Liliane Lijn "Arise Alive" im Haus der Kunst:Kriegerinnen aus dem Outer-Space

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Kriegerinnen auf Augenhöhe: Liliane Lijns Skulpturen "Woman of War" und "Lady of the Wild Things" in der Installation "Conjunction of Opposites", wie sie 1986 auch auf der Biennale von Venedig zu sehen waren. (Foto: Stephen Weiss Courtesy Liliane Lijn © VG Bild-Kunst, Bonn 2024)

Sie studierte Archäologie in Paris, entschlüsselte surrealistische Poesie, erforschte elektronische Wellen und Kräfte und wurde mit ihren "Female Figures" zur Pionierin der kinetischen Kunst. Jetzt ist das Werk der amerikanischen Künstlerin Liliane Lijn in einer 60 Jahre umfassenden Retrospektive im Münchner Haus der Kunst zu erleben.

Von Evelyn Vogel

Dieser kleine Derwisch da im Treppenhaus. Paco Rabanne, der mit seiner eklektisch anmutenden Mode Frauen einst ins Space-Age katapultierte, hätte seine wahre Freude daran gehabt. Silbrig schillernd rotiert der mit Aluminiumplättchen besetzte Stoff von Zeit zu Zeit über den Köpfen der Besucherinnen und Besucher, schüttelt seine Schuppen, plustert sich auf, wirft sich in Form, bis aus dem schlaffen Schlauch ein schimmernder Schirm wird, der seinem Namen ("Shimmering") alle Ehre macht. Wenn Liliane Lijn über ihn spricht, kichert die 84-Jährige wie ein Teenager, weil sie sich an dem ebenso simplen wie effektvollen Prinzip nachhaltig zu vergnügen vermag.

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