Sie lebten im Sperrgebiet der Grenze in Thüringen, hörten Schüsse, Hundebellen und das Glockenläuten im Westen. Plötzlich war der Bruder auf der anderen Seite der Zäune. Über eine Familie, an der sich der DDR-Staat so richtig austobte.
DDR-Verbrechen
:Wenn Papier einen Mörder überführt
Nach dem historischen Urteil gegen einen früheren Stasi-Offizier fragen sich viele, ob es nun weitere Prozesse wegen DDR-Unrechts geben könnte.
MeinungBerlin
:Das Urteil gegen den Ex-Stasi-Offizier ist ein wichtiges Signal an die Täter von damals
Das Landgericht verurteilt einen 80-Jährigen, weil er 1974 einen Polen an der innerdeutschen Grenze erschoss. Und macht damit klar: Die Geschichte ist noch nicht zu Ende.
DDR-Verbrechen
:Tod am Tränenpalast
Im März 1974 wird ein Pole an der Berliner Sektorengrenze hinterrücks erschossen. Nun ist ein früherer Stasi-Mann deshalb wegen Mordes angeklagt. Vor Gericht schweigt er.
Podcasts des Monats August
:In einem anderen Land
Eliten, Teenager, Wendekinder: Vier Empfehlungen für Podcasts, die auf das Leben in der DDR zurückblicken.
Das Politische Buch
:Gegen die Regeln im Spitzel-Staat
Peter Wensierski gelingt mit seiner Erzählung über den ungeklärten Tod von Matthias Domaschk in Stasi-Haft 1981 ein starkes Panorama der letzten, bleiernen Jahre der DDR.
Deutsch-deutsche Geschichte
:Als die Stasi den Reporter Eberhard Schellenberger bespitzelte
Auf Hunderten Seiten dokumentierten die DDR-Agenten, wie Schellenberger seine Tage und Nächte verbracht und welchen Charakter er angeblich haben haben soll. Nun hat der Journalist ein Buch darüber geschrieben.
Die Stasi über Olaf Scholz
:Neues von gestern
Die Akten der Stasi über den Kanzler? Wenig brisant. Wäre da nicht ein Schlagwort, das Assoziationen weckt.
30 Jahre Akteneinsicht
:Offene Geheimnisse der Stasi
Seit 30 Jahren dürfen Bürger der ehemaligen DDR Unterlagen der Geheimpolizei einsehen. Noch nie wurden Verbrechen einer Diktatur derart aufgearbeitet.
DDR-Vergangenheit
:Evelyn Zupke - eine Sozialarbeiterin für die Opfer der SED
Die neue Beauftragte für die DDR-Verfolgten hat in ihrem Leben auch noch anderes erlebt, als immer nur die Taten des Regimes aufzuarbeiten. Das könnte ihr helfen in dem Amt.
DDR-Bürgerrechtlerin
:"Ich wollte wissen, wie man mich überwacht hatte"
Die frühere DDR-Bürgerrechtlerin Ulrike Poppe zählt zu den Stasi-Verfolgten mit einer der dicksten Opfer-Akten. Ein Gespräch über den Preis der Wahrheit und die Fähigkeit zu verzeihen.
Deutsch-deutsche Geschichte
:Beauftragter für Stasi-Opfer dringend gesucht
In knapp einem Monat endet die Amtszeit des letzten Beauftragten für die Stasi-Unterlagen. An seine Stelle soll sich ein Ombudsmann künftig um die Belange der Menschen kümmern, die unter der SED-Diktatur litten. Doch die Personalie droht im Parteienstreit unterzugehen.
DDR-Geschichte
:Bundestag beschließt Überführung der Stasi-Akten
Die Unterlagen sollen künftig im Bundesarchiv lagern und weiterhin öffentlich zugänglich bleiben.
Stasi-Akten
:Das schwierige Erbe der Stasi
Auf 111 Regalkilometern verwaltet eine Behörde die papierene Hinterlassenschaft des Überwachungsstaates DDR. Nun soll sie sich in das Bundesarchiv eingliedern - am Wie jedoch gibt es Kritik.
Leserdiskussion
:DDR und Stasi: Wie gelingt Aufarbeitung?
Am 15. Januar 1990 hatten Bürgerrechtler die Stasi-Zentrale in Berlin gestürmt, um Akten zu sichern. Das war richtig und notwendig, kommentiert SZ-Autor Georg Mascolo. Trotzdem hat die Öffnung der Akten auch den Blick auf das Funktionieren dieser Diktatur verengt.
MeinungDDR
:Es ist Zeit für die Aufarbeitung der Aufarbeitung
Vor 30 Jahren wurde die Stasi-Zentrale in Berlin gestürmt. Die Öffnung der Akten war mutig und richtig, aber sie hat auch den Blick auf das Funktionieren der Diktatur verengt.
Berliner Zeitung
:Eine Redaktion im Schleudergang
Seit Holger Friedrich mit seiner Frau Silke die "Berliner Zeitung" übernommen hat, kommt die Redaktion nicht zur Ruhe. Jetzt gibt es Neues zur Stasi-Vergangenheit des umstrittenen Verlegers.
Familie
:"Er war mein Beschützer, mein Held"
Manuela Polaszczyk vertraut ihrem Vater blind, selbst als er sie allein in der DDR zurücklässt. Sie haben ja nur einander. Dann bekommt sie ein Päckchen. Sie reißt es auf, beginnt zu lesen. Und der Boden tut sich auf.
Prantls Blick
:Hirnlosigkeit ist kein Geschäftsmodell
Akten sind hochpolitisch. Warum eine Demokratie hervorragende Archive braucht - und wie die Zukunft der Stasi-Unterlagen aussieht.
Fußball
:Sammer war als Dynamo-Profi der Stasi unterstellt
Der frühere DDR- und gesamtdeutsche Nationalspieler und Bundesligatrainer war in seinen Anfängen Angehöriger des Stasi-Wachregiments. Sammer bezeichnet die Entscheidung als "alternativlos", alle Spieler bei Dynamo Dresden seien entsprechend zugeteilt worden.
Deutsche Demokratische Republik
:Eingesperrt, gequält, erniedrigt - wie die DDR Frauen gefügig machte
Tausende Mädchen und Frauen wurden zu DDR-Zeiten in Kliniken gesperrt, misshandelt und auch sexuell missbraucht. Zwei Opfer von damals erzählen, was sie in den "Tripperburgen" erleben mussten.
Wolf Biermann
:"Mein Leben ist ein Schelmenroman"
Kurz vor seinem 80. Geburtstag spricht Wolf Biermann über die Kriegsnacht, die er als Sechsjähriger überlebte, Vorteile einer dicken Stasi-Akte und das Glück der späten Vaterschaft.
Gescheiterte Republikflucht
:"Im Zuchthaus wurde ich erwachsen"
Er versuchte, aus der DDR abzuhauen - und wurde gefasst. Die Strafe: 22 Monate Haft für Republikflucht. Wie Christian J. Th. Koch Einzel-, Dunkelhaft und sadistische Stasi-Wärter überlebte.
Angela Marquardt und die Stasi
:"Ihr habt mich benutzt!"
Einst tingelte sie als die Punk-Abgeordnete von der PDS durch die Talkshows der Republik. Jetzt erzählt Angela Marquardt eine erschütternde Geschichte: Über die Stasi, über Missbrauch und was es heißt, im falschen Leben aufzuwachsen.
Ausstellung über Stasi-Inneneinrichtung
:Mielkes Möbel
Fotokameras in Gießkannen und hinter Gürtelschnallen: Eine neue Dauerausstellung in der Berliner Stasi-Zentrale zeigt, in welchem Ambiente die SED-Führung residierte. Die Schau kommt einer "dirigierten Geschichtskultur" sehr nahe.
Ausstellung "Staatssicherheit in der SED-Diktatur"
:Mielkes Sessel und ein Gefangenentransport
Was in der Ausstellung "Staatssicherheit in der SED-Diktatur" in der früheren Stasi-Zentrale zu sehen ist.
DDR-Geheimpolizei
:Zweieinhalb Jahre warten auf Einsicht in Stasi-Akten
"Es geht nicht allein um Akten, es geht um Menschen und ihre Schicksale": Immer mehr Menschen wollen einen Blick in die Papiere der DDR-Geheimpolizei werfen - doch müssen sie darauf oft mehrere Jahre warten. Vor allem Jüngere und Angehörige interessieren sich für die Stasi-Akten.
Verdacht auf falsche eidesstattliche Versicherung
:Gysi streitet Vorwurf der Staatsanwaltschaft ab
Gregor Gysi hat sich stets erfolgreich juristisch gegen den Verdacht gewehrt, er habe Kontakt zur Stasi gehabt. Nun ermittelt die Hamburger Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts einer falschen eidesstattlichen Versicherung. Gysi hat sich auf Facebook zu dem Vorwurf geäußert.
Bespitzelung von DDR-Bürgern
:Interesse an Stasi-Unterlagen gestiegen
Was steht in den Stasi-Akten? Das wollen die Deutschen auch mehr als 20 Jahre nach der Wende immer noch wissen. Im Vergleich zum Vorjahr ist das Interesse an den Dokumenten 2012 wieder gestiegen. Noch heute suchen viele Menschen Gewissheit.
Fotos aus den Stasi-Archiven
:IM Perücke im Einsatz
Kaffeemaschinen, Spielzeugautos und die absurden Verkleidungen der Agenten: In den Archiven der DDR-Staatssicherheit hat der Fotograf Simon Menner jeden Menge rätselhafte Bilder gefunden.
Jahn folgt auf Birthler
:"Wir wurden zu Staatsfeinden erzogen"
In der DDR-Amtssprache hieß so einer "Zersetzer": Der Bürgerrechtler Roland Jahn wird Herr über die Stasi-Akten. Der Bundestag wählte den parteilosen Journalisten mit absoluter Mehrheit.
Politik kompakt
:Längere Atomlaufzeiten - am Bundesrat vorbei
Die schwarz-gelbe Regierung will längere Laufzeiten für Atomkraftwerke ohne Beteiligung des Bundesrats durchsetzen. Kurzmeldungen im Überblick.