Erinnerungskultur:Comic gegen das Vergessen

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Premiere der neuen Graphic Novel im Kinosaal der KZ-Gedenkstätte Dachau: Diese Szene zeigt die Situation im Konzentrationslager kurz nach der Befreiung durch amerikanische Truppen im April 1945. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Eine neue Graphic Novel erzählt die Geschichte des Dachauer KZ-Häftlings Edgar Kupfer-Koberwitz. Sie soll vor allem Jugendliche über die Verbrechen des Nationalsozialismus aufklären. Szenen eines Überlebenskampfes.

Von Thomas Radlmaier, Dachau

Der Hunger hat sich im Bauch des Dachau-Häftlings festgebissen, von dort aus verschlingt er alles Menschliche. Der Körper steht still. Nur eine Fratze mit Haifischzähnen wütet zwischen den herausstehenden Rippen seines Thorax. Sie frisst, frisst, frisst und schnappt doch ins Leere. "Je mehr der Hunger wuchs, umso habgieriger glänzten ihre Augen ( die Augen der Häftlinge, Anm. d. Red.)", sagt eine Stimme. "Je mehr Unrecht ihnen geschah, umso skrupelloser verhielten sie sich dem Nächsten gegenüber ... Ich hatte gedacht, gemeinsames Leid schmiede die Menschen zusammen, aber es entzweite sie." Schnitt.

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