Vor zwei Wochen wurden im Münchner Tatort Sadisten gezeigt, die ihre Untaten im Internet streamen. Unter anderem wurden Hunde gequält, und obwohl die Tatort-Leute per Einblendung versichert hatten, dass beim Dreh keinem Tierchen ein Leid angetan worden war, gab es Protest im erregungsbereiten sogenannten Netz. Die Leute drehten den Kopf weg, wenn die Welpen fiepten. Und sie regten sich über die Zumutung auf, dass solche Abartigkeiten im Fernsehen ausgestellt werden. Nun gibt es Perverse auch im echten Leben, aber im Krimi will ein Teil des Publikums mit diesen real existierenden Abgründen nicht in Berührung gebracht werden. Im Krimi soll es spannend zugehen, aber nicht zu drastisch, und nach anderthalb Stunden soll die Tat geklärt und die Welt um einen Mörder ärmer sein. Ewiges Versprechen des Sonntagabendkriminalfilms: dass er Unterhaltung ist. Und Katharsis.
"Polizeiruf" aus Halle:Kaum auszuhalten
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Im "Polizeiruf" aus dem stickigen Halle wird ein achtjähriges Mädchen ermordet. Ein bitterer Fall mit bitterer Botschaft.
Von Holger Gertz
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