Die Pinakothek der Moderne hat Zuwachs in ihrer Sammlung bekommen - allerdings unwissentlich, ungewollt und nur für kurze Zeit: Ein Mitarbeiter des Museums moderner Kunst hat eines seiner eigenen Bilder in das Haus geschmuggelt und es aufgehängt.
Der 51-jährige Mann arbeitete im technischen Dienst und bezeichnet sich selbst als freischaffenden Künstler. Nach Auskunft der Polizei habe er sich von der Aktion seinen künstlerischen Durchbruch erhofft. Er hatte auch außerhalb der Öffnungszeiten Zugang zu den Ausstellungsräumen und fiel wohl auch niemandem auf, als er das Bild anbrachte.
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Wie lange das Gemälde - es war 60 mal 120 Zentimeter groß - an der Wand hing, ist unklar. Die Pinakothek geht aber davon aus, dass es nicht allzu lange war: "Die Aufsichten bemerken so etwas sofort", sagt Pressesprecherin Tine Nehler. Das Bild wurde abgenommen und, so vermutet Nehler, seinem Schöpfer zurückgegeben. Was es darstellte, ist der Sprecherin nicht bekannt.
Nun ermittelt die Polizei - allerdings wegen eines eher minderen Vergehens, nämlich wegen Sachbeschädigung: Der Mann hatte zwei Löcher in eine leere Wand in einem Durchgang gebohrt, sonst ist ihm kein strafbares Verhalten vorzuwerfen.
Konsequenzen hat die Aktion für den Mann dennoch: Er erhielt Hausverbot, wurde freigestellt; das Arbeitsverhältnis wurde per Aufhebungsvertrag beendet.
Ein ähnlicher Vorgang hat sich erst vor wenigen Wochen in Bonn zugetragen: Eine Studentin schmuggelte eines ihrer eigenen Gemälde in die Bundeskunsthalle und befestigte es mit doppelseitigem Klebeband an der Wand. Anders als in München wurde der Zuwachs zunächst nicht bemerkt - erst als die Ausstellung abgebaut wurde, bemerkte man, dass ein Bild überzählig war. Die Kunsthalle reagierte mit Humor: "Wir finden das lustig & möchten den/die Künstler*in kennenlernen. Also melde dich! Es gibt keinen Ärger. Ehrenwort", schreiben sie auf X.