Buchbesprechungen, Literatur-Empfehlungen und Lesungen in München.
Ein neues Buch begleitet den Schriftsteller an den Tegernsee
:Mit Thomas Mann in die Sommerfrische
Kerstin Holzer ist Expertin für die Familie Mann. Jetzt hat sie, pünktlich zum 150. Geburtstag des Schriftstellers, ein amüsantes Buch über deren letzten Kriegssommer im Jahr 1918 geschrieben: „Thomas Mann macht Ferien“.
Nachlass-Schenkung
:Monacensia erhält Korrespondenz von Elisabeth Mann Borgese
Elisabeth Mann Borgese machte sich als „Botschafterin der Meere“ einen Namen. Ihre Tochter schenkt ihren Nachlass nun dem Literaturarchiv Monacensia in München.
Resümee des Literaturfests
:„Besser hätte der Neustart nicht gelingen können“
Das Literaturfest zieht eine positive Bilanz. Die Verlegung vom Herbst ins Frühjahr sei geglückt, so Geschäftsführerin Tanja Graf. In vielen ausverkauften Veranstaltungen ließ sich das Publikum auf das Motto „Die Sprachen der Liebe“ von Kurator Daniel Schreiber ein.
Literaturfest-Diskussion im Muffatwerk
:Protest als Sprache der Liebe
Ein Literaturfest-Abend bringt zwei Themen zusammen: queere Selbstbestimmung und zivilen Ungehorsam. Sie eint der Mut, sich verletzlich zu zeigen.
Die freie Szene beim Münchner Literaturfest
:Schreiben ohne Lobby
Beim „Open House der Freien Szene“ diskutieren Autorinnen und Autoren über das „Recht auf Stadt“. Schnell wird klar: Es geht um mehr als die Sorgen und Nöte der Kultur.
Doris Dörrie beim Literaturfest-Symposium
:„Was bedeutet es, wenn wir immer mehr alleine in Zimmern sitzen?“
Vom Wohnen, Gärtnern oder Pferden: Wie ein Symposium über „Leidenschaften“ beim Münchner Literaturfest die vielen Möglichkeiten umkreist, mit der Welt und anderen Menschen in Kontakt zu kommen.
Diskussion beim Literaturfest München
:Wie man Demokratiedöser aufweckt
Wie lässt sich unsere Demokratie stabilisieren? Gabriele von Arnim, Asal Dardan, Hasnain Kazim und Mirjam Zadoff diskutierten beim Literaturfest München – und waren sich nicht in allen Wegen zum Ziel einig.
Hendrik Streeck beim Krimifestival München
:Mord am Virologischen Institut
Das Virus aus Hendrik Streecks Krimi-Debüt „Das Institut“ erinnert erschreckend an die vergangene Corona-Pandemie. Mit seiner Lesung beginnt das 21. Internationale Krimifestival München.
Luisa Neubauer bei der Eröffnung des Literaturfests München
:„Die Welt braucht mutige Menschen in dieser Zeit“
Bei der Eröffnung des Literaturfests München fordert die Klimaaktivistin und Autorin Luisa Neubauer „Mut auf der Straße und Mut in der Sprache“. Auch sonst sollen beim Festival Solidarität und Gemeinsinn im Vordergrund stehen.
Mercedes Lauensteins Buch „Zuschauen und winken“
:Wenn Krankheit das Leben bestimmt
Ein junges Paar muss damit leben, dass der Mann an einer rätselhaften Krankheit leidet. Mercedes Lauenstein hat darüber einen feinen, lebensklugen Roman geschrieben.
Lesung von Tommie Goerz in München
:„Schöner kann man nicht Abschied nehmen“
Der Tod hat seinen Platz in Tommie Goerz’ Leben und Literatur. Bei seiner Lesung in München gibt der Erlanger Autor tiefe Einblicke in seine Seele – und hat eine berührende Bitte an das Publikum.
Lesung von Bela B Felsenheimer in München
:„Alte Männer plappern halt gern“
„Fun“ ist der Comic-Prosa gewordene Roman zum „Ärzte“-Song „Männer sind Schweine“. Bei der durchwachsenen Lesung im Deutschen Theater in München lässt sich Bela B Felsenheimer feiern wie ein Rockstar, gibt sich aber auch selbstironisch.
„Nacht der Bibliotheken“ in München
:Schmökern, bis die Augen zufallen
Ein vielfältiges Programm lockt Groß und Klein in 13 Münchner Bibliotheken. Mutige Kinder können sogar zwischen Büchern übernachten.
Andrej Murašov stellt seinen neuen Roman vor
:Rap wird Literatur
Wie geht man in jungen Jahren mit Verlust um? Und wie findet man seinen Weg inmitten gesellschaftlicher Konflikte? In „Der Himmel ist so laut“ vereint Andrej Murašov Literatur mit Rap – beides ist nun im Import Export zu erleben.
Was läuft in der Münchner Literaturszene?
:Die interessantesten Lesungen im April
Die hellen wie dunklen Seiten des Lebens beleuchten Lesungen von Yasmina Reza bis Colm Tóibín. Nicht nur das Literaturfest bietet also im April herausragende Autorinnen und Autoren auf.
Erzählungen von Ofelia Huamanchumo de la Cuba
:Was München und Lima verbindet
Die Autorin Ofelia Huamanchumo de la Cuba ist in Peru geboren und lebt seit vielen Jahren in München. Ihrem Erzählband „Nachtschichten“ merkt man an, wie sehr beide Welten sie prägen.
Programm-Überblick
:Auf Liebe bauen – was das Literaturfest München bietet
„Sprachen der Liebe. Wie wollen wir leben?“ Unter diesem Motto steht das vom Herbst ins Frühjahr verlegte Literaturfest München 2025. Diskussionen, Lesungen, ein Symposium über Leidenschaften, eine „Münchner Schiene“ und etliche Extra-Formate sollen das Wir-Gefühl stärken.
Wolf Haas im Münchner Volkstheater
:„Ich möchte unerwähnt lassen, dass ich für den Leipziger Buchpreis nominiert bin“
Wolf Haas’ neuer Roman ist eine mittelschwere Gehirnerschütterung. Was „Wackelkontakt“ zum fordernden Geniestreich macht und warum Lesungen des Wiener Wortfreundes in Erinnerung bleiben.
Schauspieler Dominic Raacke über die Faszination am Untergang
:„In dieser katastrophalen Situation, in der wir uns gerade befinden, ist das brandaktuell"
Dominic Raacke war „Tatort“-Kommissar und im „Bergdoktor“ zu sehen, mit Leid und Unglück kennt er sich aus. Eng verbunden ist der beliebte Schauspieler auch mit einer musikalischen Lesung zum „Mythos Titanic“. Ein Gespräch über die Faszination am Untergang.
Der Münchner Schauspieler Wolfgang Maria Bauer
:„Ich bin in der Liebe ein Gescheiterter“
In seinem Leben musste sich Wolfgang Maria Bauer die Vaterschaft vor Gericht erstreiten. In seinem Debütroman „Kaltblut“ lehnt die Hauptfigur die Vaterschaft ab. Was das eine mit dem anderen zu tun hat, erklärt der Schauspieler, Regisseur und Autor bei einem Treffen in München.
Wortspiele-Preis für Regina Dürig
:Auszeichnung für eine Endzeit-Farce
Die Autorin Regina Dürig hat beim Festival Wortspiele den Bayern 2-Wortspiele-Preis gewonnen.
Ein Thriller, inspiriert von Donald Trump
:Am Ende aller Polit-Intrigen
Im neuen Politthriller von Achim Zons wird für Momente das grausame Räderwerk der Macht enthüllt. Wäre Donald Trump nicht zurückgekehrt, man wäre davon bestens unterhalten.
Warum arbeitet Volker Klüpfel plötzlich ohne Michael Kobr?
:„Auf Dauer nur Kluftinger-Krimis zu schreiben – das halten wir nicht durch“
Das erfolgreiche Krimiautoren-Duo Klüpfel und Kobr geht immer öfter getrennte Wege. Nach Michael Kobr hat nun auch Volker Klüpfel einen ersten Solo-Roman veröffentlicht. Was hat ihn dazu getrieben?
Was läuft in der Münchner Literaturszene?
:Lesungen, die Widerstandskräfte stärken
Was man Gewalt in ihren vielfältigen Erscheinungsformen entgegensetzen kann, zeigen im März Lesungen und Diskussionen mit Annegret Liepold oder Roberto Saviano, Column McCann oder Fatma Aydemir.
Ralf Westhoffs Roman "Niemals nichts"
:Zeigen, wie Geld die Welt regiert
Mit cleveren Komödien wie „Shoppen“ oder „Wir sind die Neuen“ wurde Ralf Westhoff bekannt. Ökonomische Fragen haben den Münchner Filmemacher schon immer interessiert, zum Beispiel die immer größere Kluft zwischen Reich und Arm - das spiegelt sich auch in seinem ersten Roman „Niemals nichts“.
Schriftsteller Jonas Lüscher über KI und Maschinen
:"Wir können nicht ohne die Technik. Aber auch nicht ohne die Liebe"
Mensch und Maschine – eine konfliktreiche Beziehung. Jonas Lüscher hat darüber einen Roman geschrieben und ist sich bei aller Kritik an KI-Entwicklungen und Elon Musk bewusst: Maschinen retteten ihm während einer Corona-Erkrankung das Leben.
Junge Literatur beim Münchner Festival „Wortspiele“
:Kann Spuren von Flucht enthalten
Was prägt derzeit die junge deutschsprachige Literatur? Beim Festival Wortspiele ist es zu erfahren. In beeindruckenden Romanen umkreisen Autorinnen und Autoren wie Pierre Jarawan, Christian Mitzenmacher und Paola Lopez insbesondere Themen wie Familie, Fluchterfahrungen und Freundschaft.
Programmvorstellung des Literaturfests München
:Lesen im Zeichen der Liebe
Das Programm des Literaturfests München steht fest. Kurator Daniel Schreiber will in schwierigen Zeiten auf „Sprachen der Liebe“ setzen und fragt: „Wie wollen wir leben?“
Lesung von Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre
:Wenn Suter seine Mundharmonika vergisst
Die ausverkaufte Lesung von Martin Suter und Benjamin von Stuckrad-Barre in der Münchner Isarphilharmonie lebt von spontanen Einfällen, zeigt aber auch die Schwächen ihres neuen Gesprächsbands auf.
Was läuft in der Literatur?
:Lesungen, die Wissen mehren
Von Julia Friedrichs bis Arne Semsrott, von Therese Giehse bis Charles Lewinsky: Lesungen im Februar und Anfang März zu brisanten Themen.
Gründung einer Annette Kolb-Gesellschaft
:Eine Pazifistin, die als Vorbild dient
Annette Kolb schrieb nicht nur hervorragende Romane, sondern setzte sich auch zeitlebens für Pazifismus und Völkerverständigung ein. Gleich zweimal musste sie in ihrem Leben ins Exil gehen. In München will nun eine neue Gesellschaft das Interesse an ihren Werken und Ideen stärken.
Neues Buch des „Er ist wieder da“-Autors Timur Vermes
:Ein Schriftsteller ahnt die Zukunft – und mahnt Friedrich Merz
Timur Vermes wurde bekannt, als er im Roman „Er ist wieder da“ Hitler zurückkehren ließ. In seinem neuen Buch hat er Briefe aus der Zukunft geschrieben. Eine erste klare Mahnung geht an den CDU-Chef im Umgang mit der AfD. Das ist brandaktuell.
Der Verleger Lothar Schirmer wird 80 Jahre alt
:Ein Ehrenpreis und viele unbezahlbare Erinnerungen
Lothar Schirmer ist Verleger, Kunstsammler und neuerdings Kulturpreisträger der Stadt München. Am 1. Februar wird er 80 Jahre alt. Was in denen so passiert ist, schildert er in einem Gesprächsband zu seinen Erinnerungen.
Thomas Manns Enkel Frido fürchtet AfD-Aufstieg
:„Ende März ziehe ich in die Schweiz“
Frido Mann ist der Enkel des Literaturnobelpreisträgers Thomas Mann. Er lebt in München, die von Bränden bedrohte Villa in Pacific Palisades kennt er noch als Zuhause der Familie. Warum er nun Deutschland als Hauptwohnsitz aufgeben will.
Natalka Sniadanko und Tanja Dückers über Literatur im Exil
:„Wenn wir nicht schreiben, haben wir den Krieg schon verloren“
Vier Veranstaltungen, acht Autorinnen und Autoren, ein Thema: Wie ist es, im Exil zu leben und zu schreiben? Zum Auftakt der Reihe „Schreiben im Exil“ sprechen Natalka Sniadanko und Tanja Dückers über die ukrainische Kulturlandschaft im Wandel.
Zwischenfall bei Lesung von Ferdinand von Schirach
:„Ich bin froh, dass ich nicht Kafka bin“
Der Schriftsteller und Jurist Ferdinand von Schirach hat seinen Monolog „Regen“ schon vor 55 000 Menschen gehalten. Welcher Zwischenfall den jüngsten Münchner Abend einzigartig machte.
Experimenteller Pop in den Kammerspielen
:Mit Kunst aus der Krisenstimmung
Im Werkraum der Kammerspiele hat Mira Manns experimentelle Avant-Pop-Reihe „Intimacy Quarterly“ eine neue Heimat gefunden. Zum Start gibt einen bunten Mix aus Lyrik, Performance, Kammermusik und Soul.
Was läuft in der Literatur?
:Lesungen zu Macht und Liebe
Ob Romane von Julia Schoch oder Jonas Lüscher, Sachbücher von Eva Illouz oder Luisa Neubauer – im Februar bieten Lesungen in München viele Gelegenheiten, sich gut informiert und unterhalten zu fühlen.
Die Holocaust-Überlebende Chaja Polak im Münchner Literaturhaus
:„Man lässt einen anderen Menschen nicht leiden“
Was lässt sich Antisemitismus und Ausgrenzung aller Art entgegensetzen? Eine „Literarische Woche“ in München brachte unter anderem die Schriftstellerin Chaja Polak und den Schauspieler Matthias Brandt auf die Bühne des Literaturhauses - und bei einem Symposium wurde klar: Alle müssen sich mehr engagieren.
Känguru-Schöpfer Marc-Uwe Kling in München
:Vom Känguru und seinen neuen Freunden
Marc-Uwe Kling stellt an den Kammerspielen seine parodistische Superhelden-Graphic-Novel „Normal & die Zero Heroes“ vor. Und Neues von Känguru, dem Superhelden der Gegenwartsliteratur.
Horst Bieneks Tagebücher
:„Im Körperhaften betrüge ich mich selbst“
Horst Bienek führte ein Doppelleben zwischen verborgenen Sex-Treffs und vollen Lesungs-Sälen. Die erst jetzt erschienenen Tagebücher des Schriftstellers liefern schillernde Einblicke in den Literaturbetrieb - und sind ein außergewöhnliches Dokument homosexuellen Lebens bis zu den Zeiten von Aids.
Porträt der Sängerin und Autorin Alexandra Helmig
:Sie passt in keine Schublade
Alexandra Helmigs Leben ist voller glücklicher Fügungen. So kam es auch, dass sie ihr Debütalbum gleich in den berühmten Abbey Road Studios aufnehmen konnte. Jetzt erscheint das vierte Album der Münchner Sängerin, Pianistin, Jugendbuchautorin und zuweilen auch Schauspielerin.
Literarische Woche gegen Antisemitismus
:Antisemitismus erklären und wehren
Etliche Münchner Literatur-Institutionen haben als Zeichen der Solidarität mit Jüdinnen und Juden gemeinsam ein ambitioniertes Programm zusammengestellt. Bei der Vorbereitung zeigte sich aber auch: Sobald es nicht nur um jüdisches Leben in Deutschland, sondern auch den Nahost-Konflikt geht, kommen schnell Irritationen auf.
Lars Eidinger liest Thomas Brasch
:Worte wie fallendes Herbstlaub
Schauspiel-Star Lars Eidinger füllt mit Gedichten von Thomas Brasch die Isarphilharmonie. Schlagzeuger George Kranz wirbelt durch die Worte. Gut so.
Literatur aus Österreich
:Was die neuen Romane von Daniel Glattauer und Wolf Haas verbindet
„In einem Zug“ und „Wackelkontakt“ spielen furios mit der Kunst des Erzählens. Beide Bestsellerautoren stellen ihre vergnüglichen Bücher auf Lesereise vor – einer von ihnen sollte in München lieber kein Radler bestellen.
Was läuft in der Literatur?
:Spannende Lesungen zum Jahresauftakt
Von Jan Weiler bis Monika Rinck, von Leonie Schöler bis Jan Philipp Reemtsma – in der Münchner Literaturszene ist im Januar gleich wieder viel geboten.
Kulturtalente aus München und Bayern
:Von diesen Künstlerinnen und Künstlern ist 2025 Großes zu erwarten
Sie spielen teuflisch gut, deuten mit Worten und Bildern die Welt und komponieren die Zukunft: Von diesen Kreativen wird man noch einiges hören – ein Ausblick von Theater und Literatur bis Pop, Klassik und Kunst.
Alte chinesische Gedichte für die Gegenwart
:Von Lebenslust und Trunkenheit
Der Sinologe Thomas O. Höllmann hat die Gedichte des chinesischen Lyrikers Li Bo aus dem achten Jahrhundert neu übersetzt. Sie kreisen um Natur, Liebesschmerz und Suff und wirken in ihren Einsichten überraschend frisch.
Ausblick auf das Kulturjahr 2025
:Zum ersten Mal ins Theater gehen und endlich mit Heuschrecken musizieren
Auf diese Ereignisse freut sich die SZ-Kulturredaktion im Jahr 2025. Persönliche Tipps aus der Welt der Bühnen, Museen und Konzerthallen.
Buch über den Exilanten Karl Jakob Hirsch und sein München
:Der Heimat noch eine Chance geben
Der jüdische Schriftsteller Karl Jakob Hirsch, während des Nationalsozialismus emigriert, kehrte 1945 zurück und versuchte, in München Fuß zu fassen. Ein LMU-Projekt hat untersucht, warum ihm das nicht richtig gelang.