Magazin "Über den Wolken":Ein wunderbar abgehobenes Magazin

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Das Magazin, das sich dem Lied widmet. (Foto: Oliver Wurm/überdenwolken.online)

Ein hundertseitiges Heft beschäftigt sich ausschließlich mit Reinhard Meys Lied "Über den Wolken". Zu Recht!

Von Hilmar Klute

Es gibt Künstler, für deren Karriere ihr einziger Superhit mit der Zeit zum Fluch geworden ist. Der arme Tony Christie zum Beispiel musste sein ganzes Entertainerleben lang "Show me the way to Amarillo" singen. Dabei hat das schöne Lied nicht einmal er selbst geschrieben, sondern Neil Sedaka. Über dem - komplett selbstgemachten - Werk von Reinhard Mey schwebt sein größter Erfolg "Über den Wolken" dagegen wie eine nie rostende Krone. Man denkt bei Mey immer zuerst an dieses wirklich großartige Lied, aber es verstellt nicht die Sicht auf die vielen anderen, so unterschiedlichen Balladen und Chansons des erfolgreichsten deutschen Liedermachers. "Über den Wolken" ist ein bildmächtiges und atmosphärisch aufgeladenes Lied über einen Flugplatz, der mit poetischen Mitteln zu einer Startbahn für Wünsche und Sehnsüchte wird. Der hier von Benzin singt, das in Pfützen schwimmt, und vom Regen, der die Jacke durchdringt, möchte selbst abheben. Nicht in der Fantasie oder in einer allegorischen Motiverweiterung, sondern echt und am liebsten sofort mit einer Propellermaschine, weil er gehört hat, dass dort oben die Freiheit grenzenlos sein müsse.

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