Wo Adolf Hitler 1939 den Überfall auf Polen verkündete, ist ein Gedenkstein enthüllt worden – allerdings nur als Provisorium. Das schon lange geplante Denkmal lässt auf sich warten.
Überlebende NS-Opfer in der frühen BRD
:Bittsteller nach der Befreiung
NS-Opfer waren gleich nach Kriegsende in Deutschland „unerwünscht“, schreibt die Historikerin Stefanie Schüler-Springorum in ihrer eindrucksvollen Studie. Weder mit dem Leid der Menschen noch mit ihren finanziellen Ansprüchen wollten sich die Deutschen befassen, lieber sahen sie sich selbst als Opfer.
Historiker über Fotograf Heinrich Hoffmann
:Der Mann, der Hitler inszenierte
Bis Kriegsende arbeitete der Münchner Fotograf Heinrich Hoffmann am Bild von Adolf Hitler und baute einen Fotokonzern auf, erklärt Historiker Sebastian Peters in einem neuen Buch. Warum Hoffmann so erfolgreich wurde und wie er seine Fotos manipulierte.
Groß-Evakuierung
:Weltkriegsbomben in Köln sind entschärft
Rund 20 000 Kölner mussten ihre Wohnungen verlassen. Nun sollen Straßen und Brücken in der Kölner Innenstadt nach und nach wieder freigegeben werden.
Aktuelles Lexikon
:Pearl Harbor
Stützpunkt der US-Streitkräfte auf der hawaiianischen Insel Oahu, am 7. Dezember 1941 von Japan angegriffen. Die Attacke markierte einen Wendepunkt im Zweiten Weltkrieg.
Theater in der NS-Zeit
:„Dieses Herrenmenschendenken spüre ich ganz stark bei ihm“
Als Roswitha Quadflieg das Tagebuch ihres Vaters von 1945/46 liest, ist sie ernüchtert: Der berühmte Schauspieler Will Quadflieg war ein Künstler, ein Überlebender – und einer, der einfach zugeschaut hat. Ein Gespräch.
Interview
:„Die Welt wird wilder“
Ein Gespräch mit Sebastian Haffners Sohn Oliver Pretzel über seinen Vater, den großen Chronisten der Naziverbrechen, aus dessen Nachlass nun ein erschütternd klarsichtiger Roman über eine Jahrhundertliebe erscheint: „Abschied“.
Nachkriegsgeschichten
:Triggeralarm!
Mitgeweint muss werden: Die neuen Erzählungen des Briten Graham Swift wollen an unsere Gefühle ran. Spricht das nun für oder gegen sie?
Lenggries erinnert
:Ausstellung zum Kriegsende wird verlängert
Rund 500 Menschen besuchen die Schau „1945-2025“ – jetzt wird sie im Lesesaal der Tourist-Information verlängert.
Militärgeschichte
:Das Schlachtfeld ist überall
Stig Försters „Deutsche Militärgeschichte“ ist kein Buch für Nerds, sondern zeigt inhaltlich und erzählerisch überzeugend, wie Kriege gesamtgesellschaftlich betrachtet werden müssen.
Jüdischer Widerstand in der NS-Zeit
:Kampf gegen die Vernichtung
Jüdischer Widerstand gegen das NS-Regime in Europa war viel mehr als nur ein symbolischer Akt in aussichtsloser Lage. Zwei Bücher zeigen eindrücklich, wie Tausende aufbegehrten – etwa im Warschauer Ghetto.
„Blindgänger“ auf Kinotour in München
:Wenn die Bombe platzt
„Blindgänger“ erzählt von Menschen, die nach einem Bombenfund ihre Wohnung verlassen müssen. Regisseurin Kerstin Polte und ihre Schauspieler stellen den Film in München vor.
80 Jahre Kriegsende
:Zeitgeschichte an Original-Orten
Doris Minet und Monika Schwarzenböck von der Geschichtswerkstatt Dorfen haben einen Stadtführer zur NS-Vergangenheit und Nachkriegszeit geschrieben.
Die letzten Veteranen aus dem Zweiten Weltkrieg
:„Nichts kann schlechter sein als der Krieg“
Gerade erst jährte sich das Kriegsende zum 80. Mal. Die meisten Menschen, die ihn erlebt haben, sind längst tot. Und mit den letzten Veteranen schwinden auch die Soldatenvereine. Zu Besuch bei zwei Männern, die bis heute mit ihren Erinnerungen kämpfen.
Konträre Bücher über die Deutschen in der NS-Zeit
:Wie groß war der Abstand zum „Führer“?
Die Deutschen waren eigentlich „unwillige Volksgenossen“, schreibt der Historiker Peter Longerich. Doch diese steile These funktioniert mit seinen Quellen nicht. Eher trifft ein anderes Buch den Kern: „Hitlers treues Volk“.
80 Jahre Kriegsende
:Sie dachten, der Krieg sei überstanden
Zwei Monate nach der deutschen Kapitulation sterben in Putzbrunn fünf Kinder bei der Explosion eines Blindgängers. Unter den Opfern sind zwei Brüder des späteren Bürgermeisters Albert Tomasini. Dieser überlebt nur durch einen glücklichen Umstand.
80 Jahre Kriegsende
:Als die Blackhawks nach Erding kamen
Militärhistoriker Thorsten Blaschke erinnert an die amerikanische Einheit, die am 1. Mai 1945 im oberbayerischen Erding anrückte. Wer waren die Männer der 86. Infanterie Division, die sich „Blackhawk“ nannte?
Zweiter Weltkrieg
:Münchens letzte Zeitzeugen
Sie waren Kinder oder Jugendliche, als der Zweite Weltkrieg endete. Nun gehören sie zu den wenigen Münchnerinnen und Münchnern, die noch leben und von der NS-Zeit berichten können. 13 Erinnerungen.
Orte mit Nazi-Vergangenheit
:Spuren der Tyrannei in München
Die Villa eines berühmten Schriftstellers, die zum Lebensborn-Heim wurde, eine Grundschule, in der ein Bombensuchkommando aus KZ-Häftlingen hauste, oder ein paar Meter ziviler Ungehorsam in der Stadtmitte: acht Orte mit düsterer NS-Geschichte.
Was aus Münchens Nazis wurde
:Die sadistische „Schwester Pia“
Eleonore Baur war eine Duzfreundin von Hitler und Himmler. Im KZ Dachau trat sie als Diva auf und ließ Gefangene privat für sich arbeiten.
80 Jahre Kriegsende
:Eine Schule erinnert und blickt nach vorn
Die Schrecken des Zweiten Weltkriegs rekapitulieren, aber gleichzeitig Perspektiven für eine europäische Zukunft aufzeigen: Das soll am Gymnasium Kirchheim mit einem neuen Projekt gelingen. Auch internationale Beiträge sind darin zu finden.
Vernichtungskrieg im Osten
:Die böse Sowjetunion
Der Historiker Jochen Hellbeck beklagt in Deutschland eine „Verdrängung“ des Leids der Menschen in der UdSSR 1941–1945 und der Leistung der Roten Armee. Belegen kann er seine These allerdings kaum.
80 Jahre Kriegsende
:Weiße Rosen in Grünwald
An einem bewegenden Abend gedenken Historikerinnen, Familienangehörige und Gäste im Bürgerhaus der Opfer des Aufstands, den die Freiheitsaktion Bayern Ende April 1945 gegen das NS-Regime unternahm. Die Veranstaltung ist ein Zeichen wider das Vergessen, der Gedenkstein für den damals ermordeten Grünwalder Thomas Max wird mit Blumen symbolträchtig dekoriert.
Zeremonien und Rituale
:Halt dich fest
Warum können Rituale wie der Große Zapfenstreich oder die Papstwahl zu Tränen rühren? Eine Erkundung der unterschätzten Bedeutung von Zeremonien des Übergangs.
80 Jahre Kriegsende
:Zu Tode gehungert bis zum Schluss
Als amerikanische Soldaten im Mai 1945 die sogenannte Heil- und Pflegeanstalt Eglfing-Haar befreien, wo psychisch Kranke systematisch ermordet wurden, bietet sich ihnen ein Bild des Grauens. Auch Wochen später sind die Zustände in den Hungerhäusern der NS-„Euthanasie“ noch immer katastrophal.
80 Jahre Kriegsende: Israel Philharmonic Orchestra und Münchner Philharmoniker
:Ein historisches Konzertereignis, in jeder Hinsicht
Lahav Shani dirigiert in der Isarphilharmonie Mitglieder seines Israel Philharmonic Orchestra und der Münchner Philharmoniker – ein bedeutender musikalischer Abend an einem historischen Tag.
Erinnerungskultur
:„Als wären wir gemeinsam dort gewesen“
In seinem letzten Dokumentarfilm hat Max Kronawitter dem Auschwitz-Überlebenden Peter Gardosch ein Denkmal gesetzt. Ein Gespräch über die Kunst des Erinnerns.
Xi in Moskau
:Mit Grüßen nach Amerika
Der Besuch des chinesischen Staatschefs Xi in Moskau zu den Feiern zum Weltkriegsende soll die Einigkeit der beiden Länder demonstrieren. Trotz mancher Differenzen verbindet sie die Konfrontation mit dem Westen.
80 Jahre Kriegsende
:„Sie vergiften unsere Debatten“
Bei der Gedenkstunde im Bundestag warnt Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier vor dem Wiedererstarken extremistischer Kräfte. Und bringt die AfD-Abgeordneten sichtlich in Verlegenheit.
80 Jahre Kriegsende
:„Wir haben als Menschen gelernt, wir bleiben als Menschen gefährdet.“
Mit Reden, Zitaten und Liedtexten zu den Schrecken des Krieges erinnern Teilnehmer einer Gedenkveranstaltung zum Kriegsende auf dem Freisinger Marienplatz an die Befreiung vom Nationalsozialismus vor 80 Jahren. Die Texte sind bereits vor Jahrzehnten entstanden. Die Inhalte sind von erschreckender Aktualität.
Weltkriegsgedenken
:Steinmeier sieht „doppelten Epochenbruch“
Der Bundespräsident übt bei der Gedenkfeier zum Ende des Zweiten Weltkriegs Kritik an Kremlchef Putin und US-Präsident Trump. Die Lehren aus der NS-Zeit dürften nicht vergessen werden.
Siegesfeier in Moskau
:Fico weicht von der Linie ab und fliegt zu Putin
Der slowakische Ministerpräsident Robert Fico nimmt als einziger Regierungschef eines EU-Staates an Putins Siegesfeier in Moskau teil. Weil die baltischen Länder ihm den Überflug verweigern, verzögert sich die Anreise. Und in Bratislava sammelt sich der Protest.
Meinung80 Jahre Kriegsende
:Das Bekenntnis der Konzernchefs zur NS-Mitschuld ihrer Unternehmen kommt zum richtigen Zeitpunkt
Zwangsarbeit, Konzentrationslager, Weltkrieg: Fast fünfzig Konzernchefs bekennen sich 80 Jahre nach Kriegsende zur Verstrickung ihrer Unternehmen in die schweren Verbrechen der Nazis. Das kommt spät – aber nicht zu spät.
MeinungGedenkfeier im Bundestag
:Wir sind alle Kinder des 8. Mai 1945
Mit seiner Rede zum Jahrestag der Befreiung reicht der Bundespräsident nicht an seinen berühmtesten Vorgänger heran – weil das nicht möglich ist. Die richtigen Worte fand Frank-Walter Steinmeier dennoch.
Gedenken im Bundestag
:Steinmeier: „Wir treten den Geschichtslügen des Kreml entschieden entgegen“
Der Bundespräsident erinnert im Bundestag an das Ende des Zweiten Weltkriegs vor 80 Jahren.
„Land-Art Münsing #2 “
:Bilder vom Krieg, die verbinden
Die Münsinger Künstlerin Christiana Biron hat Gleichgesinnte eingeladen, sich mit dem Thema „80 Jahre Kriegsende“ zu befassen. Das Ergebnis ist eine vielschichtige Ausstellung, die Jung und Alt ins Gespräch bringt, Energie freisetzt und Überraschungen birgt.
80 Jahre Kriegsende
:Zeitreise im Klassenzimmer
Für Kinder und Jugendliche liegt das Ende des Zweiten Weltkriegs weit zurück. Wie können Schulen heute noch vermitteln, was der Krieg für die Menschen damals bedeutete?
Tag für Tag: Kriegsende in München
:„Ich denke daran, was er litt, und kann meine Tränen nicht zurückhalten“
Mit der offiziellen Kapitulation in Berlin ist die Nazi-Herrschaft in ganz Deutschland vorbei – doch nicht der Schmerz der Befreiten, die ihre Gefangenschaft in den Lagern überlebt haben.
SZ MagazinErinnerungskultur
:Der Leid-Tragende
Vor 30 Jahren hat der Künstler Gunter Demnig die Stolpersteine erfunden, um der Opfer der NS-Verbrechen zu gedenken. Bis heute ist er fast pausenlos unterwegs, um sie zu verlegen. Dabei wächst das Denkmal längst von selbst. Warum kann er nicht loslassen?
8. Mai
:„Viele Unternehmen waren auf ihren eigenen Vorteil bedacht“
80 Jahre nach Kriegsende bekennen sich 48 deutsche Konzernchefs zur Mitschuld der Wirtschaft an den Verbrechen der Nazis. Sie mahnen auch zu „Haltung und Mut“ in der aktuellen Situation.
SZ-Podcast „Auf den Punkt“
:80 Jahre Kriegsende: Kommt der Faschismus zurück, Frau Weisband?
Marina Weisband erzählt, was sie sich für eine wehrhafte Demokratie wünscht. Und wie jede und jeder dazu beitragen kann.
80 Jahre Kriegsende
:Vom Nazi-Nest zum Kriegsgefangenen-Lager
Die „Reichssiedlung Rudolf Heß“ in Pullach war während der NS-Zeit ein Hort hoher Parteikader. Als die siegreiche US-Armee sie Anfang Mai 1945 übernimmt, interniert sie in unmittelbarer Nähe ehemalige Wehrmachtsangehörige. Schon zwei Jahre später darf der frühere Chef der Abteilung „Fremde Heere Ost“ Reinhard Gehlen hier den Vorläufer des BND aufbauen.
Meinung80 Jahre Kriegsende
:Moskaus einstige Vasallen feiern das geeinte Europa. Den Kreml besingt nur noch einer
Früher standen in Prag, Riga oder Warschau am 8. Mai die Russen als Befreier im Mittelpunkt. Das hat sich mit dem Ukrainekrieg geändert. Der Westen kann davon lernen.
80 Jahre Kriegsende
:„Wenn die AfD Teil der Bundesregierung wird, müssten wir uns fragen, ob wir jüdische Menschen zur Auswanderung auffordern müssen“
Zum 80. Jahrestag des Kriegsendes blickt Josef Schuster, der Präsident des Zentralrates der Juden, mit Sorge auf das Erstarken der AfD im Bund. Sollte die rechtsextreme Partei einmal in Regierungsverantwortung kommen, wäre dies seiner Meinung nach unvereinbar mit jüdischem Leben in Deutschland.
Herfried Münkler zur Weltordnung
:Vom Ende der Friedensliebe
Lange verband Europa mit dem 8. Mai die Vorstellung, ein Krieg von der Zerstörungswut des Zweiten Weltkriegs sei kaum noch möglich. Dieser Traum ist ausgeträumt.
Kriegsende im Landkreis Ebersberg
:„So holt uns alles wieder ein“
Erinnern sei wichtig, damit die Maßstäbe nicht verloren gehen, sagt der Historiker und ehemalige Lehrer am Franz-Marc-Gymnasium Heinrich Mayer. Gemeinsam mit seinen Schülern hat er sich jahrzehntelang mit dem Todeszug in Poing und den lokalen Ereignissen am Kriegsende beschäftigt.
80 Jahre Kriegsende
:Zeichen setzen für den Frieden
Historischer Verein ruft dazu auf, weiße Fahnen oder Bettlaken aus dem Fenster zu hängen. Gedenkveranstaltungen am Jahrestag des Kriegsendes gibt es in Fürstenfeldbruck, Gröbenzell und Puchheim.
Schraubenkonzern
:Flaute, Zölle, Kriege: Würths Enkel übernimmt mitten in der Krise
Bei Reinhold Würths Künzelsauer Weltkonzern ist der Gewinn um 40 Prozent abgesackt. Sein Enkel, der den Familienbetrieb nun kontrolliert, muss sich vom politisch aktiven Firmenvater emanzipieren – und schwere Entscheidungen treffen.
80 Jahre Kriegsende
:Seid gefälligst Helden
Wer noch stehen kann, bleibt an der Front. Und wer lebend aus den Schützengräben in der Ukraine zurückkehrt, spürt oft wenig von Ruhm und Reichtum, die Putin versprochen hat. Der Tag des Sieges und die Veteranen.
Kultusministerin Anna Stolz will die Lehrpläne weiterentwickeln, bisher sind Besuche nur für Gymnasien und Realschulen vorgesehen. In den KZ-Gedenkstätten in Dachau und Flossenbürg soll die Kooperation mit Polen und Litauen ausgebaut werden.