Pläne auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände:"Warum gerade Kunst?"

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Nicht nur eine Oper als Ausweichquartier soll auf dem ehemaligen Reichsparteitagsgelände untergebracht werden. Auch ein Ort für Kunstproduktion soll dort entstehen. (Foto: Norbert Probst/Imago)

Ein riesiges Kunst-Areal in Nürnberg genau dort, wo die Nazis das Kolosseum in Rom mit Gigantomanie übertreffen wollten? Bei dem Gedanken wird der Kunsthistoriker Wolfgang Brauneis nervös. Er fürchtet die Umcodierung eines NS-Baus.

Interview von Olaf Przybilla, Nürnberg

Dass Nürnbergs Oper in ein Ausweichquartier aufs ehemalige Reichsparteitagsgelände ziehen wird, ist viel diskutiert worden. Dass dort auch ein großes Areal für Künstlerinnen und Künstler entstehen soll, ist darüber fast unter den Tisch gefallen. Öffentliche Gegenstimmen? Waren kaum zu hören. Dem Kunsthistoriker Wolfgang Brauneis, der als Kurator der Ausstellung "Die Liste der ,Gottbegnadeten'. Künstler des Nationalsozialismus in der Bundesrepublik" im Deutschen Historischen Museum in Berlin bundesweit von sich reden gemacht hat, bereitet das Bauchschmerzen.

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