Das Diplomatische Quartett erinnert mit dem Programm "Pioniere im Exil" an Künstler, die durch das NS-Regime vertrieben wurden.
Knochenfund
:"Das war sicherlich keine reguläre Bestattung"
Nach einem Skelett-Fund auf dem Gelände des früheren Nazi-Hauptquartiers Wolfsschanze wird über die Hintergründe spekuliert. Dass die Knochen von Hobby-Archäologen gefunden wurden, könnte die wissenschaftliche Untersuchung noch schwieriger machen, sagt ein Anthropologe.
Wolfsschanze
:Die Toten unter Görings Schlafzimmer
Bei Ausgrabungen am ehemaligen Nazi-Hauptquartier Wolfsschanze haben Hobby-Archäologen Überreste mehrerer Menschen gefunden, unter anderem die einer schwangeren Frau. Der Fund unter Hermann Görings Haus wirft Fragen auf.
Ende April 1945
:Der Todesmarsch
Tausende Überlebende der KZ-Außenlager werden durch den Landkreis getrieben. Das faschistische Regime versucht, die Spuren seiner Verbrechen zu verwischen.
Rebecca Horn im Haus der Kunst
:Fliegen lernen
Rebecca Horn trotzt mit ihren verspielten Installationen der nationalsozialistischen Architektur im Münchner Haus der Kunst - ein Plädoyer für eine gar nicht so unpolitische Poesie.
Deutscher Lehrkräftepreis
:Wo in Bayern besonders innovativ unterrichtet wird
Beim Deutschen Lehrkräftepreis werden auch zwei Projekte aus dem Freistaat ausgezeichnet. Die Beispiele zeigen, dass sich die Schüler immer stärker mit politischen und aktuellen Problemen befassen.
MeinungKZ-Gedenkstätte Dachau
:Erinnern heißt kämpfen
Zum Jahrestag der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau rückt der Fokus auf die Gedenkkultur, für die Deutschland auch international Lob erhält. Doch das Erinnern an die NS-Zeit ist fragil und muss heute so widerständig sein wie schon lange nicht mehr. Eine Bestandsaufnahme.
Trauriger Jahrestag
:Massaker von Poing: Gegen das Vergessen
Vor 79 Jahren war Poing Schauplatz der "Todeszug"-Tragödie. Bei der Gedenkfeier am 27. April bringt sich das Franz-Marc-Gymnasium Markt Schwaben erneut mit einer Projektgruppe ein.
Neuburg an der Donau
:Ein Schulname wird zur Belastung
Vor zehn Jahren bewertete das bayerische Kultusministerium den Namen der Paul-Winter-Realschule in Neuburg als unproblematisch. Seit die NS-Verstrickung des Komponisten bekannt ist, stellt sich die Frage: Wurde nicht richtig hingesehen?
Doku-Spielfilm über Maria-Theresia
:Die fromme Judenhasserin
Die Habsburger Regentin vertreibt gnadenlos die Juden aus Prag und widersetzt sich der Aufklärung. Monika Czernin hat darüber einen Film gedreht - und an ein Tabu gerührt.
NS-Geschichte
:Weitere Bauarbeiten auf dem Nürnberger Reichsparteitagsgelände
Mehr als 85 Millionen Euro wollen Stadt, Freistaat und Bund in den Lern- und Begegnungsort Zeppelinfeld und Zeppelintribüne investieren.
Umstrittene Ausstellung in München
:Ärger um Leni Riefenstahl
Eine Ausstellung mit Fotografien der NS-Regisseurin und ein zugehöriger Film stoßen in München auf Protest. Eine Diskussion im Filmmuseum wurde abgesagt.
Nationalsozialismus
:Der Schöngeist und die Kriegsverbrechen
Der Neuburger Komponist Paul Winter wird in seiner Heimatstadt vielfältig geehrt: auf Straßenschildern, in Schulen und Tänzen. Doch neue Forschungen enthüllen seine belastende NS-Vergangenheit - und werfen unbequeme Fragen auf.
Zeitgeschichte
:Berchtesgaden wehrt sich gegen Nazi-Touristen
Noch immer suchen NS-Nostalgiker den Obersalzberg heim. Nach einem Übergriff von Neonazis im vergangenen Sommer hat sich drunten im Ort eine Initiative gebildet, die all das nicht mehr länger hinnehmen will.
Kunst-Krimi
:Wer ist diese Frau?
In Wien wird Ende April ein wiederentdecktes Frauenporträt von Gustav Klimt versteigert, das "Fräulein Lieser" - ein Millionen-Spektakel. Und die Identität der Abgebildeten entwickelt sich zum Krimi.
NS-Euthanasie
:In Gedenken an Heinrich Emmerling und viele andere
Er studierte Geografie - doch die Nazis wiesen den jungen Mann in die Anstalt Eglfing-Haar ein. Dort starb er 1943, mit 30 Jahren und 42 Kilo. Nun erinnern Starnberger Kommunalpolitiker an die NS-Opfer.
KZ-Gedenkstätte Dachau
:Gezerre um die Terror-Zentrale
In der Kommandantur entwickelte die SS das "Dachauer Modell", das anderen Konzentrationslagern zum Vorbild wurde. Heute steht das Gebäude auf dem Gelände der Bereitschaftspolizei. Eine bis 2025 versprochene Übergabe an die Gedenkstätte ist vorerst geplatzt.
NS-Gegner
:"Er war schon sehr furchtlos"
Tatjana Trögel erinnert in einer Ausstellung an der Versöhnungskirche an ihren Großvater Franz Stenzer, der den Nazis Paroli bot: 1933 wurde der KPD-Reichstagsabgeordnete aus Pasing in Dachau ermordet.
Kollwitz-Ausstellung in Frankfurt
:Mutter der Nation
Käthe Kollwitz wurde in beiden Deutschlands verehrt und darüber hinaus - ihre Kunst erdrückte das fast. Nun sind die Grafiken und Bronzen in Frankfurt zu sehen.
Albert Speer
:Die Lügen des Lieblingsnazis
Die Dokumentation Obersalzberg zeigt eine Sonderausstellung über Hitlers Rüstungsminister Albert Speer und dessen Karriere in der Bundesrepublik.
Gedenkaktion "Rückkehr der Namen"
:"Menschen wurden dafür ermordet, wer sie waren"
Tausende erinnern bei der Aktion "Rückkehr der Namen" an Münchnerinnen und Münchner, die von den Nazis umgebracht wurden. Über die Schicksale der Ermordeten - und wie Paten heute von ihnen erzählen.
Würzburg
:"Ich hatte das schon, ich brauche das nicht noch mal"
Maria Herbst hat den Aufstieg der Nazis erlebt. Später auch den Untergang von Alt-Würzburg. Bei den Demos gegen Rechtsextremismus wollte sie unbedingt dabei sein, schaffte es aber kräftemäßig nicht. Also ist sie einer Partei beigetreten - an ihrem 100. Geburtstag.
Faschismusvergleich
:Endgültige Niederlage für Ex-Mitarbeiterin der KZ-Gedenkstätte
Weil sie die Corona-Politik mit Faschismus verglichen hatte, verlor eine Referentin ihren Job an der KZ-Gedenkstätte Dachau. Jahrelang wehrte sie sich juristisch gegen die Kündigung. Jetzt hat auch das Bundesarbeitsgericht ihre Beschwerde abgeschmettert.
Korrekturen
:Klingenbecks Geburtstag und Bayerns Staatsbank
Eine Null zu viel beim Nationalpark, ein NS-Widerstandskämpfer, Millionenausbau bei der A99, eine Nürnberger TU-Personalie, eine Münchner Bauhistorie und die Philharmoniker-Saison.
Geschichte Bayerns
:Platz in Nürnberg wird nach Benjamin Ferencz benannt
Er war der letzte lebende Chefankläger bei den Nürnberger Kriegsverbrecher-Prozessen: Nun wird dem 2023 gestorbenen Juristen der Ort vor der Erinnerungsstätte gewidmet.
Gedenken an Münchner Widerstandskämpferin
:Europäisches Parlament benennt Gebäude nach Sophie Scholl
"Es ist eine kleine Anerkennung dessen, was wir dieser europäischen Heldin schulden", sagt Präsidentin Roberta Metsola. Die Initiative geht auf einen deutschen Politiker zurück.
Interview
:"Wir müssen den Jugendlichen zuhören"
Wenn an diesem Donnerstag in München unter dem Motto "Die Rückkehr der Namen" Opfern der Naziherrschaft gedacht wird, ist Claudio Cumani vom Garchinger Integrationsbeirat dabei. Im Interview spricht er darüber, wie man die Erinnerung bei nachfolgenden Generationen wachhält und sie für die wachsende Gefahr von rechts sensibilisieren kann.
Geschichtspolitik der Kulturstaatsministerin
:Will zu viel und leistet zu wenig
Claudia Roth versucht sich an einer großen geschichtspolitischen Umarmung der Zivilgesellschaft. Doch ihr Entwurf für einen Rahmenplan zur Erinnerungskultur geht grandios daneben.
KZ-Gedenkstätte
:Gedenken an KPD-Politiker
Tatjana Trögel ist die Enkelin des Kommunisten Franz Stenzer, der 1933 im KZ Dachau ermordet wurde. Jetzt zeigt sie eine Ausstellung über ihren Opa in der Versöhnungskirche.
Hitlers Rakete
:Das letzte Geheimnis der V2
Die Nazi-Waffe aus dem Zweiten Weltkrieg soll im Deutschen Museum nochmals untersucht werden. Warum sich die Forscher besonders für die weiße Lackierung interessieren.
Fragwürdiger Kommentar über Urteile zum Hitler-Putsch
:Sympathien für Hitler
Im April 1924 ergingen die milden Urteile gegen Adolf Hitler und Erich Ludendorff, die sich an die Macht putschen wollten. Die Münchner Neuesten Nachrichten, Vorgängerzeitung der SZ, kommentierten dies damals auf fragwürdige Weise.
Dokumentation
:"Trotz ihres achtenswerten Wollens"
Was die Münchner Neuesten Nachrichten, Vorgängerzeitung der SZ, über das Urteil im Hitler-Prozess im April 1924 schrieben.
Geschichte Bayerns
:Er tötete in Frack und Zylinder
Vor 100 Jahren begann Johann Reichhart sein blutiges Handwerk: Er war der letzte bayerische Scharfrichter und richtete 3165 Menschen hin, darunter die Geschwister Scholl. Zeitweise kam er auf mehr als 30 Enthauptungen pro Tag. 1972 starb er verarmt in Dorfen.
Erinnerungskultur
:Stete Suche nach Schicksalen
Wie ein Team um Dramaturg Martin Valdés-Stauber die NS-Vergangenheit der Münchner Kammerspiele aufarbeitet.
Walter Klingenbeck
:Hingerichtet mit 19 Jahren - Münchens unbekannter Widerstandskämpfer
"Tut mir bloß den einen Gefallen, weint nicht um mich", schreibt Walter Klingenbeck an seine Eltern, ehe er vom NS-Regime ermordet wird. Über einen jungen Mann, der am Samstag 100 Jahre alt geworden wäre und dessen Mut lange unbeachtet war.
Öffentlich-rechtliches Fernsehen
:Leni Riefenstahls Erfolg beim WDR
Eine Doku belegte vor 40 Jahren, dass viele Komparsen von "Tiefland" in Konzentrationslagern umgebracht wurden - entgegen der Behauptung der Regisseurin. Warum der Sender die Recherche verschwinden ließ und sie bis heute nicht zeigen will.
KZ Flossenbürg
:Hölle aus Stein
79 Jahre nach der Befreiung des Konzentrationslagers Flossenbürg endet der Granitabbau am früheren KZ-Steinbruch. Viele Häftlinge starben bei der unmenschlichen Arbeit. Über den langwierigen Kampf, einen historischen Ort zu schützen.
ExklusivSZ-Recherche
:Die Beichte des Mörders von Stepan Bandera
Am 15. Oktober 1959 ermordete der ukrainische KGB-Killer Bogdan Staschinski in München den ukrainischen Nationalhelden und Nazi-Kollaborateur. Er genoss vor Gericht erstaunliche Milde.
"One Life" im Kino
:So viele Leben
Ein Großschauspieler als Judenretter - kann das gutgehen? In "One Life" spielt Anthony Hopkins den "britischen Schindler" Nicholas Winton.
Entschädigung
:Ein lebenslanger Kampf
Millionen Biografien der Verfolgten des NS-Regimes ruhen heute in den Archiven. Sie dürfen nicht vergessen werden. Die Lebensgeschichte von Werner Kleeman ist eine von ihnen.
"Namen statt Nummern"
:"Unsere Erinnerungsarbeit ist wichtiger denn je"
Seit 25 Jahren macht das "Gedächtnisbuch" die Menschen hinter den Häftlingsnummern des KZ Dachau wieder sichtbar. Nun sind zehn weitere Biografien hinzugekommen. Über ein historisches Projekt, das auch große Bedeutung für die Gegenwart hat.
Projekt "Rückkehr der Namen"
:Gesicht zeigen für die Verfolgten des NS-Regimes
Eine Sechsjährige wird deportiert und erschossen. Ein Zwangsarbeiter stirbt nach Folter an einer Lungenblutung. Das BR-Projekt "Rückkehr der Namen" will an Nazi-Opfer erinnern - unter Beteiligung der Münchner.
Erinnerungskultur
:Comic gegen das Vergessen
Eine neue Graphic Novel erzählt die Geschichte des Dachauer KZ-Häftlings Edgar Kupfer-Koberwitz. Sie soll vor allem Jugendliche über die Verbrechen des Nationalsozialismus aufklären. Szenen eines Überlebenskampfes.
NS-Zeit im Oberland
:"Tölz war Täterland"
Drei Gedenksteine erinnern jetzt vor dem Stadtmuseum an den jüdischen Hotelier Julius Hellmann und seine beiden Geschwister Max und Bertha, die im Holocaust ermordet wurden. Zum Festakt reisen die Nachkommen der jüdischen Familie aus den USA an.
"Widerspruch zu den heutigen Werten"
:TU München entfernt Namen von NS-Persönlichkeiten
Mehrere Säle und Gebäude sollen nicht mehr nach NS-Sympathisanten benannt sein. Auch von 24 Ehrentiteln will sich die Uni distanzieren. Damit folgt sie den Empfehlungen einer Expertenkommission.
Historie
:"Er liebte die Welt, so arg sie sein mochte"
Walter Trier ist bekannt für seine wunderbaren Illustrationen zu Erich Kästners Jugendbüchern. Aber er war auch ein sehr politisch denkender Künstler - und fand als Zeichner im Londoner Exil einen genialen Trick gegen die Nazis.
Politisches Buch "Talar und Hakenkreuz"
:Hitlers willige Gelehrte
Michael Grüttner hat eine großartige Gesamtdarstellung über die Universitäten in der NS-Zeit vorgelegt. Die Quellen offenbaren eine Allianz zum beiderseitigen Nutzen von Regime und Forschenden.
ExklusivSporthelden
:Die deutsche Geschichte lässt niemanden los
Als die Sporthilfe 2008 die „Hall of Fame des deutschen Sports“ gründete, wollte sie auch die Brüche der Nation offenlegen – und nahm ehemalige NSDAP-Mitglieder auf. Doch nun zeigen Recherchen: Nicht fünf der Geehrten waren in der Nazipartei – sondern 15. Darunter zwei der größten deutschen Sporthelden.
Erinnerung an NS-Verbrechen
:"Geschichte entsteht aus Geschichten"
Schüler des Ignaz-Taschner-Gymnasiums haben die Biographien von 16 Opfern des Nationalsozialismus recherchiert. Diese werden nun in das "Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau" aufgenommen.
Sinti im Hörspiel "Keine Namen, niemand"
:Die Ausgestoßenen
Im Deutschlandradio erzählt Annette Kufner von der Verfolgung der Sinti durch das NS-Regime. Eine Geschichte, die bis heute nicht zu Ende ist.