Wie lebt man länger?:Vom ewigen Leben

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Ein Fahrradfahrer mit Helm und Warnweste in Berlin. (Foto: Marius Schwarz/imago)

Besser, gesünder, glücklicher, mit Fahrradhelm: Laut Bestsellerautor Peter Attia sollen wir sofort anfangen, gegen den Tod zu kämpfen. Okay, und was ist mit den großen Gefühlen?

Von Marlene Knobloch

Zugegeben, das folgende Zitat steht auf wackligen, von der Gegenwart schwer geschwächten Beinen, aber es steht noch: "In einer Gesellschaft, in der keiner mehr raucht und alle Fahrradhelme tragen, wollen alle so lange wie möglich leben. Der Liebende aber will kein langes Leben, er will das große Gefühl." Es stammt von dem leidenschaftlich viel rauchenden und liebenden Regisseur René Pollesch, der vor Kurzem im Alter von 61 Jahren gestorben ist und der exakt auf dem Schmerzpunkt zwischen großen Gefühlen und langem Leben schrieb. "Zu früh", sagt man kopfschüttelnd an der E-Zigarette ziehend, und gemessen an der durchschnittlichen Lebenserwartung eines Mannes in Deutschland stimmt das. Gemessen an Heidegger und dem Tod als "eigenste Möglichkeit des Daseins" wäre das eine andere Geschichte, aber, ach, Heidegger, es ist das Jahr 2024, und die eigenste Möglichkeit, an der das Dasein gerade experimentiert, heißt Longevity.

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