Konstantin Ferstls Roman "Die blaue Grenze":"Wenn man gegen die Zeit anrennen möchte, dann nur nach Osten"

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"Die Demokratische Volksrepublik Korea riecht nach Braunkohle und nach meinem alten Erdkundelehrer", sagt der Ich-Erzähler bei seiner Ankunft. Das Bild wurde in Pyeongyang aufgenommen und stammt aus Konstantin Ferstls Essay-Film "Finis Terrae". (Foto: Stephan Bookas/Caporetto Film)

Liebeskummer? Dann nichts wie weg, am besten nach Nordkorea. Konstantin Ferstls Debütroman ist ein irrwitziges Reise- und Familienepos.

Von Bernhard Blöchl

"Das ist Fidel Castro. Aus Deutschland. Er hat Liebeskummer, deshalb fährt er nach Nordkorea. Hab ich was Wichtiges vergessen?" Knapper und spannender, als dies der Mitreisende im russischen Speisewagen tut, kann man den Ich-Erzähler aus Konstantin Ferstls "Die blaue Grenze" wohl nicht zusammenfassen. Und es sagt viel über den Humor des Autors aus, dass ausgerechnet er, der in seinem Roman so hemmungslos ausladend zu fabulieren vermag, hier auf verschmitzte Verknappung setzt.

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