Essay:Das gar nicht so große Trauma

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(Foto: SZ)

Als ein Ei 300 Milliarden Mark kostete: Die deutsche Hyperinflation von 1923, ihre Ursachen und ihr Erbe.

Essay von Nikolaus Piper

Es war die Zeit, in der Bündel mit Geldscheinen verheizt wurden, weil man sonst nichts mit ihnen anfangen konnte. Es war die Zeit, als ein Ei 300 Milliarden Mark kostete, in der Arbeiter morgens als Erstes versuchten, ihren Tageslohn in Kartoffeln und Brot umzusetzen, weil dieser Lohn am Abend praktisch nichts mehr wert war. Die Hyperinflation, die Deutschland vor hundert Jahren erlebte, war wahrscheinlich die schlimmste, die es bis dahin auf der Welt gegeben hatte. Der Schriftsteller Alfred Döblin schrieb damals: "Man kauft nicht, sondern tauscht das leicht verderbliche Geld gegen beständigere Ware. Tauscht es gegen Lebensmittel, Luxusstoffe, Vergnügungen."

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