"68. Pop und Protest" in Hamburg:Im Licht der Lava-Lampe

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Die Ausstellung "68. Pop und Protest" im Museum für Kunst und Gewerbe in Hamburg hellt Mythen auf. Sie zeigt eine Gesellschaft im Übergang, in der Protest noch aus der Mitte kam. Die Möbel? Kommen zum Schluss.

Von Till Briegleb

Das Jahr 1968 scheint ziemlich ausgestritten. Zum 50. Jubiläum der internationalen Studenten- und Arbeiterproteste suchte man erhitzte Debatten über deren Bedeutung relativ vergeblich. Pflichtschuldige Artikel und Dossiers, Dokumentationen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen, einige neu ausgegrabene Geschichten, dazu die üblichen Erinnerungen linker Adabeis prägten die müde Rückschau zur runden Zahl. Längst scheint das Ereignisfeld von Achtundsechzig komplett ausgegraben und konserviert. Alle Argumente Routine. Das Porträt der Epoche restlos abgeschliffen. Es ist das Bild der gemischten Bilanz, der unerfüllten Träume, der Wiege zahlreicher Emanzipationsbewegungen und eines modifizierten Kapitalismus, der sich Protestformen seither stilsicher einzuverleiben weiß.

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