Wenn eine Rechnung in Höhe von 1,3 Billionen Euro nicht mehr auf dem Tisch liegt, ist das erst einmal eine gute Nachricht. Der polnische Ministerpräsident Donald Tusk hat sie bei seinem Antrittsbesuch in Berlin überbracht. Er stellte klar, dass die Frage der Reparationen für im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzern in Polen angerichtete Schäden formell schon vor vielen Jahren abgeschlossen worden sei. Damit bestätigte er die Rechtsauffassung der Bundesregierung und zog einen Schlussstrich unter die hauptsächlich propagandistisch motivierte Forderung der Warschauer Vorgängerregierung. Tusks Botschaft verdient es allerdings, vollständig gehört zu werden. Er beklagte, dass es nie eine ausreichende materielle und moralische Entschädigung gegeben habe. Und das stimmt: Der Verantwortung gegenüber Polen hat sich Deutschland nie in angemessenem Maße gestellt.
Polen und Deutschland:So geht Nachbarschaft
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Berlin muss nun sein Interesse an Warschau zeigen. Dazu gehört eine viel umfangreichere militärische Unterstützung. Das ist die Bundesrepublik dem Partner schuldig - und sich selbst.
Kommentar von Daniel Brössler
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