDR
Nachruf
:Schurke aus Prinzip
Klaus Röhl provozierte und polarisierte. Nun ist der "Konkret"-Gründer und Ehemann der RAF-Terroristin Ulrike Meinhof verstorben.
Stasi
:"Die Schuld ist da, immer da"
Wortmeldungen von ehemaligen inoffiziellen Mitarbeitern der Stasi gibt es kaum. In meinem Roman wird ein Mann in der DDR von einem Freund verraten. Und eines Tages bekomme ich eine Mail: Von einem echten ehemaligen IM.
Zeitgeschichte
:Stifter seines Lebens
Wolf Biermann, der im November seinen 85. Geburtstag begeht, übergibt der Staatsbibliothek Unter den Linden schon jetzt sein Privatarchiv.
Stasi-Unterlagen
:Hüter des vergifteten Schatzes
111 Kilometer Akten, fast zwei Millionen Fotos, 23 000 Tondokumente: Die Bundesbehörde für Stasi-Unterlagen war ein historisch einmaliges Projekt zur Aufarbeitung von 40 Jahren SED-Diktatur. Nun wird sie geschlossen. Ein Rückblick.
Akteneinsicht
:Jugend forscht
Nachwende-Kinder setzen sich immer häufiger mit der DDR-Vergangenheit auseinander.
DDR-Bürgerrechtlerin
:"Ich wollte wissen, wie man mich überwacht hatte"
Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe zählt zu den Stasi-Verfolgten mit einer der dicksten Opfer-Akten. Ein Gespräch über den Preis der Wahrheit und die Fähigkeit zu verzeihen.
Deutsch-deutsche Geschichte
:Beauftragter für Stasi-Opfer dringend gesucht
In knapp einem Monat endet die Amtszeit des letzten Beauftragten für die Stasi-Unterlagen. An seine Stelle soll sich ein Ombudsmann künftig um die Belange der Menschen kümmern, die unter der SED-Diktatur litten. Doch die Personalie droht im Parteienstreit unterzugehen.
SZ MagazinLeben und Gesellschaft
:"Wir waren mehr als ein Archiv"
Im kommenden Jahr endet die Geschichte der Stasi-Unterlagen-Behörde. Mit ihr verbindet man die Namen ihrer Leiter: Gauck, Birthler, Jahn. Aber niemand war so lange dabei wie Regina Schild, die Hüterin über die Leipziger Akten.
DDR
:Die dunklen Stunden der Fotografie
Der Historiker Philipp Springer zeigt eindrücklich, wie die Stasi alle Bereiche des Alltags der Ostdeutschen überwachte.
DDR-Geschichte
:Bundestag beschließt Überführung der Stasi-Akten
Die Unterlagen sollen künftig im Bundesarchiv lagern und weiterhin öffentlich zugänglich bleiben.
Stasi-Akten
:Das schwierige Erbe der Stasi
Auf 111 Regalkilometern verwaltet eine Behörde die papierene Hinterlassenschaft des Überwachungsstaates DDR. Nun soll sie sich in das Bundesarchiv eingliedern - am Wie jedoch gibt es Kritik.
SZ-Podcast "Das Thema"
:Grünheide: Heute Tesla, früher Stasi
Tesla baut in Brandenburg seine dritte Gigafactory. Dort sollen ab nächstem Jahr 500.000 Autos pro Jahr vom Band laufen. Doch der Ort hat eine bewegte Geschichte.
Historische Polit-Täuschungen
:So schön fake hier
Um Feinde abzulenken, gab es schon viele potemkinsche Dörfer. In Santa Monica wurde eine Flugzeugfabrik zur Kleinstadt, in Güstrow feierten 14 000 Stasileute falschen Advent. Eine Auswahl von politischen Täuschungen der Weltgeschichte.
Leserdiskussion
:DDR und Stasi: Wie gelingt Aufarbeitung?
Am 15. Januar 1990 hatten Bürgerrechtler die Stasi-Zentrale in Berlin gestürmt, um Akten zu sichern. Das war richtig und notwendig, kommentiert SZ-Autor Georg Mascolo. Trotzdem hat die Öffnung der Akten auch den Blick auf das Funktionieren dieser Diktatur verengt.
MeinungDDR
:Es ist Zeit für die Aufarbeitung der Aufarbeitung
Vor 30 Jahren wurde die Stasi-Zentrale in Berlin gestürmt. Die Öffnung der Akten war mutig und richtig, aber sie hat auch den Blick auf das Funktionieren der Diktatur verengt.
Franz Kafka
:Der unbekannte Aktenberg
Seit Jahren warten Dokumente, die die Gestapo nach 1933 beschlagnahmte, im Bundesarchiv darauf, erschlossen zu werden. Es könnten unbekannte Kafka-Handschriften darunter sein - und einiges mehr.
Journalismus
:Verleger Holger Friedrich lässt Aufsichtsratsposten bei Centogene ruhen
Nach dem Bekanntwerden seiner IM-Vergangenheit pausiert der Eigentümer der "Berliner Zeitung" seine Tätigkeit bei dem Biotech-Unternehmen. Auch die Redaktion seines Blattes reagiert auf die Enthüllungen.
Familie
:"Er war mein Beschützer, mein Held"
Manuela Polaszczyk vertraut ihrem Vater blind, selbst als er sie allein in der DDR zurücklässt. Sie haben ja nur einander. Dann bekommt sie ein Päckchen. Sie reißt es auf, beginnt zu lesen. Und der Boden tut sich auf.
Vera Lengsfeld
:Im Widerstand gegen die "Gesinnungsdiktatur"
Vera Lengsfeld war eine gefeierte DDR-Bürgerrechtlerin, inzwischen wird sie der neuen Rechten zugeordnet. Über den langen Schatten der Diktatur.
Leander Haußmann im Interview
:"Intendant ist ein Scheiß-Beruf"
Leander Haußmann inszeniert an der Berliner Volksbühne eine Stasi-Komödie. Ein Gespräch über die Arroganz von Westdeutschen, Frank Castorf und warum die Volksbühne nur von jungen Regisseurinnen geleitet werden sollte.
Hubertus Knabe
:Kurzes Comeback
Der Leiter der Stasiopfer-Gedenkstätte erschien am Montag gegen den Willen des Stiftungsrats zur Arbeit. Ein Gericht entschied jetzt: Er darf nicht auf seinen Posten zurück.