Die Nominierung von Annalena Baerbock für den Posten der Präsidentin der UN-Generalversammlung löst Empörung aus. Übergangen wird Helga Schmid, eine anerkannte Diplomatin. Hat sich die Union das Wohlwollen der Grünen erkauft?
MeinungVereinte Nationen
:Dieser Wechsel wirft kein gutes Licht auf Annalena Baerbock
Für die Selbstverwirklichung der Grünen wird kurzerhand die Top-Diplomatin Helga Schmid zur Seite geschoben, die für den Posten designiert – und eindeutig besser geeignet war.
Vereinte Nationen
:Baerbock bekommt neuen Posten in New York
Die Grünen-Politikerin soll nach ihrem Rückzug als Außenministerin Präsidentin der UN-Generalversammlung werden – eine prestigeträchtige Position. Nun gibt es daran scharfe Kritik: aus Russland und auch vom ehemaligen Chef der Münchner Sicherheitskonferenz.
ExklusivNachhaltigkeitsziele
:Ehemalige Staats- und Regierungschefs appellieren an künftige Koalitionäre
In Berlin verhandeln Union und SPD nun auch über die künftige Entwicklungspolitik. Weil die in vielen Ländern zurückgefahren wird, wächst die Verantwortung Deutschlands – findet eine Gruppe einstiger Spitzenpolitiker.
Ukraine-Krieg
:Die USA stellen sich bei den UN an Russlands Seite
In der UN-Generalversammlung stimmen die USA, Israel und Ungarn mit Russland und Nordkorea gegen eine Resolution zum Ukraine-Krieg. Im Sicherheitsrat setzen die USA ihre putinfreundliche Politik sogar durch.
Vereinte Nationen
:Auf der Suche nach neuen Geldgebern
Den Vereinten Nationen fehlen nach dem Teilrückzug der USA viel Geld. Private Organisationen könnten in die Bresche springen – und Einfluss nehmen. Was hält der Präsident des UN-Menschenrechtsrats davon?
Können die Vereinten Nationen noch etwas bewirken?
:Der Krisenherd heißt Sicherheitsrat
Die UN stecken 80 Jahre nach ihrer Gründung in einer tiefen Sinnkrise. Ihr wichtigstes Gremium spiegelt noch die alte Weltordnung und ist zur Farce geworden, spätestens seit Russland Krieg führt. Trotz allem – die Weltorganisation wird noch immer dringend gebraucht.
Israel-Palästina-Konflikt
:Münchner Uni verhindert Vortrag von UN-Sonderberichterstatterin
Die Menschenrechtlerin Francesca Albanese ist eine scharfe Kritikerin Israels. Nun hat die Ludwig-Maximilians-Universität einen für sie reservierten Hörsaal storniert. Wissenschaftler sehen darin einen „gefährlichen Präzedenzfall“.
„In aller Ruhe“ mit Carolin Emcke
:„Surreal geprägt“ – Volker Perthes über globale Perspektiven unter Trump
Wie könnte sich die internationale Staatengemeinschaft unter dem neuen US-Präsidenten verändern? Darüber spricht Carolin Emcke mit dem ehemaligen Geschäftsführer der Stiftung Wissenschaft und Politik.
Umwelt
:Wenn die Natur zur Ware wird
Zertifikate sollen helfen, den Umweltschutz zu finanzieren. Aber Verbände fürchten, dass sich alte Fehler wiederholen.
SZ-Podcast „Auf den Punkt“
:Was zählen Menschenrechte im Krieg, UN-Hochkommissar Türk?
Oft geht es nur dann um Menschenrechte, wenn sie verletzt werden. Warum die Menschenrechte trotzdem noch aktuell sind, darüber spricht Hochkommissar für Menschenrechte der Vereinten Nationen Volker Türk.
Juristische Aufarbeitung in Syrien
:Die Beweise liegen schon bereit
Belege für die Untaten des Assad-Regimes müssen nicht erst in verlassenen Palästen und Büros gesucht werden. Eine Organisation hat mehr als eine Million Dokumente gesammelt, die vor Gericht gegen den Diktator und seine Schergen verwendet werden könnten.
ExklusivStiftungen
:„Wir orientieren uns am Friedensnobelpreis“
Den Aachener Karlspreis haben bekannte Politiker wie Wolodimir Selenskij erhalten. Künftig ist die Auszeichnung auch dotiert – mit einer Million Euro. Die Stifter erklären, wieso.
MeinungUN-Konferenz
:Den Öl- und Gasländern ist bei Plastik der Profit wichtiger als die Gesundheit
Mit Kunststoff lässt sich viel Geld verdienen, doch der Müll ist ein enormes Problem. An diesen gegensätzlichen Positionen scheiterte jetzt in Südkorea ein Abkommen. Klug wäre, wenn etwa die EU mit gutem Beispiel vorangehen würde.
UN-Verhandlungen
:Bevor die Welt in Plastik versinkt
Kunststoffreste finden sich im Meer, in der Arktis, in Tieren und auch im Menschen. Die Vereinten Nationen wollen eine Obergrenze für die Plastikproduktion vereinbaren. Doch in den Verhandlungen in Südkorea sitzen mächtige Gegner.
Klimagipfel
:Solidarität auf dem Papier
Die COP29 in Baku endet mit nichts als Ärger: Die Finanzzusagen sind Entwicklungsländern zu mager, andere Beschlüsse scheitern ganz. Richtig zufrieden ist keiner – außer dem Präsidenten.
Treffen der Wirtschaftsmächte
:Gräben bei G-20-Gipfel: minimaler Konsens bei Ukraine und Nahost
Im Abschlussdokument findet sich keine Verurteilung Russlands und keine Erwähnung des Hamas-Massakers. Aber Gastgeber Brasilien kann seine wichtigsten Punkte unterbringen: Hunger, Klima und UN-Reform.
Krieg in Nahost
:Hilflose Helfer
Israel verbietet den Einsatz des UN-Hilfswerks für palästinensische Flüchtlinge, UNRWA. Was bedeutet das für die mehr als drei Millionen Palästinenser in Gazastreifen und Westjordanland? Ein Besuch im Flüchtlingslager Shuafat bei Jerusalem.
Krieg in Nahost
:Ein Vater, der seine Kinder nicht beschützen kann
Israels Armee weitet ihren Einsatz im Norden des Gazastreifens aus. Abdul Hadi Awkal erzählt, wie es ist, dort unter Bomben zu leben – fast ohne Essen und ohne Ärzte für den krebskranken Sohn.
Klimagipfel
:Kaspisches Roulette
In Baku beginnt die 29. UN-Klimakonferenz – möglicherweise eine der schwierigsten. Es geht um Geld und damit auch um Vertrauen. Doch die Bedingungen könnten, auch wegen der künftigen US-Regierung, heikler kaum sein.
SZ-Podcast „Auf den Punkt“
:UNRWA-Verbot: „Die letzte Rettungsleine der Palästinenser wird gekappt“
Israel will das UN-Palästinenserhilfswerk UNRWA verbieten. Was das für die humanitäre Lage bedeutet, erklärt Marcus Schneider von der Friedrich-Ebert-Stiftung im Nahen Osten.
Krieg im Sudan
:Grüne Zonen gegen die Gräuel
Der Sudan sei gefangen in einem „Albtraum der Gewalt“, sagt UN-Generalsekretär Guterres, eine Friedensmission aber unmöglich. Viele sagen allerdings: Es gäbe Alternativen.
Leute des Tages
:UN-Preis für Plant for the Planet
Felix Finkbeiner aus Tutzing hat mit seiner Initiative die Pflanzung von Millionen Bäumen weltweit veranlasst.
MeinungNaher Osten
:Das neue Gesetz gegen das UN-Hilfswerk macht palästinensisches Leben unerträglich
Israels Regierungsparteien und Opposition stimmen mit großer Mehrheit dafür, dass die UNRWA ihre Arbeit einstellt. Die Führungsriege scheint damit ein weitreichendes Ziel zu verfolgen.
MeinungUN
:Guterres poliert mit seinem Besuch nur das Image von Putin
Der Generalsekretär war zur Tagung der Brics-Staaten in Russland. Dort hat er etwas getan, was nicht zu seinen Aufgaben gehört.
Emissions Gap Report
:Wo die Welt beim Klimaschutz steht
Die Erde steuert auf drei Grad Erwärmung zu, zeigt eine UN-Auswertung: Zwischen Zielen und Maßnahmen klafft eine große Lücke. Die wichtigsten Fragen und Antworten.
Außenpolitik
:„Der Westen verliert seine Glaubwürdigkeit“
Der Norweger Espen Barth Eide ist schon zum zweiten Mal Außenminister seines Landes. Im Gespräch erklärt er, wie sich die Welt aus seiner Sicht verändert hat – und was in der Ukraine und im Nahen Osten passieren muss.
Attacken auf UN-Soldaten
:Tadel aus der Ferne
Die USA und die EU verurteilen Israels gezielte Übergriffe auf die UN-Friedenstruppe in Libanon.
MeinungIsrael
:Wer UN-Blauhelme angreift, hat weitere Waffenhilfe nicht verdient
Israel darf und muss sich gegen die Hisbollah verteidigen. Doch in Libanon wiederholt Benjamin Netanjahus Regierung offenbar Fehler aus Gaza. Europäer und US-Amerikaner sollten Konsequenzen ziehen.
Nahost
:Blauhelme
Umgangssprachliche Bezeichnung für UN-Friedenstruppen, auch für die in Libanon.
Afrika
:Sudanesische Armee will die Hauptstadt zurückerobern
Mit einer militärischen Offensive versuchen die Streitkräfte von General Abdel Fattah al-Burhan, dem Feind RSF die Kontrolle über Khartum zu entreißen. Was der Vorstoß zu bedeuten hat.
Naher Osten
:Krisendiplomatie im Zeitraffer
Vertreter wichtiger westlicher und arabischer Staaten nutzen das Treffen zur UN-Generalversammlung in New York diskret für den Versuch, einen Krieg in Libanon noch abzuwenden. Israels Außenminister Katz hat darauf bereits reagiert.
Ukraine
:„Russland kann nur zum Frieden gezwungen werden, und genau das ist nötig“
Wolodimir Selenskij ist mit einem „Siegesplan“ im Gepäck zu den Vereinten Nationen nach New York gereist. Was braucht es seiner Meinung nach für einen gerechten Frieden?
Vereinte Nationen
:Der lange Weg zum Frieden
Der ukrainische Präsident Wolodimir Selenskij wirbt am Rande der Generalversammlung der Vereinten Nationen für seinen „Siegesplan“, stößt aber offenbar auf einige Skepsis. Haben Initiativen zur Entschärfung anderer Konflikte vielleicht mehr Erfolgsaussichten?
US-Präsident
:Ein letztes Farewell
Präsident Joe Biden hat den USA in der internationalen Diplomatie wieder zu Ansehen verholfen. Das zu bewahren, ist das Anliegen seines Abschiedsbesuchs bei den UN.
Nahost
:Israel setzt Angriffe in Libanon fort
Nach jüngsten Luftschlägen spricht die Regierung in Beirut von mehr als 550 Toten. Die USA mahnen zu Zurückhaltung. Die israelische Armee will „der Hisbollah keine Pause gönnen“.
Generalversammlung der Vereinten Nationen
:Im Schatten vieler Krisen
In New York kommt die UN-Generalversammlung zusammen – dominieren wird das Treffen die Lage im Nahen Osten und in der Ukraine. Aber das sind noch lange nicht alle Konflikte, die die Diplomaten beschäftigen werden.
MeinungVereinte Nationen
:Dieser „Pakt für die Zukunft“ ist ein Etappensieg für die Hoffnung
Was Deutschland und Namibia da federführend mit der Welt ausgehandelt haben, ist vielleicht nicht der große Wurf. Aber es zeigt: Eine überwältigende Mehrheit der UN-Länder setzt auf konstruktive Zusammenarbeit.
Bundeskanzler
:Ganz weit weg
Olaf Scholz verbringt den Wahltag in Brandenburg in New York. Ihn beschäftigt ein Zukunftspakt der Vereinten Nationen.
Vereinte Nationen
:UN-Zukunftspakt in New York verabschiedet
Ein von Deutschland und Namibia ausgehandeltes Abkommen für eine internationale Reform wird von der Staatengemeinschaft angenommen – obwohl Russland sich zunächst querstellt.
Vereinte Nationen
:Was die Welt zusammenhält
Die Vereinten Nationen in New York wollen den „Pakt für die Zukunft“ unterzeichnen, zwanzig Seiten Grundprinzipien, auf die sich die Länder trotz aller Kriege und Konflikte einigen sollen. Antje Leendertse und der kleinste gemeinsame Welten-Nenner.
KI-Leitlinien der UN
:Es geht um Macht
Zum ersten Mal veröffentlichen die Vereinten Nationen eine Einschätzung zu künstlicher Intelligenz – und sehen bei der entscheidenden Frage klar: Es braucht globale Regulierung.
KI-Bericht der Vereinten Nationen
:Worin die Chancen stecken
Gesundheit, Bildung, Energie- und Lebensmittelversorgung: In allen Bereichen kann KI helfen - wenn man die Risiken kennt. Ein Erfahrungsbericht vom einzigen deutschen Mitglied des KI-Rates der Vereinten Nationen.
Leichtathletik
:Der Tod der Läuferinnen
Der Angriff auf die ugandische Marathonläuferin Rebecca Cheptegei ist grauenhaft – aber kein Einzelfall. Warum erfolgreiche afrikanische Athletinnen Opfer von Femiziden werden.
Rohstoffabbau
:Wettlauf um die Schätze der Tiefsee
In internationalen Gewässern liegen wertvolle Rohstoffe. Mehrere Länder, allen voran China, wollen endlich mit der großflächigen Ausbeutung beginnen. Doch wegen ökologischer Risiken gibt es große Bedenken. Die zuständige UN-Organisation könnte nun bremsen.
Sudan
:„Die Not von Eltern, die ihre Kinder verhungern sehen, ist kaum vorstellbar“
Kriegsherren im Sudan haben das Land in die weltweit größte Hungerkatastrophe der Gegenwart getrieben. Ein Gespräch mit dem Kinderarzt Nicolas Aschoff, der erklärt, was Hunger im Körper eines Menschen alles anrichtet.
Vereinte Nationen
:UN-Bericht: Jeder elfte Mensch litt im vergangenen Jahr Hunger
Die Lage hat sich im Vergleich zu 2022 kaum verändert – dabei hatten sich die Zahlen bis zur Corona-Pandemie eigentlich gebessert. Immerhin gibt es Lichtblicke, was chronisch mangelernährte Kinder betrifft.
Gaza
:Der Todesstreifen
Schätzungen über die Zahl der Toten in Gaza klaffen weit auseinander. Angemessene Bestattungen sind jedenfalls unmöglich geworden.
Völkerrecht
:Das höchste UN-Gericht erhöht den Druck auf Israel
Der Internationale Gerichtshof in Den Haag verlangt in einem neuen Gutachten von Israel, sich aus den besetzten Gebieten zurückzuziehen – und alle Siedlungen dort aufzulösen. Die Richter legen auch fest, was die nächsten Schritte sein sollen.
Vereinte Nationen
:Deutsche für Spitzenjob nominiert
Die Diplomatin Helga Schmid soll nach dem Willen der Bundesregierung 2025 als Präsidentin die UN-Generalversammlung leiten. Derzeit ist sie noch Generalsekretärin der OSZE in Wien.