60. Kunstbiennale von Venedig:Arrivederci, Regenbogen

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Konzentriertes Farbspektrum des Regenbogens: Tor zum Hauptpavillon in Venedig. (Foto: Frank Ossenbrink/Imago)

Unter dem Titel "Überall Ausländer" setzt auch die Biennale in Venedig Migration, Minderheiten und den globalen Süden ins Zentrum. Könnte sich als Schluss-Seufzer herausstellen.

Von Peter Richter

Hat es je eine Kunstbiennale in Venedig gegeben, in der sich das Politische derart räumlich ausgedrückt hätte wie in dieser? Dabei geht es gar nicht so sehr um die drei Dutzend jüngerer Menschen mit palästinensischen Flaggen, die bei der Vorbesichtigung am Mittwochmittag das Verschwinden von Israel im Ganzen und den Ausschluss des israelischen Pavillons von der Biennale im Speziellen forderten und dann, weil der Pavillon auf Beschluss des künstlerisch dort diesmal zuständigen Teams gar nicht erst geöffnet worden war, von "Israel" eben den hier praktischerweise sehr kurzen Weg zum amerikanischen und schließlich auch zum deutschen Pavillon einschlugen, wo sie lautstark "Germany" für seine Nahostpolitik anklagten, als wären die Ausstellungsbauten tatsächlich Botschaftsgebäude mit hoheitlicher Repräsentationsfunktion der jeweiligen Regierungen.

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