Zeitgeschichte:Das leichtfertige Gerede vom "Widerstand"

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Gegen Rechtsextremismus: Demonstration auf der Münchner Theresienwiese. (Foto: LUKAS BARTH/AFP)

Gut, dass jetzt so viele für die Demokratie auf die Straße gehen. Gut wäre auch, es gäbe dabei ein bisschen mehr sprachliche Genauigkeit.

Kolumne von Norbert Frei

Die Republik war noch im Teenager-Alter, als Studenten der Münchner Kunstakademie das Siegestor in ihrer Nachbarschaft mit Transparenten behängten. "Kein zweites 1933" lautete damals, im Mai 1968, die dramatischste ihrer Parolen. Sie galt den Notstandsgesetzen der Großen Koalition, die nach jahrelangem Ringen und gegen vielfach formulierte Bedenken ob der damit verbundenen Grundrechtseinschränkungen vor der Verabschiedung standen. "Nazis wählen ist so 1933", hieß es ironisch-cool an gleicher Stelle vor vier Wochen auf einem der zahlreichen selbst gebastelten Anti-AfD-Plakate im generationenmäßig gut durchmischten Publikum. Auch etliche Achtundsechziger, mittlerweile um die achtzig, waren präsent, darunter sicher manche, denen die Demo ein Déjà-vu bescherte.

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