Michael Krüger wird 80:"Ich habe mich der Literatur höflich genähert"

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"Ich habe nie auch nur eine Sekunde an der Poesie gezweifelt": Der Autor und Verleger Michael Krüger wird 80 Jahre alt. (Foto: Steven Haberland/photoselection)

Michael Krüger hat unzählige Bücher lektoriert - und als Autor nicht wenige geschrieben. Ein Gespräch zum 80. Geburtstag - über das revolutionäre Berlin 1968 und die Frage, wer eigentlich den Titel von Walter Kempowskis "Tadellöser & Wolff" erfunden hat.

Interview von Willi Winkler

Am 9. Dezember wird Michael Krüger, der ewige junge Mann des deutschen Literaturbetriebs, achtzig Jahre alt. Er war 45 Jahre Lektor und Verlagsleiter bei Hanser, wirkte anschließend sechs Jahre als Präsident der Bayerischen Akademie der Schönen Künste und ist nebenbei einer der produktivsten Autoren der Gegenwart. Er hat Umberto Eco und Philip Roth verlegt, die Zeitschrift Akzente herausgegeben, ein Kinderbuch von Madonna übersetzt und die Geschichte der Akademie erforschen lassen. Für Soziologen wäre er ein Bildungsaufsteiger, für Literaturagenten war er ein knallharter Geschäftsmann, für seine zahllosen Freunde in aller Welt ist er "der Michel". Nachdem Krüger eine lebensgefährliche Erkrankung überstanden hat, von der sein jüngster Gedichtband "Im Wald, im Holzhaus" berichtet, bringt er ein Buch nach dem anderen heraus. Beim Gespräch in einem Berliner Café beruft er sich auf einen Buchtitel von Maurice Sendak und sagt: Es muss in der Literatur mehr als alles geben.

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