Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer. Ausgelöst durch eine legendäre Pressekonferenz von Politbüro-Mitglied Günter Schabowski leitete die Maueröffnung den deutschen Einheitsprozess und das Ende der DDR ein. Aktuelles und Hintergründe auf Süddeutsche.de.
ARD-Teletext
:„Das ist historisch wichtig, das kann ich nicht wegwerfen“
Als Informationsmedium ist der Teletext in die Jahre gekommen. Der Thüringer Christian Handwerck hat die dortige Mauerfall-Berichterstattung aufgezeichnet – und so ein außergewöhnliches Archiv geschaffen, das die ARD nun würdigt.
Fall der Berliner Mauer
:„Etwas ganz Großes“ geschaffen
In der Hauptstadt und an anderen Orten erinnern Hunderttausende an den Mauerfall. Der Kanzler spricht von einem „glücklichen Höhepunkt einer gesamteuropäischen Entwicklung“.
35 Jahre Mauerfall
:Berlin gedenkt des Mauerfalls
„Das waren unfassbare Momente, unfassbare Stunden und Tage“, erinnert der Regierende Bürgermeister Wegner. Er wünscht sich den Optimismus und Zusammenhalt dieser Tage zurück.
35 Jahre Mauerfall
:Das deutsch-deutsche Dorf
Mödlareuth war "Little Berlin", es war durch eine Mauer geteilt. Dort wurde Weltgeschichte geschrieben. Heute leben 48 Menschen in dem Ort - vereint trotz Landesgrenze. Ein Besuch.
35 Jahre Mauerfall
:Aus Versehen in den Westen geflüchtet
Im Sommer 1958 teilt zwar noch keine Mauer Berlin, eine Flucht steht aber schon unter Strafe. Die damals elfjährige Anja Walz und ihre Familie gelangen trotzdem vom sowjetischen in den amerikanischen Sektor - unabsichtlich und früher als geplant.
DDR-Verbrechen
:Wenn Papier einen Mörder überführt
Nach dem historischen Urteil gegen einen früheren Stasi-Offizier fragen sich viele, ob es nun weitere Prozesse wegen DDR-Unrechts geben könnte.
Evangelische Kirche
:DDR-Bürgerrechtler Schorlemmer ist tot
Der Theologe war einer der wichtigsten Protagonisten der friedlichen Revolution in der DDR. International bekannt wurde er mit einer symbolträchtigen Aktion.
Bundespräsident in Ungarn
:Steinmeiers Gegenprogramm zu Orbán
Der Bundespräsident reist nach Ungarn – macht aber einen weiten Bogen um den Ministerpräsidenten. Dafür setzt der Deutsche ein umso lauteres Zeichen für die europäische Solidarität.
75 Jahre Bundesrepublik
:"Meine Heimat war eine Zeit lang nur das Eis"
Katarina Witt war zweimal Olympiasiegerin, viermal Weltmeisterin und eine Weltberühmtheit in Ost und West. Ein Gespräch über ein DDR-Kind als Eiskunstlauf-Rockstar in den USA, verlorene Wurzeln, ein verschwundenes Land - und das emotionale Ankommen in der Bundesrepublik.
Bundespräsident
:Steinmeier und das doppelte Jubiläum
Der Bundespräsident hat ein Buch geschrieben, aus gutem Anlass: 75 Jahre Grundgesetz und 35 Jahre Mauerfall. Warum er trotzdem findet, dass man "nicht mit ruhiger Selbstzufriedenheit feiern" könne.
DDR-Verbrechen
:Tod am Tränenpalast
Im März 1974 wird ein Pole an der Berliner Sektorengrenze hinterrücks erschossen. Nun ist ein früherer Stasi-Mann deshalb wegen Mordes angeklagt. Vor Gericht schweigt er.
Haus der Geschichte
:Verzettelt
Es gibt eine Notiz von Günter Schabowski, die eine zentrale Rolle spielte beim Mauerfall. Lange war sie verschwunden, bis 2015. Fall erledigt? Von wegen. Über den Streit um ein Stück Papier, bei dem es um viel Geld geht, aber auch ums Prinzip.
DDR
:Der Mann, der Erich Honecker bei sich zu Hause aufnahm, ist tot
Im Januar 1990 stand Uwe Holmer schlagartig im internationalen Rampenlicht: Der Pastor ließ den gestürzten Machthaber und seine Ehefrau Margot bei sich einziehen. Bereut hat er es nie.
Museum Mödlareuth
:Sanierter Grenzturm erinnert an DDR-Grauen
Der letzte DDR-Grenzturm zwischen Sachsen und Bayern ist steinerner Zeuge der Brutalität, mit der sich der Osten einst vom Westen abschirmte - und die viele Menschen das Leben kostete.
Selb
:Was von der Porzellanstadt übrig ist
Selb in Oberfranken galt jahrzehntelang als Weltstadt des Porzellans und rutschte in eine fatale Abhängigkeit. Heute pendelt der Ort zwischen Keramik-Stolz, Melancholie und Aufbruchstimmung. Ein Besuch.
Von SZ-Autoren
:Felix Stephan über Ostberlin
Der Roman "Die frühen Jahre" erzählt von einer ostberliner Familie, die nach der Wende langsam zerfällt.
Mit Flake und Paul Landers
:Die Rammsteinchen
Vor 40 Jahren wurde in Ostberlin die Band "Feeling B" gegründet. Eine Würdigung der frühen Jahre - und des niemals endenden Zanks zwischen Ost und West.
Geschichte
:Das deutsche Datum
Wie man an den 9. November erinnert? Auf jeden Fall so, dass die Verfolgung der Juden im Nationalsozialismus nicht in den Hintergrund gerät. Darüber ist sich eine Tagung im Schloss Bellevue einig, zu der Bundespräsident Steinmeier eingeladen hat.
MeinungPrantls Blick
:Der Tag des schwierigen Vaterlandes
Der 9. November: Das Datum steht für Himmel, Hölle und Fegefeuer in der deutschen Historie.
Francis Fukuyama
:"Warten Sie ab, bis Putin die Macht verliert"
Der US-Politologe Francis Fukuyama prophezeite das "Ende der Geschichte" und wurde über Nacht berühmt. 30 Jahre später hat er noch immer Freude an spektakulären Thesen. Ein Gespräch in Berlin über die Zukunft der Welt - was sonst?
Polnische Geschichte
:Selbstbewusst zwischen Berlin und Moskau
Andrzej Friszke und Antoni Dudek beschreiben für die deutschen Leser eindrucksvoll, warum die polnische Nation wurde, wie sie ist. Sie analysieren die Traumata durch den Zweiten Weltkrieg, benennen Leerstellen bei deutschen Historikern und erklären, warum deutsch-russische Zusammenarbeit stets Argwohn weckt.
Gregor Sander: "Lenin auf Schalke"
:Wurst ist alle
Gregor Sander hat genug davon, Ost-Erklärer zu sein und erzählt in seinem Roman "Lenin auf Schalke" jetzt mal den Wessis, was sie verdrängen. Wer waren zum Beispiel die "Gäste", die man all die Jahre die schmutzige Arbeit machen ließ?
Deutsche Einheit
:Ein wuchtiges Vermächtnis
54 Zeitzeugen bieten Einblicke, wie die deutsche Einigung in den Jahren 1989/90 tatsächlich ermöglicht wurde. Ein voluminöser Band macht Geschichte lebendig.
"Das Mädchen mit den goldenen Händen" im Kino
:Familiendrama zwischen Ost und West
Corinna Harfouch spielt in "Das Mädchen mit den goldenen Händen" eine Frau, die in der Vergangenheit festhängt.
Zum Tod von Riccardo Ehrman
:Eine Frage der Ewigkeit
Der italienische Journalist Riccardo Ehrman löste 1989 mit einer einzigen Frage den Fall der Mauer aus. Nun starb er mit 92 Jahren. Ein Nachruf.
9. November
:Ein ambivalenter Tag
Zwischen aufrichtigem Gedenken und aufgeklärtem Patriotismus, Liedervortrag und Reenactment: Die Veranstaltung von Bundespräsident Steinmeier zum 9. November geriet in Teilen unpassend.
Erinnerungskultur
:Deutschlands Tag
Der 9. November markiert mit die wichtigsten Ereignisse deutscher Geschichte. Soll man derer nur gedenken, wenn sich die Jahre runden?
Das Politische Buch
:Deutschlandtag
Der Historiker Wolfgang Niess hat dem 9. November in der jüngeren Geschichte nachgespürt. Von "Schicksalstag" will er eigentlich nicht reden, aber einen Gedenktag wäre er allemal wert.
MeinungAufruf zur Bundestagswahl am Sonntag
:Gegen die Reaktionäre
30 Jahre nach der Wiedervereinigung ist es eine besonders gute Idee, am Sonntag zur Wahl zu gehen. Denn aus dem "Wir sind das Volk" muss ein Miteinander werden.
Sven Regener: "Glitterschnitter"
:Dieses ständige Gefühl, etwas zu verpassen
Sven Regener kehrt in seinem Roman ins Westberlin der 80er-Jahre zurück. Als Leser fühlt man sich wie auf einer WG-Party nachts um drei, wenn alle in der Küche hocken. Ein Treffen.
Literatur
:Wort halten
Volker Braun war immer ein sperriger und auf seine Art unbestechlicher Schriftsteller. Kein Mann der Kompromisse, nicht in der DDR, nicht heute. Eine Geschichte über Sprache, die einem so zufliegt.
Berliner Mauer
:Lehren aus der Eiszeit
Zum 60. Jahrestag des Mauerbaus gedenkt Berlin der Opfer der SED-Diktatur. Nicht nur Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier ruft dazu auf, die Erinnerung wachzuhalten - und sich für Demokratie und Freiheit einzusetzen.
Berliner Mauer
:"Freiheit und Demokratie müssen erkämpft werden"
Zum 60. Jahrestag des Mauerbaus erinnert Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier daran, dass die Demokratie nicht selbstverständlich ist. Man brauche Engagement und Leidenschaft, um sie zu verteidigen.
60 Jahre Mauerbau
:"Die andere Welt war für uns fern und unerreichbar"
Torsten Sowa wuchs in der DDR auf, mit etwa 20 Jahren war klar: Er wollte weg. Da sein Großvater im Westen lebte, war das denkbar - doch der Opa starb, bevor der Antrag auf Familienzusammenführung genehmigt wurde.
Grafinger Posse
:Die Mauer wird abgerissen
Grafings Stadtrat einigt sich auf die Entfernung der umstrittenen Einheits-Stele der CSU. Nur einer stimmt dagegen.
Grafing
:Bürgermeister will Beratung über Mauer-Antrag verhindern
Christian Bauer von der CSU will dem Anliegen des Mehrheits-Bündnisses nicht stattgeben. Im neuen Grafinger Stadtrat bahnt sich der erste große Streit an.
Grafing
:Die Mauer soll abgerissen werden
Im Grafinger Stadtrat steht eine Mehrheit für die Entfernung des umstrittenen Denkmals. Für die Entscheidung gibt es womöglich bereits einen Termin.
MeinungUmstrittene Grafinger Mauer
:Auf der Mau, auf der Lau, sitzt ne kleine Wan
Unser Leser parodiert ein Kinderlied und drückt damit seine Gemütslage zum umstrittenen Grafinger Mauer-Denkmal aus.
SZ JetztMauerfall
:Warum so viele junge Menschen alte Stasi-Akten einsehen wollen
Das Interesse an der DDR-Vergangenheit der eigenen Familie scheint besonders bei den Enkeln zu steigen. Die Gründe sind so vielfältig wie die Geschichten der Angehörigen.
MeinungPro-Kommentar
:Mehr als zwei Farben und acht Worte
Wem, wenn nicht jungen Demokraten, muss aufstoßen, wenn der 30. Jahrestag der deutschen Wiedervereinigung mit dem Symbol der Spaltung zelebriert wird?
MeinungContra-Kommentar
:Kritik, die nach hinten losgeht
Ebenso deplatziert wie ein Betonblock als Symbol für den Mauerfall, ist die Aktion der Grafinger Jugendlichen, die den Gedenkstein mit Graffiti beschmiert haben.
Grafing
:Grün auf grau: Grafinger Mauerdenkmal in Nachtaktion übermalt
Das Denkmal des CSU-Kreisverbands zur deutschen Wiedervereinigung hat Tage nach der Enthüllung ein neues Antlitz.
1989: Fall der Berliner Mauer
:Der Weg in die Freiheit
Hunderte Menschen auf der Mauer, sie fallen sich in die Arme, sind fassungslos und im Freudentaumel: Am 10. November 1989 fällt die Grenze zwischen Ost und West. Wie damals in der SZ berichtet wurde.
1989: Fall der Berliner Mauer
:Der Weg in die Freiheit
Hunderte Menschen auf der Mauer, sie fallen sich in die Arme, sind fassungslos und im Freudentaumel: Am 10. November 1989 fällt die Grenze zwischen Ost und West. Wie damals in der SZ berichtet wurde.
MeinungWiedervereinigung
:Wir sind eins
Auch dreißig Jahre nach der Wiedervereinigung heißt es oft: Wir. Die. Ossi. Wessi. Unsere Autorin ist 1986 geboren, in einem Dorf in Sachsen aufgewachsen und findet: So kommen wir nicht weiter.
Wiedervereinigung
:"Dieser Platz schläft nie"
30 Jahre Wiedervereinigung - was die Bewohner des Rosenthaler Platzes in Berlin über die Einheit erzählen.
Wiedervereinigung
:Wir Brüder
Im geteilten Deutschland trennten sich die Lebenswege der Zwillinge Rolf und Ulrich Guttmann. Erst nach der Wende fanden sie wieder zusammen und betreiben heute einen Waschsalon am Rosenthaler Platz in Berlin. Eine Geschichte über Bruderliebe und ein wiedervereintes Land.
Wiedervereinigung
:Wir Brüder
Im geteilten Deutschland trennten sich die Lebenswege der Zwillinge Rolf und Ulrich Guttmann. Erst nach der Wende fanden sie wieder zusammen und betreiben heute einen Waschsalon am Rosenthaler Platz in Berlin. Eine Geschichte über Bruderliebe und ein wiedervereintes Land.
"Stern 111" von Lutz Seiler
:Berliner Freiheit
Lutz Seilers "Stern 111" erzählt von der Zeit zwischen Mauerfall und Wiedervereinigung, als ein Einzelner noch die Welt verändern konnte. Ein kraftvoller Roman, der ganz ohne Nostalgie auskommt.
Leserdiskussion
:DDR und Stasi: Wie gelingt Aufarbeitung?
Am 15. Januar 1990 hatten Bürgerrechtler die Stasi-Zentrale in Berlin gestürmt, um Akten zu sichern. Das war richtig und notwendig, kommentiert SZ-Autor Georg Mascolo. Trotzdem hat die Öffnung der Akten auch den Blick auf das Funktionieren dieser Diktatur verengt.