Sieben Werke am Tag: Warum sammelt ein Mann Kunst wie andere Briefmarken - und lässt sie dann im Keller verschimmeln? Was über den Schweizer Immobilienmilliardär Bruno Stefanini bekannt ist.
Sammlung Stefanini
:Schöner Wahnsinn
Kunst von Churchill und Giacometti, ein Kennedy-Schreibtisch, Prinzessin Sisis Turnschuhe: Unter einem Schweizer Hochhaus lagert eine der größten Privatsammlungen der Welt. Was soll mit den Hinterlassenschaften des verstorbenen Immobilienbesitzers Bruno Stefanini passieren?
Kunst
:Schaut auf dieses Bild
Ein wütendes Ungetüm, das wie Musk, Trump oder Putin ohne Rücksicht auf Verluste voranstampft: Der „Hausengel“ von Max Ernst ist 88 Jahre alt – und zeigt doch die Gegenwart.
SZ MagazinVideokunst
:Der flimmernde Zauber des Unperfekten
Eigentlich gilt die Bildröhre seit 20 Jahren als tot. Dennoch läuft Christian Draheims Reparaturbetrieb so gut wie nie. Denn die Kunstwelt braucht Röhrenfernseher für Videoinstallationen. Und er ist einer der letzten, der weiß, wie man sie instand setzt.
Museum für Moderne Kunst in Warschau
:Raum für Freiheit
Die erste Ausstellung, die im neuen Museum für Moderne Kunst in Warschau präsentiert wird, erinnert an acht Jahre Repressionen unter der PiS-Regierung und an zivilen Widerstand weltweit. Für die Polen ist der Besuch ein politischer Akt.
Nina Hagen zum 70.
:Brillant angezeckt
Falls so etwas Weltliches wie Alter für sie überhaupt existiert: Die Sängerin, Proto-Feministin, Punk-Ikone, NDW-Bundespräsidentin und Ufo-Theoretikerin Nina Hagen wird 70.
Anselm Kiefer
:Deutscher Monumentalist
Sein Œuvre wagt den Blick in Abgründe: Der international hochverehrte Mythenkünstler Anselm Kiefer wird 80, und gleich zwei Amsterdamer Museen widmen ihm eine riesige Werkschau.
MeinungRaubkunst in der Bayerischen Staatsgemäldesammlung
:Das Vertrauen ist erschüttert
Nachkommen der einstigen Eigentümer von Raubkunst werden hingehalten? Allein der Verdacht ist unerträglich. Die Verantwortlichen müssen jetzt schnellstmöglich Klarheit schaffen.
ExklusivSkandal um NS-Raubkunst
:Interne Kritik an Maaz
Ein der SZ vorliegendes Dokument legt nahe, dass in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen schon vor Jahren der Umgang mit NS-Raubkunst bemängelt wurde. Verfasst wurde es von den beiden damaligen Stellvertretern des Generaldirektors Bernhard Maaz.
Bernd Ebert, neuer Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
:„Das Dealen um Exponate hat zugenommen“
Bernd Ebert ist neuer Generaldirektor der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden – ein Gespräch über Kulturdiplomatie, internationale Verantwortung von Museen und neue Formen der Präsentation erlesener Exponate.
SZ MagazinTheater
:Wie Lena Brasch die Theaterwelt umkrempelt
Stücke unter eineinhalb Stunden, weniger Hochkultur und nicht so theatral: Lena Brasch macht als Regisseurin vieles anders, mit großem Erfolg. Dabei geht sie geradezu beschwingt mit dem Vermächtnis ihrer berühmten und konfliktreichen Familie um.
Nach SZ-Enthüllungen
:Blume entschuldigt sich in Debatte um NS-Raubkunst
Mit einem Maßnahmenpaket will Bayern Tempo machen bei der Suche nach möglicher Raubkunst in seinen Beständen.
Wissenschaft
:Ein Quantum Kunst
Beim Thema Elementarteilchen kommen eigentlich nur Menschen mit, die Quantenphysiker sind, Nobelpreisträger oder beides. Nun zeigt eine Installation in Berlin, wie Kunst den Menschen die Zukunft begreiflich machen kann.
Skandal um NS-Raubkunst in Bayern
:CSU und Grüne machen Druck auf Staatsgemäldesammlungen
Beim Umgang mit NS-Raubkunst sind sich sogar CSU und Grüne einig: Der Bayerische Landtag fordert nach den SZ-Recherchen eine Reform der Provenienzforschung. Ein erstaunlicher Vorgang.
ExklusivSkandal um Nazi-Raubkunst in Bayern
:„Über Konsequenzen wird zu befinden sein“
SZ-Enthüllungen: Im Skandal um die Nazi-Raubkunst in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen droht Generaldirektor Bernhard Maaz seinen Mitarbeitern – und die üben scharfe Kritik an ihm. Eine externe „Taskforce“ soll nun zunächst weiteren Schaden mindern.
Streit um Peters-Roman
:Die Kunstfreiheit siegt – vorerst
Der Galerist Johann König glaubt, sich in einem Roman wiedererkannt zu haben, und will ihn verbieten lassen. Das Landgericht Hamburg hat das Buch nun gelesen – aus der Welt ist der Streit damit aber nicht.
Künstler Ull Hohn
:Wie man Bilder vom Bildermalen malt
Jetzt schon die beste Ausstellung des Jahres in Berlin: Das Haus am Waldsee zeigt den viel zu früh verstorbenen Künstler Ull Hohn.
Kunst und KI
:„Wie ein handelsübliches Urinal“
Kann künstliche Intelligenz Kunst? Das Auktionshaus Christie’s behauptet: Ja - und versteigert KI-Werke. Die Philosophin Catrin Misselhorn widerspricht und erklärt, warum bei ihr nur menschengemachte Bilder an die Wand kommen.
NS-Raubkunst-Skandal
:Wann Werke mit „rot“ gekennzeichnet werden müssen
Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen weisen nach der Raubkunst-Recherche der SZ Fehler bei Herkunftsangaben von Gemälden und Skulpturen zurück. Eine Analyse ihres Umgangs mit Provenienzgeschichten zeigt ein anderes Bild.
SZ-Enthüllungen über Raubkunst
:„Es handelt sich um ein museumspolitisches Gesindel“
Kulturpolitiker reagieren empört auf den Umgang mit NS-Raubkunst in Bayern. Michael Naumann, der als Kulturstaatsminister Leitlinien zur Rückgabe aushandelte, kam „die kalte Wut“. Bayerns Kunstminister verlangt nach der SZ-Recherche von den Staatsgemäldesammlungen Aufklärung.
ExklusivNS-Raubkunst
:Alarmstufe Rot
Der SZ liegen interne Berichte vor, die nahelegen, dass sich in den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen 200 NS-Raubkunstwerke befinden, unter anderem von Picasso und Klee. Die Nachfahren der meist jüdischen Besitzer werden bis heute im Dunkeln gelassen.
Nachruf Mel Bochner
:Blah, Blah und nochmals Blah
Mann mit Maßstab: Der amerikanische Konzeptkünstler Mel Bochner ist mit 84 Jahren gestorben. Ein Nachruf.
Bundesgerichtshof
:Sind diese Schlappen Kunst?
Birkenstock will seine Klassiker als Kunstwerk schützen lassen, der BGH entscheidet am Donnerstag über die Sandalen-Frage. Sind „Arizona“ und „Gizeh“ bald museumsreif?
Kunst
:Pablos Geheimnis
Ein Museum aus Winterthur leiht Bilder des Sammlers Oskar Reinhart aus – und wird reichlich belohnt. Hinter einem Picasso-Gemälde entdeckt man in London: einen Picasso.
Asterix-Zeichner Uderzo
:Krack! Bumm! Tschack!
Jede Seite eine Rauferei: War Asterix-Zeichner Albert Uderzo eine Art gallischer Ernst Jünger – nur mit wesentlich besserer Laune? Zu einer Ausstellung im Museum für Kommunikation in Berlin.
„Titanic“-Ausstellung in Köln
:Du wirst bekloppt
Die Welt geht unter – Zeit für einen Besuch in Köln: in der großen „Titanic“-Ausstellung zum Eintauchen. Aber warum bezahlen so viele dafür, diese Katastrophe auf See hautnah zu erleben?
NS-Raubkunst
:Wie man sich vor der Restitution drückt
Neue Archivfunde stützen die These, beim legendären Welfenschatz handele es sich doch um NS-Raubkunst. In Berlin allerdings wird das Verfahren verschleppt.
Favoriten der Woche
:Feel hilft viel
Eine Pop-Wortakrobatin, ein Erfurter, der Venedig erfand, und eine experimentelle Putin-Oper – die Kulturempfehlungen der Woche aus dem SZ-Feuilleton.
SZ MagazinGrenzen des Wachstums
:Muss denn alles immer größer werden?
Riesenflugzeug, Mega-Laptop oder zwölfstöckiger Hamburger: Die Künstlerin Lola Dupre zeichnet Fantasie-Gegenstände mit absurdem Witz und zeigt damit, wie naiv das Wachstumsstreben der Gegenwart ist.
Umbau des Louvre
:Die Mona Lisa wird verlegt
Frankreichs Präsident stellt ein Großprojekt für das größte Museum der Welt vor: Bis 2031 soll der Louvre neu geboren werden. Und einen zweiten Eingang bekommt er endlich auch.
Niederlande
:Museen sind wie Geldautomaten
Der mehr als 2000 Jahre alte Goldhelm von Coţofeneşti ist der Stolz Rumäniens – jetzt wurde das Stück in den Niederlanden geraubt.
Kunst
:Die sieben Todsünden der Mode
Sollte Kleidung der Zukunft vor allem ästhetischen oder funktionellen Ansprüchen entsprechen? Und wie lassen sich textile Gier und Überproduktion in den Griff bekommen? Ein Gedankenspiel von Chris Dercon, dem Direktor der Fondation Cartier.
Jonas Lüschers Roman „Verzauberte Vorbestimmung“
:Die Narben bleiben
Wie kam es, dass unser Glück und unser Leben heute so oft von Technik abhängen? Jonas Lüscher erzählt in einem Roman mit enormer Sprachmagie davon. Und von der Todesnähe einer Corona-Erkrankung, die so noch nie Literatur geworden ist.
Ausstellungen im März
:Was wo läuft
Im Deutschen Historischen Museum in Berlin geht es um die Aufklärung, im Prado um Sigmar Polke. Und Wiesbaden zeigt Helen Frankenthaler: eine Auswahl sehenswerter Ausstellungen im März.
Louvre
:Kollabiert am eigenen Erfolg
Übertourismus, undichtes Dach, blätternder Putz: Der Pariser Louvre ist in desolatem Zustand, jetzt schlägt seine Direktorin Alarm.
Kulturhauptstadt Chemnitz
:Power für die „stille Mitte“
Am Samstag wurde in Chemnitz das Programm der Kulturhauptstadt eröffnet: als Übung in Harmonie. Sind hier auch Kontroversen erlaubt?
Der Lyriker Eugen Gomringer wird 100
:Immer auf dem Poesiepfad
Eugen Gomringer erfand die konkrete Poesie als Ausdrucksform der Moderne, provozierte als Bewunderer von Blumen und Frauen ein Skandälchen – und prägt bis heute die Idee, dass ein Gedicht ein Gebrauchsgegenstand ist. Jetzt wird er 100.
Nachruf auf David Lynch
:Es ist dunkel
David Lynch war der große Mystiker des US-Kinos – seine Filme zeugen von einer radikalen Freude am Erzählen und am Träumen. Nun ist er gestorben.
Bayer verkauft seine Kunst
:Alles muss raus
Die Bayer AG verkauft weite Teile ihrer Kunstsammlung. Nicht weil sie das Geld braucht, sondern weil Gemälde und Zeichnungen Mitarbeiter nicht mehr motivieren.
Nachruf
:Das große Gelb
Unter dem Hashtag „Same Height Party“ werden Fotos seines Werks „Level“ im Netz von Zigtausenden gelikt. Zum Tod des wunderbaren Künstlers Hans Hemmert.
Haus in exklusiver Mond-Lage
:Hygge im Weltall
Der schwedische Künstler Mikael Genberg schickt ein kleines Sommerhaus auf den Mond. Warum das eine großartige Idee ist.
Bilderbuch
:Wenn der Biber „Moinsen“ sagt
Kaum Plot, keine Pointen und Figuren, die aussehen, wie von einem Grundschulkind gezeichnet: Über die Herrlichkeit von Jockum Nordströms „Sailor und Pekka erledigen was in der Stadt“.
Michelangelo, Leonardo, Raffael
:Die drei Ausrufezeichner
Michelangelo, Leonardo, Raffael: alle drei Renaissancegenies in einer Ausstellung. London feiert das Gipfeltreffen der Giganten, das 1504 in Florenz stattfand.
Kulturtipps
:Worauf wir uns 2025 freuen
Beyoncé plant eine Überraschung, Chimamanda Ngozi Adichie veröffentlicht endlich einen neuen Roman und eine britische Lieblingsserie wird zum Blockbuster: Diese Kulturempfehlungen machen das neue Jahr schöner.
Francis-Bacon-Ausstellung
:Alles nur Schmerz, Einsamkeit und Leid?
Die grandiose und brutale Francis-Bacon-Ausstellung in London zeigt eher seine Feierlust, seine Freunde – und seine Freude am offenen Fleisch.
Favoriten der Woche
:Wie ein Wunder
Eine liebevolle Netflix-Doku, eine Graphic Novel über NS-Erinnerungskultur und gläserne Schätze in Düsseldorf: besondere Empfehlungen der Woche aus dem SZ-Feuilleton.
Neue Dauerausstellung in der Monacensia-Bibliothek
:Biografie einer Münchner Villa
Die Monacensia gilt als literarisches Gedächtnis der Stadt an der Isar. Nun gibt es dort eine neue Dauerausstellung. Sie erzählt die spannende Vorgeschichte des Hildebrandhauses, wo die Bibliothek seit 1977 untergebracht ist.
Caspar David Friedrich und Goethe
:„Hier ist Kälte, Hastereien, Hinsterben und Trostlosigkeit“
Eine spektakuläre Ausstellung in Weimar untersucht Goethes Bewunderung für den 25 Jahre jüngeren Maler Caspar David Friedrich. Und irgendwann auch: sein Entsetzen.
Das Beste von 2024
:Die fünf, die bleiben
Auf einen Blick: Was man 2024 gehört, gesehen und gelesen haben muss. Nur eine Handvoll Höhepunkte des Jahres.
Ausstellungen in Wien und Frankfurt
:Die Malerei war für die Reichen da – bis Rembrandt kam
Er ließ sich auf die Lebenswelt der Armen ein, urteilte nicht, sondern sah hin und nahm Anteil. Ausstellungen in Wien und Frankfurt zeigen Rembrandt als bedeutendsten Künstler seiner Zeit.