Reisen in Zeiten der Pandemie:So ist die Lage in europäischen Urlaubsländern

Tourismus in Spanien

Ein Strand auf Gran Canaria im August - mittlerweile gelten auch die Kanaren als Risikogebiet.

(Foto: dpa)

Was ist momentan erlaubt und was nicht? Wo gelten auch im Freien strenge Regeln? Welche Regionen sind Risikogebiete und wo gibt es wieder Einreiseverbote? Ein Überblick von A bis Z.

In Europa sind die Grenzen für Touristen wieder geöffnet. Die weltweite Reisewarnung ist grundsätzlich seit dem 15. Juni für die Mitgliedstaaten der EU, Großbritannien, die Schweiz, Norwegen, Island, Liechtenstein, Andorra, Monaco, San Marino und den Vatikanstaat durch Reisehinweise ersetzt worden. Wenn Infektionszahlen steigen oder im jeweiligen Land Einreisebeschränkungen verhängt werden, können aber erneute Reisewarnungen ausgesprochen werden. Derzeit warnt das Auswärtige Amt unter anderem dringend vor touristischen Reisen nach Spanien - die Kanarischen Inseln nun eingeschlossen. Reisewarnungen bestehen auf dem Kontinent des Weiteren nun auch wieder für Andorra sowie Regionen in Frankreich, Kroatien, der Schweiz, Belgien, Rumänien und Bulgarien sowie für die tschechische Hauptstadt Prag. EU-Staaten führen auch ihrerseits wieder Einreisebeschränkungen ein - Deutsche sind davon aktuell etwa in Ungarn und Finnland betroffen. Angesichts der wieder zunehmenden Zahl nationaler Alleingänge hat die EU-Kommission den Mitgliedsstaaten am 4. September einen Vorschlag für bessere Koordinierung und gemeinsame Kriterien für Reisebeschränkungen vorgelegt.

Grundsätzlich gilt: Wer aus einem Risikogebiet nach Deutschland heimkehrt, muss für 14 Tage in Quarantäne, sofern er kein negatives Testergebnis vorweisen kann. Seit 8. August ist der Rachenabstrich auf Covid-19 für Risikogebiet-Rückkehrer verpflichtend, an Flughäfen, Bahnhöfen und großen Grenzübergängen wurden Teststationen eingerichtet, der Test ist kostenlos.

Fernreisen liegen tatsächlich noch weitgehend in der Ferne. Zwar hat die Regierung am 30. September die pauschale Reisewarnung für Drittstaaten außerhalb der EU aufgehoben und durch differenzierte Hinweise für jedes einzelne Land ersetzt. Reisewarnungen werden nun für Risikogebiete mit einer hohen Zahl von neuen Infektionen verhängt. Diese Liste ist nach wie vor lang: Rund 130 Länder stehen darauf, entweder ganz oder mit einzelnen Regionen. Außenminister Heiko Maas appellierte in der Vergangenheit schon mehrfach an "die Eigenverantwortung jedes Einzelnen" beim Reisen. Eine Rückholaktion wie im März werde es nicht noch einmal geben.

Hier ein Überblick, wie das Ende der Sommersaison in Europa verläuft - und welche Regeln gelten.

Belgien (teilweise Reisewarnung)

Wegen steigender Fallzahlen verschärfte Belgien die Vorsichtsmaßnahmen wieder. Besonders betroffen war im August die Provinz Antwerpen, die vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft wurde. Diese Einstufung wurde am 2. September vom RKI wieder aufgehoben. Das Auswärtige Amt warnt aktuell nur vor touristischen Reisen in die Hauptstadt Brüssel.

Wegen stark steigender Coronavirus-Infektionen muss überall in der Öffentlichkeit ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Die angrenzende Provinz Flämisch-Brabant beschloss ebenfalls eine generelle Maskenpflicht. Darüber hinaus gelten eine nächtliche Ausgangssperre und ein nächtliches Verkaufsverbot für Alkohol. An der Nordseeküste müssen sich Urlauber und Einheimische für Strandbesuche teils vorher anmelden.

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In ganz Belgien muss eine Maske in Bussen und Bahnen, auf öffentlichen Plätzen wie Märkten, Einkaufsmeilen und an anderen Orten mit viel Publikumsverkehr wie Museen oder Geschäften getragen werden. Gäste in Kneipen und Restaurants müssen Kontaktdaten hinterlassen. Einkaufen gehen darf man nur noch allein und für maximal 30 Minuten.

Die Einreise nach Belgien ist weiterhin möglich, wer länger als 48 Stunden bleibt, muss allerdings vorab online ein "Passagiersuchformular" ausfüllen. Einige deutsche Regionen - darunter Oberbayern, Niederbayern und Düsseldorf - stuft das belgische Außenministerium jedoch als orangene Zonen ein. Einreisenden aus diesen Gebieten wird eine 14-tägige häusliche Quarantäne und ein Test zumindest empfohlen. Am Flughafen von Brüssel wird mit Wärmekameras die Temperatur aller Passagiere gemessen. Bei mehr als 38 Grad könnte die Einreise verweigert werden.

Bulgarien (teilweise Reisewarnung)

Für Feriengäste aus Deutschland gibt es seit Mitte Juli keine Quarantänepflicht mehr. Das Auswärtige Amt hat seine zwischenzeitliche Reisewarnung für die Region Warna mit dem beliebten Urlaubsort Goldstrand sowie für die Region Dobritsch im Nordosten aufgehoben. Die Reisewarnung für Blagoewgrad im Südwesten des Balkanlandes gilt aber weiter.

Viele große Hotels in den Badeorten am Schwarzen Meer sind ohnehin noch geschlossen, weil es ungewiss war, mit wie vielen Gästen sie rechnen könnten. Die geöffneten Hotels haben sich auf Schutzmaßnahmen eingestellt - wie größere Distanz zwischen Tischen und Stühlen. Wegen schnell steigender Fallzahlen sind Mund-Nasen-Masken in gemeinschaftlich genutzten geschlossenen Räumen wieder Pflicht - etwa in Supermärkten, Apotheken, Behörden und Kirchen. Nachtlokale dürfen seit 13. Juli auch die Innenbereiche öffnen, allerdings auch dort bei einer Platzbesetzung von einem Gast pro Quadratmeter.

Dänemark

Nachdem Dänemark als eines der ersten Länder Europas am 14. März die Grenzen für Ausländer ohne konkreten Einreisegrund geschlossen hatte, können Deutsche mittlerweile wieder einreisen. Neu seit dem 14. August: Touristen müssen nicht mehr nachweisen, dass sie mindestens sechs Übernachtungen im Land gebucht haben. Die maximale Teilnehmerzahl für Versammlungen ist weiterhin auf hundert beschränkt. Über eine mögliche Lockerung soll im September neu diskutiert werden. Wie die dänischen Behörden am 3. September mitteilten, sollen zudem die verbliebenen Kontrollen an den Grenzen zu Deutschland und Schweden ab sofort nur noch stichprobenartig, zeitlich begrenzt und an das Aufkommen angepasst erfolgen. Durch die Öffnung sämtlicher Grenzübergänge würden sich künftig Wartezeiten verkürzen.

Restaurants, Kneipen und Cafés dürfen momentan bis zwei Uhr morgens öffnen, Nachtclubs und Diskotheken bleiben bis Ende Oktober geschlossen. Es wird empfohlen, für Situationen mit stärkerem Gedränge einen Mund-Nasen-Schutz bei sich zu haben. Eine Maskenpflicht gab es lange nicht, doch seit dem 22. August gilt sie in öffentlichen Verkehrsmitteln. Die Zahl der Neuinfektionen in Dänemark ist seit längerem gering, hat zuletzt wegen einzelner Ausbrüche etwa in der zweitgrößten Stadt Aarhus aber wieder zugenommen.

Finnland

Die Zahl der Neuinfektionen im Land ist nach wie vor sehr niedrig. Damit das so bleibt, gelten seit Ende August wieder Beschränkungen für Reisende aus vielen europäischen Ländern, seit 24. August auch für Personen aus Deutschland: Nicht notwendige, touristische Reisen nach Finnland sind seitdem nicht mehr gestattet, teilt das Auswärtige Amt mit - und rät dementsprechend davon ab, solche anzutreten. Andere Personengruppen sollen sich nach der Einreise 14 Tage lang selbst isolieren. Entscheidend für die Finnen ist, dass in den entsprechenden Ländern binnen zwei Wochen nicht mehr als acht neue Corona-Fälle pro 100 000 Einwohner registriert worden sind. Eine Maskenpflicht besteht nicht, die Regierung rät aber seit Mitte August eindringlich zum Tragen eines Mundschutzes in öffentlichen Verkehrsmitteln und anderen Situationen, in denen sich enge körperliche Kontakte nicht vermeiden lassen.

Frankreich (teilweise Reisewarnung)

Vor allem die Hauptstadt sowie der Süden des Landes sind von einer zweiten Corona-Welle betroffen. Am 24. August hat das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für den Großraum Paris und weite Teile der französischen Mittelmeerküste ausgesprochen. Die Regionen Île-de-France und Provence-Alpes-Côte d'Azur, in der auch in die Hafenstädte Marseille und Nizza liegen, werden vom Robert Koch-Institutes als Risikogebiete geführt. Seit 9. September gilt dies auch für die Regionen Auvergne-Rhônes-Alpes, Occitanie, Nouvelle-Aquitaine sowie die Insel Korsika.

In den vergangenen Wochen hatte die französische Regierung bereits Paris und das Département Bouches-du-Rhône am Mittelmeer als Zonen eingestuft, in denen das Virus aktiv zirkuliert (das Auswärtige Amt listet die derzeit betroffenen Départements auf). Das bedeutet, dass die regionalen Behörden dort das öffentliche Leben einschränken können - theoretisch etwa durch das Schließen von Restaurants oder Märkten oder die Einschränkung der Bewegungsfreiheit.

Frankreich wurde von der Corona-Pandemie besonders schwer getroffen - mehr als 30 500 Menschen sind bisher gestorben. Den Expertinnen und Experten macht derzeit vor allem Sorge, dass sich besonders viele junge Menschen mit dem Virus infizieren - aber keine oder kaum Symptome haben. Diese könnten dann wiederum ältere Menschen anstecken.

In öffentlichen Verkehrsmitteln und öffentlichen geschlossenen Räumen wie beispielsweise Geschäften und Markthallen gilt landesweit eine Maskenpflicht. In immer mehr Kommunen wird diese auch unter freiem Himmel angeordnet, auch in den Großstädten Paris, Marseille, Straßburg und Toulouse.

In Paris haben Museen und Sehenswürdigkeiten geöffnet. Das Ticketkontingent etwa für Eiffelturm oder Louvre ist begrenzt, damit Besucher genügend Abstand halten können. Die Karten müssen meist vorab online reserviert oder gekauft werden. Allerdings kann es dennoch zu Gedränge vor der Mona Lisa kommen, wie eine SZ-Leserin berichtete. Viele Restaurants in Paris haben ihre Terrassen erweitert, um mehr Gäste im Freien bewirten zu können.

Das Auswärtige Amt warnt zudem aufgrund hoher Infektionszahlen vor nicht notwendigen, touristischen Reisen nach Französisch Guyana, St. Martin und Guadeloupe; von Reisen in die übrigen französischen Überseegebiete, für die Einreisebeschränkungen bestehen, wird dringend abgeraten.

Griechenland

Griechenland hat zwar - gemessen an der Bevölkerung - eine niedrige Infektionsrate, allerdings trat zuletzt eine erhöhte Anzahl von Fällen auf. In den betroffenen Regionen muss mit strengeren Hygieneauflagen gerechnet werden, derzeit beispielsweise auf Mykonos und in der Region Chalkidiki. Feiern, Partys, religiöse Feierlichkeiten und Wochenmärkte sind dort bis auf weiteres untersagt, ebenso Versammlungen von mehr als neun Personen. Alle Bars und Tavernen müssen um Mitternacht schließen.

Die Einreise nach Griechenland aus Deutschland, der Schweiz und Österreich sowie fast allen EU-Staaten ist frei, es besteht keine Quarantänepflicht. Reisende müssen sich aber spätestens 24 Stunden vor der Abreise online anmelden und angeben, wo sie vorher waren und wo sie sich in Griechenland aufhalten werden. Ein Algorithmus errechnet dann, ob und welche Reisende nach ihrer Ankunft einen Corona-Test machen müssen. Vorsicht: Bei Nichteinhaltung dieser Bestimmung kann eine Geldstrafe in Höhe von 500 Euro verhängt werden. Bis das Testergebnis vorliegt, müssen sich betroffene Reisende an die Regeln des "social distancing" halten.

Fällt das Ergebnis positiv aus, geht es für 14 Tage in eigens eingerichtete Isolier-Unterkünfte in Hotels. Die Kosten übernimmt Griechenland. Wer über Bulgarien oder Rumänien nach Griechenland kommt, muss bereits bei der Einreise einen negativen Covid-19-Test vorweisen. Seit 4. August müssen auch an Deck der Fähren zu den griechischen Inseln Masken getragen werden. Ende Juli hatte Griechenland eine Maskenpflicht in allen öffentlichen Gebäuden eingeführt; im Freien gilt diese, wenn die Abstandsregeln nicht eingehalten werden können. An den Stränden müssen die Sonnenschirme mindestens vier Meter voneinander stehen.

Großbritannien

Reisende aus Deutschland und etwa 70 anderen Ländern können wieder einreisen. Davor müssen sich Touristen aber elektronisch registrieren und ihre Adressdaten hinterlassen. Kurz vor Reiseantritt empfiehlt sich ein Blick ins Internet, die Liste der von der Quarantänepflicht ausgenommenen Länder kann sich ständig ändern und weicht in Schottland, Wales und Nordirland geringfügig ab. So müssen beispielsweise aus Spanien, Frankreich oder Belgien zurückkehrende Briten wieder in Quarantäne, nachdem die Zahl von Corona-Neuinfektionen dort gestiegen ist.

Dies erschwert auch die Anreise mit dem Auto: Denn eine Fährüberfahrt von Frankreich, Belgien oder den Niederlanden gilt ebenfalls als Transitstopp, da man auf der Überfahrt das Auto verlässt und mit anderen in Kontakt kommt - dies würde momentan bedeuten, dass Reisende für 14 Tage in Quarantäne müssen. Eine Alternative für Autofahrer ist laut visitbritain der Eurotunnel: Da man bei der Fahrt durch den Tunnel im Auto sitzen bleibt, kommt man um die Quarantäne herum - sofern man zuvor keinen Transitstopp eingelegt hat.

Hygiene- und Abstandsmaßnahmen sind nicht einheitlich geregelt. Während in Schottland Masken sowohl in öffentlichen Verkehrsmitteln als auch in Läden getragen werden müssen, gilt die Maskenpflicht in England, Wales und Nordirland nicht beim Einkauf. In England werden allerdings ab 14. September die Kontaktbeschränkungen verschärft: Versammlungen von mehr als sechs Personen sind dann verboten, sowohl drinnen als auch draußen. Pubs und Restaurants müssten die Kontaktdaten ihrer Gäste erfassen.

Großbritannien ist mit Blick auf die Todeszahlen der am schlimmsten von der Pandemie betroffene Staat in Europa. Es wird mit einer hohen Dunkelziffer gerechnet. In mehreren Gebieten ist die Zahl der Neuinfektionen wieder in die Höhe geschnellt, etwa im Norden Englands. Daher gibt es lokal begrenzte Kontaktbeschränkungen. Wegen der hohen Infektionslage in Spanien warnt das Auswärtige Amt ebenfalls vor Reisen nach Gibraltar.

Irland

Reisende aus Deutschland sollen nach ihrer Ankunft in Irland weiter zwei Wochen in Isolation gehen. Nur eine geringe Zahl von Ländern auf einer "grünen Liste" ist von dieser Regelung ausgenommen. Bei der Einreise müssen zudem Kontaktdaten hinterlassen werden. Innerhalb des Landes sind Reisen wieder erlaubt, auch auf die Inseln. Es muss aber mit kurzfristig verhängten regionalen Einschränkungen gerechnet werden. In öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Geschäften und anderen geschlossenen Räumen müssen Masken getragen werden. Hotelbars und viele Pubs sind geschlossen.

Island

Auf der stark vom Tourismus abhängigen Insel im Nordatlantik war das Infektionsgeschehen vor Wochen fast auf Null gesunken, doch nun steigen die Zahlen wieder, so dass seit 19. August neue Einreiseregeln gelten: Jeder wird bei der Ankunft auf Corona getestet, ein zweiter Test steht fünf bis sechs Tage später an. In der Zwischenzeit muss man sich in Selbstisolation begeben. Wer dieses Prozedere nicht mitmachen will, muss für 14 Tage in Quarantäne. Wegen der strengen Bestimmungen rät das Auswärtige Amt von nicht notwendigen, touristischen Reisen ab. Im Land sollen die Menschen eine Maske tragen, wenn ein Abstand von zwei Metern nicht eingehalten werden kann, sowie auf Bus- und Bahnfahrten, die länger als 30 Minuten dauern.

Italien

Die meisten Urlauber aus der EU oder aus dem Schengenraum dürfen seit Juni ohne Beschränkungen einreisen. Für Ankünfte aus Bulgarien und Rumänien verhängte Rom jedoch wieder eine zweiwöchige Quarantänepflicht - sie gilt auch für Besucher aus Nicht-EU-Ländern. Und seit dem 13. August muss jeder, der sich in den zwei Wochen vor Einreise in Kroatien, Griechenland, Malta oder Spanien aufgehalten hat, einen negativen Coronatest vorweisen oder sich einem Test unterziehen - bis das Ergebnis vorliegt ist Isolation verordnet. Diese Regelung soll vorläufig bis 7. Oktober gelten.

Wer durch Italien reist, sollte sich vor der Abfahrt darüber informieren (zum Beispiel im FAQ des italienischen Außenministeriums zu den Fragen "Ortswechsel, Transportwesen und Tourismus"), welche Regeln manche Regionen und Kommunen für die Einreise in ihr Gebiet erlassen haben.

Reisende im Flug- und Schiffsverkehr nach Sardinien müssen sich 48 Stunden vor Einreise online anmelden. Kalabrien und Apulien verlangen ebenfalls eine Registrierung. Für Sizilien ist entweder eine Anmeldung per Onlineformular notwendig oder per App "SiciliaSiCura".

Die Infektionszahlen stiegen zuletzt, es gab stets mehrere Hundert Neuinfizierte pro Tag. In Geschäften, Zügen oder anderen geschlossenen Räumen gilt Maskenpflicht - ebenso von 18 Uhr bis sechs Uhr morgens auf Plätzen und vor Lokalen. Größere Ansammlungen sind verboten, stehen die Leute zu eng zusammen und trinken auf der Piazza, greift häufig die Polizei ein. Alle Discos - auch im Freien - sind dicht, Tanzveranstaltungen jeglicher Art sind weder drinnen noch draußen erlaubt. Und auch Fußball wird ohne Fans auf den Tribünen gespielt.

Viele Wirte haben die Tische aus den Bars und Restaurants nach draußen gestellt. Manchmal gibt es zusätzlich eine Plexiglas-Abtrennung zum Nachbartisch. Reservierungen sind erwünscht, aber kein Muss. An Stränden müssen Distanzregeln eingehalten werden - was aber nicht immer richtig gelingt. An Seen im Inland bleiben Bäder hingegen unter der Woche teils sehr leer.

Nachdem die italienische Bahn Anfang August unerwartet angekündigt hatte, ihre Schnellzüge wieder komplett auszulasten, erinnerte Gesundheitsminister Roberto Speranza daran, dass die Abstandsregeln weiter einzuhalten seien. Trenitalia gab nach und lässt weiterhin nur 50 Prozent belegen, jeder zweite Platz in den Abteilen bleibt also frei - Maskenpflicht gilt zusätzlich.

Kroatien (teilweise Reisewarnung)

Teile des Landes, das lange nur wenige Infektionen zählte, haben sich in den vergangenen Wochen zu Corona-Hotspots entwickelt. Zuletzt kehrten auch viele deutsche Touristen von dort zurück, die sich mit dem Coronavirus angesteckt hatten. Unter ihnen waren hauptsächlich junge Menschen, die angaben, dass sie auf Strandpartys gefeiert hatten. Die Regionen Šibenik-Knin und Split-Dalmatien wurden am 20. August vom Robert-Koch-Institut zu Risikogebieten erklärt, am 2. September folgte die Region Zadar, seit 9. September sind auch die Regionen Dubrovnik-Neretva und Požega-Slawonien Risikogebiete. Vom Auswärtigen Amt gibt es eine entsprechende Teil-Reisewarnung. Österreich warnt sogar vor Reisen nach ganz Kroatien.

Kroatien erlaubt Deutschen und Bürgern anderer EU-Staaten seit Juli die Einreise ohne Nachweis bestimmter Gründe. Die Reisenden müssen an der Grenze nur erklären, wo sie sich aufhalten werden und wie sie erreichbar sind. Damit sollen sie gefunden werden können, wenn es in ihrer Umgebung neue Corona-Infektionen gibt. Das nötige Formblatt kann vorab online heruntergeladen werden. In Geschäften und öffentlichen Verkehrsmitteln gilt Maskenpflicht. An den Stränden sollen Abstandsregeln zu viel Nähe beim Sonnenbaden verhindern. Das Auswärtige Amt empfiehlt Reisenden grundsätzlich, außerhalb ihrer Unterkunft einen Mund-Nasen-Schutz zu tragen, mindestens 1,5 Meter Abstand zu anderen Menschen zu halten und sich regelmäßig die Hände zu waschen. Zudem warnt das Amt, dass Urlauber auf den kroatischen Inseln stranden könnten - im nicht erholsamen Sinn: Sollten die Infektionszahlen stark ansteigen, müssten Reisende damit rechnen, dass Brücken- und Fährverbindungen kurzfristig stark eingeschränkt werden und ein Verlassen oder Betreten der Inseln nicht mehr möglich ist.

Luxemburg

Das kleine Land zwischen Deutschland, Frankreich und Belgien hatte mehrere Wochen lang mit hohen Infektionszahlen zu kämpfen, die am 14. Juli ausgesprochene Reisewarnung konnte aber am 20. August wieder aufgehoben werden. Einreisebeschränkungen oder Grenzkontrollen gibt es nicht. Maskenpflicht besteht im öffentlichen Personennahverkehr, in Supermärkten und Geschäften sowie in öffentlichen Einrichtungen wie Museen; außerdem ist ein Mindestabstand von zwei Metern einzuhalten. In manchen Bereichen gelten unter Umständen noch strengere Bestimmungen.

Malta

Nach Malta können Bürger aus Deutschland und vielen weiteren Ländern Europas, die als "sicher" eingestuft sind, in der Regel wieder ohne Beschränkungen einreisen. Allerdings dürfen sie in den vergangenen 14 Tagen nicht außerhalb dieser "sicheren" Länder gewesen sein. Sie müssen bei der Ankunft eine Selbstauskunft über ihren vorherigen Aufenthaltsort abgeben. Zudem wird die Körpertemperatur aller Reisenden gescreent, bei Auffälligkeiten auch genauer nachgemessen. Je nach Ergebnis kann ein Test erforderlich sein. Im Land läuft der Ferienbetrieb nach der Devise Hygiene und Abstand. Doch auch hier steigen die Infektionen wieder stark an. Zahlreiche Staaten wie Großbritannien, Frankreich, Italien oder Dänemark führen Malta deshalb bereits wieder auf ihren roten Listen - raten ihren Bürgern also vom Urlaub dort ab und verpflichten diese bei der Rückkehr zu Tests oder Quarantäne.

Wegen des Anstiegs der Corona-Zahlen schloss die Regierung in Malta Bars und Nachtclubs. Ausgenommen sind nur Lokale, die auch ein Restaurant haben, wie die Zeitung Times of Malta berichtet. Gesundheitsminister Chris Fearne habe zudem ein Verbot von Bootspartys angeordnet. Insgesamt dürfe es keine Ansammlungen von Gruppen mit mehr als 15 Menschen geben. Außerdem gilt in Malta eine Maskenpflicht in allen Räumen von öffentlichen Orten - mit Ausnahme von Restaurants, für die es spezielle Regeln gibt.

Niederlande

Urlauber aus Deutschland können ohne Probleme in die Niederlande einreisen - nicht aber, wenn sie aus Spanien, Frankreich oder Belgien kommen: Dann müssten sie für 14 Tage in Heim-Quarantäne.

Die Anziehungskraft von Amsterdam ist wieder so groß, dass die Stadt die Tagesbesucher bittet, nach Möglichkeit nicht am Wochenende zu kommen, sondern besser Montag bis Donnerstag. Das Rotlichtviertel und die Haupteinkaufsmeile Kalverstraat wurden zur Einbahnstraße für Fußgänger erklärt. Einige Grachten und Gassen mussten im Juli zeitweise gesperrt werden, weil sich der überall geltende Sicherheitsabstand von 1,5 Metern nicht mehr einhalten ließ. Amsterdam und Rotterdam heben aber die Maskenpflicht für belebte Plätze wieder auf: Vom 31. August an muss in den Einkaufsstraßen, auf Märkten und auch im Rotlichtviertel kein Mund-Nasenschutz mehr getragen werden. Die Maskenpflicht war zunächst (und zur Hauptreisezeit) als Experiment gedacht. Die Erfahrungen damit sollen nun ausgewertet werden. Für den Besuch von Restaurants und Kneipen muss reserviert werden, Gäste hinterlassen ihre Kontaktdaten. In öffentlichen Verkehrsmitteln und auf Fähren gilt in den Niederlanden eine Maskenpflicht. Touristen sollen aber Bus, Bahn oder Metro möglichst nicht zu Stoßzeiten nutzen. Das Auswärtige Amt warnt wegen hoher Infektionszahlen vor Reisen nach Aruba und St. Maarten.

Norwegen

Seit 29. August gilt wieder eine Quarantänepflicht für deutsche Urlauber, da Norwegen Deutschland zum Risikogebiet erklärt hat. Daher müssen Reisende eine zehntägige Quarantäne absolvieren. Bei der Einreise müssen sie eine feste Adresse einer geeigneten Unterkunft für die nächsten zehn Tage durch aussagekräftige Dokumente (etwa einer Buchungsbestätigung) nachweisen. Eine Unterkunft gilt dann als geeignet, wenn Kontakt mit Personen außerhalb des eigenen Haushalts vermieden wird. Damit haben Camper ein Problem, da Campingplätze mit gemeinschaftlichen Waschräumen und Küchen kein Isolieren ermöglichen. Personen in Quarantäne dürfen ihre Unterkunft nur in unbedingt nötigen Fällen verlassen, etwa um Lebensmittel zu kaufen. Weitere Informationen über die Quarantäneregeln finden Sie hier bei den norwegischen Gesundheitsbehörden.

Für Kreuzfahrten gelten seit 25. August neue Beschränkungen: Entlang der norwegischen Küste dürfen Schiffe mit bis zu 50-prozentiger Passagierauslastung fahren, die Maximalzahl an Personen an Bord liegt dabei bei 200; die Passagiere dürfen auch wieder an Land gehen. Diese Regelungen gelten vorerst bis zum 1. November. Auf der Inselgruppe Spitzbergen (norwegisch: Svalbard) in der Arktis dürfen See-Touristen seit 3. September hingegen nicht mehr an Land gehen. Wie das Gesundheitsministerium mitteilte, gilt auch diese Maßnahme vorerst bis zum 1. November. Tagesausflüge mit Booten, die von Svalbard aus starten, seien davon ausgenommen.

Österreich

Reisende aus Deutschland haben derzeit freie Fahrt nach Österreich - außer sie haben sich zuvor in einem von 30 Risikogebieten aufgehalten, darunter die Westbalkan-Staaten, Kroatien und Teile Spaniens: Dann muss man negativen PCR-Test mit sich führen oder diesen in der Quarantäne nachholen. An den Grenzen zu Ungarn oder Slowenien und auch wieder Italien wird daher stichprobenartig kontrolliert. Die Durchreise beispielsweise nach einem Kroatien-Urlaub ist ohne Test gestattet, allerdings nur ohne Stopp.

Angesichts der steigenden Zahl der Neuinfektionen ist das öffentliche Leben nicht mehr so unbeschwert wie im Frühsommer. Seit 24. Juli gilt wieder landesweit eine Maskenpflicht unter anderem in Lebensmittelgeschäften, bei der Post oder in der Bank. Infektionszahlen der einzelnen Regionen sind hier zu finden. Deren Anstieg sei nach den Ferienwochen nicht überraschend, sagte Bundeskanzler Sebastian Kurz am 15. August. Dennoch seien die aktuellen Daten "besorgniserregend" - man müsse alles zur Eindämmung tun, "ohne dass wir einen zweiten Lockdown durchführen".

Angesichts des Ansturms von Reisenden gilt derweil in Tirol im Bezirk Reutte vorübergehend wieder ein regionales Fahrverbot - auf Ausweichstrecken auf der auch bei Deutschen beliebten Fernpassroute. Konkret betrifft dies die Abfahrten im Bereich Reutte-Nord und Vils an der Grenze zu Bayern. Die Maßnahme gilt an Wochenenden bis zum 13. September jeweils von Samstag, 7 Uhr, bis Sonntag, 19 Uhr.

Polen

Das Land hat seine Grenzen zu allen EU-Nachbarländern am 13. Juni geöffnet. Einreisende EU-Ausländer und Polen müssen nicht mehr für 14 Tage in Quarantäne. Hotels, Einkaufszentren sowie Restaurants und Cafés sind mittlerweile geöffnet. Gleiches gilt für Friseursalons und Kosmetikstudios, sowie in den meisten Regionen auch für Schwimmbäder und Fitnessstudios. Diskotheken und Clubs bleiben geschlossen. In Polen gilt eine Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln, in Restaurants und Museen. Zusätzlich dürfen Geschäfte, Banken und Tankstellen nur mit Handschuhen betreten werden, die von den Geschäften zur Verfügung gestellt werden müssen. Die Zugverbindungen mit Deutschland, darunter der EC zwischen Berlin und Warschau, laufen planmäßig. Seit dem 1. Juli fliegt die polnische Fluglinie Lot wieder Ziele im Ausland an, darunter auch Hamburg, Frankfurt und Berlin. Andere Verbindungen, beispielsweise nach Hannover, werden aber erst Ende Oktober wieder aufgenommen.

Polen ist derzeit in grüne, gelbe und rote Zonen je nach Anzahl der Erkrankungen eingeteilt, in denen unterschiedliche Einschränkungen für das öffentliche Leben gelten. Die Aufzählung der betroffenen Kreise und Städte veröffentlicht das polnische Gesundheitsministerium über Twitter und, zeitlich verzögert, auf der Website der polnischen Regierung - hier werden auch die Regeln erläutert, die je nach Einstufung der Zone gelten - etwa wie viele Sitzplätze in öffentlichen Verkehrsmitteln belegt werden dürfen.

Portugal

Das Land am Atlantik hatte zunächst viel weniger unter der Pandemie zu leiden als der große Nachbar Spanien, was Infektionen und Todesfälle betrifft. Für Deutsche gibt es keine Einreisebeschränkungen. Besucher müssen aber Angaben unter anderem zum Zielort und zur Erreichbarkeit während des Aufenthalts machen. Zudem wird die Körpertemperatur gemessen. Seit einigen Wochen wird eine besorgniserregende Zunahme der Neuinfektionen vor allem im Großraum Lissabon verzeichnet, obgleich sich die Lage dort zuletzt auch wieder leicht entspannt hat: Der Lockdown in mehreren, von Touristen weniger besuchten Vororten der Hauptstadt wurde aufgehoben.

Anders als in Spanien besteht keine generelle Maskenpflicht auch im Freien, aber immer mehr Städte und Regionen wie etwa die Insel Madeira haben das regional angeordnet. Auf Madeira wurden seit Beginn der Pandemie knapp über hundert Infektionen gezählt, die Insel ist damit vergleichsweise glimpflich davongekommen. "Das Tragen der Masken ist dazu da, unseren Besuchern zu zeigen, warum wir diese Ergebnisse haben", so der Gesundheitsbeauftragte der Region, Pedro Ramos. Voraussetzung für einen Besuch Madeiras ist zudem ein negativer Coronatest.

Rumänien (teilweise Reisewarnung)

EU-Bürger dürfen frei nach Rumänien einreisen. Allerdings könnten sie später Probleme bei der Aus- oder Weiterreise bekommen, weil wegen sehr stark ansteigender Infektionszahlen Reisende aus Rumänien in mehreren EU-Ländern mit Hindernissen rechnen müssen. So werden sie etwa im Nachbarland Ungarn automatisch unter Quarantäne gestellt. In den vergangenen Wochen ist die Covid-19-Kurve rapide nach oben gegangen, die Behörden rechnen mit einer weiteren Erhöhung: Allein am 7. August wurden knapp 1380 neue Infektionen binnen 24 Stunden festgestellt. Das ist gut fünf Mal so viel wie vor den Lockerungen der Vorsichtsmaßnahmen Mitte Mai.

Rückkehrer aus rumänischen Risiko-Gebieten sind in Deutschland zu einem Corona-Test und gegebenenfalls zu Quarantäne verpflichtet. Das Auswärtige Amt hat seine Teil-Reisewarnung für Rumänien ausgeweitet: Zu den Risikozonen gehören jetzt auch die Hauptstadt Bukarest, das bei Touristen beliebte siebenbürgische Brasov (Kronstadt) sowie zehn weitere von insgesamt 41 Verwaltungsbezirken Rumäniens. Nicht betroffen davon sind bislang die Schwarzmeer-Strände. Jederzeit können einzelne Ortschaften kurzfristig zum Infektionsherd erklärt und gesperrt werden. In geschlossenen öffentlichen Räumen gilt - in manchen Orten auch im Freien - Maskenpflicht, Distanzpflicht in Gastronomie, auf den Stränden und bei Veranstaltungen im Freien.

Schweden

Schweden hatte mit deutlich lockereren Maßnahmen auf die Pandemie reagiert als der Rest Europas, vergleichsweise hohe Corona-Zahlen waren die Folge. Dies sorgt unter anderem dafür, dass Schweden innerhalb Skandinaviens und Europas nicht so freizügig reisen können wie manch andere. Die schwedischen Grenzen sind für EU-Bürger dagegen offen - die Anreise per Flugzeug, Fähre oder Auto über die Öresundbrücke ist möglich, und auch innerhalb des Landes gibt es keine Beschränkungen. Angesichts der sinkenden Infektionszahlen hob das Auswärtige Amt Mitte Juli seine Reisewarnung für das Land auf.

Schweiz (teilweise Reisewarnung)

Eine Einreise aus den Schengenstaaten ist möglich, wer aber vorher in einem von inzwischen knapp 50 Risikoländern und -gebieten war, muss erst einmal zehn Tage in Quarantäne. Deutschland gehört nicht dazu, aber Festland-Spanien, Israel oder Serbien. Wer sich vor der Quarantäne drückt, kann mit 10 000 Franken (etwa 9300 Euro) bestraft werden. Wer aus einem Risikogebiet wie Spanien mit dem Auto zurück nach Deutschland reist, darf aber durch die Schweiz fahren und dort bei später Ankunft sogar übernachten. Kontakte müssen jedoch auf ein Minimum beschränkt und Hygiene- und Abstandsregeln eingehalten werden.

Die Region Genf ist derzeit ein Infektions-Hotspot. Für den Kanton mit der zweitgrößten Stadt der Schweiz gilt ebenso wie für den angrenzenden Kanton Waadt seit 9. September eine Reisewarnung des Auswärtigen Amts. Innerhalb der Schweiz gibt es keine Reisebeschränkungen oder Quarantäneauflagen. Restaurants, Bars und Clubs sind geöffnet, doch immer mehr Kantone führen neue Bestimmungen ein - etwa eine Beschränkung auf 100 Gäste, zudem müssen Besucher Kontaktdaten hinterlassen. Maskenpflicht besteht schweizweit nur in öffentlichen Verkehrsmitteln, darunter Seilbahnen. Alles andere regeln die Kantone unterschiedlich, mehrere schreiben Mund- und Nasenschutz in Geschäften vor. Museen und Restaurants sind mit Hygienevorschriften geöffnet, Bars und Nachtclubs teils auch. Aber seit dem Anstieg der Fälle werden vielerorts Öffnungszeit oder Anwesendenzahl begrenzt.

Slowakei

Die Slowakei hat die Pandemie bisher relativ gut überstanden. Deutsche können ohne Einschränkungen einreisen. Nur für Transitreisen aus Risikostaaten gibt es Quarantänevorschriften, deren Nichteinhaltung bestraft wird. Das Land war vom Coronavirus kaum betroffen und hat deshalb die meisten anfangs sehr strengen Schutzmaßnahmen wieder gelockert. Weiter ist in öffentlichen Verkehrsmitteln und im Inneren von Geschäften ein Mund-Nasen-Schutz zu tragen, in Lokalen nur beim Betreten und Verlassen. In Warteschlangen etwa an Kassen ist ein Zwei-Meter-Abstand empfohlen.

Slowenien

Das kleine Land zwischen Alpen und Adria hat Länder wie Kroatien und die Niederlande auf eine "rote Liste" gesetzt, lässt aber Reisende aus Deutschland ohne Auflagen ein. Wer Urlaub machen will, muss nicht einmal mehr eine Buchungsbestätigung vorlegen. Zudem kann man im Transit durchreisen etwa nach Kroatien. Es gelten Abstandsregeln, in geschlossenen öffentlichen Räumen und öffentlichen Verkehrsmitteln muss eine Maske getragen werden. Derzeit ist bei der Rückreise mit Verzögerungen an der Grenze von Slowenien zu Österreich zu rechnen, insbesondere am Karawankentunnel und am Loibltunnel.

Spanien (Reisewarnung, erweitert auf die Kanarischen Inseln)

Das Robert-Koch-Institut hatte am 14. August zunächst Spanien mit Ausnahme der Kanarischen Inseln zum Risikogebiet erklärt. Zuvor gab es dort binnen einer Woche mehr als 50 neue Erkrankungen pro 100 000 Einwohner, damit ist der Schwellenwert überschritten. Das Auswärtige Amt sprach daher eine Reisewarnung aus: Alle nicht notwendigen Reisen aufs spanische Festland sowie nach Mallorca und auf die übrigen Baleareninseln sollen seither unterlassen werden. Auch die Kanarischen Inseln wurden am 2. September zum Risikogebiet erklärt und die Reisewarnung des AA entsprechend erweitert, da auf den Kanaren inzwischen die höchste Zahl an Neuinfektionen seit März registriert wurden. Was das für Urlauber bedeutet, lesen Sie hier.

Mitte August mussten in ganz Spanien die Nachtclubs wieder schließen. Zudem dürfen Restaurants und Bars nur bis ein Uhr morgens öffnen. Das Rauchen im Freien ist nur noch gestattet, wenn der Mindestabstand von anderthalb Metern eingehalten werden kann. Örtlich gelten wieder massive Einschränkungen: Unter anderem in Barcelona sind die Menschen aufgerufen, das Haus nur wegen dringender Erledigungen wie etwa für Einkäufe oder Arztbesuche zu verlassen.

Grundsätzlich dürfen Urlauber aus der EU und den Schengenstaaten seit dem 21. Juni aber nach Spanien einreisen. Seit 1. Juli müssen Flugreisende ein Formular im Spain-Travel-Health-Portal zur Gesundheitskontrolle ausfüllen. Das Formular erzeugt einen QR-Code, der bei der Einreise vorgelegt werden muss. Alternativ kann eine kostenlose App genutzt werden. Im ganzen Land gelten strenge Corona-Regeln wie Maskenpflicht fast überall auch im Freien sowie das Abstandsgebot. Ausnahmen von der Maskenpflicht bestehen weiter am Strand, am Pool, beim Essen und Trinken sowie beim Sport.

Tschechien (teilweise Reisewarnung)

In mehreren Regionen steigen die Infektionszahlen, vor allem in der Hauptstadt Prag. Sie wurde am 9. September vom Robert-Koch-Institut als Risikogebiet eingestuft, das Auswärtige Amt sprach eine Reisewarnung aus. Im Land wird mit verschärften Hygieneregeln reagiert: Seit 10. September muss in öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in allen Innenräumen - mit Ausnahme von Wohnungen und Hotelzimmern - eine Maske getragen werden. Bars und andere Nachtlokale schließen um Mitternacht. Für die Einreise hat das Land ein Ampel-System entwickelt. Deutschland gehört derzeit zur grünen Kategorie, daher gibt es keine Beschränkungen.

Ungarn

Seit dem 1. September gelten für das Land erneut strenge Einreisebestimmungen. Eine Einreise ist unter anderem für Deutsche nun grundsätzlich nicht mehr möglich, wie das Auswärtige Amt mitteilt, auf seiner Website finden sich auch die Ausnahmeregelungen. Zunächst bis 1. Oktober will Ungarn auch wieder EU-Binnengrenzkontrollen durchführen, heißt es weiter. Von nicht notwendigen, touristischen Reisen in das mittel-osteuropäische Land rät das Auswärtige Amt wegen der wieder eingeführten Einreisebeschränkungen und Quarantänemaßnahmen deshalb aktuell ab. Der Transit durch Ungarn bleibt möglich, Durchreisende dürfen aber nicht von den dafür bestimmten Korridorrouten abweichen, die von der ungarischen Polizei bekanntgegeben werden. Am 30. August waren 292 neue Corona-Infektionen binnen 24 Stunden vermeldet worden - der höchste nationale Tageswert seit Beginn der Pandemie. Die Einreiseverbote für Deutsche und andere EU-Bürger sind aus Sicht der EU-Kommission jedoch nicht mit europäischem Recht vereinbar. Dass es Ausnahmen für Bürger aus Polen, der Slowakei und Tschechien gebe, sei ein klarer Hinweis auf Diskriminierung, erklärte ein Sprecher der Behörde am 1. September in Brüssel - die Kommission werde deshalb gegen die Maßnahmen vorgehen.

Zypern

Die Insel hat verglichen mit anderen Staaten Europas eine sehr niedrige Infektionsrate, allerdings ist die Zahl inzwischen leicht gestiegen. Auch Gäste aus Deutschland müssen sich vor dem Abflug online registrieren, um einen Cyprus Flight Pass zu erhalten. Wird ein Urlauber positiv getestet, muss er 14 Tage lang in eigens eingerichtete Isolier-Unterkünfte in Hotels. Die Kosten übernimmt Zypern. Eine Maskenpflicht gilt für alle öffentlichen, geschlossenen Räume wie Geschäfte, Einkaufszentren und Krankenhäuser sowie für öffentliche Verkehrsmittel.

Für weitere, bei Deutschen besonders beliebte Urlaubsländer am Mittelmeer gibt es vorerst keine oder nur eine teilweise Aufhebung der Reisewarnung - oder eine Quarantänepflicht:

Ägypten

Es ist weiterhin unklar, wann an beliebten Ferienorten wie Hurghada und Sharm el Scheich wieder Normalität einkehrt. Hotels standen zunächst für einheimische Urlauber offen, am 1. Juli wurde die Grenze mit der Ankunft von zwei Flügen aus der Ukraine wieder für Touristen geöffnet. Die Hotels müssen unter anderem Desinfektionsmittel am Eingang bereitstellen und das Gepäck bei Ankunft und Abreise desinfizieren; sie dürfen weder ein Buffet anbieten noch Wasserpfeifen reichen. Museen und archäologische Stätten sind seit 1. September wieder unter Auflagen geöffnet. In Geschäften, Supermärkten und im öffentlichen Nahverkehr gilt eine Maskenpflicht: Corona bestimmt nach wie vor den Alltag, das Land registrierte die meisten Todesfälle im arabischen Raum.

Wer trotz der Reisewarnung nach Ägypten fliegt, muss laut Auswärtigem Amt damit rechnen, nach einem positiven Corona-Test oder auch nur bei Krankheitssymptomen isoliert zu werden - nicht nur in Hausquarantäne, sondern auch in staatlichen Krankenhäusern, "die deutlich unterhalb der deutschen Standards liegen. Die Kosten einer Krankenhausbehandlung können erheblich sein".

Für die Einreise nach Ägypten müssen seit dem 1. September alle Reisenden einen PCR-Test vorlegen, der nachweislich nicht älter als 72 Stunden sein darf. Das Testergebnis muss in englischer oder arabischer Sprache vorgelegt werden - sind keine Details zu Datum und Uhrzeit der Entnahme des Abstrichs vermerkt, wird die Einreise wahrscheinlich verweigert. Kinder unter sechs Jahren sind von der Testpflicht ausgenommen. Wie lokale Medien berichteten, seien Flughäfen in Hurghada, Sharm el Sheikh, Marsa Alam und Taba aber angewiesen worden, Tests auch bei der Ankunft zu ermöglichen. Personen mit negativem Ergebnis solle die Einreise dann erlaubt sein.

Türkei (teilweise Reisewarnung)

Auch für die Türkei als Nicht-EU-Staat gilt die Reisewarnung des Auswärtigen Amts derzeit bis Ende September weiter - aber nicht mehr für das ganze Land: Die Warnung vor touristischen Reisen entfiel im Sommer für die Provinzen Aydin, Izmir und Muğla in der Ägäisregion sowie die Provinz Antalya in der Mittelmeerregion. Voraussetzung ist allerdings, dass das Hygienekonzept der türkischen Regierung strikt befolgt wird: Unter anderem müssen alle Urlauber innerhalb von 48 Stunden vor der Rückreise nach Deutschland einen PCR-Test machen. Fällt er positiv aus, bleiben die Betroffenen in der Türkei in Quarantäne. Für das gesamte Land wurde eine strenge Maskenpflicht verhängt: Sie gilt an allen öffentlichen Plätzen wie Straßen, Parks und Märkten, in öffentlichen Verkehrsmitteln ebenso wie an öffentlichen Stränden.

Das drittbeliebteste Urlaubsland der Deutschen wird als Corona-Risikogebiet eingestuft - die täglichen Fallzahlen sind kürzlich wieder gestiegen. Menschen, die aus einem Risikogebiet in Deutschland einreisen, müssen zuhause mit einer 14-tägigen Quarantäne rechnen. Allerdings können Urlauber aus der Türkei davon befreit werden, wenn sie bei der Einreise nach Deutschland den höchstens zwei Tage alten negativen Corona-Test vorweisen - der ja sowieso Pflicht ist.

Nach der Einreise aus Deutschland in die Türkei gibt es keine Quarantänepflicht mehr. Am Flughafen wird aber die Temperatur gemessen. Bei Symptomen kann ein Corona-Test angeordnet werden - das türkische Gesundheitsministerium entscheidet dann über das weitere Vorgehen.

Tunesien

Wer Urlaub in Tunesien machen will, sieht erst mal nur das Hotelzimmer von innen: Tunesien hat Deutschland von der grünen auf die orangefarbene Länderliste herabgestuft. Seit dem 26. August müssen daher aus Deutschland kommende Touristen bei der Einreise einen negativen PCR-Test vorlegen, der weniger als 72 Stunden vor der Abreise gemacht wurde - und sich in eine 14-tägige Heim-Quarantäne begeben. Wer weder Haus noch Wohnung in Tunesien hat, muss sich in einem von 18 festgelegten Hotels isolieren. Die Quarantäne kann um die Hälfte verkürzt werden, wenn ein zweiter Test sechs Tage nach der Einreise auch negativ ist. Die Kosten für diesen Test tragen die Urlauber. Auch andere europäische Länder wie Österreich, Frankreich und die Schweiz stehen auf der orangefarbenen Liste.

Pauschalreisende, auch wenn sie aus als "Liste orange" eingestuften Ländern kommen, sind von der Vorlage eines PCR-Tests befreit, sofern das Gesundheitsschutzprotokoll beachtet wird. Neben der Einhaltung der üblichen Hygieneregeln sollen Pauschaltouristen bei Ausflügen und auch im Hotel unter der Aufsicht ihrer Reiseleitung bleiben, so das Auswärtige Amt.

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