#ichbinhanna:Seit wann verspricht die Universität Stabilität fürs Leben?

Leipziger HHL verabschiedet Absolventen

Abschluss? Ja. Irgendeine Sicherheit bei einer folgenden Karriere im deutschen Universitätsbetrieb? Eher nein.

(Foto: Jan Woitas/picture alliance / dpa)

In Deutschland herrscht ein System, das junge Wissenschaftler lange mit befristeten Stellen lockt, um sie mit Ende 40 in die Arbeitslosigkeit zu entlassen. Das verbittert viele Nachwuchsakademiker. Aber ist ihre Erwartungshaltung wirklich angebracht?

Von Marlene Knobloch

Mit Träumen schließt man keine Kompromisse. Im Gegensatz zu Berufsberatern. Manchmal denke ich an die verschwendete Lebensstunde bei der Vernunftsfetischistin von der Arbeitsagentur, die mir im Bleistiftrock eine Perspektive und den Studiengang "Technik, Wirtschaft und Sprachen" in Amberg-Weiden verkaufen wollte. Abgesehen davon, dass ich mich nie besonders zu Amberg-Weiden hingezogen gefühlt hatte, wollte ich später nicht auf Spanisch und Japanisch Schlagbohrmaschinen in der Welt verkaufen. Wer Astronautin werden möchte, lernt nicht Chinesisch, um im Fall der Fälle in Asien mit Raketenteilen zu handeln. Wer Forscherin werden will, dem helfen die Säulendiagramme der Bundesagentur für Arbeit nichts, die erzählen, wie unwahrscheinlich heute eine Festanstellung an der Universität ist. Niemand träumt von Amberg-Weiden, Frau Kutz.

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