Buchbesprechungen, Literatur-Empfehlungen und Lesungen in München.
US-Bestsellerautorin Morgan Jerkins
:„Ich lebe in einem Land, in dem Leute leugnen, dass es Sklaverei gab“
Unerschrocken gegen Rassismus und Faschismus: Morgan Jerkins sieht in der Autorin Erika Mann eine Geistesverwandte. Bei einer Lesung an der Ludwig-Maximilians-Universität München erzählt sie, warum.
Benedict Mirow und seine „Mistle End“-Romanreihe
:Der heimliche Bestsellerautor
Seine Fantasy-Bücher werden gerne mit dem „Harry Potter“- Universum verglichen. Fünf Bände hat Benedict Mirows „Mistle End“-Reihe inzwischen. Wer ist der Schriftsteller aus München? Und wie hat ihm seine Erfahrung als Ethnologe geholfen?
Jean-Paul-Preis
:Auszeichnung für die Schriftstellerin Christine Wunnicke
Der Freistaat Bayern ehrt die Autorin und Übersetzerin Christine Wunnicke mit dem Jean-Paul-Preis für ihr Lebenswerk.
Übersetzerstipendium für Sophia Marzolff
:Brücken nach Tschechien bauen
Die Übersetzerin Sophia Marzolff erhält für ihre Übertragung eines Romans von Alice Horáčková aus dem Tschechischen ein Arbeitsstipendium 2025 des Freistaats Bayern.
Ein „Krachkultur“-Band über Familie
:Von Tanten und anderen Verwandten
Was bedeutet Familie? Die Münchner Buchzeitschrift „Krachkultur“ versucht das in ihrer neuen Ausgabe zu ergründen – und öffnet sich dabei verschiedensten Perspektiven.
Was läuft in der Literatur
:Lesend in den Sommer gleiten
Mit Kurt Tucholsky nach Schweden, mit Maike Albath nach Neapel und mit Louis Lewitan und Stephan Lebert zu den blinden Flecken vieler Familien – was in München in der zweiten Juni- und der ersten Juli-Hälfte an Lesungen geboten ist.
Neue Gedichtbände von Dagmar Leupold, Stella Nyanzi und Slata Roschal
:Wo Wörter mit Wolken kämpfen
Die neuen Gedichtbände von Dagmar Leupold, Stella Nyanzi und Slata Roschal haben ganz unterschiedliche Ansätze – und doch einiges gemeinsam. Von Kampfspuren zwischen Wolken, Herausforderungen des Exils und der Suche nach der eigenen Identität.
So war die Lesung von Joachim Meyerhoff in den Kammerspielen
:Seelenkur mit Whisky und Feuerquallen
Joachim Meyerhoff ist ein Bühnentier. Wenn er aus seinen Büchern liest, dann ist das immer auch großes Theater. Eindrücke vom Abend in den Münchner Kammerspielen.
Ein Abend mit dem israelischen Autor Yishai Sarid
:„Es ist ein schrecklicher Konflikt“
Der Schriftsteller Yishai Sarid aus Tel Aviv sprach im Literaturhaus München über die schwierige Realität in Israel – und die Möglichkeiten, in der Literatur unangenehme Wahrheiten aufzugreifen.
Fußballweltmeister und Autor Christoph Kramer
:„Mut ist das Allerwichtigste im Leben“
Fußballstar, TV-Experte, Bestsellerautor: Christoph Kramer erzählt im Literaturhaus München aus seinem neuen Leben als Schriftsteller. Über einen vergnüglichen Abend, der auch ernste Themen hat – Neuigkeiten zur Romanverfilmung gibt es ebenfalls.
Kultur- und Freizeittipps der Schauspielerin Meike Rötzer
:Schwungvoll durch die alte Heimat München
Die Schauspielerin und Sprecherin Meike Rötzer freut sich in der Woche von 2. bis 8. Juni auf München mit ihrem Thomas-Mann-Abend, spannenden Ausstellungen und Schwimmen im wieder eröffneten Naturbad Georgenschwaige.
Was läuft in der Literatur?
:Vom Schweren und Leichten – welche Lesungen lohnen
Abende mit Yishai Sarid oder Marko Martin beschäftigen sich mit den gegenwärtigen Krisen und Kriegen. Doch die Literaturszene feiert auch – mit einem Tukan-Sommerfest oder Playmobil-Figuren, die Thomas Mann huldigen.
Till Raethers neuer Roman
:Als München eine Disko war
In Till Raethers Roman „Disko“ reist eine 14-Jährige aus Norddeutschland ins München der Siebziger – und findet sich wieder in einer faszinierenden Parallelwelt.
Der neue Roman von Herbert Kapfer
:Sadomasochismus als Utopie
Herbert Kapfers neuer Roman „Der Planet diskreter Liebe“ führt in eine Kommune der Siebziger, in der Sexualität und Machtverhältnisse neu vermessen werden – und eine neue Weltordnung greifbar scheint.
Ausstellung über Susan Sontag im Literaturhaus München
:„Ich habe mich komplett selbst erfunden“
Sie gilt als die berühmteste Denkerin, als „öffentliches Gewissen“ Amerikas, Glamourgirl der Intellektuellen, Ikone des Feminismus. Warum die Welt die unbeugsame Susan Sontag heute so dringend brauchen könnte.
Ausstellung in der Internationalen Jugendbibliothek
:Was die Haare über Kinderbuchhelden verraten
Ob schwarz wie Ebenholz, feuerrot oder sogar grün – in Kinderbüchern sind Haare in allen Farben zu finden. Die Ausstellung „Was ist da los auf dem Kopf?“ der Internationalen Kinder- und Jugendbibliothek beleuchtet die Bedeutungen verschiedener Frisuren.
Doris Dörrie über das „Wohnen“
:„Die Stadt erstickt immer mehr an ihrem Reichtum“
Die Filmemacherin und Schriftstellerin Doris Dörrie hat ein sehr kluges und erfolgreiches Buch über das „Wohnen“ geschrieben. Ein Gespräch über Städte wie München, Frauen in Küchen und reiche Menschen in Amerika.
Literaturpreis der deutschen Wirtschaft 2025
:Castingshow ganz ohne Bashing
Wer heute mit seinen Texten erfolgreich sein will, muss sie auch überzeugend performen. Das öffentliche Wettlesen zum Literaturpreis der deutschen Wirtschaft an den Münchner Kammerspielen wird zum Ereignis.
Veranstaltungen zum 150. Geburtstag
:Wie Thomas Mann in München gefeiert wird
Am 6. Juni steht der 150. Geburtstag von Thomas Mann an. München, wo er lange mit seiner Familie lebte, würdigt den Schriftsteller mit einem Crescendo an Veranstaltungen.
Ein Roman von Tanja Kinkel über die Anfänge der Demokratie 1848/49
:Frauen, die sich empören
Tanja Kinkel erzählt in ihrem Roman „Im Wind der Freiheit“ vom Ringen um die Demokratie in den Revolutionsjahren 1848/49 – und nimmt dabei mit Figuren wie der frühen Feministin Louise Otto insbesondere den Kampf um Frauenrechte in den Blick.
Kultur- und Freizeittipps des Autors Dirk Heißerer
:Kulturspaziergänge durch München und Bayern
Der Literaturwissenschaftler und Autor Dirk Heißerer freut sich in der Woche von 12. bis 18. Mai auf den Englischen Garten, das buddhistische Fest in Westpark, Ausflüge zum Starnberger See und nach Murnau.
Die Themen beim Italienischen Literaturfest München
:Krieg und Campari
Bestsellerautorin Francesca Melandri tritt beim Festival in Dialog mit ihrem toten Vater und blickt auf dunkle Kapitel der italienischen Geschichte. Silvia Cinelli erzählt eine Familiensaga über die Erfinder des legendären Bitterlikörs.
Was läuft in der Literatur?
:Geschichten und Geschichtetes – diese Lesungen lohnen
Im Zeichen der Erinnerung stehen viele Lesungen der nächsten Wochen, das Spektrum reicht von Pierre Jarawan bis Angela Merkel. Am 10. Mai wird zudem vielfach der Schriftstellerinnen und Schriftsteller gedacht, deren Bücher 1933 von den Nationalsozialisten verbrannt wurden.
Konzert-Lesung im Volkstheater
:Sophie Hungers Liebesschwüre an und in München
Die Schweizer Musikerin stellt ihren ersten Roman „Walzer für Niemand“ im ausverkauften Volkstheater vor. Und zeigt, wie viel wichtiger Offenheit für ergreifende Literatur ist als gutes Deutsch.
Jugendliteratur-Forscherin
:Wie man Kinder für Bücher begeistert
Mirjam Burkard forscht zur Frage, wie man junge Menschen zum Lesen bringt. Über den Vorteil von Bibliotheken, ob Märchen noch zeitgemäß sind und ihre Lese-Tipps.
Ein neues Buch begleitet den Schriftsteller an den Tegernsee
:Mit Thomas Mann in die Sommerfrische
Kerstin Holzer ist Expertin für die Familie Mann. Jetzt hat sie, pünktlich zum 150. Geburtstag des Schriftstellers, ein amüsantes Buch über deren letzten Kriegssommer im Jahr 1918 geschrieben: „Thomas Mann macht Ferien“.
Nachlass-Schenkung
:Monacensia erhält Korrespondenz von Elisabeth Mann Borgese
Elisabeth Mann Borgese machte sich als „Botschafterin der Meere“ einen Namen. Ihre Tochter schenkt ihren Nachlass nun dem Literaturarchiv Monacensia in München.
Resümee des Literaturfests
:„Besser hätte der Neustart nicht gelingen können“
Das Literaturfest zieht eine positive Bilanz. Die Verlegung vom Herbst ins Frühjahr sei geglückt, so Geschäftsführerin Tanja Graf. In vielen ausverkauften Veranstaltungen ließ sich das Publikum auf das Motto „Die Sprachen der Liebe“ von Kurator Daniel Schreiber ein.
Literaturfest-Diskussion im Muffatwerk
:Protest als Sprache der Liebe
Ein Literaturfest-Abend bringt zwei Themen zusammen: queere Selbstbestimmung und zivilen Ungehorsam. Sie eint der Mut, sich verletzlich zu zeigen.
Die freie Szene beim Münchner Literaturfest
:Schreiben ohne Lobby
Beim „Open House der Freien Szene“ diskutieren Autorinnen und Autoren über das „Recht auf Stadt“. Schnell wird klar: Es geht um mehr als die Sorgen und Nöte der Kultur.
Doris Dörrie beim Literaturfest-Symposium
:„Was bedeutet es, wenn wir immer mehr alleine in Zimmern sitzen?“
Vom Wohnen, Gärtnern oder Pferden: Wie ein Symposium über „Leidenschaften“ beim Münchner Literaturfest die vielen Möglichkeiten umkreist, mit der Welt und anderen Menschen in Kontakt zu kommen.
Diskussion beim Literaturfest München
:Wie man Demokratiedöser aufweckt
Wie lässt sich unsere Demokratie stabilisieren? Gabriele von Arnim, Asal Dardan, Hasnain Kazim und Mirjam Zadoff diskutierten beim Literaturfest München – und waren sich nicht in allen Wegen zum Ziel einig.
Hendrik Streeck beim Krimifestival München
:Mord am Virologischen Institut
Das Virus aus Hendrik Streecks Krimi-Debüt „Das Institut“ erinnert erschreckend an die vergangene Corona-Pandemie. Mit seiner Lesung beginnt das 21. Internationale Krimifestival München.
Luisa Neubauer bei der Eröffnung des Literaturfests München
:„Die Welt braucht mutige Menschen in dieser Zeit“
Bei der Eröffnung des Literaturfests München fordert die Klimaaktivistin und Autorin Luisa Neubauer „Mut auf der Straße und Mut in der Sprache“. Auch sonst sollen beim Festival Solidarität und Gemeinsinn im Vordergrund stehen.
Mercedes Lauensteins Buch „Zuschauen und winken“
:Wenn Krankheit das Leben bestimmt
Ein junges Paar muss damit leben, dass der Mann an einer rätselhaften Krankheit leidet. Mercedes Lauenstein hat darüber einen feinen, lebensklugen Roman geschrieben.
Lesung von Tommie Goerz in München
:„Schöner kann man nicht Abschied nehmen“
Der Tod hat seinen Platz in Tommie Goerz’ Leben und Literatur. Bei seiner Lesung in München gibt der Erlanger Autor tiefe Einblicke in seine Seele – und hat eine berührende Bitte an das Publikum.
Lesung von Bela B Felsenheimer in München
:„Alte Männer plappern halt gern“
„Fun“ ist der Comic-Prosa gewordene Roman zum „Ärzte“-Song „Männer sind Schweine“. Bei der durchwachsenen Lesung im Deutschen Theater in München lässt sich Bela B Felsenheimer feiern wie ein Rockstar, gibt sich aber auch selbstironisch.
„Nacht der Bibliotheken“ in München
:Schmökern, bis die Augen zufallen
Ein vielfältiges Programm lockt Groß und Klein in 13 Münchner Bibliotheken. Mutige Kinder können sogar zwischen Büchern übernachten.
Andrej Murašov stellt seinen neuen Roman vor
:Rap wird Literatur
Wie geht man in jungen Jahren mit Verlust um? Und wie findet man seinen Weg inmitten gesellschaftlicher Konflikte? In „Der Himmel ist so laut“ vereint Andrej Murašov Literatur mit Rap – beides ist nun im Import Export zu erleben.
Was läuft in der Münchner Literaturszene?
:Die interessantesten Lesungen im April
Die hellen wie dunklen Seiten des Lebens beleuchten Lesungen von Yasmina Reza bis Colm Tóibín. Nicht nur das Literaturfest bietet also im April herausragende Autorinnen und Autoren auf.
Erzählungen von Ofelia Huamanchumo de la Cuba
:Was München und Lima verbindet
Die Autorin Ofelia Huamanchumo de la Cuba ist in Peru geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Ihrem Erzählband „Nachtschichten“ merkt man an, wie sehr beide Welten sie prägen.
Programm-Überblick
:Auf Liebe bauen – was das Literaturfest München bietet
„Sprachen der Liebe. Wie wollen wir leben?“ Unter diesem Motto steht das vom Herbst ins Frühjahr verlegte Literaturfest München 2025. Diskussionen, Lesungen, ein Symposium über Leidenschaften, eine „Münchner Schiene“ und etliche Extra-Formate sollen das Wir-Gefühl stärken.
Wolf Haas im Münchner Volkstheater
:„Ich möchte unerwähnt lassen, dass ich für den Leipziger Buchpreis nominiert bin“
Wolf Haas’ neuer Roman ist eine mittelschwere Gehirnerschütterung. Was „Wackelkontakt“ zum fordernden Geniestreich macht und warum Lesungen des Wiener Wortfreundes in Erinnerung bleiben.
Schauspieler Dominic Raacke über die Faszination am Untergang
:„In dieser katastrophalen Situation, in der wir uns gerade befinden, ist das brandaktuell"
Dominic Raacke war „Tatort“-Kommissar und im „Bergdoktor“ zu sehen, mit Leid und Unglück kennt er sich aus. Eng verbunden ist der beliebte Schauspieler auch mit einer musikalischen Lesung zum „Mythos Titanic“. Ein Gespräch über die Faszination am Untergang.
Der Münchner Schauspieler Wolfgang Maria Bauer
:„Ich bin in der Liebe ein Gescheiterter“
In seinem Leben musste sich Wolfgang Maria Bauer die Vaterschaft vor Gericht erstreiten. In seinem Debütroman „Kaltblut“ lehnt die Hauptfigur die Vaterschaft ab. Was das eine mit dem anderen zu tun hat, erklärt der Schauspieler, Regisseur und Autor bei einem Treffen in München.
Wortspiele-Preis für Regina Dürig
:Auszeichnung für eine Endzeit-Farce
Die Autorin Regina Dürig hat beim Festival Wortspiele den Bayern 2-Wortspiele-Preis gewonnen.
Ein Thriller, inspiriert von Donald Trump
:Am Ende aller Polit-Intrigen
Im neuen Politthriller von Achim Zons wird für Momente das grausame Räderwerk der Macht enthüllt. Wäre Donald Trump nicht zurückgekehrt, man wäre davon bestens unterhalten.
Warum arbeitet Volker Klüpfel plötzlich ohne Michael Kobr?
:„Auf Dauer nur Kluftinger-Krimis zu schreiben – das halten wir nicht durch“
Das erfolgreiche Krimiautoren-Duo Klüpfel und Kobr geht immer öfter getrennte Wege. Nach Michael Kobr hat nun auch Volker Klüpfel einen ersten Solo-Roman veröffentlicht. Was hat ihn dazu getrieben?
Was läuft in der Münchner Literaturszene?
:Lesungen, die Widerstandskräfte stärken
Was man Gewalt in ihren vielfältigen Erscheinungsformen entgegensetzen kann, zeigen im März Lesungen und Diskussionen mit Annegret Liepold oder Roberto Saviano, Column McCann oder Fatma Aydemir.
Ralf Westhoffs Roman "Niemals nichts"
:Zeigen, wie Geld die Welt regiert
Mit cleveren Komödien wie „Shoppen“ oder „Wir sind die Neuen“ wurde Ralf Westhoff bekannt. Ökonomische Fragen haben den Münchner Filmemacher schon immer interessiert, zum Beispiel die immer größere Kluft zwischen Reich und Arm - das spiegelt sich auch in seinem ersten Roman „Niemals nichts“.