Die Ausstellung „Visual Investigations“ in der Münchner Pinakothek der Moderne zeigt, mit welchen Mitteln Aktivisten und Journalisten heute Verbrechen von Staat und Konzernen nachweisen.
Aus für Kunstforum Wien
:Kunst kommt von Kosten
Die Pleite von René Benko ist schuld daran, dass das Kunstforum Wien aufgegeben wird. So zumindest die Begründung der Unicredit Bank Austria.
SZ MagazinFilm und Theater
:"Wir sind keine typischen Tiroler. Weil wir nicht immer stur sind"
Die Brüder Tobias Moretti und Gregor Bloéb sausen als Schauspieler durch die Welt – und landen doch immer in Tirol. Ein Gespräch über selbstbewusste Bauern, die Kindheit im Hochhaus und warum man keine Versicherung braucht, wenn man drei Brüder hat.
Kunst
:Sehr gute Geister
Dem Betrachter auf Augenhöhe begegnen: Der Bildhauer Hans Hemmert stellt mit seiner Kunst große Fragen, die aufs Herz zielen. Ein Treffen in Berlin.
Turner-Preis an Jasleen Kaur
:Unter palästinensischer Flagge
Die britische Künstlerin Jasleen Kaur erhält den Turner-Preis, den wichtigsten Preis für Gegenwartskunst. Bei ihrer Dankesrede rief sie zum Boykott Israels auf.
Impressionismus
:Vive l’Abrissbirne!
Die Berliner Nationalgalerie enthüllt eine wenig bekannte Seite der heute als Schönwettermaler geltenden Impressionisten – sie waren frühe Fans von Kahlschlag im Stadtbild und extrabreiten Straßen.
Favoriten der Woche
:Das Gute und seine Geschichte
Der Ultimate Mix von Bob Geldofs „Do They Know It’s Christmas?“ zeigt, wie der Blick auf den globalen Süden sich verändert hat. Außerdem: Eine wunderbare Kunstausstellung und Einblicke in das Leben des großen Dirigenten Wilhelm Furtwängler.
Ausstellungen im Dezember
:Was wo läuft
Erwitt fotografierte auch in Karlsruhe, Bielefeld zeigt Cornelius Völkers’ Vorliebe zu Stoff und in Offenbach geht nichts ohne Tasche: eine Auswahl sehenswerter Ausstellungen im Dezember.
Katharina Sieverding in Düsseldorf
:Die Sonne um Mitternacht
Die Künstlerin Katharina Sieverding kam vom Theater zur Fotografie und zu sich selbst. Das Düsseldorfer K21 widmet ihr eine große Retrospektive, die von der spielerischen Wärme durchdrungen ist, die in der Kunst heute so oft fehlt.
Symposium zur Nan-Goldin-Ausstellung
:Sie reden miteinander. Ein bisschen
Der Nahostkonflikt spaltet die Kunstszene wie kaum ein anderes Thema. Bei einem Symposium zur Nan-Goldin-Ausstellung in Berlin gelingt das Erstaunliche: ein Dialog. Proteste gab es natürlich trotzdem.
Tumult in Berlin
:„Unerträglich und gefährlich“
Bei ihrer Ausstellungseröffnung kritisiert die US-Fotografin Nan Goldin Israel, Protestierende brüllen Gegenreden nieder – die Leitung des Neuen Nationalgalerie und Kulturpolitiker zeigen sich entsetzt.
Ausstellung von Nan Goldin in Berlin
:Hemmungslos nah
Eine Retrospektive der Künstlerin Nan Goldin in der Neuen Nationalgalerie treibt einem die Tränen in die Augen – und zeigt: Es gibt einen großen Unterschied zwischen Handybildern und echter Kunst.
Buch „Cellini: Ein Leben im Furor“
:Muss man ein Scheusal sein, um Großes zu schaffen?
Sex, Gewalt und schöne Künste: Andreas Beyers Buch über den Renaissancekünstler und Mehrfachmörder Cellini stellt auch Fragen an die Gegenwart.
Bronzeplastiken in Amsterdam
:4000 Jahre Schönheit
Wie man die Götter gnädig stimmt: Das Rijksmuseum zeigt in einer spektakulären Schau asiatische Bronzeplastiken – als Kunst der Verwandlung.
Bilderbuch
:Aus dem Dschungel ans Licht
Die schwedische Malerin Berta Hansson war zu Lebzeiten kurz berühmt, dann vergaß die Welt sie. Ein prächtiges Kinderbuch erzählt von ihrem Leben und ihrer Kunst.
Kunstmarkt
:6,2 Millionen Dollar für eine Banane
Bei Sotheby’s in New York wurde Maurizio Cattelans „Comedian“ versteigert, eine mit Klebeband an der Wand befestigte Frucht. Der Käufer hat angekündigt, sie bald zu verspeisen.
„The Frankfurt Prototype“
:Alles könnte anders sein
Bezahlbar, flexibel und einladend: Studenten zeigen mit einer temporären Wohnanlage, wie man in der Stadt künftig am besten wohnen kann.
KI und Kunst
:Wer will solche Bücher kaufen?
Weil KI ihnen Aufträge für Cover und Werbekampagnen wegnimmt, fürchten Illustratoren um ihre Zukunft. Und es stellt sich die Frage: Wollen wir, dass uns in Zukunft Maschinen von der Welt erzählen?
Der Krieg in Nahost und die Kunst
:Kampf um Worte
Die Neue Nationalgalerie in Berlin zeigt eine große Ausstellung der Künstlerin Nan Goldin. Um ein Symposium, das dazu stattfinden soll, gibt es erbitterten Streit.
Favoriten der Woche
:Tanz den Oscar Wilde
Ein Museum stellt sich selber aus, eiskalte Spione benutzen Frauen als Briefkästen, und endlich mal kein „boy meets girl“, sondern „boy meets boys“ im Ballett – die Favoriten der Woche aus dem SZ-Feuilleton.
Kunstfälscherring aufgeflogen
:Banksy-Fakes vom Fließband
Ermittler in Italien haben mehr als 2000 gefälschte Werke bekannter Künstler des 20. Jahrhunderts beschlagnahmt. Besonders dreist imitierten sie den Street-Art-Anonymus.
Doppelgänger-Wettbewerbe
:Wir sind alle Harry Styles
Neuer Trend, natürlich aus New York: Auf öffentlichen Plätzen treffen sich Menschen zu Doppelgänger-Wettbewerben. Warum das mehr ist als verrückte Zerstreuung.
SZ MagazinKunst: Edition 46
:"Es macht die Leute verrückt, wenn man die Dinge so zeigt, wie sie wirklich sind"
Der Künstler Wolfgang Tillmans bespielt die wichtigsten Museen der Welt, nebenbei kämpft er für die Demokratie. Für das SZ-Magazin hat er die diesjährige "Edition 46" gestaltet. Ein Gespräch über Schaffenskrisen und die Freiheiten, die es zu verteidigen gilt.
Zum Tod von Frank Auerbach
:Meister der Psychologisierung
Frank Auerbach kam einst mit dem Kindertransport nach London - und fand dort als Künstler seine geistige Heimat. Eine Würdigung eines der letzten großen britischen Maler des 20. Jahrhunderts.
Ausstellung über Otto Mueller
:Ein Tribunal zum 150. Geburtstag
War Otto Mueller ein Sexist und Rassist? Das legt eine Ausstellung im LWL-Museum in Münster nahe, das dem Expressionisten eine opulente Jubiläumsschau ausgerichtet hat.
Kunst und Nahverkehr
:Design für den Hintern
Diese Muster! Diese Farben! Eine Berliner Ausstellung widmet sich den Sitzen in Bus und Bahn – als Werken abstrakter Kunst.
Kunst von Anouk Lamm Anouk
:Zwischen Tierrechten, Jazz und lesbischem Sex
Beim österreichischen Ausnahmetalent Anouk Lamm Anouk verschmelzen Kunst und Aktivismus auf bestmögliche Art. Eine Begegnung in Venedig.
Kunst
:Später Ruhm
Lange war Gabriele Münter vielen vor allem als Retterin der Werke Wassily Kandinskys bekannt. Nun erfährt ihre Kunst auch international immer mehr Anerkennung.
Favoriten der Woche
:Kulturtipp der Woche: Durchatmen
So trotzt man dem Wahnsinn: mit Salbeibonbons und Humor, den „Freunden der Italienischen Oper“ und einer Neuentdeckung von Frédéric Chopin – die Favoriten der Woche aus dem SZ-Feuilleton.
Nachruf auf Daniel Spoerri
:Nicht abräumen, bitte
Daniel Spoerri hat die schönsten Augenblicke in Kunst und Leben, das gesellige Essen und Trinken, mit Leim festhalten wollen. Jetzt ist er im Alter von 94 Jahren gestorben. Ein Nachruf auf den Erfinder der „Eat Art“.
James Cahills Roman „Tiepolo Blau“
:Der Tod in London
Hätte er sich mal besser nicht selbst verwirklicht: In James Cahills Roman „Tiepolo Blau“ zieht ein asketischer Kunstprofessor in die Stadt und verliert dort alles.
Wahl-Hangover
:Zurück an die Arbeit
Patti Smith wacht in Trumps Amerika auf und schreibt erst mal ein Gedicht. Für alle Amerikaner, die nun kämpfen.
Kunstausstellung von Dieter Nuhr
:Nuhr und Hoeneß? Superinteressant!
Dieter Nuhr malt und unterhält sich bei seiner Vernissage in München auf der Bühne mit Uli Hoeneß – über alles Mögliche, aber nicht über seine Bilder. Die dienen als Hintergrund für Promi-Fotos.
Tiergartenviertel Berlin
:Öder Ort, guter Name
Die Kulturministerin benennt einen Vorplatz am Kulturforum Berlin nach dem jüdischen Stifterpaar Arnhold. Schöner wird es dort dadurch nicht, aber die Geschichte wird klarer.
Albert Oehlens „Computerbilder“
:Sarkastische Verlangsamung
Die Hamburger Kunsthalle zeigt Albert Oehlens „Computerbilder“ aus den Neunzigern. Als Kommentar zur Beschleunigungs- und Effizienzeuphorie des Digitalen sind sie aktueller denn je.
Computerspiel
:Wenn man doch nur die Zeit zurückdrehen könnte
In „Life is Strange: Double Exposure“ geht es um das Thema Trauer. Die Beschäftigung damit bleibt recht oberflächlich – quasi wie im echten Leben.
Ausstellungen im November
:Was wo läuft
Penzberg ruft Campendonk Happy Birthday zu, Baden-Baden zeigt heilende Kunst und Dachau ist in der Welt unterwegs: eine Auswahl sehenswerter Ausstellungen im November.
Museumsbau
:Symbol für Toleranz
Demokratische Antwort auf den megalomanischen Bau der Sowjetdiktatur: Nach zehn Jahren Planungs- und Bauzeit erhält das Warschauer Museum für Moderne Kunst ein dauerhaftes Zuhause.
Surrealismus im Lenbachhaus München
:Die Fantasie des Widerstands
Viele Surrealisten kämpften gegen den Faschismus mit politischen Mitteln – in ihrer Kunst aber waren sie spielerisch. Eine große Ausstellung in München zeigt, wie das zusammengeht.
SZ MagazinKunstmarkt
:"Große Kunst mit dem Arsch zu identifizieren ist mir leider nicht gegeben"
Mit moderner Kunst erzielt der Galerist David Zwirner bis zu einer Milliarde Dollar Umsatz im Jahr. Ein Gespräch über Exzentriker wie Joseph Beuys und Jeff Koons, die beste Methode, gute Kunst zu erkennen, und die Frage, was New Yorker Aufzüge mit dem Kunstmarkt zu tun haben.
Berlinale-Gewinner „Dahomey“ im Kino
:Wenn wir sprächen
In „Dahomey“ erzählt Mati Diop die Geschichte der Raubkunst aus ehemaligen Kolonien – aus Sicht von einem der Artefakte. Ein kluger Filmessay ohne Scheu vor dem Undarstellbaren.
ExklusivBayerns Umgang mit NS-Raubkunst
:Klee, Picasso und die ablaufende Zeit
Die Erben des legendären jüdischen Kunsthändlers Alfred Flechtheim ringen mit Bayerns Kunstminister Blume um drei große Kunstwerke. Verschleppt er die Rückgabe?
Deutsches Historisches Museum Berlin
:Es werde Licht
„Was ist Aufklärung?“ Das Deutsche Historische Museum Berlin geht dieser Frage in einer grandiosen Ausstellung nach – und zeigt die Umsetzung einer epochalen Idee in die Praxis.
Ozean-Ausstellungen im Ruhrgebiet
:Alle mal abtauchen
Hunderttausende Menschen strömen in die Ozean-Ausstellungen in Oberhausen und Dortmund. Zahlen, von denen die meisten Museen nur träumen können.
SZ MagazinClaude Monet
:Der Seerosen-Effekt
750 000 Menschen besuchten im vergangenen Jahr die wiederhergestellten Gärten des Malers Claude Monet. Kann man die Schönheit dort zwischen all den Touristenströmen überhaupt noch wahrnehmen? Die überraschend klare Antwort: ja.
100 Jahre Surrealismus
:Von Zauber erfüllt
Keine Kunsttheorie war einflussreicher als André Bretons vor 100 Jahren erschienenes „Manifest des Surrealismus“. Das Pariser Centre Pompidou dokumentiert die Folgen in einer grandiosen Ausstellung.
Dirigiermaschinen
:Maestro Maschine
In Dresden dirigiert ein Roboter Werke, die als unaufführbar galten. Das ist ein technischer Fortschritt, der die Musik grundlegend verändern könnte.
Schauspieler Udo Kier wird 80
:Beiß zu, alter Blutsauger
Man muss einer der Guten sein, um die Bösen so spielen zu können: dem Weltstar Udo Kier zum 80. Geburtstag.
Ausstellung in der Fondation Beyeler
:Die zwei Gesichter des Henri Matisse
Er konnte gefällig malen, aber auch Erwartungen gezielt enttäuschen. Als großen Reisenden zeigt ihn nun eine Ausstellung nahe Basel.
Lucio Fontana in Wuppertal
:Der erste Schnitt ist der tiefste
Der italienische Künstler Lucio Fontana ist eine Schlüsselfigur der Nachkriegsmoderne, aber er glorifizierte auch den Faschismus. Eine Retrospektive in Wuppertal zeigt nun: Der Zweite Weltkrieg war für ihn keine Zäsur.