"Der letzte Liebende":Alter, weißer Jedermann

Lesezeit: 3 min

Die Schriftstellerin Annette Mingels, 1971 in Köln geboren. (Foto: Hendrik Lueders)

Annette Mingels widmet dem Antitypen unserer Zeit, dem eitlen, egomanen, in die Jahre gekommenen Familienvater einen ganzen Roman. Ist er noch zu ertragen?

Von Rudolf von Bitter

Wer hat sich nicht schon mal gewundert, dass andere Leute jemanden leiden können, den man selbst verabscheut? Annette Mingels' Helden zum Beispiel muss man nicht mögen. Carl Kruger, eigentlich Krüger, emeritierter Professor für Chemie in Princeton, denkt, während er in seinem ereignislosen Alltag nach seiner sterbenskranken Frau Helen sieht, zurück an Zeiten, als ihn Studentinnen umschwärmten und er sie verführen konnte, ohne dass es ihm geschadet hätte. Wie in früheren Büchern zeichnet die Schriftstellerin Annette Mingels auch in "Der letzte Liebende" Haarrisse und Bruchstellen eines Lebenslaufs nach.

Zur SZ-Startseite

SZ PlusMichael Krüger wird 80
:"Ich habe mich der Literatur höflich genähert"

Michael Krüger hat unzählige Bücher lektoriert - und als Autor nicht wenige geschrieben. Ein Gespräch zum 80. Geburtstag - über das revolutionäre Berlin 1968 und die Frage, wer eigentlich den Titel von Walter Kempowskis "Tadellöser & Wolff" erfunden hat.

Interview von Willi Winkler

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: