Großbritannien:Die Windsors und wir

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Kate, hier 2020 im Battersea Park, berichtete nun in einem Video, sie werde sich "einer vorbeugenden Chemotherapie" unterziehen, "und ich befinde mich jetzt in der Anfangsphase dieser Behandlung". (Foto: Jack Hill/dpa)

Herzogin Kate war wochenlang verschwunden. Nun ist klar: Sie hat Krebs. Warum das vorangegangene Spektakel in den Medien vor allem der Regierung genutzt hat.

Gastbeitrag von A. L. Kennedy

Zu Beginn ihres 1965 erschienenen Romans "The Girls Of Slender Means" ("Mädchen mit begrenzten Möglichkeiten") beschreibt die schottische Schriftstellerin Muriel Spark eine riesige Menschenmenge, die sich 1945 in London um den Buckingham Palace versammelt, um das Ende der europäischen Kampfhandlungen im Zweiten Weltkrieg zu feiern. Unerschütterlich klarsichtig wie immer zeigt sie das Chaos, die Freude und die seltsame Energie eines nach vielen Schreckensjahren vom Kriege befreiten Volkes. Die königliche Familie taucht in regelmäßigen Abständen auf dem Balkon des Palastes auf, wie winzige Figuren in einer fernen Kuckucksuhr: "... ihre Hände flatterten wie in einer leichten Brise, sie waren drei Kerzen in Uniform und eine weitere in der durch den Pelzbesatz gut erkennbaren Tracht einer Zivilistenkönigin in Kriegszeiten." Nachdem die vier Mitglieder der königlichen Familie vom Balkon verschwunden sind, bilden sich in der Menge Pärchen, die in der Dunkelheit anfangen, "zahlreiche Kinder von experimenteller Vielfalt, reizvoll in Hautfarbe und Rassenstruktur" zu zeugen. Ich lasse dieses Zitat einfach mal so stehen - falls Sie Vorausdeutungen mögen.

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