Von den Schüssen auf Benno Ohnesorg bis zum blutigen Terror der RAF: Texte, Interviews und Fotos zur 68er Bewegung.
Pop und Politik
:Play it again, Fito
„Going up the Country“ von „Canned Heat“ wurde 1969 zu einer der Hymnen in Woodstock. Wer die Band jetzt hört, wird zurückgeworfen in eine Welt, in der kurz alles möglich zu sein schien. Klingt fast verrückt in diesen Zeiten.
Nachruf auf Wolfgang Schivelbusch
:Verlust und Neugier
Der Publizist Wolfgang Schivelbusch ist tot. Eine Erinnerung an Küchentischgespräche in New York wie Berlin - und an seine Bücher.
MeinungRebellion in Gräfelfing
:Zur Reife auf Abwegen
Neuerdings will jeder Kreissparkassendirektor und jeder Promi eine wilde Jugend gehabt haben. Sogar Jutta Speidel.
Literatur zur Hippie-Ära
:Der Sound einer neuen Zeit
Tiny Stricker erzählt in seinem Buch "London, Pop und frühe Liebe" vom Aufbruch der Sechzigerjahre aus Sicht eines Jugendlichen.
Filme und Performance
:Kulturrevolution aus Kunzelmanns Keller
Die 68er-Bewegung hat eine Münchner Vorgeschichte - davon erzählt das Kunstprojekt "Boykottiert die Systeme!" von Julia Wahren und Rudolf Herz.
Husch Josten: "Eine redliche Lüge"
:Revolution aus der Zukunft
Husch Josten erzählt in "Eine redliche Lüge", wie aus sozialen Brüchen nach Jahrzehnten Legenden, Romane und Filme werden.
MeinungProtestbewegungen
:Das sind doch keine Rebellen
Rebellen waren einmal Menschen, die für eine bessere Gesellschaft kämpften. Jetzt bezeichnen sich auch jene so, die Corona für eine Verschwörung halten. Warum das nichts mit der Tradition des Aufbegehrens zu tun hat.
Eurasburg
:Die vergessene Künstlerkommune
In einer Villa bei Happerg haben einst Musiker von Amon Düül und später Maler zusammen gewohnt. Der Regisseur Hans-Jürgen Syberberg hat in einem Film dort das Lebensgefühl der 68er festgehalten
William Boyds Roman "Trio"
:Alle machen das so
Die Geschichte wiederholt sich zweimal, das eine Mal als Komödie, das andere Mal als Porno: Das fabelhaft souveräne Alterswerk "Trio" des britischen Romanciers William Boyd.
Rudi Dutschkes FBI-Akten
:Red Rudi
Im Visier: Der Amerikaner Rich Jones veröffentlicht auf Reddit große Teile der Geheimdienst-Dossiers über Rudi Dutschke.
SZ-Serie: Streifzüge durch die Stadt
:Auf den Spuren von Gammlern, Aktivisten und Terroristen
Zur Zeit der 68er-Bewegung soll es in ganz Deutschland "keinen lebendigeren Ort" als Schwabing gegeben haben. Was davon heute noch sichtbar ist.
Linke Bewegungen
:Solidarität mit den Kämpfern
Michael Frey zeigt eindrucksvoll, wie und warum sich die Neue Linke formierte - lange vor 1968. Ein lehrreicher Weitblick auf den transnationalen Protestzusammenhang der Fünfziger und Sechziger.
Rainer Langhans
:Liebe, Locken, langes Leben
Rainer Langhans war eine Ikone der 68er-Bewegung, provozierte mit blankem Hinterteil und propagierte die freie Liebe. Nun wird der Ex-Hippie 80 Jahre alt - und wirkt mitunter etwas wunderlich.
MeinungRote Armee Fraktion
:Von der Ideologie zum Mord
Vor 30 Jahren wurde Alfred Herrhausen, der damalige Chef der Deutschen Bank, von linksradikalen Terroristen ermordet. Heute geht die Gefahr von Rechtsextremisten und Islamisten aus.
Meinungsfreiheit
:Der Stoff, aus dem Blockaden sind
Linke Gruppen hindern Politiker und Ex-Politiker am Reden. Die Aufregung ist groß, aber es gibt ein berühmtes Vorbild.
Erinnerungen an 1968
:Sex, Drogen und das nötige Kleingeld
1968 war kein Revolutionsjahr, sondern eine Kaufkraftrevolte - zumindest in Deutschland. Ein letztes Nachwort auf eine durch und durch verklärte Zeit.
SZ MagazinGetränkekolumne
:Ein Rotwein für Rebellen
Kann ein Getränk politisch sein? Dem Barolo wird das nachgesagt. Aber hat der Rotwein aus dem Piemont heute noch dieselbe Bedeutung wie zu Zeiten der "Toskana-Fraktion"?
"68. Pop und Protest" in Hamburg
:Im Licht der Lava-Lampe
Die Ausstellung "68. Pop und Protest" im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg hellt Mythen auf. Sie zeigt eine Gesellschaft im Übergang, in der Protest noch aus der Mitte kam. Die Möbel? Kommen zum Schluss.
Zeitgeschichte
:Fäuste für den Frieden
Sein Protest bei bei den Olympischen Spielen 1968 machte Tommie Smith zur politischen Figur. Wie ging sein Leben danach weiter? Ein Treffen.
Reden wir über Geld mit KD Wolff
:"Ich bin der beste Bettler im Verlagswesen"
KD Wolff war in den 60ern Studentenführer und erhielt das Bundesverdienstkreuz. Jetzt ging er mit seinem Verlag, den einst Helmut Kohl rettete, pleite. Ein Gespräch über die Jahre der Revolte und die sich ändernde Buchbranche.
Proteste
:"Die jungen Leute heute sind nicht blöder als wir damals"
Der Politologe Johano Strasser erkennt in den aktuellen Aktionen von Studenten Parallelen zur 68er-Bewegung.
Lebenswelten
:Heute wieder Lebensreform
Soviel Monte Verità, so viel nackte Körper waren noch nie zuvor: Zur geballten Renaissance des Hippietums in Literatur, Kunst, Fernsehen, Mode und dem Rest des Lebens.
1968
:Vorteile des Mini-Rocks
Was bleibt von 1968? Die Mehrwertsteuer. Ein Streifzug durch Berliner Tageszeitungen des Jahres 1968 bettet die Großereignisse in den Alltag der geteilten Stadt ein. Dabei tritt Alexander Dubček an die Seite von Rudi Dutschke.
Geschichte
:Die Menschen von 1968
Die Ironie der Geschichte? Früher galten Linke als Verfassungsfeinde, heute sind sie die wahren Verfassungspatrioten. Ein Rundgang durch Berlin.
Historische Zäsur
:Achtundsechzig war mehr als ein Aufstand
Wie wird die Studentenrevolte 50 Jahre später bewertet? Im Rückblick erscheint 1968 vielschichtiger, als viele glauben, aber auch provinzieller.
Linker Antisemitismus
:Von "Heuschrecken" und dem "Judenknacks"
Der offene Hass ist tabuisiert, man überlegt Ersatznarrative: Eine Konferenz in Frankfurt am Main versucht den linken Antisemitismus zu erklären.
1968
:Der lange Weg zur späten Emanzipation
Die Frauen- und Homosexuellenbewegung von 1968 setzt heute Maßstäbe. Erst in Zeiten von "Me Too" und sozialen Medien entfaltet der Satz "Das Private ist politisch" seine volle Wucht.
Wim Wenders über die 68er-Bewegung
:"Wir waren unantastbar"
Die Hölle über München: Wie Regisseur Wim Wenders 1968 die Filmhochschule besetzte, als Rädelsführer verhaftet und später in Wien verknackt wurde.
1968
:Ein Lob des Antiautoritären
Mit dem Attentat auf meinen Vater Rudi Dutschke war das Ende der 68er-Bewegung besiegelt. Doch bis heute sind die Nachwirkungen der Studentenrevolte von einst zu spüren.
Serie "Große Geschichte"
:Als wir wild waren
1994 zeigte Uschi Obermaier dem Reporter Michael Althen ihr München, in dem Schwabing die Mitte der Welt war. Ein Spaziergang mit dem It-Girl der 68er Bewegung.
Hippie-Mode
:Trittbrettfahrer in Batik-Shirts
Die Modewelt nutzt den fünfzigsten Jahrestag der 68er-Revolte, um alte Klischees zu verkaufen. Dabei dient der Hippie-Style heute nur noch als Verkleidung für Festivals.
Paul Nolte im Gespräch
:"Wir haben Verschwörungstheorien zu lange wuchern lassen"
Ein Weltbild des permanenten Betrogenwerdens hat sich in die Gesellschaft hineingefressen, sagt der Historiker Paul Nolte. Ein Gespräch über Nährböden des Populismus, Dobrindts "konservative Revolution" und den neu-alten Antifeminismus.
1968er Bewegung
:Auf Rollschuhen um die Barrikaden
Bei einer Tagung im Deutschen Literaturarchiv Marbach umkreisen Geisteswissenschaftler den Mythos "1968".
Zeitgeschichte
:Umso schlimmer für die Tatsachen
Die Erinnerung an die Studentenrevolte von 1968 lädt zu vielem ein - auch zu reichlich neuer Mythenbildung. Eine vorläufige Diskursgeschichte des 50-jährigen Jubiläums.
1968
:Revolution oder Revolutiönchen?
Die 68er Revolte jährt sich in diesem Jahr zum 50. Mal. Darüber, was der Aufstand eigentlich bewirkt hat, gibt es unterschiedliche Ansichten. Für ihn als Student waren die Mai-Unruhen im Pariser Quartier Latin jedenfalls wie eine Befreiung, erzählt ein Leser.
1968 - Attentat auf Rudi Dutschke
:Linke Gene
Hosea-Che, Polly-Nicole und Rudi-Marek heißen die Kinder von Rudi und Gretchen Dutschke. Wie die drei heute über ihren Vater, Sprengstoff im Kinderwagen und den CSU-Landesgruppenchef denken.
50 Jahre später
:Was von 1968 geblieben ist
War alles umsonst? Die Ideale und Utopien von damals werden aufleben, wenn die Enkel und Urenkel der Achtundsechziger beschließen, die Trumps und Gaulands, die Spießer von heute, nicht mehr auszuhalten.
Attentat auf Rudi Dutschke
:Schüsse auf die Revolution
Vor fünfzig Jahren wurde Rudi Dutschke bei einem Attentat in Berlin von drei Kugeln getroffen und lebensgefährlich verletzt. Es war der Anfang vom Ende der Studentenrevolte von 1968.
68er-Bewegung
:Die Grenzen der Freiheit
Schriftsteller Tiny Stricker ging 1969 auf den Hippie-Trail. Ein Gespräch über den Mief der Elterngeneration, die Gefahren beim Trampen und Mitstreiter, die den Ausstieg verpassten.
Prantls Blick
:Wie 1968 der Aufruhr in die Provinz kam
Die tödlichen Schüsse auf Ohnesorg und Dutschke und der Protest in den Universitätsstädten waren in der oberpfälzischen Kleinstadt Nittenau ganz weit weg. Aber dann kam der Aufruhr. Genauer gesagt: ein Aufrührer.
SZ-Serie: 1968 - was von damals übrig blieb, Folge 6
:Gewinner, Verlierer und ein Liebes-Mantra
Ein kontroverser Filmabend mit Wolfgang Ettlich und Rainer Langhans, der in der Frage gipfelt: Was hat uns das alles gebracht?
Studentenbewegung
:Wie Rudi Dutschke Jesus Christus pries
Der Journalist Ulrich Chaussy hat die Biografie des Studentenführers erweitert - und dokumentiert Rudi Dutschkes Bezug zum Christentum.
Frauenbewegung 1968
:"Was wir heute als selbstverständlich erachten, wurde damals erstritten"
Elisabeth Zellmer hat sich als eine der ersten Historikerinnen mit der 1968er-Generation aus weiblicher Sicht befasst - und wurde so zur Feministin.
Katholische Kirche
:Der Kirchenmann, der gegen den Muff unter den Talaren eintrat
Abt Notker Wolf ist kein politischer 68er. Zu einer Demo wäre er nie gegangen. Aber der Geist der Befreiung hat auch ihn angesteckt - und die Musik der Rolling Stones.
Studentenbewegung
:"Die Hierarchien, die wir abschaffen wollten, bestehen nach wie vor"
Die 68er-Revolte hat den Jurastudenten Hartmut Wächtler geprägt. Bis heute verteidigt er als Rechtsanwalt Menschen gegen die Staatsmacht.
68er-Bewegung
:"Die Zeit damals war wie ein Stahlbad"
Der frühere CSU-Chef Theo Waigel war 1968 Gerichtsassessor in München und rechtfertigt die harten Urteile gegen Demonstranten.
"Die Ehen unserer Eltern" in Karlsruhe
:Von schlechten Eltern
Die Schrecken des Kinderladens: Eine kritisches Doku-Theaterprojekt über die Achtundsechziger in Karlsruhe
68er-Bewegung
:"Wir waren die nützlichen Idioten, um den Weg in die Moderne freizuschaufeln"
Sabine Csampai lehnte die Schule als Zwangsveranstaltung ab und träumte in Schwabing von der Weltrevolution. Sie erzählt vom Klassenkampf der 68er und dem Unterschied zwischen Feminismus und freier Liebe.
SZ-Serie: 1968 - was von damals übrig blieb
:Das Staunen hat kein Ende
Der CSU-Politiker Peter Gauweiler und der Journalist Ulrich Chaussy über ihren gemeinsamen Feind im Ministerium, den Humor von Fritz Teufel und den Marsch durch die Institutionen.
Studentenrevolte
:Was von 1968 bleibt
Gretchen Dutschke, die Frau des legendären Studentenführers Rudi, hat ein erhellendes Buch geschrieben. Es ist eine Mischung aus ihrer eigenen Biografie und dem Versuch, zu erklären, auf was die 68er "stolz sein dürfen".