Stefan Sommers Debütroman "Trabant":Roadtrip in die Paranoia

Stefan Sommer arbeitet als freier Autor und Journalist in München. Außerdem ist er DJ. Sein Romandebüt stellt er im Club Goldener Reiter vor. (Foto: Jonas Höschl)

SZ-Autor Stefan Sommer stellt seine Coming-of-Age-Geschichte "Trabant" im Club Goldener Reiter vor. Erst wird gelesen, dann wird getanzt.

Von Bernhard Blöchl

Ist sein Vater unheilbar krank? Trifft er sich mit einer Geliebten? Oder ist er in Wahrheit ein Ex-Geheimagent? Bricht seine Familie auseinander, oder spinnt sich Georg, den seine Liebsten Juri nennen, das alles nur zusammen?

Für den Protagonisten aus Stefan Sommers Debütroman "Trabant" beginnt ein Roadtrip in die Paranoia, als er von seinem Vater eine SMS erhält, die nicht für ihn bestimmt war. Um am nächsten Morgen am Münchner Flughafen zu sein, wo sich sein Vater mit einer Frau namens Lisa trifft, bricht er Hals über Kopf mit seinem alten Opel Corsa auf - kurz vor der Hochzeit seines besten Freundes in Istrien.

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Juris Gedankenstrom während der Autofahrt bildet das Rückgrat dieser furiosen Coming-of-Age-Geschichte, in der Rückblenden, biografische Deutungsversuche und menschliche Urängste ineinanderfließen. Der soghaft verdichtete Roman umkreist die Frage: Sind meine Eltern die, für die ich sie gehalten habe?

Stefan Sommer, Jahrgang 1989, ist preisgekrönter Journalist der Süddeutschen Zeitung und von SZ Jetzt. Die Buchpremiere in München passt prima zum literarischen Gleiten durch die Nacht: Im Club Goldener Reiter wird zunächst gelesen und über das Buch gesprochen, für das Sommer 2021 das Literaturstipendium "Junge Kunst und neue Wege" durch den Freistaat Bayern erhalten hat. Anschließend legen DJs des Kollektivs "Ritual:Digital" auf. Eine Lesung mit House und Techno bis 5 Uhr morgens - das dürfte in München ziemlich einzigartig sein.

Stefan Sommer: Trabant, Buchpremiere mit Party, Freitag, 23. Februar, 20 Uhr, Goldener Reiter , Theklastraße 1; weitere Lesung: Wortspiele, Mittwoch, 13. März, 20 Uhr, Ampere , Zellstraße 4

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