Buchbesprechungen, Literatur-Empfehlungen und Lesungen in München.
Israelischer Bestseller-Autor Etgar Keret in München
:„Wie kann jemand denken, dass diese Regierung mich repräsentiert?“
Etgar Keret ist einer der meistgelesenen Autoren Israels – und einer der lautstärksten Kritiker der israelischen Regierung. Die Lage im Land sei düster, sagt er, und sieht trotzdem Grund zur Hoffnung.
Wie Benedict Wells die Musikkarriere von Jacob Brass rettete
:„Hör nicht auf, hör nie auf“
Eine große Karriere als Musiker prophezeiten viele Jacob Brass in jungen Jahren. Doch immer wieder standen dem Songwriter Selbstzweifel im Weg. Jetzt startet er neu. Weil sein Freund, Bestseller-Autor Benedict Wells, ihn zum Weitermachen drängte.
Bestseller-Autor Jan Weiler im Porträt
:„Sie fahren nirgendwo hin, Sie sterben gerade“
In Jan Weilers neuem Roman „Munk“ überlebt der Protagonist einen Herzinfarkt und beginnt sein Leben aufzuräumen. Eigentlich kein biografisch inspiriertes Buch, sagt der Autor. Oder doch? Ein Besuch bei ihm zu Hause.
Was läuft in der Münchner Literaturszene?
:Der nächste Showdown mit Clemens Meyer
Wird der beim Deutschen Buchpreis vergrätzte Schriftsteller zum Bayerischen Buchpreis anreisen, wo er schon wieder gegen Martina Hefter antritt? Große Namen und Events prägen jedenfalls das hervorragende Münchner Literaturprogramm der ersten November-Hälfte.
Anatol Regniers „Erinnerungen eines Taugenichts“
:Glanz und Schatten im Schwabing von einst
Der Schriftsteller und Musiker Anatol Regnier erzählt in seinen Erinnerungen von seiner Jugend zwischen Starnberger See und München inmitten viel Prominenz, vom Schwabinger Lebensgefühl der Fünfziger- und Sechzigerjahre und den braunen Flecken auf so manchen Künstlerwesten.
Gespräch über Israel
:Etgar Keret kommt in die Kammerspiele
Der israelische Bestsellerautor ist im Werkraum der Münchner Kammerspiele bei einem Abend der Reihe „Schreiben über ,Die Situation‘“ zu erleben.
Gleichberechtigung: ein Symposium beim Festival der Dichterinnen
:Der Raum, der Frauen zusteht
Das Internationale Schamrock-Festival der Dichterinnen beschäftigte sich im Rahmen eines EU-Projekts in München mit der Chancengleichheit von Frauen im Literaturbetrieb. Zu hören waren eindrucksvolle kämpferische Stimmen.
Hip-Hop-Woche der Münchner Stadtbibliothek
:Rap, Beats und Breakdance
Hip-Hop ist die wohl angesagteste Jugendkultur – die Stadtbibliothek München widmet ihr ein einwöchiges Programm. Der Münchner Rapper Andrej Murašov liest aus seinem Buch, dazu gibt es einen Dokumentarfilm, Workshops, Vorträge und eine Live-Performance.
Jörg Maurers Roman „Leergut“
:Alzheimer besser verstehen
Der Schriftsteller Jörg Maurer findet im Roman „Leergut“ stimmige Bilder dafür, was im Kopf eines Alzheimer-Patienten vorgehen könnte.
Interview
:„Das Gegenteil von Takt ist Übergriffigkeit“
Noch kein Flirt, aber auch nicht nur Höflichkeit: Der Münchner Philosoph Martin Scherer hat in seinem neuen Buch den leisen Zauber des Taktgefühls erforscht.
Debüt
:Ein fröhliches Kinderbuch über den Tod
Die Münchner Illustratorin Ca Rose hat viele Entwürfe in der Schublade liegen. Ausgerechnet ein Buch über das Ende des Lebens hat nun einen Verlag gefunden. Es ist auch eine Erinnerung an ihre Oma, „die erste Liebe meines Lebens“.
„Equal Pay, Equal Show“: das Programm des Schamrock-Festivals
:Wofür Schriftstellerinnen aus aller Welt kämpfen
Neben Lesungen und Performances geht es beim 7. Schamrock -Festival der Dichterinnen diesmal in einem EU-Symposium auch um die Gleichbehandlung von Frauen im Literaturbetrieb. Mehr als 50 Autorinnen, Performerinnen und Musikerinnen werden im Münchner Werksviertel zu erleben sein.
Deutscher Verlagspreis 2024
:Spitzenpreis für Mixtvision
Der Münchner Mixtvision Verlag gewinnt einen der drei Spitzenpreise des Deutschen Verlagspreises. Verleger Sebastian Zembol erhält 50 000 Euro.
Neuer Termin im April 2025
:Daniel Schreiber kuratiert das neu konzipierte Literaturfest München
Erstmals geht das renommierte Festival statt im Herbst im Frühling über die Bühne. Kurator wird der in Berlin lebende Bestsellerautor Daniel Schreiber – das Motto: „Sprachen der Liebe. Wie wollen wir leben?“
Kultur- und Freizeittipps von Su Turhan
:Mit dem Krimiautor durch seine Stadt
Der Münchner Su Turhan hat einen neuen Roman veröffentlicht. In der Woche vom 21. bis zum 27. Oktober freut er sich auf Lesungen, Fußball und Boule im Hofgarten.
Kinder- und Jugendbuchautorin Franziska Gehm
:„Typisch deutsch ist diese schubladenartige Klassifizierung in U- und E-Kultur“
Zwischen Büchern mit ernsten Themen, Glitzersternchen-Bestsellern und Blockbustern: Die Münchner Schriftstellerin Franziska Gehm ist enorm vielseitig. Jetzt hat sie einen Roman zum Thema KI veröffentlicht.
Buchbranche
:Klaus Füreder übernimmt Buchhandlung L. Werner
Der Standort in der Maxvorstadt wird aufgegeben und das Geschäft in die Arabella Buchhandlung am Rosenkavalierplatz integriert.
Was läuft in der Münchner Literaturszene?
:Traumhaft schöne Lesungen im Herbst
In der zweiten Oktoberhälfte sind in München jede Menge Literaturveranstaltungen hervorzuheben – ob vom Surrealismus inspiriert oder, wie Thomas Meineckes neuer Roman, von einem märchenhaften „Odenwald“.
Romance und mehr: das Bookstock-Festival 2024
:Was junge Leserinnen lieben
Zum dritten Mal hat die Buchhandelskette Hugendubel das Festival Bookstock als großes Live- und Stream-Event in den Bavaria Filmstudios ausgerichtet. Und die insbesondere jungen Besucherinnen lassen sich auch diesmal für Auftritte von Cassandra Clare bis zu Hape Kerkeling begeistern.
Kjona Verlag setzt auf Crowdfunding
:Mehr Optimismus für die Welt
Der kleine Münchner Kjona Verlag hat für das Sachbuch „The Bright Side“, das positives Denken feiert, eine Unterstützungs-Kampagne gestartet. Ist das ein Grund für Optimismus oder Pessimismus?
Kürzungen im Kulturetat
:Wie der Sparkurs Münchner Kulturinstitutionen trifft
Die geplante Kürzung im Kulturetat sorgt in München für große Unruhe und Nöte. Welche Auswirkungen haben die Sparmaßnahmen auf die Münchner Philharmoniker, das Literaturhaus, das Muffatwerk, die Stadtbibliothek, die Pasinger Fabrik und andere Einrichtungen? Ein Überblick.
Was Lion Feuchtwanger und Oskar Maria Graf verband
:Das Unrecht im Schreiben bekämpfen
Ein Doppelabend zu Lion Feuchtwanger und Oskar Maria Graf, beide in diesem Jahr in Jubiläen gefeiert, zeigt viele Parallelen im Denken und Handeln der beiden Münchner Schriftsteller.
Zum Tod von Anita Albus
:Nicht reden, nur gucken
Die Münchner Malerin und Schriftstellerin Anita Albus hat ein singuläres Werk vorgelegt. Es feiert in Bild und Text die Schönheit der Natur – und das Große im Kleinen.
Lesung am 7. Oktober im Münchner Literaturhaus
:„Wir reparieren Radios auf der Titanic“
Hoffnung hat man nicht, Hoffnung schafft man. Nach dem Hamas-Massaker und dem darauffolgenden Krieg in Gaza haben sich Ofer Waldman und Sasha Marianna Salzmann mit Briefen gegenseitig zurück ins Leben geschrieben. Doch der „Horrorloop“ dauert an.
Uwe Timm, Lena Gorelik und Jonas Lüscher über Kafka
:Fehlt bei Kafka ein Wärmestrom?
Bei einer Matinee in den Münchner Kammerspielen setzen sich die Schriftsteller Uwe Timm, Lena Gorelik und Jonas Lüscher mit unterschiedlichen Aspekten von Kafkas Werk und Leben auseinander – sie erfinden etwa Briefe seiner Verlobten und schenken einer Nebenfigur eine eigene Geschichte.
Der 7. Oktober als Zäsur für deutsch-jüdische Künstler
:Die Gegenwart nicht den Antisemiten überlassen
Wie geht es den jüdischen Kolleginnen und Kollegen nach dem Terrorangriff der Hamas auf Israel? Das wollten nicht-jüdische Schriftsteller wissen. Eine eindrucksvolle Reihe auf dem Literaturportal Bayern dokumentiert die Gespräche.
Vom Überleben inmitten von Krieg und Gewalt in der Ukraine erzählt die russische Journalistin Katerina Gordeeva. Dafür wird sie mit dem Geschwister-Scholl-Preis ausgezeichnet. Die Münchner Autorin Dana von Suffrin erhält den Tukan-Preis.
Rainer-Malkowski-Preis
:Wilhelm Bartsch erhält hoch dotierten Lyrikpreis
Der Schriftsteller wird im Oktober in der Bayerischen Akademie der Schönen Künste mit dem Rainer-Malkowski-Preis ausgezeichnet. Ein Stipendium erhält die Lyrikerin Nancy Hünger.
Brisanter München-Krimi von Christof Weigold
:Ein fast vergessener Terrorakt
Der historische Fall eines unaufgeklärten Brandanschlags auf ein jüdisches Altenheim in München als Krimi-Stoff: Christof Weigold erkundet in seinem Roman „Das brennende Gewissen“ linken Judenhass.
65. Buch-Ausstellung im Haus der Kunst
:Das Programm der Münchner Bücherschau steht fest
Bei der 65. Münchner Bücherschau werden Bestseller-Autorinnen und -Autoren von Isabel Bogdan bis Robert Harris oder Paul Maar erwartet. Das Spektrum an Veranstaltungen für Erwachsene und Kinder ist breit gefächert.
Buchläden mit einem speziellen Angebot
:Besondere Buchhandlungen
Ob queer-feministisch oder jüdisch, ob englischsprachig oder kindgerecht – wer in München ein spezielles Sortiment sucht, wird leicht fündig. Und nicht nur mit Büchern, auch mit Do-it-yourself-Material oder Kaffee kann man sich eindecken – oder gar einen Kurs zum Stressmanagement besuchen.
Schauspieler und Ex-Wiesn-Kellner Leo Reisinger schreibt Krimi
:Ein Prosit auf die Korruption
Leo Reisingers Romandebüt „Bavarese“ spielt im Milieu des Münchner Großmarkts – zwischen bestechlichen Händlern, koksenden Gastronomen und Möchtegern-Wiesnwirten. Warum er sich – bekannt als männliche Hebamme – damit auskennt.
Buchtipps von Übersetzern
:Das Beste aus Italien
Im Literaturhaus stellen Übersetzerinnen und Übersetzer besondere Romane des Herbstes aus dem Italienischen vor.
Gespräche über Antisemitismus
:Dem Hass widersprechen
Igor Levit, Michel Friedman, Sasha Marianna Salzmann und Ofer Waldman sprechen an den Kammerspielen und im Literaturhaus über das Schweigen der Öffentlichkeit und den Judenhass nach dem 7. Oktober.
Buch-Empfehlungen
:Bayerns zehn beste Bücher gekürt
Das Kunstministerium gibt auch in diesem Jahr wieder die Empfehlungsliste „Bayerns beste Independent Bücher 2024“ heraus – erstmals mit einem Podcast angereichert.
„Restwelt“ von Hans-Dieter Eberhard – Wiederentdeckung eines Romans
:Jugend zwischen Angst und Rebellion
Der Münchner Pathologe und Schriftsteller Hans-Dieter Eberhard hat mit dem Literaturbetrieb nicht nur gute Erfahrungen gemacht. Jetzt jedoch ist sein Coming-of-Age-Roman „Restwelt“ über die Kämpfe eines Jugendlichen in den Sechzigerjahren nach einem Vierteljahrhundert erneut erschienen – und hat nichts an Schwung verloren.
Literatur
:Die Träume der Frauen: der neue Roman von Ewald Arenz
„Zwei Leben“ rückt zwei Frauen in den Mittelpunkt, die 1971 in einem kleinen Dorf große Sehnsüchte haben. Sein Buch stellt der Bestsellerautor aus Franken auf ausgiebiger Tour vor – unter anderem dort, wo er lange nicht gelesen hat.
Bestseller-Reihe von Iny Lorentz
:Das Ende der Wanderhure
Der zehnte Band der Bestseller-Reihe „Die Wanderhure“ soll laut Iny Lorentz nach zwanzig Jahren auch der letzte sein – auch wenn die Heldin selbst in „Intrigen in Rom“ glücklicherweise noch nicht das Zeitliche segnen muss.
Buch über Flipperautomaten
:Hommage auf eine verschwundene Kultur
Der Autor Andreas Bernard hat ein schönes Buch über die Flipper-Leidenschaft geschrieben, die sich in seiner Jugend im Münchner Schlachthofviertel entwickelt hat.
Lukas Kubinas neuer Roman
:Schicksalsjahre eines Idioten
Der Münchner Autor Lukas Kubina hat mit „Boludo“ einen Anti-Entwicklungsroman geschrieben und blickt von Argentinien aus auf die Geschichte Europas.
Ein München-Roman von Thomas Kraft
:Auf ein Bier mit Oskar Maria Graf
Thomas Kraft hat einen letzten Roman geschrieben. „Der nackte Wahnsinn“ umkreist den Zauber Münchens und ärgert sich über eine Stadt, die man sich kaum noch leisten kann.
Was läuft in der Münchner Literaturszene
:Lesungen, die den Blick weiten
Mit Büchern von Jo Lendle und Karen Köhler kann man im September und Oktober dem Himmel näherkommen – und auch sonst einige intellektuelle Höhenflüge erhoffen.
Romandebüt von Maximilian Lorenz
:Junge Münchner auf der Suche nach Bedeutung
Der 32-jährige Maximilian Lorenz war Unternehmensberater, jetzt ist er Comedian – auf der Bühne und im Internet – und hat gerade mit „Frostbeben“ seinen Debütroman veröffentlicht. Was verbindet die verschiedenen Sphären?
„Grand-papa“ – der neue Roman von Natalie Buchholz
:„Mein Blick auf ihn ist milder geworden“
Natalie Buchholz gibt in ihrem neuen Roman „Grand-papa“ einen poetischen Blick auf ihren lothringischen Großvater frei. Das Porträt steht stellvertretend für viele Schicksale dieser Zeit, immer verbunden mit einer Frage: Wo gehört man hin?
Herbstprogramm des Krimifestivals
:Gewalt in der Großmarkthalle
Mit dem Schauspieler und Autor Leo Reisinger und seinem Debütroman „Bavarese“ beginnt der Münchner Krimi-Herbst. Schauplatz des Romans ist die Sendlinger Großmarkthalle, in der Reisinger schon selbst gearbeitet hat.
Erinnerung an Martin Sperr
:Hommage an einen radikalen Denker
„Willst du Giraffen ohrfeigen, musst du ihr Niveau haben“: Ein Abend zum 80. Geburtstag des wilden, wütenden Dramatikers Martin Sperr in München.
Literatur-Auszeichnungen
:Arbeitsstipendien vergeben
Sandra Hoffmann und Thomas Lang erhalten die Arbeitsstipendien 2024 der Stadt München für Projekte zu Mogadischu und Moby Dick.
Promi-Tipps für München
:Im Weltraum daheim
Der Schauspieler Elias Krischke freut sich in der Woche vom 16. bis zum 22. September auf seine Premiere in den Kammerspielen, die Begegnung mit einer eritreischen Dichterin und Überraschendes aus dem Werkstattkino.
SZ-Podcast „München persönlich“
:Wie man Kinder zum Lesen bringt
75 Jahre Internationale Jugendbuchbibliothek: Direktorin Christiane Raabe kennt Schriftsteller aus der ganzen Welt. Im SZ-Podcast „München persönlich“ empfiehlt sie Bücher, von denen niemand mehr loskommt.
Kultur in der Kneipe
:Unterhaltsam über Literatur reden
Bei der zweiten Ausgabe seiner neuen Talkrunde empfängt Kulturjournalist Günter Keil die Münchner Schriftsteller Pierre Jarawan, Joana Osman und Slata Roschal. Ihre Themen im Heppel & Ettlich sind Heimat, Identität und Migration.