Wissenschaftsstandort Deutschland:Hanna ist bald weg

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Der Weg zur Professur wird auch durch die geplanten Neuregelung des "WissZeitVG" nicht einfacher. (Foto: Fabian Stratenschulte/dpa)

Die Bundesregierung muss die "Postdoc"-Phase an deutschen Unis reformieren. Doch ihre Pläne werden Nachwuchswissenschaftler ins Ausland drängen - oder aus der Wissenschaft.

Von Lothar Müller

Tief verankert ist in der deutschen Kultur das "Habe nun ach"-Phänomen, die Enttäuschung durch die universitäre Wissenschaft. Früh umfasste sie ganze Fakultäten, Philosophie, Juristerei, Medizin und leider auch die Theologie. Sehr sarkastisch sprach in einer Gelehrtentragödie der Held über die Titel "Magister" und "Doktor", die er "mit heißem Bemühn" erworben hatte. Fruchtlos erschien ihm seine Lehrtätigkeit, zehn Jahre Postdoc-Erfahrung hat er am Beginn des Dramas auf dem Buckel. Faust ist das Urbild aller Aussteiger aus akademischen Karrieren.

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In Deutschland herrscht ein System, das junge Wissenschaftler lange mit befristeten Stellen lockt, um sie mit Ende 40 in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Das verbittert viele Nachwuchsakademiker. Aber ist ihre Erwartungshaltung wirklich angebracht?

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