Sven Regener: "Glitterschnitter":Dieses ständige Gefühl, etwas zu verpassen

Sven Regener: "Glitterschnitter": Eine Phase des Anything goes: Sven Regener schreibt über das Berlin vor dem Mauerfall.

Eine Phase des Anything goes: Sven Regener schreibt über das Berlin vor dem Mauerfall.

(Foto: Charlotte Goltermann)

Sven Regener kehrt in seinem Roman ins Westberlin der 80er-Jahre zurück. Als Leser fühlt man sich wie auf einer WG-Party nachts um drei, wenn alle in der Küche hocken. Ein Treffen.

Von Verena Mayer

Sven Regener wäre gern in die Ankerklause gegangen. Die Ankerklause ist eine Kneipe, die eingerichtet ist wie ein Schiff und in jenem Teil von Kreuzberg liegt, in dem die Figuren aus Regeners Romanen unterwegs sind. Außerdem war die Ankerklause eines der ersten Lokale im alten Westberlin, in denen man Kaffee mit geschäumter Milch bekam, und zwar in diesen weißen Schüsseln, wie in Paris. Das ist wichtig, weil in Regeners neuem Buch der Milchkaffe zu einer Art Dingsymbol wird. Die einen wollen ihn konsumieren, die anderen versuchen, sich eine Existenz damit aufzubauen. So wie die Mitarbeiter einer heruntergerockten Kiezkneipe, die mit Milchkaffee endlich mal mehr Publikum anziehen wollen.

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