Doku "Das letzte Tabu" auf Prime:Vom Druck, ewig lügen zu müssen

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Der englische Fußballprofi Justin Fashanu blieb nach seinem Coming-out allein in einer brutal homophoben Umgebung. (Foto: Broadview Pictures/Getty)

Wie steht es wirklich um die Akzeptanz für Homosexuelle im Männerfußball? Ein sehenswerter Film beschreibt einen langen Weg der kleinen Schritte.

Von Holger Gertz

Der von manchen Fußballfreunden als Trainerlegende bezeichnete Coach Otto Barić hat einmal gesagt: "Ich werde niemals Homosexuelle in mein Team berufen." Das war zu seiner Dienstzeit als kroatischer Nationaltrainer im Jahr 2004, und natürlich gab es eine gewisse Aufregung und Entrüstung über den Satz, die sich dann aber auch schnell wieder legte. War halt ein Kauz, der alte Barić. So witzeln Fußballer routiniert über komplizierte Themen und auch Unfassbarkeiten hinweg, beziehungsweise: witzelten. Denn dass jemand heute, zwanzig Jahre später, mit so einem Statement noch durchkäme, erscheint dann doch unwahrscheinlich. Eine gewisse Sensibilität für die Wucht von Worten scheint sich über die Jahre immerhin herausgebildet zu haben in einer Branche, die in ihrer Vorgestrigkeit gefangen und für Sensibilitäten sonst nicht bekannt ist.

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