Polizeiruf 110:Einer mit Esprit
In "Der Gott des Bankrotts" verleiht der exzellente Kommissar Ross einem schon tausend Mal durchgekauten Plot einen ganz eigenen Charme.
Reporter, Streiflichtautor
Studium der Sozialwissenschaft und Kommunikationswissenschaft in Bremen und München, nach ersten Schreibversuchen bei der taz in Bremen Ausbildung an der Deutschen Journalistenschule München. Seit 1996 bei der Süddeutschen Zeitung, zunächst als Redakteur in der Sportredaktion, seit 2000 Reporter auf der Seite Drei.
In "Der Gott des Bankrotts" verleiht der exzellente Kommissar Ross einem schon tausend Mal durchgekauten Plot einen ganz eigenen Charme.
Im ersten Fall ohne seine Kollegin Bönisch landet Kommissar Faber in der eigenen Vergangenheit. Am Ende blüht sogar der Kaktus.
Der "Tatort" gibt, der "Tatort" nimmt. Er kann Schauspieler berühmt machen, sie aber auch verschlingen. Warum nicht mal Jörg Hartmann fragen, wie man das eigentlich aushält mit so einem abgedrehten Kommissar?
Dass der fünfzigste Geburtstag der Sesamstraße so rauschend gefeiert wird, hat viel mit Nostalgie zu tun. Und wohl auch damit, dass Graf Zahl mittlerweile sogar Ukrainisch spricht. Fakt ist: Diese Puppen haben immer noch was zu sagen.
Zum Jahresende zündet die ARD ein Feuerwerk. "Kurzschluss" mit Anke Engelke und Matthias Brandt ist wie ein Neujahrsvorsatz fürs deutsche Fernsehen.
Very british: Der Weihnachts-"Tatort" schickt die Kommissare Batic und Leitmayr zum Ermitteln in ein Kostümstück wie von Agatha Christie.
Der ehemalige Tennisstar und Wimbledon-Sieger spricht bei Sat 1 über seine Zeit im britischen Gefängnis. Er redet über diese Erfahrung wie über ein Match, während sich der Moderator im Wald voller Ausrufezeichen verheddert.
Reinhard Mey, Liedermacher, verspielter Satiriker und Meister der Sprache, wird 80.
Sei es ein Spiel, eine Szene, einen Moment der Bewunderung. Und nun: den ersten WM-Titel in einer Kathedrale in Weiß und Himmelblau. Es ist genau so gekommen, wie es kommen musste.
Brüllende Atlas-Löwen und ein zaubernder Messi - das Schicksal hat Katar eine Menge in den Lauf gespielt für eine bemerkenswerte WM. Aber was die Behandlung der Arbeiter angeht, bleibt vieles bemerkenswert unerträglich.
Die Filmbiografie "Der Kaiser" erzählt von Franz Beckenbauer als Lichtgestalt - und endet mit dem WM-Finalsieg 1990. Aber kam danach nicht noch was?
Sigourney Weaver spielt eine 14-Jährige, Franz Beckenbauer strahlt, als wäre nichts gewesen - die Filmstarts der Woche in Kürze.
Al Hilm statt Al Rihla: Ab dem Halbfinale wird bei der WM mit einem neuen Ball weitergespielt. Er sieht wertig aus, man könnte auch sagen protzig - und ist angeblich ein Leuchtfeuer.
Früher war Krake Paul ein Star, und natürlich hätte auch die Weiße Oryx ein wunderbares Orakel-Tier abgegeben. Aber sie kann mit Fressnäpfen mit Fahnen leider nix anfangen.
Fast hätte Louis van Gaal einen letzten Trick gefunden, um das Spiel herumzureißen, doch mit dem Aus gegen Argentinien endet seine Zeit als Bondscoach. Was bleibt, ist der Eindruck, dass der Respekt ihm gegenüber noch mal gewachsen ist.
Wenn ein Turnier auf seinen Höhepunkt zusteuert, verklärt sich bei manchem der Blick. Diese Weltmeisterschaft läuft, jedenfalls für Katar. Aber natürlich ist es vor allem das viele Geld, das ihre Aura definiert - wenn sie überhaupt eine hat.
Bob McGrath war ausgebildeter Musiker, nahm Folk-Songs auf Japanisch auf. Einem internationalen Publikum aber bleibt er als Bob aus der Sesamstraße in Erinnerung.
Die Menschen in der anonymen Welt kümmern sich nicht mehr um einander. Das ist die zeigerfingerwedelnde Aussage des Kölner Tatorts um die braven Herren Schenk und Ballauf. Fremdscham-Attacken inklusive.